unvollständige Folgenliste, Seite 2

  • Für die meisten Menschen ist „die Biene“ die Honigbiene, die fleißig Blüten besucht und als Volk, bestehend aus einer Königin und einigen Zehntausend Arbeiterinnen in einem Holzkasten oder einem geflochtenen Bienenkorb wohnt und dort Honig und Wachs produziert. Doch wohl die wenigsten wissen, dass in Mitteleuropa über 560 weitere Bienenarten vorkommen, von denen die allermeisten nicht gesellig in Kolonien, sondern als Einzelgänger leben. Die Verhaltens- und Lebensweisen dieser sogenannten Wildbienen sind so vielfältig wie ihr Aussehen, ihre Größe und ihre Lebensräume. Unter den Wildbienen gibt es Riesen von 3 Zentimetern Körperlänge, aber auch Zwerge, die gerade einmal 3 mm lang sind.
    Die meisten Wildbienen sind zwar eher unscheinbar gefärbt, doch machen sie ihr unauffälliges Äußeres durch eine ungeheure Vielfalt an interessanten Verhaltensweisen wett. Wohl nur wenige andere Tiere treiben einen derartigen Aufwand bei der Fürsorge für ihre Nachkommenschaft wie die Bienen: Um der nächsten Generation den bestmöglichen Start ins Leben zu ermöglichen, konstruieren sie aus den unterschiedlichsten Materialien komplizierte Bauwerke als Kinderstuben. Und um ihren Nachwuchs mit genügend Nektar und Pollen, der „Bienen-Babynahrung“ zu versorgen, besuchen Bienenmütter auf manchmal hunderte Kilometer langen Sammelflügen Zehntausende von Blüten.
    Unter den Bienenarten gibt es allerdings auch einige, die- durchaus nicht „bienenfleißig“- andere für sich arbeiten lassen und sich als Einbrecher oder gar als Mörder betätigen … Der Film „Biene Majas wilde Schwestern“ zeigt die schier unglaubliche Vielfalt der heimischen Wildbienen und deren erstaunliche Anpassungen an die verschiedensten Lebensräume und Lebensbedingungen. Spannende Kämpfe, sensationelle Leistungen, fantastische Bauwerke und farbenfrohe Individuen – die Welt der Wildbienen hat all dies und noch viel mehr zu bieten. (Text: WDR)
  • 45 Min.
    Der Rio Grande bildet über 1500 Kilometer die Grenze zwischen USA und Mexiko. Im Süden von Texas fließt er in einer großen Kurve – der Big Bend – die zum Namen des an ihr liegenden Nationalparks wurde. Der Fluss umrundet die Chisos Mountains, den einzigen Gebirgszug der USA, der vollständig in solch einem Park liegt. Von 500 bis auf fast 2400 Höhenmeter ansteigend, gibt es dort sehr unterschiedliche Gebiete – eine Einladung für verschiedenste Tierarten. Zum Glück wieder. Denn Jahrtausende lang haben Menschen das Aussterben einiger Tierarten bewirkt – besonders nachzuweisen seit dem 16. Jahrhundert. 1930 änderte sich alles. Die Gegend sollte wegen ihrer einzigartig kontrastreichen und schönen Landschaft unter Schutz gestellt werden.
    Der Staat Texas erwarb sie und gründete damit den Texas Canyons State Park. Schon 14 Jahre später geschah noch mehr: am 12. Juni 1944 wurde aus dem State Park der Big Bend Nationalpark. Und damit kamen viele Tierarten wieder hierher. Zum Teil dieses Mal auch durch die Hilfe von Menschen. Von den ausgestorbenen Dickhornschafen, wurden 7 in einem Laster hier gebracht. Inzwischen gibt es wieder mehrere kleine Herden. Aber es gibt auch Tiere, die selbst wieder hierhergekommen sind. Vor 30 Jahren ging ein Schwarzbär von Mexiko nach Texas – und er blieb dort. Auch hier ist die Anzahl gestiegen. 8 bis 12 ausgewachsene Bären soll es hier inzwischen geben. Und sie bekommen Junge … Big Bend ist eine einzigartige Landschaft mit außergewöhnlichen Tieren. (Text: WDR)
  • 45 Min.
    Die Hälfte unseres Planeten ist von einer blauen Wüste bedeckt der Hochsee. Die Tiere hier haben ein massives Problem: Nirgendwo können sie sich verstecken – und Nahrung ist in dieser Unendlichkeit nur schwer zu finden. Der offene Ozean ist die Sahara der Meere. Wie schaffen es Delfine, Schildkröten und all die anderen Bewohner, auf Hoher See zu überleben? Die Kamerateams folgen den Tieren in den offenen Ozean. Mit revolutionärer Technik rücken sie ihnen so nahe auf die Haut oder die Schuppen wie nie zuvor. Spinner-Delfine etwa bilden riesige Suchtrupps von 5.000 Tieren.
    Denn 10.000 Augen sehen mehr, 5.000 Sonare orten mehr. Fischschwärme in der riesigen Weite auszumachen, ist eine Kunst. Wenn aber Laternenfische zum Laichen auf den Tiefen aufsteigen, geraten sie in ein Schlaraffenland. Die Fischchen sind zwar kaum so groß wie ein Zeigefinger, aber das machen sie durch Masse wett. Sie sind die häufigsten Wirbeltiere der Welt und bringen es zusammen auf 600 Tonnen. Pottwale legen zwar nur einen Weg von etwa einem Kilometer zu ihrer Beute zurück – aber der führt in die Tiefe! Das Kalb muss auf die Mutter warten, denn so lange wie sie – über eine Stunde – kann es die Luft noch nicht anhalten.
    Ein Mikrofon fängt auf, wie sich die Klicks der Mutter verändern, wenn sie der Beute näher kommt – sie nutzt sie als Echolot. Produziert werden sie in ihrer gewaltigen Nase, der größten im Tierreich. Dem Team gelangen auch eindrucksvolle Bilder von den schlafenden Giganten – ein atemberaubender und zudem seltener Anblick. Denn kein anderes Säugetier kommt mit so wenig Schlaf aus – etwa einer Stunde am Tag. Doch dafür schlafen Pottwale tief und fest wie wir Menschen und wer weiß? Vielleicht träumen sie sogar.
    Viele Tiere nutzen Strömungen als ideales Transportmittel – vom Walhai bis zur Ohrenqualle. Ein Tier – oder besser gesagt ein Kollektiv aus vielen kleinen Tieren – setzt sogar noch ein Segel obendrauf. Die Portugiesische Galeere ist ein Zusammenschluss aus vielen Polypen, von denen einige eine gasgefüllte Blase, andere bis zu 30 Meter lange, nesselnde Fangarme und wieder andere Verdauungsenzyme bilden. Die Blase enthält eine Membran, die aufgestellt in den Wind für Vorschub sorgt. Auf sicherem Kurs durch die Wellen fängt die kleine Piratenmannschaft mit ihren gefährlichen Tentakeln bis zu hundert kleine Fische – täglich.
    Einfühlsam begleitet die Kamera auch ein alterndes Wanderalbatros-Paar, wie es sein wohl letztes Junges aufzieht. Jeden Tag fliegen die Eltern hunderte von Kilometern über den Südatlantik, um immer wieder aufs Neue Nahrung herbei zu schaffen. Geschwächt von den Strapazen wird das Paar wohl nie wieder auf ihre angestammte Brutinsel Südgeorgien zurückkehren. Vor einer Gefahr, der jedes Jahr viele Albatrosse zum Opfer fallen, können selbst die besten Eltern ihr Junges nicht schützen: Plastik. Heute gelangen jedes Jahr fast acht Millionen Tonnen Plastik ins Meer – mit dramatischen Folgen.
    Denn Plastik zerfällt in Sonne und Salzwasser in winzige Mikroteilchen, die oft Gifte enthalten. Kleine Organismen filtern sie aus dem Wasser – große Organismen wie die Wale, die am Ende der Nahrungskette stehen, reichern sie in gefährlichen Konzentrationen an. Wird die Plastikflut in die Ozeane nicht gestoppt, werden noch jahrhundertelang unzählige Tiere vergiftet. Die Tiere der Hochsee leben weiter entfernt von der Zivilisation als alle anderen. Aber nicht weit genug. Denn ihre Welt ist über Flüsse, Meere und Luft untrennbar mit unserer verbunden. (Text: WDR)
  • 45 Min.
    Ein Fisch, der Angst vorm Wasser hat: Sobald eine Welle kommt, springt er mit weitem Satz davon und rettet sich ins halbwegs Trockene. Dieser kleine Schleimfisch aus dem Pazifik ist einer von vielen ganz speziellen Charakteren aus einem der extremsten Lebensräume der Erde: Denn Küsten sind nicht einfach nur der Übergang von „nass“ zu „trocken“, sondern ein besonderer Grenzstreifen des Lebens mit Platz für ebenso besondere Talente. Der sechste Teil der spektakulären BBC/​WDR-Koproduktion zeigt das Leben ausgefuchster Grenzgänger, die in beiden Welten zu Hause sind, mit diesen Extremen zu leben wissen – und sie für sich nutzen.
    So wie die Seelöwen von Galapagos, die in schroffen Lavabuchten sogar die Hochgeschwindigkeitssprinter der Ozeane erbeuten können – Tunfische. Diese einzigartige Jagdtechnik ist erst seit 2014 beobachtet und wurde nun zum ersten Mal gefilmt. Täglich verändern sich Küsten – unter außerirdischem Einfluss: Der Mond führt zwei Mal am Tag zu Ebbe und Flut. Im Wechselbad der Gezeiten leben die Organismen ständig mit dem Risiko auszutrocknen oder von der Sonne versengt zu werden.
    Wer hier überleben will, muss extrem flexibel sein. Und so werden in den idyllisch wirkenden Gezeitentümpeln dramatische „Kammerspiele“ gegeben: Seesterne werden zu unerbittliche Räuber und Napfschnecken verteidigen sich mit einem persönlichem Bodyguard gegen die fünfarmigen Jäger. Zwischen den Welten lebt es sich für die Grenzgänger voller Risiko: Papageitaucher werden im Nordmeer von Luftpiraten drangsaliert. An den Felsküsten Brasiliens laufen Rote Klippenkrabben täglich um ihr Leben, um zu ihren Weidegründen zu kommen: Unterwegs lauern schlangengleiche Muränen und Kraken mit acht Armen.
    Pinguine müssen auf der Insel Südgeorgien, wegen ihrer gewaltigen Tierdichte auch die „Serengeti der Antarktis“ genannt“, einen gewaltigen Wall aus Speck passieren: tonnenschwere See-Elefanten, die bei ihren Revierkämpfen leicht einen der Vögel zu Fuß zerquetschen könnten. Doch auch die Küsten selber stehen dauernd „unter Beschuss“: Mancherorts knallen wahre Monsterwellen bis 30 Meter Höhe gegen das Land und die peitschende Brandung nagt bizarre Felsformationen aus Steilwänden – ein Kampf zwischen zwei Welten. (Text: WDR)
  • 45 Min.
    Wie eine Stadt, die niemals schläft: Schon morgens beginnt in Korallenriffen ein vielstimmiger und bunter Unterwasserchor aus Seegurken, Clown- und Papageienfischen, Krabben und Garnelen zu trommeln und zu grunzen, zu zirpen und zu tschilpen. Der dritte Teil der spektakulären BBC/​WDR-Koproduktion führt in die farbenprächtigsten Riffe der Welt – von den Malediven und der Südsee übers Rote Meer und die Karibik bis zum größten Bauwerk der Erde, dem Großen Barriere Riff: Über 2300 Kilometer zieht es sich vor der Küste Nordaustraliens entlang und wurde doch von winzigen Baumeistern errichtet, den Korallenpolypen.
    Sie erinnern an Blumen und bauen in intimer Partnerschaft mit noch winzigeren Algen die großen „Städte aus Kalk“ auf. Bei den Dreharbeiten in den „Unterwasser-Metropolen“ gelingen eindrucksvolle Bilder von erstaunlicher Zusammenarbeit: Ein Oktopus und ein Zackenbarsch – zwei extrem unterschiedliche Tiere – werden ziemlich beste Freunde und gehen zusammen auf Jagd. Anemonenfische transportieren gemeinsam eine Kokosnuss durch die Lagune. Mantarochen wirbeln wie ein Zyklon im Riff, um sich im Schwarm eine „dicke Suppe“ aus Plankton anzurühren. Wohl nirgends wird der Kampf ums Dasein mit so großem Einfallsreichtum ausgetragen wie in den Ballungszentren der Ozeane.
    Es gibt Konkurrenz um begrenzten Wohnraum, Schurken, die einem an den Kragen wollen, Partnersuchende im Großstadtgewirr und Dienstleister vieler Art: Müllabfuhr, Putztruppen und Abbruchkommandos und für Schildkröten sogar einen Wellness-Salon. So bieten Korallenriffe vielerlei skurrile Lebensgeschichten – von hypnotisierenden Tintenfischen, transsexuellen Seeanemonenbewohnern und Zackenbarschen beim Massenrendezvous. Doch Vorsicht: Manche Sexorgie endet in einem Massaker. Und nachts lauert schon der gruselige Bobbitwurm, um seine Opfer in den Sand zu ziehen. (Text: WDR)
  • 45 Min.
    Von wegen schwarze, lichtlose Welt: Sobald sich die letzten Sonnenstrahlen im Dunkel verloren haben, wird aus der Tiefsee ein Lichtermeer. Überall blinkt, glimmt und funkelt es. Etwa 90 Prozent aller Lebewesen illuminieren die Finsternis mit eigenem Licht. Wahrscheinlich ist dieses psychedelische Feuerwerk unter Wasser die häufigste Form der Kommunikation auf dem Planeten – mal Liebeslichter, mal tödliche Fallen. Der zweite Teil der spektakulären BBC/​WDR-Koproduktion „Der Blaue Planet“ taucht ein in eine Welt extremer, lebensfeindlicher Bedingungen.
    Die Tiefsee ist der größte Lebensraum der Erde, bevölkert von seltsamen Kreaturen mit Horrormäulern und Restlichtverstärkern. Hier lebt ein Panoptikum extravaganter Geschöpfe: Schlurfende Seekröten, schielende Kraken und Pfannkuchentintenfische, Zombiewürmer und Halsabschneideraale. Und viele Korallenstöcke, die in der Finsternis in sechstausend Metern Tiefe wachsen, sind älter als die Pyramiden Ägyptens. Eine Sensation gelingt in acht Kilometer Tiefe: Ein extrem belastbarer Tauchroboter, der einem Druck standhält Tausend mal größer als an der Meeresoberfläche, filmt den „Ätherischen Schneckenfisch“ – den am tiefsten lebenden Fisch, der je gefunden wurde – ein Wesen wie von einem anderen Stern.
    Überhaupt filmen bemannte Tauchboote und Tauchroboter oft genug ein Universum, das an ferne Galaxien erinnert – voller unbekannter, nie gesehener Landschaften: Große Schlickwüsten bedecken die Hälfte der Erdoberfläche. In gigantische Canyons passt der Mount Everest hinein.
    Am Grund des Golfs von Mexiko blubbern Schlammvulkane, die Methanblasen ausspeien, wabern giftige Salzseen. Drei Viertel aller vulkanischen Aktivitäten der Erde finden in der Tiefsee statt. An regelrechten Hexenkesseln, den „Schwarzen Rauchern“, erzeugen Bakterien aus heißer Giftbrühe unschädliche Substanzen, sodass sich dort artenreiche Lebensgemeinschaften drängen – direkt dort, wo das heiße Innere der Erde nach außen dringt. Und vielleicht liegt sogar die Lösung für das Geheimnis, wie das Leben auf der Erde entstand, am Grunde der Tiefsee. (Text: WDR)
  • 45 Min.
    Die Folge „Unbekannte Ozeane“ ist der Auftakt der sechsteiligen atemberaubenden Serie, die im vergangenen Jahr bei der Erstausstrahlung im Ersten im Schnitt viereinhalb Millionen Zuschauer erreichte. Die erfolgreiche BBC/​WDR-Koproduktion wird ab dem 29. Januar 2019 erstmals im Deutschen Fernsehen wiederholt. Mit revolutionärer Technik gelingt ein Einblick in völlig neue Welten. Walhaie, Delfine und viele andere Tiere tragen kleine Kameras und führen das Publikum direkt in ihren Alltag ein, Drohnen vermitteln eine Ahnung von der unendlichen Weite des Meeres.
    Mit Rebreather- oder Kreislauftauchgeräten kommen die Filmer so nah an viele Tiere wie nie zuvor, weil keine Luftblasen oder Geräusche die Darsteller vertreiben. So gelangen ihnen nicht nur einzigartige Bilder, sondern sie deckten Verhaltensweisen auf, die selbst Forschern unbekannt waren und sogar zu neuen wissenschaftlichen Veröffentlichungen führten. Die Serie hat es geschafft, die großen Probleme der Ozeane und die damit verbundenen Veränderungen in den Weltmeeren in den Fokus der Öffentlichkeit zu rücken.
    Überfischung, brutale Jagden, Folgen des Massentourismus und die Verschmutzung durch den Menschen sind nun international diskutierte Themen. Erschreckend allein die Zahl, dass pro Jahr 800 Millionen Tonnen an Plastik in den Ozeanen entsorgt werden. Die Kamerateams verbrachten 1.500 Tage auf See, davon mehr als 1.000 Stunden in der Tiefsee. Sie filmten in jedem Ozean und vor jedem Kontinent. Sie besuchten Korallenriffe, Küsten und tauchten hinab in unbekannte Tiefen.
    Axel Milberg, bekannt als Tatortkommissar Klaus Borowski, erzählt zu den atemberaubenden Bildern unglaubliche Tiergeschichten – spannender als jeder Krimi. Tatort: die Ozeane der Welt. Wer hätte zum Beispiel gedacht, dass Delfine präventive Selbstmedikation betreiben. Sie reiben sich an einer Hornkoralle mit deren antiseptischer Schleimschicht ein. Schon die Jüngsten in der Delfingruppe werden in das uralte Heilerwissen eingeführt. Solche zielgerichteten Verhaltensweisen sind jedoch kein Monopol von intelligenten Meeressäugern.
    Im Australischen Great Barrier Riff gelingt es zum ersten Mal, einen Fisch bei einer äußerst ungewöhnlichen Aktion zu filmen. Sie stellt alles, was bislang über Fischverhalten bekannt war, in den Schatten: Hat ein Großzahnlippfisch nach langer Suche seine Lieblingsnahrung – eine Muschel – gefunden, steht er vor einem Problem: Wie an das saftige Fleisch darin gelangen? Zielstrebig schwimmt er zu einer abgestorbenen Hirnkoralle, die sich rasch als seine Werkbank entpuppt.
    Unermüdlich schlägt er die Schale so lange darauf, bis sie – oft erst nach 20 Minuten – zerbricht. Damit gehört er zum Club der Werkzeugmachenden Tiere, dem sonst eher nur so illustre Mitglieder wie Affen oder kluge Rabenvögel angehören. Fische sind also weitaus smarter als gedacht. Ungewöhnliches Verhalten ganz anderer Art dokumentiert ein Team vor Neuseeland. Dort jagen Kleine Schwertwale Große Tümmler. Die Namen täuschen darüber hinweg, dass die Jäger mit ihren sechs Metern Länge deutlich größer sind als ihre Beute.
    Und trotzdem wagen es die Tümmler, sich plötzlich ihren Verfolgern zuzuwenden und sie sogar mit ganz speziellen Lauten zu begrüßen. Und statt sie zu zerreißen, bilden die Schwertwale mit ihren kleineren Verwandten eine riesige Gemeinschaft – aus Jägern und Gejagten werden Jagdkumpane. „Der Blaue Planet“ nimmt Sie mit auf eine faszinierende Reise, tauchen Sie ein in unbekannten Ozeane. Sie brauchen dafür kein Tauchgerät, nur 45 Minuten Zeit. (Text: WDR)
  • 40 Min.
    Wenn die Sonne im Frühjahr das Meer erwärmt, setzt sie eine riesige Verwandlung in Gang: Karger Meeresboden verwandelt sich in einen Unterwasserdschungel. Überall streben Tangwedel dem Licht entgegen, emporgezogen von ihren Schwimmbojen – gasgefüllten Blasen. Ausgewachsen erreichen diese Riesenalgen bis zu 60 Meter. Sie bilden die Tropenwälder der Meere. Nirgendwo sonst in unseren Ozeanen herrscht eine solche Lebensfülle. Die Teams der BBC-WDR-Koproduktion dringen dicht in das Unterwasserdickicht ein und öffnen den Blick auf seine faszinierenden Geheimnisse.
    Erstmals gelangen ihnen Aufnahmen von einen wahren Verwandlungskünstler. Der Oktopus ist dafür bekannt, dass er sich farblich geschickt seiner Umgebung anpassen kann. Was aber tut er, wenn er sich einem Räuber gegenübersieht, der auf elektrische Felder reagiert und der sich zudem in fast jede Ritze zwängen kann: er zieht sich in Windeseile eine Rüstung an – aus Muschelschalen. Zwar verdeckt er damit nicht sein elektrisches Feld – doch ist der Hai so verwirrt von den Muscheln, die plötzlich vor seinem erwartungsvollen Maul auseinanderstieben, dass der Oktopus in dem ganzen Durcheinander fliehen kann.
    Betrogen wird auch unter Speer-Fangschreckenkrebsen. Deren Jagdmethode ist einzigartig: Schwimmt ein Fisch vorbei, schnellt das Männchen blitzschnell aus seiner Höhle und bohrt seine zu kleinen Harpunen umgewandelten Vorderbeine in das Opfer. Das aber verzehrt es nicht allein, sondern füttert seine in der Höhe wartende Partnerin. Es gibt Paare, die über zwanzig Jahre zusammen leben. Sie kümmert sich um die Eier, er jagt. Solange er immer wieder kommt, geht die Rechnung auf. Doch eines Tages bleibt er aus: Ein verlockender Duft hat ihn aus seinem Bau gelockt.
    Er stiehlt sich davon und schlüpft in einen andern Bau zu einer größeren Partnerin. Größer heißt mehr Eier, heißt mehr Nachkommen. Was ihm aber wohl erst später aufgehen wird: Größere Weibchen haben auch größeren Hunger. Wer aber hätte gedacht, dass Haie zu den Klimaschützern zählen? Eine Seegraswiese nimmt 35 Mal mehr Kohlendoxid auf als eine vergleichbare Fläche Regenwald. Auf den ersten Blick erscheint es da fatal, dass eine einzige Grüne Meeresschildkröte an nur einem Tag über zwei Kilo davon abweidet.
    Zwar verbreitet sie mit ihrem Kot auch die Seegrassamen. Doch noch etwas anderes sorgt dafür, dass die marinen Rasenmäher nicht alles kahlscheren: Tigerhaie. Mit ihrem gewaltigen Gebiss können sie die gepanzerten Reptilien wie Nüsse aufknacken. Deshalb dürfen die Schildkröten nie lange an einem Ort bleiben – ständig auf der Hut vor ihrem Feind. Die Haie arbeiten also indirekt durch den Erhalt der Seegraswiesen auch für den Klimaschutz. Jedes Jahr sorgt die Frühjahrsonne in den Meeren der gemäßigten Zonen für immense Algenblüten. Diese grünen Massen sind der Beginn einer langen Nahrungskette.
    Sie dienen kleinsten Tierchen als Nahrung – und die wiederum locken unzählige Sardellenschwärme an. Delfine, Seelöwen, Seevögel – sie alle sind dann hinter diesen kleinen Fischen her. Letztendlich hängt alles Leben im Meer von diesen winzigen grünen Organismen ab – bis hin zu Riesen. Die größten Gäste bei diesem vor Kalifornien gedrehten Riesenbankett sind Buckelwale. Bei jedem Auftauchen verschwinden mehrere hundert Kilo Fisch in ihrem Maul. Auch die vorletzte Folge der Serie über unseren blauen Planeten erzählt spannende Geschichten mit eindrucksvollen Bildern (Text: WDR)
  • 45 Min.
    Er war ein König. 13 Jahre lang hat er in seiner Heimat in Afrika regiert. Er war der Beschützer seines Rudels, der Vater einer neuen Generation. Er wurde für viele zu einem Helden, einem Symbol. Man nannte ihn Cecil. Als ihn der Pfeil eines Trophäenjägers niederstreckte, ging die Nachricht um die ganze Welt und löste Wut und Kummer aus. Es war das Ende eines beeindruckenden Löwenlebens, eines geborenen Herrschers. Cecil wird in Jahr 2002 im Hwange Nationalpark in Simbabwe geboren, der bekannt ist für seine reiche Tierwelt.
    Von Anfang an zeigt sich Cecils ausgeprägte Persönlichkeit. Er ist rein kleiner furchtloser Löwe, bereit, die Welt zu erobern. Selbst vor seinem Vater zeigt er keine Scheu und fordert ihn immer wieder keck zum Spielen heraus. Schon früh schließt er sich mit seinem etwas kleineren Bruder namens Leander aus demselben Wurf zusammen. Die beiden sind unzertrennlich. Als der Vater sie nicht mehr im Rudel duldet, wandern sie gemeinsam fort. Die erste Zeit ist schwer – plötzlich müssen sie ganz für sich allein sorgen und so manches Mal rettet sie nur ein Kadaver vor dem Verhungern.
    Schließlich aber wagen sie es, einen alten Löwen herauszufordern und dessen Rudel zu erobern. Doch schon bald werden sie von einer Vierergang junger Löwen angegriffen. Ihren Anführer nennt man Jericho. Leander verliert bei diesem ungleichen Kampf sein Leben, Cecil muss flüchten. Allein und verletzt hat er kaum eine Chance. Doch eines Morgens kehrt er zurück. Und er ist nicht allein. Entgegen allen Erwartungen folgt ihm: Jericho. Dessen Glück hatte nur kurz gewährt.
    Zwei seiner Brüder wurden von Jägern aus dem Reservat gelockt und erlegt. Jericho musste das Rudel aufgeben. So wurden aus Rivalen Schicksalsgefährten. Mehr noch: Alliierte. Die beiden erobern ihr Rudel zurück und werden Vater von vielen jungen Löwen. Cecil steht in der Blüte seines Lebens und ist möglicherweise der größte Löwe in ganz Afrika. Aber genau diese stattliche Statur wird ihm zum Verhängnis. Zwar ist in dem Naturreservat die Jagd verboten, aber Cecils stolze Schönheit weckt Begehrlichkeiten.
    Im Juni 2015 wird er zum letzten Mal lebend gesehen. Vergeblich ruft Jericho tagelang nach seinem Gefährten. Entgegen allen Widrigkeiten schafft Jericho es, Cecils Jungen zu beschützen und durchzubringen – bis sie auf eigenen vier Pfoten ein selbständiges Leben beginnen können. In seinen Kindern und Enkeln lebt das Erbe eines ganz besonderen Löwen fort. Cecils Schicksal hat die Notlage der Löwen auf der ganzen Welt bekannt gemacht. Vielleicht führt seine Geschichte dazu, sich mehr für den Schutz der bedrohten Raubkatzen einzusetzen. Das ist Cecils Vermächtnis. (Text: WDR)
  • Obwohl er seit seiner Entstehung ständig schrumpft, ist der Chiemsee heute Bayerns größter See. 73m misst er an seiner tiefsten Stelle und über 80 Quadratkilometer spannt seine Wasserfläche am Fuße der Bayerischen Alpen. Vor 10.000 Jahren wurde der Chiemsee aus einem sterbenden Gletscher geboren und er wird heute von mehreren Flüssen wie der Tiroler Ache, der Prien und dem Lachsgang gespeist, allerdings hat er nur einen einzigen Abfluss – die Alz bei Seebruck. Der See mit seinen drei Inseln – Herreninsel, Fraueninsel und Krautinsel – und seiner beeindruckenden Alpenkulisse lockt jährlich eine halbe Million Urlauber an.
    Ebenso viele Zugvögel rasten am See auf Ihrer Reise gen Süden bzw. Norden. „Wunderbarer Chiemsee“ stellt die Lebewesen, die am und im See leben vor und zeigt, wie empfindlich der Kreislauf der Natur auf Störungen durch den Menschen reagiert. Dabei wird Erstaunliches und noch nie Gesehenes vorgestellt: Große Raubfische, die in Blumenwiesen herumschwimmen, winzige Säugetiere, die Schilf ernten, spazierfreudige Zebramuscheln, blau leuchtende Pilzmückenlarven, rosa Flamingos und der größte Wasserfloh der Welt gehören zu den Akteuren dieses etwas anderen Portraits des „Bayerischen Meers“.
    Die Protagonisten des Filmes sind Haubentaucher Hecht und – die Stechmücke. Die Insekten sind uns Menschen äußerst lästig und werden am Chiemsee auch in großen Vergiftungsaktionen bekämpft. Aber Mücken, Eintagsfliegen & Co. sind unentbehrlich im Naturhaushalt und eine wichtige Nahrungsgrundlage für unzählige Seebewohner. Der Film stellt die Zusammenhänge in aufwändig produzierten Bildern vor. (Text: WDR)
  • Man kennt sie als Fernsehstars und Entertainer in Delfinarien: Delfine gehören zu den beliebtesten und bekanntesten Tieren der Welt. Doch unser Wissen stammt größtenteils von Tieren in Gefangenschaft. Wie leben Delfine in den Weiten der Ozeane? Was macht ihren Erfolg aus? Um ihre Geheimnisse zu entschlüsseln, setzt der britische Filmproduzent John Downer eine ganze Menagerie kleiner Spione auf die Delfine an: Ferngesteuerte Kameraroboter, gut getarnt als Meerestiere – von einer Schildkröte über Nautilus, Thunfisch und Rochen bis hin zu einer Kamera, die aussieht wie ein kleiner Delfin.
    Ihre Verkleidung ist so perfekt, dass manche Fische sie zum Fressen gerne mögen. Delfine fallen auf die Verkleidung nicht herein. Ihr Echolot verrät ihnen, dass in den Tiergehäusen nichts Fressbares steckt: Sie senden dazu Ultraschallaute aus und machen sich ein perfektes Bild von deren Echos. Doch sie erkennen ebenso rasch, dass von den tierischen Agenten keine Gefahr ausgeht, und lassen sie vertrauensvoll an sich heran.
    Ein Tümmlerweibchen führt sogar ihr gerade geborenes Jungtier vor. Die Kameraspione dokumentieren, wie der junge Delfin seine ersten Erfahrungen mit einem Stachelrochen macht und wie er probiert, per Ultraschall Fische unter dem Sand zu orten. Er lebt und lernt wohlbehütet im Schoß seiner großen Familie – einem starken Team. Es beschützt ihn vor aufdringlichen Männchen und treibt Stachelmakrelen so geschickt zusammen, dass die einzelnen Delfine nur noch abzusahnen brauchen.
    Je nach Region entwickeln Tümmler ganz unterschiedliche Jagdmethoden und setzen dabei vor allem auf Teamarbeit: Vor Südflorida etwa formt ein Delfin Ringe aus Schlamm, seine Kumpanen versammeln sich ringsum und fangen die daraus flüchtenden Fische einfach auf. Die Kameraspione begleiten ihre Zielobjekte allerdings nicht nur durch den Ernst des Lebens: Mehr als wahrscheinlich jedes andere wildlebende Tier lieben es Delfine, sich aus purer Lebenslust die Zeit mit Spielen und Springen zu vertreiben.
    Eine Schule junger Tümmler etwa kommt regelmäßig vor Südafrikas Küste zusammen, um zu surfen. Und beim Springen avancieren manche zu echten Akrobaten. Die Spitzenkönner der Meere aber sind Spinner-Delfine – vom englischen Wort „to spin“, drehen. Sie schießen aus dem Wasser und vollführen bis zu siebenfache Schrauben. Die Kameraspione filmen ihr Verhalten inmitten einer Megaschule aus über 3.000 Tieren – die größten Delfinansammlungen weltweit. Aussicht auf große Fischschwärme bringen sie zusammen, aber sie nutzen die Zeit auch für die Partnersuche – nach Art der Delfine mit einem Fable für die freie Liebe.
    Während des Filmens erlebt sogar einer der Kameradelfine eine ganz persönliche Romanze. Mit seiner zweiteiligen Dokumentation wird John Downer erneut seinem Anspruch gerecht: Durch den Einsatz seiner schon legendären Spionagekameras im Tiergewand führt er den Zuschauer in die Welt der Delfine, wie der sie so noch nicht gesehen hat. Ein neuer Höhepunkt in einer großartigen Reihe echt tierischer Spionagegeschichten. (Text: WDR)
  • Ein junger Delfin hat gerade seine Mutterfamilie verlassen. Er fühlt sich sehr allein und sucht dringend einen Freund. Da trifft er auf einen, der ihm ähnlich sieht – und doch ist er irgendwie anders. Was er nicht weiß: der Fremde ist ein Spion – eine Kamera im Delfingewand, angesetzt darauf, das geheime Leben ihrer echten Artgenossen zu erkunden. Nach bewährtem Muster setzt der britische Filmproduzent John Downer ferngesteuerte Kameraroboter ein, die täuschend echt Tieren nachempfunden sind: Kugelfische, Schildkröten, Thunfische und Babydelfine.
    Sie kommen den Delfinen so nah wie nie zuvor und sehen sie aus bislang völlig ungewohntem Blickwinkel. Während einige Kameraroboter dem jungen Tümmler an der Schwanzflosse bleiben und ihn auf seiner Suche nach Freunden verfolgen, mischen sich weitere Kameraspione unter andere Delfinarten. Sie beobachten etwa, wie eine große Gruppe Gemeiner Delfine vor Südafrika in die größte Fischwanderung der Welt gerät und wie genau die Tiere ihre Jagd auf die Sardinen koordinieren.
    Andere machen sich ein Bild davon, wie Orcas, die größten Delfine der Welt, funktionieren. Einige leben sesshaft, bleiben ihr Leben lang zusammen und spezialisieren sich auf Fisch. Andere sind Nomaden, wechseln innerhalb der Gruppen und jagen ausschließlich Säugetiere. Auch dabei entwickeln sie unterschiedlichste Strategien: Vor British Columbia schleichen sich manche stumm von unten an kleinere Delfine heran und nutzen das Überraschungsmoment. Vor Patagonien treiben Orcas dagegen Seelöwenjungen an den Strand, stets dem Risiko ausgesetzt, mit ihren über sechs Tonnen schweren Körpern zu stranden.
    Nicht zu stranden, darauf müssen auch die Großen Tümmler in einer Flussmündung von South Carolina achten. Sie haben sich darauf spezialisiert, Fische ans Ufer zu treiben, um sie dann dort aufzusammeln. Das gelingt den geschickten Delfinen aber nur im Team – ein Grund, warum die meisten Delfine immer darauf aus sind, Verbündete zu finden. Das Problem hat auch der junge Tümmler.
    Die Kameraspione erleben mit, wie er sich mit einem Buckeldelfin einlässt. Aber wirklich glücklich wird er damit nicht, der andere spricht nicht seine Sprache. Mit einem geschickten Trick schmeichelt er sich schließlich in eine Junggesellengruppe ein. Schließlich findet er sogar ein Weibchen und – was unter den polygamen Delfinen mit vielen Partnerwechseln noch viel wichtiger ist – einen Freund fürs Leben. Als er sich gerade von den Delfinen zurückziehen will, erlebt der Kalmar-Spion, dass eine gute Tarnung auch ihre Schattenseiten hat.
    Ein Zackenbarsch verwechselt ihn mit einem Kalmar. Doch der Kameraspion führt seinen Auftrag getreulich aus – und filmt bis zum bitteren Ende. Mit seiner zweiteiligen Dokumentation wird John Downer erneut seinem Anspruch gerecht: Durch den Einsatz seiner schon legendären Spionagekameras im Tiergewand führt er den Zuschauer in die Welt der Delfine, wie der sie so noch nicht gesehen hat. Ein neuer Höhepunkt in einer großartigen Reihe echt tierischer Spionagegeschichten. (Text: WDR)
  • 45 Min.
    Viel Natur „An den Ufern der Lippe“ Aufwendige Tierdoku zeigt einen überraschend prächtigen Fluss Im vergangenen Jahr erhielt die Lippe die Auszeichnung „Flusslandschaft des Jahres“. Da waren die zweijährigen Dreharbeiten für die Sendung Abenteuer Erde schon in vollem Gange. Entstanden ist ein umfassendes Portrait der Lippe voller opulenter Bilder und beeindruckender Tieraufnahmen, sowohl Über- als auch Unterwasser. Der Zuschauer erlebt eine Reise die gesamten 220 Kilometer der Lippe entlang, von der Quelle in Bad Lippspringe bis zur Mündung bei Wesel in den Rhein. Auf dem Weg dorthin präsentiert sich der Fluss als wertvoller Naturraum, in dem seltene Tiere wie Biber und Storch leben und in dem in den vergangenen Jahrzehnten auch viele Fischarten wieder heimisch geworden sind.
    Ein Paradebeispiel für gelungenen Naturschutz ist ein Gebiet namens „Disselmersch“ oberhalb zwischen Lippstadt und Hamm. Sobald der dortige Teich Wasser führt, besuchen ihn zahlreiche Wasservögel – an manchen Tagen hunderte. Aber was geschah in der Disselmersch während der Dürre des vergangenen Sommers? Der Film wird es zeigen. Aber auch über Wasser geizten die Filmemacher nicht mit technischem Aufwand: Kameradrohnen ermöglichten beeindruckende Luftaufnahmen.
    Motorisierte Schienen sorgten für kinoreife Kamerafahrten. Zeitlupenkameras zeigen die Flugkünste der Libellen mit 2000 Bildern pro Sekunde. Zeitrafferkameras lichteten sogar die nächtliche Milchstraße ab, die sich im Wasser der Lippe spiegelt. Und für die vielen Tierbeobachtungen konnten die Objektive nicht lang genug sein. Dabei lag die Idee für einen Film über die Lippe nicht gerade auf der Straße. „Ich bin ja an der Lippe aufgewachsen. Als Kinder sind wir zum Baden in jeden Kanal gesprungen, aber nie in die eklig-braune Lippe“, erzählt Ulf Marquardt.
    „Als ich 2014 für eine andere Dokumentation an der Lippe in Hamm drehte, war ich völlig verblüfft, wie klar das Wasser war und wie viele Fische darin schwammen.“ Kurze Zeit später wünschte sich der WDR mehr Tierfilme aus NRW, und die Idee zu der Doku „An den Ufern der Lippe“ war geboren. Viele Zuschauer werden über so viel Natur mitten im dicht besiedelten NRW überrascht sein. „Aber das ist typisch für die Lippe“, erklärt Marquardt. „Man muss oft zweimal hinschauen, um ihre wahre Schönheit zu entdecken. Aber dann kommt man aus dem Staunen nicht mehr heraus.“ (Text: WDR)
    Deutsche TV-PremiereDi 16.04.2019WDR
  • Es ist eine Entdeckungsreise in ein Naturparadies, das kaum jemand kennt – obwohl es direkt vor unserer Haustür liegt: Der Film entführt den Zuschauer in eine ehemalige Kiesgrube. Wo über Jahrzehnte Bagger Kies und Sand förderten, ist nach Beendigung der Arbeiten eine zauberhafte Unterwasserlandschaft entstanden, deren Schönheit an tropische Riffe erinnert. Mitten in Europa, vor den Toren einer Großstadt, haben zahlreiche Tier- und Pflanzenarten eine neue Heimat gefunden. Hechte gehen hier auf die Jagd, seltene Vögel ziehen ihren Nachwuchs auf.
    Und auch vom Aussterben bedrohte Tiere wie der Flussaal finden in dem Baggersee eine neue Zuflucht. Sogar Süßwassergarnelen und Quallen, die ursprünglich aus Asien stammen, sind hier zu finden. Ehemalige Kiesgruben gibt es zu Tausenden an den Ufern der großen Flüsse. Die meisten werden durch Müll und Abwässer verschmutzt, von Angelvereinen in Beschlag genommen oder im Sommer von badenden Menschenmassen überfallen. Die Natur hat dort keine Chance. Doch der im Film gezeigte Baggersee ist etwas Besonderes: Er wurde im Laufe der Jahre einfach vergessen, nur selten finden Menschen hierhin.
    Der Film zeigt, welche Chancen für die Natur ehemalige Kiesgruben bieten. Aber auch die Gefahren, die diesem ökologischen Wunder ein rasches Ende machen können. Mehr als eineinhalb Jahre drehte der Straßburger Biologieprofessor und Unterwasserfilmer Serge Dumont an dieser Naturdokumentation. Entstanden sind einzigartige Aufnahmen, wie man sie an einem Ort wie einem Baggersee nicht erwartet. Einblicke in eine Welt voller Überraschungen und Geheimnisse. (Text: WDR)
  • Was machen Eisbären eigentlich im Sommer? Wo leben sie, wenn es kein Eis gibt? Was fressen sie, wenn sie keine Robben jagen können? Eisbären sind die Könige der Arktis. Sie sind auf wunderbare Weise an ihre Welt aus Schnee und Eis angepasst. Während der Wintermonate, wenn weite Teile des arktischen Ozeans gefroren sind, sind sie in ihrem Element, denn ihre Hauptnahrungsquelle sind Robben und andere Meeressäuger, die sie auf dem Packeis erbeuten. Doch auch in der Arktis gibt es eine Zeit, in der die Tage lang sind und die Temperaturen über den Gefrierpunkt steigen.
    In der Hudson Bay, dem südlichsten Teil des arktischen Ozeans, bilden sich im Spätfrühling Risse im Packeis. Große Eisschollen entstehen, die mit zunehmender Kraft der Sonne zu immer kleineren Schollen zusammen schmelzen – bis die Hudson Bay Anfang Juli eisfrei ist. Die Eisbären müssen an Land schwimmen und sind nun dort „gefangen“. Schwierige Zeiten brechen jetzt an, denn ihre Hauptbeute, die Robben, meiden die flachen Küstenstreifen der Hudson Bay. Die Gefahr bei einsetzender Ebbe an Land zu stranden und zur leichten Beute zu werden, ist für die Robben hier besonders groß.
    Eisbären wiederum sind zwar hervorragende Schwimmer, aber im offenen Meer den wendigen Robben weit unterlegen. Die Konsequenz: Ohne Packeis auf dem sie jagen können, sind die Bären ihrer wichtigsten Energiequelle beraubt und die Sommermonate werden für sie zur Fastenzeit. An der Küste angespülte Walkadaver, gelegentlich erbeutete Kleinsäuger, Wasservögel sowie Beeren und Pflanzen bilden dann den kargen Speiseplan. Die an Land gestrandeten Eisbären müssen sich an eine Umwelt anpassen, die ihnen eigentlich fremd ist.
    Je nach Alter und Geschlecht reagieren die Tiere unterschiedlich auf diese Zeit der Entbehrungen. Die im letzten Winter geborenen Jungtiere erleben zum ersten Mal ein Leben ohne Eis und Schnee. Die Eintönigkeit des Eismeeres hat sich nun in eine Landschaft voller lebendiger Farben und einem Überfluss an neuen Eindrücken verwandelt. Die Muttertiere müssen die Neugier und den Überschwang ihrer Jungen bremsen, damit sie nicht allzuviel ihrer kostbaren Energie verschwenden. Ausgewachsene Männchen und Weibchen ohne Nachwuchs erreichen das Land gut genährt und schwer beleibt.
    Unter ihrer Haut liegt eine über zehn Zentimeter dicke Fettschicht, eine wichtige Reserve in der kargen Sommerzeit. Sie vermeiden jede unnötige Bewegung, denn selbst kurze Strecken könnten zu Überhitzung führen. Entsprechend ruhen sie meist in Küstennähe, wo die frische Meeresbrise etwas Abkühlung und Schutz vor Moskitos verspricht. Finden sie etwas Substantielles zu fressen, wie zum Beispiel einen Walkadaver, spielen selbst erwachsene Eisbären auch mal übermütig im eiskalten Wasser der Hudson Bay. Erst wenn im September Schnee und Eis den bunten Herbst verdrängen, geht es den Eisbären wieder gut.
    Sie scheinen die frostigen Zeiten zu genießen, auch wenn sie noch bis Dezember warten müssen, bis die Hudson Bay wieder zufriert und sie wieder auf dem Eis jagen können. Bis dahin verbringen sie viel Zeit mit Kämpfen und Wanderungen entlang der Küste. Die Dokumentation begleitet Eisbären unterschiedlichen Alters aus verschiedenen sozialen Gruppen durch den arktischen Sommer. Ihre Geschichten verbinden sich zu einem umfassenden Porträt dieser Tiere, in einer Jahreszeit, die für sie voller Schwierigkeiten und Herausforderungen steckt. (Text: WDR)
  • 45 Min.
    Wer kennt sie nicht, die schwarz-weißen Vögel von nebenan, mit den langen Schwanzfedern und dem keckernden Ruf. Die typischen Elstern haben aber auch weniger bekannte Verwandte wie die Blauelster. Und es gibt Elstern, die so heißen, aber eigentlich gar keine sind. Die australischen „magpies“, zu Deutsch „Elstern“, sind eigentlich Flötenkrähenstare.
    Der Ruf der eurasischen Elstern ist häufig schlecht. Sie gelten als diebisch und hinterlistig. Tatsächlich sind die Rabenvögel aber sehr klug und neugierig. Deshalb sieht man sie oft in der Nähe von anderen Tieren. Manchen versuchen sie etwas zu stibitzen, anderen tun sie Gutes. In der Nähe von Menschen fühlen sich die Vögel aber auch sehr wohl. Fast die Hälfte aller Elstern findet man heutzutage in Städten und Vororten.
    Blauelstern besitzen eine im Tierreich äußert seltene Eigenschaft: sie sind sozial. Siehelfen sich untereinander bei der Jungenaufzucht oder wenn Gefahr droht, sogar nicht-Verwandten.
    Magpies sind in Australien berühmt-berüchtigt – zum einen für ihren unglaublichen Flötengesang und ihre Fähigkeit, andere Geräusche nachzuahmen, zum anderen wegen ihres manchmal angespannten Verhältnisses zu Menschen. Haben die Vögel einmal schlechte Erfahrungen mit Menschen gemacht oder erkennen jemanden als Eindringling in ihrem Revier, so greifen sie an. Meist enden solche Attacken aber harmlos und die Australier haben gelernt, die Vögel in manchen Gebieten einfach in Ruhe zu lassen.
    Das markante Aussehen der eurasischen Elstern und die Tatsache, dass sie sich häufig in Menschennähe aufhalten, hat sie Teil unserer Kultur werden lassen. Nicht zuletzt Rossinis berühmte Oper „Die diebische Elster“, hat den Vögeln einiges angedichtet. Doch was ist Wahrheit und was Mythos? Die Dokumentation räumt mit Vorurteilen auf und zeigt neue Erkenntnisse und Geschichten, die wir so von Elstern nicht erwarten würden. (Text: WDR)
  • 45 Min.
    Als einstige Haustiere ausgewildert in der Kalahari, Südafrika, müssen sich mehrere Erdmännchenfamilien bewähren. Sie kennen die Gefahren noch nicht, wissen nicht, wie sie sich gegenüber wilden Artgenossen verhalten und müssen vor allem eins: zu einem echten Team zusammenwachsen. Allein sind sie Räubern hilflos ausgeliefert. Deshalb müssen sie begreifen, wie Teamarbeit funktioniert. Und zwar schnell. Angeführt wird eine Erdmännchengruppe immer von einem erwachsenen Weibchen. Nur dies paart sich mit dem ranghöchsten Männchen.
    Geschwister und erwachsene Kinder des Paares helfen bei der Welpenaufzucht und bei der Wache – immer ein oder mehrere Tiere stehen auf einem erhöhten Posten, halten nach Feinden Ausschau und warnen die anderen. Eine Gruppe hat es schon recht weit gebracht: Sie zieht bereits den zweiten Wurf in Freiheit auf. Doch das dominante Weibchen ist vom Pech verfolgt: Erst verliert es seinen Partner und ist allein auf die Hilfe der älteren Kinder angewiesen. Dann gräbt ein Honigdachs die Familie aus – nur das Weibchen kann fliehen.
    Es hat all seine Kinder verloren. Wird es allein überleben können? Ein junges Männchen ist freiwillig allein losgezogen – typisch für rangniedere Tiere, die keine Chance haben, in ihrer Familie Nachwuchs zu bekommen. Immer wieder scheitert der Ausreißer bei dem Versuch, von einem wilden Erdmännchenclan aufgenommen zu werden. Doch ein junges Weibchen aus der Gruppe hat ein in Auge auf ihn geworfen. Werden die beiden allerdings erwischt, werden sie vertrieben und ihre Jungen getötet. Sie müssen warten, bis die Luft rein ist.
    Ein weiteres ausgewildertes Paar hat einen ersten Wurf in Freiheit gut durch die ersten Wochen gebracht und ist nun dabei, den Kleinen beizubringen, wie man jagt. Eine besondere Herausforderung sind Skorpione. Gleich der erste Biss muss sitzen, um den Stachel abzubeißen. Wer das nicht schafft, riskiert, verletzt oder gar getötet zu werden. Besonders knifflig wird es, als eine Maulwurfsnatter in ihr Revier eindringt. Sie beißt blitzschnell zu. Nun müssen alle zusammen unter Beweis stellen, ob sie inzwischen zu einem starken Team geworden sind. (Text: WDR)
  • Mit der Erfindung des Fliegens ist der Natur ein fantastischer Wurf gelungen. Bei Gefahr einfach abzuheben und in die Luft zu entkommen – wer würde sich das nicht wünschen? Hindernisse lassen sich mit Leichtigkeit überfliegen; per Luftlinie kommt man bequem zum nächsten Futterplatz, und der Nachwuchs kann in unzugänglichen Nestern aufwachsen. Die Vorzüge des Fliegens liegen auf der Hand. Doch eine Reihe von Vögeln scheint da anderer Ansicht. Über 40 Arten sind zum Laufen zurückgekehrt – auch wenn sie, wie die Afrikanischen Strauße, noch ansehnliche Federn und Flügel haben. Was hat sie zu diesem Rückschritt bewogen? Muss man nicht – um das naheliegende Wortspiel zu benutzen – einen Vogel haben, um die Kunst des Fliegens freiwillig wieder aufzugeben? Oder war der Flugverzicht gar nicht so freiwillig? Sind sie einfach zu schwer geworden, um noch in die Luft zu kommen? Immerhin ist der Strauß mit über zwei Metern Höhe der größte Vogel der Erde, und mit 130 Kilo Gewicht ist jeder Traum vom Fliegen ausgeträumt.
    Aber es muss mehr dahinter stecken. Die Laufvögel Neuseelands sind klein und leicht. Der flügellose Kiwi z.B. wiegt kaum mehr als eine Krähe; ein Gewichtsproblem hat er bestimmt nicht. Und trotzdem ist er wieder zum Fußgänger geworden.
    Was also bringt einen Vogel dazu, die Lizenz zum Fliegen zurückzugeben – vor allem in der Afrikanischen Savanne, wo die Strauße ihren Lebensraum mit mächtigen Raubkatzen, mit Hyänen und Schakalen teilen. Hier scheint es geradezu selbstmörderisch zu sein, aufs Fliegen zu verzichten – besonders für die kleinen, noch unbeholfenen Küken. Dieses Paradox – manche Forscher sprechen sogar von einem Wunder – steht im Mittelpunkt des Films. Er zeigt wie eine Straußenfamilie allen Gefahren trotzt, aber auch wie sehr das Schicksal der Laufvögel – insbesondere in Neuseeland – von menschlichen Eingriffen in die Natur bestimmt wird. (Text: WDR)
  • Der Tierfilmer Sebastian Koerner beobachtete zwei Jahre lang Wölfe, um herauszufinden, wie gefährlich sie sind. Es gelang ihm, die gefürchteten Raubtiere als soziale Familienwesen zu zeigen. (Text: WDR)
  • 45 Min.
    Wie überleben Tiere und Pflanzen Naturkatastrophen wie Wirbelstürme, Feuer, Erdbeben? Einige spüren, was kommt, und können rechtzeitig fliehen. Andere müssen bleiben und zusehen, wie sie zurechtkommen. Viele Erzählungen von Naturvölkern handeln davon, wie geschickt die Natur mit solchen Situationen umgeht. Jetzt beginnen sich auch Wissenschaftler dafür zu interessieren, wie Tiere und Pflanzen auf die Launen des Planeten reagieren, welch faszinierende Überlebensstrategien sie entwickeln und wie es manchen sogar gelingt, von der Katastrophe zu profitieren.
    So etwa ein seltsamer Vogel auf Neubritannien in Papua-Neuguinea. Immer wieder wird die Insel von heftigen Ausbrüchen des Vulkans Tavurvur erschüttert. Nicht gerade das, was man sich als ideale Kinderstube vorstellt. Und doch hat ein Grußfußhuhn genau diese, von Menschen verlassenen Gebiete ausgesucht, um hier für Nachwuchs zu sorgen. Normalerweise bedecken diese Vögel ihr Gelege mit verrottenden Pflanzen, um die Hitze, die bei der Zersetzung entsteht, zum Ausbrüten zu nutzen. Auf Neubritannien graben die Großfußhühner ihr Ei einfach in die heiße Vulkanasche und überlassen ihr alles Weitere.
    Das geschlüpfte Küken muss sich allerdings selbst den Weg ins Freie graben und ist auch danach ganz auf sich allein gestellt. Möglicherweise haben Schwarzmilane schon vor dem Menschen gelernt, Feuer zu entfachen. Von australischen Ureinwohnern überlieferte Erzählungen berichten von „Feuervögeln“, die sich brennende Stöcke schnappen und anderswo wieder fallen lassen. Sie profitieren von den Bränden, weil sie dann leicht in Panik fliehende Kleintiere erbeuten können.
    Manche Lebewesen brauchen sogar Katastrophen, um zu überleben. Einige Eukalyptusbäume können sich nur verbreiten, wenn glühende Hitze die Schalen ihrer Samen knackt. Und selbst wenn der Brand ihre Blätter und Stämme verkohlt, sprießen ihnen rasch überall neue Triebe aus Astachseln, so dass der Baum mithilfe der neuen Blätter eine Überlebenschance hat. Die Antilleninsel Puerto Rico liegt direkt in der Schneise heftiger Wirbelstürme, die vom Atlantik über die Karibik ziehen.
    Treffen sie auf Land, entladen sich in kurzer Zeit heftige Regenmengen. Die Wassermassen reißen alles mit, was sich ihnen in den Weg stellt – und zerstören auch die Nester von Feuerameisen. Die retten sich, in dem sie im wahrsten Wortsinn zusammenhalten. Sie verhaken ihre Füße ineinander und bilden so ein lebendes Floß. Ihre Königin und ihre Brut nehmen sie in die geschützte Mitte. So können sie wochenlang auf dem Wasser treiben, bis sie irgendwo anlanden und sich ein neues Nest bauen können. Die Beispiele zeigen, wie es das Leben auf unserer Erde immer wieder schafft, mit Naturkatastrophen umzugehen und manchmal sogar aus der Not eine Tugend zu machen.
    Doch wie lange noch? Wie wird die Natur damit fertig, dass im Zeitalter des Klimawandels Katastrophen wie Feuer, Fluten und Wirbelstürme immer häufiger werden? Wir Menschen werden den von uns ausgelösten Wandel vielleicht abschwächen, aber kaum mehr verhindern können. Unser Überleben wird davon abhängen, ob wir mit der Anpassungsfähigkeit vieler Tiere und Pflanzen mithalten können. Inspirierende Vorbilder, dies zeigt dieser Film, gibt es genug. (Text: WDR)
  • Brasilien ist ein Land der Superlative. Es nimmt knapp die Hälfte der Fläche Südamerikas ein und ist damit das größte Land der südlichen Hemisphäre. Der Amazonas gilt als wasserreichster Fluss der Erde und durchzieht eines der weltweit größten Urwaldgebiete. In keinem Land gibt es so viele Tiere wie in Brasilien. Und das, obwohl das Leben hier für viele Arten alles andere als einfach ist. In manchen Teilen des Landes sind in der Regenzeit ganze Landstriche überflutet. Andere Regionen werden von extremen Dürren heimgesucht. Bei einem Leben unter solchen Bedingungen ist in der Tierwelt eine genaue Nachwuchsplanung wichtig. Die Jungen sollten beispielsweise genau dann zur Welt kommen, wenn genügend Nahrung vorhanden ist.
    Zudem muss genügend Zeit bleiben, damit die Jungen auf die bevorstehenden Wetterextreme vorbereitet werden können. Ob Kapuzineräffchen, Riesenotter oder Nasenbären: Alle Tierkinder müssen lernen, diese besonderen Herausforderungen zu meistern. Jedes Tierkind steht vor anderen Aufgaben. Kapuzineräffchen benutzen die unterschiedlichsten Werkzeuge, um Futter zu suchen. Nur Schimpansen beherrschen das noch besser. Für die Jungtiere heißt das: üben, üben, üben. Nasenbären-Kinder verlassen erstmals den schützenden Wald, um auf weiten Grasflächen, den Vazantes, nach Nahrung zu suchen.
    Doch wer von den Nachbarn, die sich auf den Wiesen tummeln, ist Freund und wer ist Feind? In den Gewässern des Pantanal haben die wasserscheuen Riesenotter-Babys zunächst überhaupt keine Lust zu schwimmen. Doch die Eltern sind unerbittlich. Wer kein Meister im Schwimmen wird, ist zur Regenzeit den Strömungen nicht gewachsen, wird beim Fischfang versagen und kann seinen Feinden nicht entkommen. Denn sie lauern überall: Kaimane, Jaguare, Raubvögel. Die erste Folge der Trilogie „Wildes Brasilien“ begleitet drei Tierfamilien mit ihren Jungtieren in den ersten, wichtigen, vom Lernen geprägten Wochen im Wettlauf gegen die Zeit. (Text: WDR)
  • Der Natur- und Unterwasserfilmer Rolf Möltgen taucht mit Meereswissenschaftlern in geheimnisvolle Welten rund um mächtige Unterwasservulkane hinab. Gemeinsam wollen sie erkunden, warum sich dort so viele Arten tummeln. Sie wollen auch herausfinden, wie sich Tauchtourismus einerseits und Schutzmaßnahmen andererseits auf diese Oasen auswirken. Mancherorts ragen karge Felsen aus dem Meer, sie sind die Gipfel mächtiger Unterwasservulkane, die häufig viele Tausend Meter hinab reichen können. Über 100.000 erheben sich vom Meeresgrund, die meisten überragen nicht die Wasseroberfläche.
    Unzählige Meerestiere tummeln sich an den steilen Hängen, darunter seltene Arten, die anderswo nicht mehr zu finden sind. Der Natur- und Unterwasserfilmer Rolf Möltgen taucht mit Meereswissenschaftlern aus aller Welt in einige der geheimnisvollen Bergwelten hinab. Die erste Erkundungsreise führt rund 350 Kilometer hinaus auf den Pazifik zu den Ravillagigedo-Inseln vor Mexiko. Vor Roca Partida bilden Schnapper so riesige Schwärme, dass die Felswand dahinter verschwindet. Sie locken Räuber wie Weißspitzenhaie an, die wiederum die noch größeren Galapagoshaie.
    Freundlich gestimmt dagegen sind die Riesenmantas vor San Benedicto – eine ganz besondere Attraktion. Der Grund für die Lebensfülle rings um Felsen und Atolle ist die Folge eines einfachen physikalischen Effekts: Prallt die Strömung auf ein Hindernis wie eine Bergwand, wird das Wasser schlagartig nach oben gelenkt. Am Gipfel bilden sich zudem Wirbel, dort bietet das Plankton Nahrung in Hülle und Fülle. Manchmal allerdings führt auch etwas ganz anderes die Tiere zu den Bergen: Vor Malpelo, einem tristen Felsbrocken 500 Kilometer vor Kolumbien, ziehen Hunderte Bodenstirn-Hammerhaie über die Taucher hinweg.
    Die Erdmagnetfelder der Seegebirgsketten dienen den Weitstreckenwanderern zur Orientierung. Eine Fahrt mit dem Tauchboot Deepsee hinab in die Bergwelt des Kokosrückens vor Costa Rica ist ein Höhepunkt der Reise. Das Team sieht seltene Arten wie Tiefseequappen, Schildzahn- und Stachelhaie in mehr als 300 Metern Tiefe. Der letzte Tauchgang findet mitten in der Nacht statt und stellt eine besondere Herausforderung dar. Vor der Kokosinsel kommen so viele Weißspitzenhaie zusammen wie nirgendwo sonst. (Text: BR Fernsehen)
  • Ihr Blut und ihr Biss sind giftig, ihre Zähne messerscharf und nadelspitz. Kein Wunder, dass Muränen ein denkbar schlechter Ruf vorauseilt. Mehr als 100 verschiedene Arten der schlangenhaften Riffbewohner haben Forscher bisher entdeckt – ausschließlich in warmen Meeren. Doch stimmen die Horror-Geschichten vom heimtückischen Meeresmonster, oder sind sie nur Taucher-Latein? Das Leben der Muränen ist weitgehend unbekannt. Zu unzugänglich sind die Riffhöhlen, in denen sich die verschiedensten Muränen verstecken. Erst eine spezielle Kamera-Technik macht Besuche in den verwinkelten Unterschlupfen möglich.
    Die Andamanen-See, das Rote Meer, das Mittelmeer, der Atlantik rund um die Azoren und die Karibik sind Stationen auf der weltweiten Suche nach der gefürchteten Aal-Verwandtschaft. Dem Filmteam gelingen einzigartige Einblicke in den Alltag von Muränen. Die Taucher entdecken, dass die angeblichen Einzelgänger gern in Wohngemeinschaften leben, mit anderen Fischen Jagdgesellschaften bilden und Fischfarmen als bequeme Nahrungsquelle entdeckt haben. Mit einem zusätzlichen Kiefer zerren sie ihre Beute in den Schlund. Die vermeintlichen Monster – die größten über 3 Meter lange und 70 Kilogramm schwere Giganten – führen ein ungeahnt zärtliches Liebesleben mit beeindruckenden Werbungstänzen.
    Sie sind neugierig und friedfertiger, als erwartet. Aber an Orten, an denen sie von Tauchtouristen gefüttert werden, zeigen sie sich zudringlich. Dann kann es brandgefährlich werden, wenn einzelne Tiere aggressiv reagieren. Gedreht unter Einsatz von Endo-Optiken, zeigt der Film atemberaubende Bilder höchster Qualität von Muränen, ihrem Verhalten und ihren Lebensräumen, wie man sie so noch nicht gesehen hat. (Text: WDR)
  • 45 Min.
    Seit über 5000 Jahren legt der Mensch Gärten an. Zunächst reine Nutzgärten, wo man anpflanzte, was den Kochtopf bereicherte. Aber schon die alten Römer kultivierten Pflanzen allein wegen ihrer Schönheit. So wurde der Nutzgarten allmählich zum Ziergarten. Schönheit und Nutzen sind im Garten oft zwei Seiten derselben Medaille. Ein Obstbaum etwa produziert jedes Jahr im Frühling Abertausende Blüten für ein paar Hundert Äpfel. Sehnsüchtig erwartet im Herbst von einer Vielzahl von Tieren, wie etwa den Igeln und Wachholderdrosseln. Allein in Deutschland gibt es 17 Millionen Gärten. Viele von ihnen bieten zahllosen Lebewesen eine Zuflucht: Singvögel, Siebenschläfer und seltene Reptilien etwa.
    Und nicht wenige der Gartenbewohner sind Verbündete des Gärtners im Kampf gegen Schädlinge. Feldwespen etwa erledigen unzählige Schadinsekten. Die Tiere eines einzigen Feldwespennestes, das der Gartenbesitzer in Ruhe lässt, können im Laufe eines Sommers bis zu 500 Raupen fangen und töten, um sie an ihre Brut zu verfüttern. Auch die von vielen Gärtnern gehegten Rosen haben einen wirksamen Alliierten im Kampf gegen das Heer der Blattläuse. Wo keine Gartengifte zum Einsatz kommen, fühlen sich Marienkäfer wohl. Jeder einzelne der gepunkteten Helfer verschlingt in einem Sommer bis zu 10.000 Blattläuse. (Text: WDR)
  • 45 Min.
    Im Schatten der Gipfel des tibetischen Hochlands in der chinesischen Provinz Qinghai gibt es ein verborgenes Tal, in dem mehr Schneeleoparden leben als irgendwo sonst auf der Erde. Der Film folgt einem trächtigen Weibchen auf seiner Suche nach einem sicheren Revier. In einem Tal findet die Schneeleopardin eine geeignete Höhle, in der sie zwei Junge zur Welt bringt. In den folgenden 18 Monaten dreht sich ihr Leben allein darum, die Kleinen mit ausreichend Nahrung zu versorgen und sie vor allen Gefahren zu schützen, die überall in der schroffen Bergwelt lauern. In dem Tal lebt auch ein altes, kampferprobtes Schneeleoparden-Männchen. Es könnte der kleinen Familie gefährlich werden. Zudem lockt der Alte jüngere Rivalen an, die ihn herausfordern wollen und auch der Schneeleopardin in die Quere kommen könnten.
    Sie würden nicht zögern, ihre Kleinen zu töten, um sich selbst mit dem Weibchen zu paaren. Und als wäre das nicht schon Ärger genug, ziehen immer wieder Yak-Herden durchs Tal, die von Tibetischen Mastiffs bewacht werden. Die Kälber der Wildrinder sind als Beute verlockend, aber die Yak-Mütter verteidigen ihren Nachwuchs mit spitzen Hörnern. Die Schneeleopardin wird all ihre Kraft und Geschicklichkeit brauchen, um ihre Jungen durch die ersten Monate zu bringen. Viele überleben das erste Jahr nicht. Aber sie ist eine erfahrene Mutter und gibt alles, damit schon bald die nächste Generation durch das Tal der Schneeleoparden ziehen kann. (Text: WDR)

zurückweiter

Erinnerungs-Service per E-Mail

TV Wunschliste informiert dich kostenlos, wenn Abenteuer Erde online als Stream verfügbar ist oder im Fernsehen läuft.

Auch interessant…