Staffel 1, Folge 1–5

Staffel 1 von „Erstaunliche Gärten“ startete am 27.08.2017 bei arte.
  • Staffel 1, Folge 1 (25 Min.)
    Aus der Luft sieht es aus, als hätte jemand mit rotem Farbpulver ein abstraktes Bild gemalt: Den Mittelpunkt der Cranbourne Gardens bildet ein roter Sandgarten, der die Wüste verkörpert und den Zauber eines Zen-Gartens innehat. Von Nahem erschließt sich dem Besucher eine der ungewöhnlichsten botanischen Sammlungen der Welt: Auf einer Fläche von knapp 25 Hektar befinden sich rund 170.000 Pflanzen, die 1.700 Arten angehören. Es sind exemplarische Arten, die alle in Australien beheimatet sind. Somit folgt der Garten in Cranbourne, einem Vorort südöstlich von Melbourne, einem neuen Konzept, denn traditionell trägt man seit Gründung der ersten botanischen Gärten in der Renaissance in diesen Anlagen Pflanzen aus aller Herren Länder zusammen.
    Darüber hinaus geht es in Cranbourne nicht nur um Artenschutz, sondern auch um Ästhetik, denn künstlerische Aspekte spielen bei der Gestaltung der stilisierten Landschaften eine wichtige Rolle. Ein weiteres wichtiges Gestaltungselement ist das Wasser, das vielerorts in Australien mal Mangelware und mal im Überfluss vorhanden ist. Dem Lauf des Wassers folgt der Besucher auch bei der Erkundung des fantastischen Parks. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereSo 27.08.2017arte
  • Staffel 1, Folge 2 (26 Min.)
    Um die Jahrtausendwende veränderte sich das Gesicht Chinas: Die Verstädterung schritt immer schneller voran, und während viele Reisfelder verschwanden, stieg die Zahl der Industriebrachen. Auf einem solchen Gelände, der ehemaligen Werft der Stadt Zhongshan in der Provinz Guangdong, legte das Team um den Landschaftsarchitekten Yu Kongjian einen Park an, der traditionelle chinesische Gartenkunst mit moderner Ökologie verbindet. Yu Kongjian schuf einen schlichten Gegenentwurf zum Urbanisierungswahn seines Heimatlandes, wobei er dem reichen Kulturerbe Chinas Rechnung trug, von Feng Shui bis zur roten Farbe als Symbol für den Maoismus. Der Zhongshan Shipyard Park ist ein kostenlos zugänglicher öffentlicher Raum, was im Reich der Mitte äußerst selten ist.
    Dabei gelang den Machern des Parks das Kunststück, nicht nur die Landschaft zu sanieren, sondern auch deren geschichtlichen Elemente zu bewahren, wie Teile der industriellen Stahlkonstruktionen oder der alten Maschinen als Hommage an die Werftarbeiter. Vor allem aber vollbrachten sie eine technische Meisterleistung: Die grüne Ruheoase liegt am Fluss Qijang, der ins Chinesische Meer mündet und dessen Wasserstand starke Gezeitenschwankungen aufweist. Mit einem Netz aus Brücken und einer Terrassenlandschaft lösten sie das Problem einer möglichen Überflutung. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereSo 03.09.2017arte
  • Staffel 1, Folge 3 (26 Min.)
    In den Hügeln der Stadt Brumadinho, unweit der brasilianischen Metropole Belo Horizonte, erstreckt sich ein gigantischer Skulpturenpark: der Dschungelgarten Inhotim. Das Maßlose der Kunstwerke wird nur noch von der atemberaubenden Schönheit des umgebenden Regenwalds übertroffen. Der portugiesische Name Brumadinho bedeutet wörtlich „kleiner Nebel“. Doch in den Jahrzehnten der Eisenerzförderung waren die legendären Nebelschwaden, die der Stadt einst diesen Namen verliehen, längst dem Staub riesiger Minen gewichen. Erst in den 80er Jahren setzte sich der Minenbesitzer Bernardo Paz für die Rettung der zerstörten Natur ein.
    2007 eröffnete der Kunst- und Pflanzenliebhaber das größte Freilichtmuseum Lateinamerikas. Seitdem kamen immer mehr Werke hinzu. Manche gucken diskret zwischen den Büschen hervor, andere verblüffen durch ihre Extravaganz. In die Gestaltung des Gartens gingen Anregungen des Landschaftsarchitekten, Pflanzensammlers und Malers Roberto Burle Marx ein, der dem Architekten Oscar Niemeyer nahestand und als Begründer der modernen brasilianischen Gartenarchitektur gilt.
    Seine Interpretation des Zusammenwirkens von Mensch und Kunst veränderte das Verhältnis der Brasilianer zur heimischen Natur nachhaltig. Das zugrundeliegende Konzept des Inhotim versteht sich als Gegenentwurf zur klassischen Gepflogenheit, Parks lediglich mit Statuen zu dekorieren. Vielmehr knüpft es an das Credo der sogenannten Land Art der 70er Jahre an: ein leidenschaftlicher Aufruf an die Künstler, die Museen hinter sich zu lassen und stattdessen hinauszugehen in die Natur und im Einklang mit ihr Neues zu erschaffen. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereSo 10.09.2017arte
  • Staffel 1, Folge 4 (26 Min.)
    Mitten in Ägyptens Hauptstadt Kairo erhebt sich majestätisch der „aus Allahs Licht geschaffene“ Park Al-Azhar. Die grüne Insel der Ruhe erstreckt sich auf einem Hügel über 30 Hektar hinweg. Mit ihrer Frische und ihren Farben lässt sie den Schmutz und das Getöse der überbevölkerten Stadt vergessen. Der Spaziergänger flaniert zwischen eleganten Pavillons und idyllischen Wasserläufen. Kanäle, Springbrunnen und Kaskaden feiern das lebenspendende Element Wasser. Als der Park 2005 eröffnet wurde, kam die Anlage für die Einwohner Kairos einer Revolution gleich.
    Heute ist es kaum mehr vorstellbar, dass die wunderbare Gartenanlage mit ihren duftenden Jasminsträuchern einmal eine riesige Schutthalde war. Dort, wo bis 2005 noch Müll aus fünf Jahrhunderten lagerte, atmet heute die grüne Lunge der ägyptischen Hauptstadt. Aktuell gehört der herrliche Park mit Blick auf Minarette und Zitadelle zu den beliebtesten Ausflugszielen der Stadt. Erstmals wurden hier die Regeln und Traditionen der orientalischen Gartenkunst dem Geschmack der Zeit angepasst. Der rechteckige Grundriss, die geometrischen Formen und die vielen Wasserbecken, in denen sich das Sonnenlicht spiegelt, entsprechen der orientalischen Gartenbauphilosophie.
    Die Anlage orientalischer Gärten folgt einer jahrtausendealten Tradition, die ihren Ursprung in den Oasen hat. Persische und ägyptische Gartentraditionen zeigen sich im Al-Azhar-Park in modernem Gewand. Geradlinige Alleen und rieselnde Kanäle greifen die Muster und die schillernden Motive von Orientteppichen auf. So wie die Geschichten aus Tausendundeinernacht lädt der Park Al-Azhar ein, die Süße des Lebens zu genießen. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereSo 17.09.2017arte
  • Staffel 1, Folge 5 (26 Min.)
    An der südlichen Grenze Schottlands, zwei Stunden von Glasgow entfernt, liegt in den runden Torfhügeln nahe der Stadt Dumfries der Garden of Cosmic Speculation. Ein der Wissenschaft, der Kosmologie, dem Chaos und dem Universum gewidmeter Garten. Die Geschichte dieses Gartens beginnt 1988, als sich der Architekt Charles Jencks und seine Gattin Maggie Keswick in das Haus von Maggies Eltern verlieben, in das Gut Portrack House, ein in gregorianischem Stil gestaltetes Farmhaus, umgeben von Wäldern und Wiesen. Schnell verwandelt das Ehepaar das Land in einen erstaunlichen, zwölf Hektar großen Privatgarten.
    Ihre Liebesgeschichte mit der Natur dauert 17 Jahre, bis zu Maggies Tod. Doch sie inspiriert Charles Jencks auch weiterhin, der den Garden of Cosmic Speculation zu seinem Lebenswerk gemacht hat. Charles Jencks ist Architekt und machte sich als Theoretiker der Postmoderne in der Architektur einen Namen, Maggie Keswick war Landschaftsarchitektin, Spezialistin für chinesische Gärten und Verfasserin des Standardwerks „The Chinese Garden“. Aus dem Zusammentreffen ihrer unterschiedlichen Interessen entstand eine neue Form der Gartenkunst, in der die beiden ihre jeweiligen Interessensgebiete Naturwissenschaft und Feng Shui vereinten.
    Mit der Unterstützung von Biologen, Mathematikern und Astrophysikern gestaltete Charles Jencks ein herausragendes Werk der Gartenkunst. Der riesige Garten an der Schnittstelle zwischen Mathematik und Kosmologie erzählt nicht weniger als die Geschichte des Universums: vom kleinsten Baustein bis zum großen Ganzen, von der DNA bis zu Schwarzen Löchern. Mit diesem Thema hat der Garten auch die Landschaftsgestaltung revolutioniert. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereSo 24.09.2017arte

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