Staffel 5, Folge 1–6

Staffel 5 von „Legenden“ startete am 06.10.2003 in Das Erste.
  • Staffel 5, Folge 1
    Vor allem ein Kampf bringt die Legende Max Schmeling zum Strahlen: Am 19. Juni 1936 schlägt Schmeling in der 12. Runde den „Braunen Bomber“ Joe Louis KO. 90.000 geschockte Zuschauer im New Yorker Yankee-Stadium und Millionen Menschen weltweit an den Radios verfolgen „die größte Sportsensation aller Zeiten“. Schmelings Sieg über den Schwarzen Joe Louis ist für das Regime in Berlin ein perfekter Propagandacoup. Hitler tönt: „Jeder Deutsche kann heute stolz sein!“ Max Schmeling lässt sich feiern, doch ein Nationalsozialist oder gar ein Antisemit ist er nicht. Als man ihm nahe legt, sich von seinem jüdischen Manager zu trennen, wehrt er sich mit Erfolg. (Text: WDR)
    Deutsche TV-PremiereMo 06.10.2003Das Erste
  • Staffel 5, Folge 2
    Der Lebensstil des Hugh Hefner hat die Phantasie der Männer in der ganzen Welt mindestens so angeregt wie das von ihm gegründete legendäre Magazin: Der Playboy. Seit 50 Jahren ist Hefner der Herrscher über das Bunny-Imperium. Und seit ebenso vielen Jahren wird er geliebt und gehasst. Für die einen ist er der Initiator der sexuellen Revolution, liberale Lichtgestalt, Kämpfer für Bürgerrechte und Förderer der Kultur. Für die anderen ist er ein amoralischer Materialist, ein Frauenfeind und Pornograph – mindestens aber jemand, der das mühsam erkämpfte Frauenbild der Emanzipation nachhaltig torpediert hat.
    1953, mit 27 Jahren, beginnt Hugh Hefner das Wertesystem der USA – Gott, Familie, Arbeit – aus den Angeln zu heben: mit achttausend geliehenen Dollar und Marilyn Monroe als Covergirl der ersten Ausgabe des Playboy. Neben nackten Mädchen, hat Hefner bald ambitionierten Journalismus im Angebot. Playboy-Reportagen und -Interviews lösen breite gesellschaftliche Diskussionen aus. Persönlichkeiten wie Norman Mailer, Miles Davis und Fidel Castro nutzen das Magazin als Forum. Das Playboy-Imperium wächst unaufhörlich und schon bald lebt der Herausgeber das Leben, dass er in seinem Magazin propagiert: Hefner wird zu „Hef“, dem Genussmenschen, zum bekanntesten Playboy der Welt.
    In den 80er Jahren muss Hugh Hefner es ruhiger angehen lassen. Konservative Politiker bekämpfen sein Magazin, sein Imperium gerät erstmals in Schwierigkeiten. Zudem erleidet er einen Schlaganfall. Als Hefner schließlich mit 63 Jahren heiratet – seine Frau Kimberly Conrad ist selbstverständlich ein ehemaliges Playmate – scheint es mit dem wilden Leben vorbei. Fast ein Jahrzehnt hält die – angeblich monogame – Ehe.
    Doch nach der Scheidung 1998, beginnt das Come-back des sexuell aktiven Lebemannes. Hefner entdeckt Viagra, hat mindesten sieben blonde Freundinnen gleichzeitig und gibt erstaunliche Partys in der „Mansion“, seinem Anwesen mit Privatzoo und Liebesgrotte. Hugh Hefner – mittlerweile 77 – hat den Traum fast aller Männer gelebt und lebt ihn immer noch: Reichtum, Macht und vor allem und zu jeder Zeit: Sex. In einem ausführlichen Interview erzählt er über sein Leben als Playboy, als sexueller Revolutionär, als Wirtschaftstycoon – als Legende. (Text: ARD)
    Deutsche TV-PremiereMo 13.10.2003Das Erste
  • Staffel 5, Folge 3
    Gott oder Satan, Guru oder Scharlatan, Philosoph oder Verführer? Viele Bezeichnungen für einen einzigen Mann. Wie konnte es das Kind armer Eltern so weit bringen, von Hunderttausenden verehrt und in den USA zur „persona non grata“ zu werden, die man in Ketten des Landes verwies? „Ich bin der Guru der Reichen.“ Mit derart provokanten Aussagen schockierte Bhagwan die westliche Welt. Zwischen 1974 und 1980 strömte eine Viertelmillion intellektueller Aussteiger nach Indien, um sich unter der Anleitung ihres Meisters erleuchten zu lassen.
    Als Rajneesh Chandra Mohan wurde er 1931 in Indien in einem winzigen Dorf im Bundesstaat Madhya Pradesh geboren, studierte Philosophie und schloss sein Studium mit dem Magister ab. 1951, im Alter von 21 Jahren, wurde er nach eigener Aussage erleuchtet, damals unterrichtete er Philosophie an der Universität von Jabalpur. Rasant vergrößerte sich seine Zuhörerschaft und aus dem Professor wurde ein Guru, ein Meister. 1971 nannte er sich „Bhagwan“, der Erleuchtete, „Bhagwan“, der Gott.
    Kurz vor seinem Tod änderte er seinen Namen und wollte Osho genannt werden. 1974 zog er mit seinen Anhängern nach Poona. Er hielt täglich Vorträge, seine Jünger lebten und arbeiteten für und mit ihm. Kleiden musste sich die Gemeinschaft in den roten Farben des Sonnenunterganges, um den Hals die Mala, eine Kette aus Holzperlen und dem Bild des Meisters. Grundlage seiner Lehre war die Meditation. Höchstes Ziel war „Awareness“: Bewusstsein. Nur wer es schaffe, sein Ego zu überwinden und ein leeres Gefäß zu werden, der werde ein eigenverantwortlicher, mündiger Mensch.
    Seine Sannyasins gaben für ihn ihr bisheriges Leben auf und übertrugen häufig ihre weltlichen Besitztümer auf seine Gemeinde. 1977 erschien erstmalig im Magazin „Stern“ ein Fotobericht, der Therapiegruppen zeigte, in denen gestresste und verklemmte Zivilisationsmenschen ihre psychischen und physischen Blockaden loswerden konnten. Sie brachen sich teilweise gegenseitig die Rippen, fielen nackt übereinander her und sorgten so für ein sehr einseitiges Bild in den Medien.
    Osho traf den Zeitgeist: der Vietnamkrieg hatte die Studenten auf die Barrikaden getrieben und auf die asiatische Kultur aufmerksam gemacht. Massive Polizeieinsätze führten zu einer Eskalation der Gewalt. Die friedliche Anti-Kriegsbewegung zersplitterte. Desillusioniert wandten sich kritische Menschen vom Ziel der Veränderung der Gesellschaft ab und der Überwindung des Egos zu. 1981 kauften die Sannyasins in der Wüste Oregons die Big Muddy Ranch und gründeten dort Rajneeshpuram, die Stadt der neuen Menschen.
    Diese nahm allerdings zunehmend totalitäre Züge an. Bis heute ist ungeklärt, inwieweit Osho in diese Machenschaften verwickelt war. 1985 wurde er wegen Verstoßes gegen das Immigrationsgesetz festgenommen und gegen eine Kaution von 400.000 Dollar wieder freigelassen. Nach einer Odyssee, während der mehrere Länder ihm die Einreise verweigerten, kehrte er, mittlerweile schwer krank, nach Indien zurück. Ab 1987 lebte Osho wieder in Poona. Um die Ursache seines Todes 1990 ranken sich bis heute Mythen und Verschwörungstheorien. (Text: ARD)
    Deutsche TV-PremiereMo 20.10.2003Das Erste
  • Staffel 5, Folge 4
    Drei Oscars, unzählige Preise, Hauptrolle im Filmklassiker „Casablanca“ – und gleichzeitig Mittelpunkt eines Skandals, der das prüde Amerika erschüttert: Ingrid Bergman ist der erfolgreichste und widersprüchlichste Star des Hollywoodkinos der 40er und 50er Jahre. (Text: WDR)
    Deutsche TV-PremiereMo 27.10.2003Das Erste
  • Staffel 5, Folge 5
    Zum 60. Geburtstag von Franz Beckenbauer am 11. September zeigt Das Erste eine aktualisierte Fassung der vor zwei Jahren ausgestrahlten „Legenden“-Folge über Franz Beckenbauer. Sein Spitzname „der Kaiser“ sagt alles über die Wertschätzung, aber auch das Selbstbildnis der deutschen Fußballikone. Seine Erfolge sind wohl kaum wiederholbar: Deutscher Meister, Europameister als Spieler, Europäischer Pokalsieger und Weltmeister als Spieler und Teamchef. Was er anpackt, scheint sich zu Gold zu verwandeln, sei es als Präsident des FC Bayern München oder als Chef des Organisationskomitees für die Fußball-Weltmeisterschaft 2006. Als er 1964 begann, war Fußball noch Freizeitspaß und roch nach Arbeit und Sauerkraut.
    Sein Spitzname „Kaiser“ sagt alles über seinen Stellenwert, aber auch über sein Selbstbild. Aus dem Straßenfußballer im Münchener Arbeiterviertel Giesing, wo der Sohn eines Postbeamten 1945 geboren wurde, wurde ein Ästhet, der schon mit 18 Jahren die Experten verzaubert: Wo andere schwitzen, schlägt er ohne sichtbare Anstrengung elegante Haken und geniale Pässe. Legendär sein Einsatz im WM-Halbfinale 1970, als er trotz einer gebrochenen Schulter spielt.
    Doch die Nation kann der Perfektionist nicht fesseln: „Ich war ja nie einer, nach dem sie geschrieen haben. Mich haben sie immer für arrogant gehalten.“ Mit seinem Manager Robert Schwan erkennt er als Erster, wie viel Geld im Fußball zu verdienen ist. Beckenbauer beerdigt Herbergers „Elf-Freunde“-Mythos – für ihn stehen elf Geschäftsfreunde auf dem Platz. Kurz vor dem Finale 1974 droht er dem DFB mit Streik, wenn die Prämien nicht kräftig erhöht werden. „Gute Freunde kann niemand trennen“, sang Beckenbauer 1966 auf Schallplatte. Doch in der Mannschaft kracht es, da viele mit Beckenbauers Hackordnung nicht zurechtkommen.
    In den 70er Jahren reicht ihm der Fußball nicht mehr. Er übernimmt die Hauptrolle in dem Spielfilm „Libero“, der die Sinnkrise eines Profifußballers schildert. Doch vernichtende Kritiken beenden die zweite Karriere wieder. 1977 erleidet sein Leben einen Knick, als sein Vater stirbt und seine Ehe in die Brüche geht. Mit dem Gang zu Cosmos New York beginnt 1977 ein neuer Lebensabschnitt für ihn, endlich ohne ständige Beobachtung und mit einem, zu dem selbst er aufsehen kann: Pelé. 1982 kehrt er zurück, wird Meister mit dem HSV und 1984 DFB-Teamchef – derErste ohne Trainerlizenz.
    Er formt eine Mannschaft von Talenten zu Champions. 1990 wird die Bundesrepublik Weltmeister, 1994 führt er seinen alten Verein, den FC Bayern, als Trainer zum Meistertitel und 1996 zum UEFA-Cup-Gewinn. Auch sein Privatleben sorgt immer wieder für Schlagzeilen. Drei Ehen bzw. Partnerschaften sind zerbrochen – böse war ihm jedoch keine seiner Frauen hinterher, da er die Scheidungen äußerst großzügig abfederte. „Trennungen sind immer schmerzhaft“, meint Beckenbauer. „Bisher habe ich es geschafft, dass sie trotz aller Verletzungen fair und anständig über die Bühne gegangen sind.“
    Deutsche TV-PremiereMo 03.11.2003Das Erste
    aktualisierte Fassung 2005
  • Staffel 5, Folge 6
    ‚Wenn Jack einen Raum betrat, stieg die Temperatur um 150 Prozent‘ – John F. Kennedy, Nachkomme armer irischer Einwanderer, war der jüngste Präsident der Vereinigten Staaten. Mit seiner Politik der ‚New Frontier‘ versprach er gesellschaftlichen Wandel, als kalter Krieger bot er den Sowjets die Stirn. Als die Welt während der Kubakrise kurz vor einem Atomkrieg stand, meisterte er die Situation mit cooler Souveränität. Auch für die Deutschen entwickelte sich Kennedy zum Hoffnungsträger im kalten Krieg.
    Sein Deutschland-Besuch im Sommer 1963 ähnelte einem Triumphzug, auf den Straßen jubelten ihm Hunderttausende zu. Mit seinem berühmten Satz ‚Ich bin ein Berliner‘ gab er den Menschen zwei Jahre nach dem Mauerbau wieder Mut und Selbstvertrauen. Und er demonstrierte, dass Amerika wieder fest an der Seite der Deutschen stand. In einer Zeit der gesellschaftlichen Stagnation hatte der Typus des väterlichen Präsidenten ausgedient. Gefragt war jetzt der unternehmungslustige ‚große Bruder‘, der auf der einen Seite Abenteuer und Veränderung versprach und auf der anderen Stärke zeigte.
    Zusammen mit seiner Frau Jackie brachte Kennedy noch etwas ganz Neues ins weiße Haus: Eleganz, Glamour und Sex Appeal. Die Kennedys wurden wie Pop Stars verehrt, Jackies Frisur wurde Millionenfach kopiert und selbst die Krankheiten ihres Ponys entwickelten sich zu Angelegenheiten von nationalem Interesse. Aber es waren nicht allein Charme und Ausstrahlung, die Kennedy zum Sieg verhalfen: schon im Wahlkampf hatte er die Chancen des neuen Mediums Fernsehen genutzt.
    60 Millionen Zuschauer waren dabei als er sich mit seinem Gegner Richard Nixon vor laufenden Kameras duellierte. Kennedy konnte das erste Fernsehduell in der Geschichte des Wahlkampfes für sich entscheiden. Später gingen die Familienbilder aus dem weißen Haus um die ganze Welt und sorgten für immer neue Popularitätsschübe. Doch hinter der Fassade des verantwortungsvollen Staatsmanns und treuen Familienvaters versteckte sich ein wagemutiger Abenteurer, der in amourösen Abenteuern Bestätigung suchte.
    Ein Sicherheitsrisiko, das in Zeiten des kalten Kriegs schnell zu einer handfesten Bedrohung hätte werden können. Die Affären waren nicht das einzige Geheimnis seiner Amtszeit: Der Präsident war ein schwer kranker Mann, der täglich bis zu zwölf verschiedene Medikamente einnehmen, um sein Amt wahrnehmen zu können. In den 40er Jahren hatte man bei Kennedy die Addison-Krankheit diagnostiziert, eine Erkrankung, die die Abwehrkräfte des Körpers gegen Infektionen schwächt.
    Oft konnte er sich aufgrund seines schweren Rückenleidens noch nicht einmal selber die Schuhe zu binden oder seinen Sohn auf den Arm nehmen. Eine zweite Amtszeit hätte er vermutlich nicht überlebt. wurde. Die genauen Umstände des Attentats konnten nie geklärt werden. Erst 1979 kam ein Untersuchungsausschuss zu der Schlussfolgerung, dass Präsident Kennedy ‚wahrscheinlich als Ergebnis einer Verschwörung ermordet wurde‘. Mit seinem gewaltsamen Tod, der bis heute unzählige Spekulationen nährt, ging in Amerika eine Zeit der Hoffnung und des Optimismus zu Ende. (Text: EinsExtra)
    Deutsche TV-PremiereMo 10.11.2003Das Erste

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