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Die Welt verändert sich so rasend schnell, dass die Menschheit von Krise zu Krise taumelt. Es ist zu lernen, diese enorme Beschleunigung besser zu lenken, so Kognitionspsychologe Christian Stöcker. Der Professor an der Hochschule für Angewandte Wissenschaft Hamburg leitet den Studiengang Digitale Kommunikation. Als Experte für digitale Öffentlichkeit hat er den Deutschen Bundestag beraten und die Enquete-Kommission für künstliche Intelligenz. Zudem schreibt Christian Stöcker regelmäßig Kolumnen für den „Spiegel“ und auch Sachbücher.
Sein jüngstes Werk lautet „Das Experiment sind wir“ und trifft auch ins Herz der Corona-Debatte. Es gibt nach Stöcker drei entscheidende Entwicklungen, die die Zukunft im 21. Jahrhundert bestimmen werden: Anstieg der

Weltbevölkerung, Anstieg der Erdtemperatur sowie Anstieg von digitaler Hardware und Arbeitswelt. Alle drei Faktoren sind Phänomene des exponentiellen Wachstums und der sogenannten großen Beschleunigung. Die schlechte Nachricht: Schon immer haben sich die Menschen schwer damit getan, solche Entwicklungen zu Ende zu denken.
Die gute: Menschen sind eine lernfähige Spezies. Wird es gelingen, die mächtigen technologischen Entwicklungen so einzusetzen, dass sie die Menschen und die Erde retten? Schaffen es die Menschen, sich „an den eigenen Haaren aus dem Sumpf zu ziehen“? Gebraucht werden neue Instrumente im Werkzeugkasten des Denkens, ein neuer Pakt zwischen Bildung und Fortschritt. Christian Stöcker versucht auf dem Roten Sofa eine panikfreie und präzise Analyse. (Text: NDR)