Ordnungsamt ermittelt gegen „Tatort“-Kommissar

Axel Prahl rauchte eine Zigarette zuviel

Michael Brandes – 27.01.2009

In Münster hat es schon Tradition: Bevor ein neuer Münster–„Tatort“ mit Kommissar Frank Thiel (Axel Prahl) ins Fernsehen kommt, treffen sich Filmteam, Schauspieler und „Tatort“-Fans im einzigen Multiplex-Kino der Stadt, um sich das vollendete Werk gemeinsam anzusehen.

Eine gemütliche Veranstaltung, in der die Schauspieler immer wieder gern betonen, wie wohl sie sich in Münster fühlen. Axel Prahl fühlte sich aber bei der Premiere von „Tatort: Höllenfahrt“ (TV-Premiere im März) vielleicht schon ein wenig zu überschwenglich: Im vollbesetzten Kinosaal steckte er sich demonstrativ eine Zigarette an und wetterte anschließend auch noch gegen das Rauchverbot in der Gastronomie.

Das gefiel nicht allen Anwesenden: Beim Ordnungsamt der Stadt Münster meldeten sich mehrere Bürger, um sich über Prahls öffentlichen Zigarettenkonsum zu beschweren. So wird der Schauspieler bald Amtspost erhalten, denn ein Ermittlungsverfahren wurde bereits eingeleitet. Ordnungsamtschef Schulze-Werner: „Prahl bekommt dann einen Anhörungsbogen und wird sich wohl über das Provinzielle wundern. Aber dann merkt er mal, wie es in der Realität dort aussieht, wo er sonst immer nur als Fernsehkommissar auftritt.“

Aus Sorge um den guten Ruf, den der Münster-„Tatort“ habe, versuchte das städtische Presseamt noch, die Ermittlungen zu verhindern, doch vergebens: Nur der Oberbürgermeister persönlich könnte die Prozedur jetzt noch stoppen. Prahl ist der erste Raucher, gegen den die Stadt Münster persönlich ermittelt. Und somit hatte Sylvester Stallone wohl recht, als er in einem seiner Filme mal sagte: „Niemand steht über dem Gesetz!“ – nicht einmal ein Fernsehkommissar …

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