Dokumentation in 3 Teilen, Folge 1–3

  • Folge 1
    Nicht weniger als 60 scharfe Zähne hat ein Krokodil im Maul. Sie dienen nur einem einzigen Zweck: dem Töten. Um seine Zähne in ein Opfer schlagen zu können, muss es nah genug herankommen. Aus diesem Grund sind Krokodile Meister des Hinterhalts geworden. Das mächtige Leistenkrokodil im tropischen Norden Australiens hat einen ausgeprägten Geruchssinn, sieht und hört ausgezeichnet. Es nimmt sein Opfer aus der Ferne genau ins Visier, taucht unsichtbar heran und schnellt dann in einem explosiven Überraschungsangriff aus dem Wasser.
    Wenn in Afrika zu Beginn der Trockensaison die Gnu‑ und Zebraherden von Tansania mehr als 1.000 Kilometer nach Norden zur Masai Mara in Kenia ziehen, überqueren sie Flüsse voller Krokodile. Ihre Waffe gegen das tödliche Nilkrokodil ist die Herde: Zu Tausenden versuchen sie gleichzeitig, den Fluss zu überqueren, um dem Krokodil ein Ausmachen einzelner Tiere zu erschweren. In der Masai Mara warten dann die Löwen auf die Schwachen und Verletzten.
    Die Zähne der aasfressenden Hyänen, die gerne anderen Tieren ihre Beute abjagen oder sich über die Reste hermachen, sind weniger Angriffs‑ als Kauwerkzeuge. Sie zerkleinern, was Löwen und Leoparden übrig lassen. Unter den australischen Säugetieren hat der Tasmanische Beutelteufel die Funktion der Hyäne und zermalmt mit starkem Gebiss und unter lautem Gebrüll sogar Knochen.
    Die größten Zähne gehören den Pflanzen fressenden Elefanten. Zu tödlichen Waffen werden ihre Stoßzähne einmal im Jahr, wenn Elefantenbullen um die Kühe kämpfen. Nilpferde verteidigen Revier und Weibchen mit Hilfe ihrer Stoßzähne. Sie sind so gefürchtet, dass sie kaum Feinde unter den Raubtieren haben. Braunbären an der Küste Alaskas benutzen Zähne und Pranken geschickt zum Fischen, jedoch auch im Kampf um die besten Positionen beim Lachsfang.
    Dem Angriff und der Verteidigung dienen auch Hörner. Antilopen, Gazellen und Gnus in der ostafrikanischen Savanne sind Herdentiere. Sie setzen ihre Hörner nicht gegen Raubtiere ein, sondern im Streit um das Paarungsrecht. Im australischen Unterholz werden Kämpfe mit überproportional großen Waffen ausgetragen: Männliche Hirschkäfer versuchen, sich gegenseitig aus dem Gleichgewicht zu bringen. Auch beim Nashornkäfer setzt sich meist der mit dem größten Horn durch.
    Während die Hörner der Giraffen eher dekorative Zwecke erfüllen, tragen Steinböcke in den Wüsten Israels mit ihren spektakulär geschwungenen Hörnern energische Kämpfe aus. Raubvögel, so auch der Adler, setzen Klauen und Schnäbel nicht zum Konkurrenzkampf, sondern zur Jagd ein. (Text: VOX)
    Deutsche TV-PremiereSo 28.02.1999VOX
  • Folge 2
    Lügen, Fallen, Köder und Wurfgeschosse gelten als typisch menschliche Waffen. Perfekte Vorbilder finden sich jedoch im Tierreich. Die nordamerikanische Geierschildkröte lockt Fische mit einem Moskitolarven täuschend ähnlich sehenden Hautstück in ihr großes Maul. Im Great Barrier Reef schwenkt der gut getarnte gelbe Anglerfisch seinen wurmförmigen Hautfortsatz wie eine Angel mit Köder und zieht so ahnungslose Fische an. Farblich perfekt an ihre Umgebung angepasst kann die australische Todesotter stundenlang bewegungslos ausharren. Ihre Waffe ist ein wurmartiger Schwanzfortsatz: Indem sie nur ihn bewegt, lockt sie eine kleine Eidechse an und schlägt dann mit ihren langen Giftzähnen blitzschnell zu.
    Das Chamäleon fängt mit klebriger Zunge auch weit entfernte Beute ab. Mit Wasser spritzt der Schützenfisch Insekten von Ästen und Blättern, die er anschließend bequem von der Wasseroberfläche wegschlucken kann. Dem australischen Ameisenigel nützen seine Stacheln bei der Nahrungssuche wenig. Aber mit seiner klebrigen, langen und gelenkigen Zunge kann er auch in den verwinkelten Gängen eines sieben Meter hohen Termitenhügels erfolgreich Beute erobern.
    Die Jagd im Dunkeln beherrscht die Klapperschlange. Sie kann nicht nur mit der Zunge die chemische Witterung eines potentiellen Beutetiers aufnehmen, sondern auch Infrarotbilder sehen. Die Schleiereule ortet ihre Beute mit ausgeprägtem Gehör, dagegen kann der australische Turmfalke das ultraviolette Lichtspektrum wahrnehmen. Außergewöhnlich kreative Jäger sind Delfine: Sie bilden gemeinsam eine Mauer und drücken in einer Welle einen Schwarm Fische ans Ufer, wo sie geschnappt werden, bevor sie ins Wasser zurück gleiten.
    Die dreiteilige Dokumentation „Die Waffen der Tiere“ beobachtet rund um den Globus spannende und eigenartige Strategien. Nach einem Blick in die gut ausgestattete Waffenkammer der Krokodile und Käfer, sieht die zweite Episode raffinierten Betrügern über die Schulter und ist dabei, wenn Harpunen und andere Geschosse abgefeuert werden. Im dritten Teil geben Tina Dalton‑Hagege und Gary Steer eine Einführung in die chemische Kriegsführung. Sie stellen vom Skorpion bis zur Meeresschnecke die interessanten Giftmischer des Tierreichs vor. (Text: VOX)
    Deutsche TV-PremiereSo 14.03.1999VOX
  • Folge 3
    Gift ist eine wirkungsvolle Waffe im Tierreich ‑ zum Angriff und zur Verteidigung. Die giftigste Schlange der Welt lebt in Australien: Der Taipan könnte 250.000 Mäuse mit dem Gift eines einzigen Bisses töten. Ähnliche Wirkung hat der Stachel des Skorpions. Es gibt sogar Ameisen, die mit ihren Giftstacheln einzeln oder in kleinen Gruppen jagen und große Beutetiere angreifen können.
    Eine andere Ameisenart hat eine raffinierte Art der chemischen Kriegsführung entwickelt: Die Königin tötet die Königin einer anderen Art, nimmt ihre chemische Identität an und versklavt ihre Arbeiter zur Versorgung ihrer eigenen Jungen. Das Gift der männlichen Trichterspinne in den australischen Wäldern, der giftigsten Spinne der Welt, ist zwar 60 mal so stark wie das der Weibchen, trotzdem ist SIE sein größter Feind: 85 Prozent der Männchen werden nach der Paarung getötet und gefressen. Einige Tiere haben wirksame Gegenmittel gegen das Gift ihrer Beute entwickelt. Der Großohrigel in der israelischen Wüste liebt saftige Skorpione. Die Stiche, die einen Menschen umbringen könnten, verträgt er problemlos.
    Das Gilatier, eine giftige Echse, kann das eigene Gift neutralisieren, wenn es mit anderen Männchen ums Paarungsrecht kämpft. Mit nur 1,5 Stundenkilometern Höchstgeschwindigkeit muss das Gilatier sich darauf verlassen, dass seine auffällige Warn‑Färbung potenzielle Feinde abhält. Diese Möglichkeit machen sich wiederum Schlangen zunutze, die die Warnfärbung der gestreiften Korallenschlange nachahmen, obwohl sie selbst nicht giftig sind.
    Vor dem giftigen Oktopus, dessen Biss zehn Menschen töten könnte, warnen fluoreszierende blaue Ringe. Ein harmloses Aussehen erlaubt vielen Tieren erfolgreiche Überraschungsangriffe: Welcher Fisch würde schon vermuten, dass sich im Fühler einer Meeresschnecke eine tödliche, giftgeladene Harpune befindet? (Text: VOX)
    Deutsche TV-PremiereSo 07.03.1999VOX

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