• Folge 148 (45 Min.)
    Kaum ein anderes Thema spaltet Europa mehr als die Migrationspolitik. Seit der Flüchtlingskrise 2015 hat sich die Haltung der EU geändert: von der Willkommenskultur zur Abschottungspolitik. Die Dokumentation von Julia Rech und Ulf Röller geht der Frage nach, ob bei der neuen Abschottungspolitik der EU die Menschenrechte auf der Strecke bleiben. Sie schauen in den Maschinenraum Brüssel, an Europas Außengrenze und in die Transitländer. Die Autoren begleiten EU-Innenkommissarin Ylva Johansson in Brüssel und nach Berlin. Johansson will den Migrationspakt zum Erfolg führen.
    Neben der deutschen Innenministerin Nancy Faeser besucht sie in Berlin auch das Aufnahmezentrum Tegel, das mit mehr als 4000 Geflüchteten überläuft. Viele kommen aus der Ukraine, sie warten auf eine Wohnung, manche schon über ein Jahr lang. Ein Leben in Zeltstädten, in einer kleinen Kabine mit 13 anderen Menschen und zwei Hunden. Das Stockbett ist ihre einzige Privatsphäre. Tegel zeigt die menschliche Dimension der Migrationspolitik und die Notwendigkeit, humane und gerechte Lösungen für alle Beteiligten zu finden. Den Grenzschutz überwacht Frontex-Chef Hans Leijtens, er muss Europas Grenzen sichern und verhindern, dass noch mehr Flüchtlinge im Mittelmeer ertrinken, Pushbacks unterbinden.
    Das ZDF begleitet ihn bei einer Frontex-Mission vor Griechenland. Die Dokumentation zeigt auch die Orte, an denen sich Flüchtlinge aufmachen, um nach Europa zu fliehen. Tunesien ist als Transitland wichtig und im Fokus der Bemühungen der EU. Die EU will ein Abkommen: Tunesien soll Geflüchtete aufhalten und zurückschicken, gegen Schlepper vorgehen, dafür gibt Europa Geld, Ausrüstung und Trainingsstunden. Wie kann dies gelingen, ohne die Menschenrechte zu verkaufen? Die Dreharbeiten waren schwierig, das Land schottet sich ab, Tunesien verhindert immer öfter, dass Journalisten ihre Arbeit machen, berichten können, wie schwierig die Lage für Migranten ist.
    Auch das zeigt die Dokumentation. In Albanien sprechen die Autoren mit Regierungschef Rama über die Bereitschaft seines Landes, Europa bei der Bewältigung der Migrationsströme zu helfen. Albanien will – erst mal nur für Italien – Geflüchtete in Aufnahmezentren unterbringen. In einem Schnellverfahren soll entschieden werden, ob die Geflüchteten in die EU, nach Italien, gebracht oder rückgeführt werden.
    Ein Vorbild für Abkommen der EU mit weiteren Drittländern? In Bosnien lebt Najib Mohabib, ein junger Afghane. Sein Schicksal steht für das vieler Geflüchteter. Sein Bruder ist bei der Flucht an der Außengrenze der EU im Grenzfluss zu Kroatien ertrunken. Najib Mohabib steckt auf seinem Weg nach Europa nun in Bosnien fest – aber seinen Traum, seine eigene Firma in Deutschland zu gründen, will er nicht aufgegeben. Europa will sich abschotten – die Dokumentation von Julia Rech und Ulf Röller beschreibt, wie schwierig dies wird, ohne den Rechtsstaat zu verraten. (Text: ZDF)
    Deutsche TV-PremiereMi 15.05.2024ZDF
  • Folge 149 (30 Min.)
    Für Südafrika ist 2024 ein Schicksalsjahr: 30 Jahre nach dem Ende des Apartheid-Regimes stehen wegweisende Wahlen an. ZDF-Korrespondentin Verena Garrett zeigt, wie es um das Land steht. Die Hoffnungen für Südafrika waren vor 30 Jahren riesig. Nelson Mandela befreite das Land als erster schwarzer Präsident von der rassistischen Unterdrückung und führte es in die Demokratie. Doch von Mandelas Vision ist nicht viel geblieben. Mandelas Partei – der African National Congress – regiert seit 1994 mit absoluter Mehrheit. Seither hat der ANC das Land mit seinen 62 Millionen Einwohnern heruntergewirtschaftet.
    Die Regierung ist von Korruption und Vetternwirtschaft geprägt. Das Land ist geplagt von Stromausfällen, hoher Kriminalität und Massenarbeitslosigkeit. Bei den „Alles-oder-nichts“-Wahlen 2024 könnte sich jetzt etwas ändern. Zum ersten Mal könnte der ANC unter 50 Prozent fallen. Sollte das passieren, würde eine politische Ära der Koalitionen eingeläutet. Die kleineren Parteien im Land würden erstmals an Bedeutung gewinnen, die große Hoffnung der Opposition. Eine junge Generation von Südafrikanern will einen politischen Wandel erzwingen, hofft auf eine Wiederbelebung der demokratischen Kultur. (Text: ZDF)
    Deutsche TV-PremiereMi 29.05.2024ZDF

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