NDR-„Tatort“: Neuer Ermittler, neues Konzept

Der erste türkischstämmige Kommissar im „Tatort“ ist Ende Oktober zum ersten Mal im Einsatz: Am 26. Oktober um 20:15 Uhr zeigt die ARD die NDR-Folge „Auf der Sonnenseite“, mit der Schauspieler Mehmet Kurtulus als Cenk Batu die Nachfolge von Robert Atzorn (Jan Casstorff) antritt (fernsehserien.de berichtete). Kurtulus dreht sonst überwiegend für das Kino und ist vor allem durch seine Rollen in preisgekrönten Filmen von Fatih Akin bekannt („Kurz und schmerzlos“, „Gegen die Wand“).

„Ich möchte jetzt gar nicht gesellschaftspolitisch ausholen. Mein Auftrag war: Wir brauchen 90 Minuten spannende Unterhaltung“, erklärte Kurtulus bei der Präsentation seiner Debüt-Folge in Hamburg. Bei seinem ersten Fall ermittelt Batu verdeckt im türkischen Milieu: In der Rolle eines Kleinkriminellen soll er Kontakte zu einem verbrecherischen Clan herstellen.

NDR-Fernsehspielchefin Doris Heinze betont, der neue „Tatort“-Ableger sei eine Weiterentwicklung der Reihe, die einen neuen Ansatz in den Vordergrund stelle. Da Batu als verdeckter Ermittler arbeitet, wird man nicht mehr die üblichen Bilder aus dem Polizeipräsidium, der Pathologie oder die Arbeit der Spurensicherung sehen. Auch die übliche Leiche zu Filmbeginn kann nicht mehr garantiert werden.

„Seien wir mal ehrlich: Da steht ‚Tatort‘ drauf, ist aber kein ‚Tatort‘ drin“, berichtet Kurtulus offenherzig. Zur Vorbereitung auf seine Rolle hat er eine einwöchige Polizeiausbildung absolviert.