• Folge 123 (15 Min.)
    Susanne Kermer bereitet sich auf ihren nächsten Auftritt vor. Zuhause übersetzt sie Songtexte in Gebärdensprache und studiert ihre Performance ein. – Bild: ZDF und Lisa Richter.
    Susanne Kermer bereitet sich auf ihren nächsten Auftritt vor. Zuhause übersetzt sie Songtexte in Gebärdensprache und studiert ihre Performance ein.
    Susanne Kermer ist von Geburt an gehörlos, und Musik ist ihre größte Leidenschaft. Inzwischen hat sie diese zu ihrem Beruf gemacht. Sie übersetzt als „Deaf-Performerin“ Musik in Gebärdensprache. Als Kind gehörloser Eltern steht sie schon in jungen Jahren auf der Bühne. Susanne Kermer gefällt die Kombination aus Musik und Gebärdensprache. Wenn sich die Gelegenheit zum Feiern ergibt, nutzt die Mutter von drei Kindern sie gern. Mit ihren Hörgeräten kann sie die Melodie und die Stimme des Gesungenen zwar wahrnehmen, den Text versteht sie jedoch nicht.
    Da behilft sie sich mit Songtexten. Susanne Kermer kann so dem Alltag entfliehen, Spaß haben und die Zeit mit Freunden verbringen. Auf Partys für hörende Menschen ist das allerdings kaum möglich. Es wird zu lauter Musik getanzt, und die Kommunikation mit Hörenden gestaltet sich dann sehr schwierig – von Teilhabe keine Spur. Barrierefreies Feiern bedeutet für Susanne Kermer, dass sie die gleichen Möglichkeiten hat wie jeder andere Mensch auch. Seit 2021 arbeitet sie deshalb als „Deaf-Performerin“ und übersetzt Musik unter anderem live in Gebärdensprache, um so selbst zu mehr Barrierefreiheit in der Kulturszene beizutragen.
    Neben dem Familienalltag engagiert sie sich ehrenamtlich in einem Verein für Kinder, die auch Gebärdensprache kommunizieren. Dort organisiert Susanne Kermer regelmäßig Veranstaltungen für Kinder und Jugendliche. Diese Folge „einfach Mensch“ ist bereits am Vortag der Ausstrahlung ab 12:00 Uhr in der ZDFmediathek verfügbar. Weitere Informationen sind zu finden unter www.einfachmensch.zdf.de. Die Sendereihe entsteht in Kooperation mit der „Aktion Mensch“. (Text: ZDF)
    Deutsche TV-PremiereSa 01.06.2024ZDFDeutsche Online-PremiereFr 31.05.2024ZDFmediathek
  • Folge 124 (15 Min.)
    Amelie Cartolano, 18, kämpft für ein selbstbestimmtes Leben. Seit 14 Jahren sitzt sie im Rollstuhl: Um aufs Gymnasium gehen zu können, nimmt sie täglich einen langen Weg in Kauf.
    Amelie Cartolano (18) erkrankte mit vier Jahren an einem seltenen Virusinfekt (Myelitis), der innerhalb weniger Monate zur Querschnittslähmung führte. 2024, zum 15. Jubiläum der Behindertenrechtskonvention in Deutschland, ist Amelie volljährig und hat im Rollstuhl miterlebt, was die Umsetzung der Richtlinien gebracht haben. Für Amelie hat sich in Sachen Inklusion in Deutschland so gut wie gar nichts getan. „Mir ist wichtig, dass sich was ändert“, sagt sie. Amelie Cartolano will ein selbstbestimmtes Leben führen, so wie es die BRK-Richtlinien einfordern. Im Alltag merkt sie, wie schwer ihr das gemacht wird. Nach der Förderschule sucht die Familie ein Gymnasium, wo Amelie inklusiv und barrierefrei lernen kann.
    Wohnortnah gibt es das nicht. Also fährt Amelie jeden Tag zusammen mit ihrer Assistenz an den Stadtrand, ist lange unterwegs. Auf dem Weg immer wieder Hindernisse: Bahnen, die nicht lange genug halten, Bahnsteige, die mit einem Elektrorolli nicht zugänglich sind, Aufzüge, die kaputt sind, Rampen, die fehlen. Menschen mit Behinderung sind „keine normalen Kunden, sondern Störfaktoren“, sagt Amelie. Diese Folge „einfach Mensch“ ist bereits am Vortag der Ausstrahlung ab 12:00 Uhr in der ZDFmediathek verfügbar. Weitere Informationen sind zu finden unter www.einfachmensch.zdf.de. Die Sendereihe entsteht in Kooperation mit der „Aktion Mensch“. (Text: ZDF)
    Deutsche TV-PremiereSa 08.06.2024ZDFDeutsche Online-PremiereFr 07.06.2024ZDFmediathek
  • Folge 125 (15 Min.)
    Kerstin Rathgeb kann wieder mit ihrer Tochter im Freien spielen.
    Mit 17 Jahren bekam Kerstin Rathgeb die Diagnose Multiple Sklerose. Ihr Zustand hat sich über die Jahre stark verschlechtert. Die 42-Jährige galt als austherapiert. Die Suche nach einem Pflegedienst, der die zweifache Mutter unterstützt, war langwierig. Der Kindergarteneingang mit Treppenstufe, die weiten Wege sowie nicht barrierefreie öffentliche Gebäude behindern die toughe Frau jeden Tag. Seit ein paar Jahren verbessert sich Kerstins Zustand stark – dank eines neuen Elektrodenanzugs, der die durch Spastiken ausgelösten Verspannungen mittels elektrischer Spannungen lindert und so für mehr Bewegungsfreiheit sorgt.
    Kerstin, die zeitweise bis zu 30 Tabletten und Betäubungsmittel an einem Tag nahm, hat alle Medikamente bis auf eines abgesetzt, kann mit ihrer Familie in den Urlaub fahren und sich sogar vorstellen, eines Tages wieder als Erzieherin zu arbeiten. Diese Folge „einfach Mensch“ ist bereits am Vortag der Ausstrahlung ab 12:00 Uhr in der ZDFmediathek verfügbar. Weitere Informationen sind zu finden unter www.einfachmensch.zdf.de. Die Sendereihe entsteht in Kooperation mit der „Aktion Mensch“. (Text: ZDF)
    Deutsche TV-PremiereSa 15.06.2024ZDFDeutsche Online-PremiereFr 14.06.2024ZDFmediathek
  • Folge 126 (15 Min.)
    Gada Jammoul will sich nicht von anderen erzählen lassen, was geht und was nicht. Die 41-Jährige ist Mutter von zwei Kindern und sitzt im Rollstuhl. „Ich möchte die Welt inklusiver gestalten, das ist mein Anliegen. Und zeigen, dass Mutterschaft mit Beeinträchtigung eine ganz normale Sache sein kann.“ Das macht sie als Förderschullehrerin, als Mentorin für Studenten mit Behinderung, als Sportlerin – und als Mutter. Sie lebt ihren Kindern (acht und fünf Jahre alt) vor, dass es für Herausforderungen meist Lösungen gibt. Und dass auch andere Kinder Eltern mit einer Behinderung haben.
    „Sollte es jemals Thema werden, sollen sie sich nicht als Exoten fühlen“, wünscht sich Gada. Mit ihrem Mann Arndt teilt sie die Familienorganisation auf: „Mir ist es wichtig, dass die Partnerschaft gleichberechtigt ist.“ Beide haben sich beim Rollstuhlbasketball kennengelernt – einem inklusiven Sport, an dem auch Fußgänger wie Arndt teilnehmen. Gada hat früher in der Bundesliga gespielt, heute ist es ihr sportlicher Ausgleich und gemeinsames Hobby, auch, weil im Ligabetrieb die Teams gemischt sind.
    Weil Gada es aber auch mal genießt, nur unter Frauen zu spielen, freut sie sich schon auf den „Queens Cup“ im sachsen-anhaltischen Halle/​Saale. „Es ist eine wundervolle Veranstaltung! Ein Breitensportevent nur für Frauen und Mädchen, die sich gegenseitig anspornen und zusammen eine gute Zeit haben.“ Diese Folge „einfach Mensch“ ist bereits am Vortag der Ausstrahlung ab 12:00 Uhr in der ZDFmediathek verfügbar. Weitere Informationen sind zu finden unter www.einfachmensch.zdf.de. Die Sendereihe entsteht in Kooperation mit der „Aktion Mensch“. (Text: ZDF)
    Deutsche TV-PremiereSa 22.06.2024ZDFDeutsche Online-PremiereFr 21.06.2024ZDFmediathek
  • Folge 127 (15 Min.)
    Mieze McCripple , 28, hat eine Behinderung und ist nicht-binär. Als Drag-Queen im Rollstuhl thematisiert die Studentin die doppelten Barrieren, denen queere Menschen mit Behinderung begegnen.
    Mieze McCripple hat eine Behinderung und ist nicht-binär. Als Dragqueen im Rollstuhl thematisiert die Studentin die doppelten Barrieren, denen queere Menschen mit Behinderung begegnen. „Als queerer Mensch wird man diskriminiert, weil man nicht der sexuellen und geschlechtlichen Norm entspricht“, sagt die Aktivistin. „Und die Behinderung führt zu Ausgrenzungen sowohl in der queeren Community als auch in der Mehrheitsgesellschaft.“ Das will sie ändern. Auch im Alltag fällt die Düsseldorferin, die eine Autoimmunkrankheit hat und je nach Tagesform mit dem Rollstuhl oder einer Gehhilfe unterwegs ist, auf: Sie trägt Kleidung und Make-up im Gothic-Stil, um zu signalisieren, dass sie nicht dem gesellschaftlich definierten Frauenbild angehört.
    Und hat eine Partnerin, die ebenfalls nicht-binär und auffällig gekleidet ist. „Wenn ich mit ‚Kitty‘ unterwegs bin, starren uns die Leute an oder beleidigen uns sogar, weil sie sich provoziert fühlen“, sagt sie. „Dabei zeigen wir einfach nur, als was wir uns fühlen und dass Liebe vielfältig sein kann.“ Diese Folge „einfach Mensch“ ist bereits am Vortag der Ausstrahlung ab 12:00 Uhr in der ZDFmediathek verfügbar. Weitere Informationen sind zu finden unter www.einfachmensch.zdf.de. Die Sendereihe entsteht in Kooperation mit der „Aktion Mensch“. Eine weitere Folge „einfach Mensch – Queer mit Behinderung“ wird am Samstag, 6. Juli 2024, um 12:00 Uhr ausgestrahlt. (Text: ZDF)
    Deutsche TV-PremiereSa 29.06.2024ZDF
  • Folge 128 (15 Min.)
    Martin Bühren ist schwul und hat eine Gehbehinderung. Als Aktivist engagiert er sich in der queeren Szene. Er feiert den Christopher Street Day, kämpft gegen oft doppelte Diskriminierung. „Queer plus Behinderung, das macht meine Partnersuche zweifach schwer“, sagt der Student. Beim Onlinedating hat er etwas bessere Chancen, da kann er erst mal als Mensch ins Gespräch kommen, bevor er die Behinderung thematisiert. Regelmäßig geht er auch zum queeren Brunch. Als Hochschulaktivist hat er gemeinsam mit tausenden Studenten dafür gesorgt, dass in Düsseldorf ein Mahnmal aufgestellt wird, das an die Verfolgung queerer Menschen während der Nazizeit erinnert.
    Einen guten Partner an seiner Seite und mehr Offenheit und Toleranz gegenüber queeren Menschen mit Behinderung, das würde er sich wünschen. „Jeder hat manchmal Berührungsängste“, sagt er, „das ist normal. Man sollte sich ihnen aber stellen.“ Diese Folge „einfach Mensch“ ist bereits am Vortag der Ausstrahlung ab 12:00 Uhr in der ZDFmediathek verfügbar. Weitere Informationen sind zu finden unter www.einfachmensch.zdf.de. Die Sendereihe entsteht in Kooperation mit der „Aktion Mensch“. (Text: ZDF)
    Deutsche TV-PremiereSa 06.07.2024ZDF

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