Dokumentation in 6 Teilen, Folge 1–6

  • Folge 1 (43 Min.)
    Überall auf der Erde ist der Jahresbeginn eine Zeit der Extreme, geprägt von winterlicher Eiseskälte oder glühender Sommerhitze. Während die Erde ihrer Bahn um die Sonne folgt, bestimmt die Neigung der Rotationsachse die Jahreszeiten auf der Nord- und der Südhalbkugel – eine leichte Schräglage mit erheblichen Folgen für alle Lebewesen! Im Januar irrt ein einsamer Eisbär durch die kälteste Region der Arktis, um unter unwirtlichsten Bedingungen Nahrung zu finden. Polarwinde sorgen auf der Nordhalbkugel für klirrende Kälte, und die Rocky Mountains liegen unter einer dicken Schneedecke.
    Hier kämpft ein Virginia-Uhu ums Überleben – genau wie die winzige Wühlmaus, die er sich als Beute ausgesucht hat. Zu dieser Jahreszeit tummeln sich vor der Küste Kaliforniens junge Seeotter im eisigen Wasser. Andere Meeresbewohner fliehen vor der Kälte, wie zum Beispiel hunderte von Rundschwanzseekühen, die sich in den warmen Gewässern Floridas versammeln. Auch die Makaken in den verschneiten Bergen Japans suchen Zuflucht im Warmen: Stundenlang lassen sie es sich in heißen Thermalquellen gutgehen. Bei den Menschen ist das chinesische Neujahrsfest im Februar Anlass zur weltweit größten Migrationsbewegung: Millionen Menschen reisen zu ihren Angehörigen, um mit ihnen zu feiern.
    Unterdessen steht Äquatorialafrika unter Wasser. Die Regenzeit verwandelt die Landschaft und sämtliche Lebensformen, die sie beherbergt. In Sambia kalben die Nilpferde, und für eine junge Nilpferdmutter wird ein Flussufer zum Ort einer Tragödie. Für den Mistkäfer ist die Regenzeit ein Segen, denn er mag es nass und schlammig. Vor der Küste Indonesiens, wo zwei Ozeane aufeinandertreffen, versammeln sich drei Rochenarten; die majestätischen Tiere finden hier Plankton und andere Nahrung in Hülle und Fülle.
    Weiter im Süden, in Australien, verwandelt sich das Landesinnere im Sommer in einen der heißesten und trockensten Orte der Erde. Während zahlreiche Tiere vor den Buschbränden flüchten, nutzt der Schwarzmilan die Gunst der Stunde, um im Flammeninferno auf Beutefang zu gehen. In den Regenwäldern des Amazonas suchen neun Millionen Blattschneiderameisen nach Nahrung. Weiter nördlich findet auf demselben Kontinent eine andere, schillernde Parade statt: der Karneval von Rio, das größte Fest der Welt, das mit einer wahren Explosion von Lebensfreude und bunter Vielfalt die ersten beiden Monate des Jahres abschließt. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereMo 26.04.2021arteDeutsche Online-PremiereMo 19.04.2021arte.tvOriginal-TV-PremiereSo 08.11.2020Sky Nature UK
  • Folge 2 (43 Min.)
    Im März breitet sich in Japan nach und nach die Kirschblüte im ganzen Land aus und markiert den Beginn des Frühlings in der nördlichen Hemisphäre. Die Tage werden länger, und in Flora und Fauna spielen sich spektakuläre Veränderungen ab. Die Singschwäne, die in Japan überwintert haben, machen sich wieder auf den Weg gen Norden. In Indien begeben sich die wilden Elefanten auf Wanderschaft – eine der größten Migrationsbewegungen dieser Tiere in Asien – und beim Holi, dem Fest der Farben, wird der Frühling offiziell eingeläutet. Alles Leben hängt von der Sonne ab.
    In Europa beginnt der Frühling offiziell mit der Tagundnachtgleiche im März, es blüht auf Feldern und Wiesen. Wenn in den Karpaten der letzte Schnee schmilzt, verlassen die Wolfswelpen ihren Bau. Überall auf der Welt nimmt das Leben einen neuen Anlauf, und die Tiere machen sich auf die Suche nach einem Partner. Zwei männliche Königskobras buhlen um ihr Recht auf Fortpflanzung – ein erbitterter Kampf, der Stunden dauern kann. In der kalifornischen Wüste versucht ein einsamer Kaninchenkauz, mit lauten Rufen ein Weibchen anzulocken.
    In Lateinamerika ist die „Semana Santa“, die Karwoche, eines der wichtigsten Ereignisse im Kirchenjahr und steht für die Wiedergeburt. Im Amazonas-Regenwald herrscht Trockenzeit, und eine Gruppe von Kapuzineraffen wehrt einen Angriff einer benachbarten Bande ab. In Äquatorialafrika kehrt mit der Regenzeit das Leben zurück; es gibt Nahrung im Überfluss, und viele Tierarten bringen jetzt ihre Jungen zur Welt. Zu Lande wie im Meer setzen sich mit den atmosphärischen Veränderungen zahlreiche Tiere in Bewegung. Die Grauen Riffhaie begeben sich zur Paarung in die flachen Gewässer vor Palau.
    In Australien kommen die letzten Grünen Meeresschildkröten zur Eiablage auf die Inseln des Great Barrier Reef, während hunderte Babyschildkröten bereits geschlüpft sind und in Richtung Meer tapsen. An den Küsten von Kimberley futtern sich hunderttausende Ufervögel die Fettreserven an, die sie für ihre 25.000 Kilometer lange Reise in die Arktis brauchen – die längste Wanderung, die je auf Erden beobachtet wurde. In der Antarktis machen sich unterdessen tausende Kaiserpinguine auf den Weg zurück in ihre Brutkolonien. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereMo 26.04.2021arteDeutsche Online-PremiereMo 19.04.2021arte.tvOriginal-TV-PremiereSo 15.11.2020Sky Nature UK
  • Folge 3 (43 Min.)
    Im Mai beschleunigt sich der Gang der Dinge, die Naturgewalten machen sich mit ganzer Wucht bemerkbar. In Nordamerika ziehen zerstörerische Tornados über die weiten Ebenen, während wilde Mustangs über die Prärien am Fuße der Sierra Nevada schweifen. Ein junger Hengst, angezogen vom üppigen Weidegras des Frühlings, gesellt sich zur Herde und fordert den Anführer heraus, um seinen Platz einzunehmen und sich mit den Stuten zu paaren. In Südostasien breiten sich feuchtwarme Luftmassen aus, die vom Indischen Ozean kommen: Das gewaltigste Klimaphänomen der Erde, der Monsun, setzt den indischen Subkontinent unter Wasser und stellt das Leben seiner menschlichen und tierischen Bewohner auf den Kopf.
    In Indien wird eine weibliche Königskobra bald ihre Eier legen; ihr Nest ist so gebaut, dass es den Wassermassen standhalten kann. In Sri Lanka beginnt mit dem großen Regen die Paarungszeit der Baumfrösche. Im Juni ist im südlichen Afrika Winter. Es ist die trockenste Zeit des Jahres, und sie fordert in den Ebenen zahlreiche Opfer. Gerade die Elefanten werden zur leichten Beute für Kapgeier, Schakale und Löwen. Ein junges Elefantenweibchen beklagt den tragischen Verlust ihres Kalbs.
    Ende Mai hat die Erde fast die Hälfte ihrer Reise um die Sonne hinter sich. Auf der Südhalbkugel werden die Tage kürzer. In einer geschützten Bucht im Süden Australiens treffen sich Riesensepien zur Brautschau. Die Männchen versuchen, mit ständig wechselnden Farbmustern auf ihrer Haut die Gunst der Weibchen zu gewinnen. Es ist weltweit die einzige Tintenfisch-Brautschau dieses Ausmaßes. Am 22. Juni erreicht die Sonne ihren Höchststand. Überall in Europa werden Sonnwendfeste gefeiert, mit Freudenfeuern begehen die Menschen den offiziellen Sommeranfang auf der Nordhalbkugel.
    Die Turmfalken, die gerne in alten Gemäuern hausen, beginnen mit dem Nestbau; auf den umliegenden Feldern und Wiesen finden sie jetzt Nahrung im Überfluss. Während der Sommer einen Großteil der nördlichen Hemisphäre erwärmt, ist am Äquator Regenzeit. Die weiten Llanos-Ebenen in Kolumbien stehen unter Wasser und beherbergen nun unzählige Fische. Junge Silberreiher sitzen auf Baumwipfeln inmitten der Wasserlandschaft und bereiten sich auf ihren ersten Flug vor. Doch unten lauern hungrige Kaimane, die den ungeschicktesten Vögeln schnell zum Verhängnis werden können. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereDi 27.04.2021arteDeutsche Online-PremiereDi 20.04.2021arte.tvOriginal-TV-PremiereSo 22.11.2020Sky Nature UK
  • Folge 4 (43 Min.)
    Im Juli beginnen die arktischen Eiskappen zu schmelzen und kalben neue Eisberge, die in Richtung Ufer treiben. Durch den Klimawandel setzt die sommerliche Schmelze immer früher ein, wird länger und intensiver. Im Sommer fischen Seezugvögel vor dem Archipel von Spitzbergen in den durch die Eisschmelze besonders nährstoffreichen Gewässern. In Alaska setzt mit dem Sommeranfang eine der größten saisonalen Tierwanderungen der Welt ein: Tausende von Rotlachsen kommen zum Laichen in die Flüsse und werden dabei zur wichtigen Nahrungsquelle für Braunbären und für das gesamte Ökosystem. In der glühenden Hitze der kalifornischen Wüste geht eine Seitenwinder-Klapperschlange auf Beutejagd.
    Dabei vermeidet sie den Kontakt mit dem heißen Sand, indem sie sich blitzschnell nach vorne wirft und dann seitlich abrollt. In den trockenen Steppen Zentralasiens führen mongolische Nomaden ihre Herden dorthin, wo es wieder frisches, grünes Gras gibt, und die jungen Reiter machen sich ein Vergnügen daraus, ihre Pferde zum rasanten Galopp anzutreiben. In Asien führen die Eisschmelze im Himalaja und der Monsunregen den Flüssen gigantische Wassermassen zu. In Nepal ist die Natur im Juli feucht und üppig, zur großen Freude der Stechmücken und anderer blutsaugender Insekten – eine Plage für die meisten Säugetiere, ein Festmahl für alle Jäger der kleinen Quälgeister.
    Weiter südlich kehren die Wassermassen den Lauf des Mekong um und füllen den Tonle-Sap-See. Dieser verwandelt sich in ein Binnenmeer, das ein Fünftel Kambodschas bedeckt und die weltweit größte Vielfalt an Süßwasserfischen beherbergt. Auch die Menschen gehen auf Wanderschaft: Jedes Jahr treten Millionen Muslime den Haddsch an, die große Pilgerfahrt nach Mekka. Unterdessen beginnt am Südpol der Winter. Die südlichen Glattwale machen sich auf eine 5.000 Kilometer lange Reise von der Antarktis bis nach Australien, wo sie ihren Neugeborenen eine sichere Kinderstube bieten können.
    Zur gleichen Zeit wandern Heerscharen von Spinnenkrabben in die Untiefen des Meeres hinab, um sich auf ihre Häutung vorzubereiten. Dabei kommt es vor, dass die Krabben übereinander herfallen und sich gegenseitig zerfleischen. In Afrika wagen lärmende Gnu-Herden die gefährliche Überquerung des Mara River, in dem es von Krokodilen nur so wimmelt. Vor der ostafrikanischen Küste zieht unterdessen die jährliche Wanderung der Sardinen unzählige Räuber im Wasser und in der Luft an. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereDi 27.04.2021arteDeutsche Online-PremiereDi 20.04.2021arte.tvOriginal-TV-PremiereSo 29.11.2020Sky Nature UK
  • Folge 5 (43 Min.)
    Im September hat die Erde zwei Drittel ihrer Reise um die Sonne zurückgelegt, und Mensch und Tier steht eine neue Zeit des Umbruchs bevor. Im südlichen Afrika wird es immer heißer und trockener. Ein hungriges Löwenrudel lauert Tieren auf Wassersuche auf. Hitzegeplagte Flusspferde müssen sich in immer kleineren Tümpeln drängen; die Aggressivität steigt und führt oft zu blutigen Kämpfen. Die Rückkehr des Regens ist ein Segen für die Natur. In der Kalahari kehrt mit den ersten Wassertropfen das Leben zurück. Die Erdmännchen wagen sich mit ihren Jungen aus dem Bau und erteilen ihnen erste Lektionen in Sachen Nahrungssuche.
    Auch in den Tropenwäldern Kolumbiens beginnt die Regenzeit, und die Frösche singen ihr Ständchen. Auf dem australischen Kontinent sind September und Oktober Frühlingsmonate. Die Ebenen im Osten des Landes sind wieder grün, und bei den Kängurus gibt es einen wahren Babyboom! Die Männchen liefern sich erbitterte Boxkämpfe um die Gunst der Weibchen. Während die Kängurus sich über frisches Gras freuen, machen sich die Menschen an die Ernte. Im Südwesten Chinas wird im September der Reis geerntet – eine mehr als 10.000 Jahre alte Tradition, die heute Menschen auf der ganzen Welt satt macht.
    Die Tagundnachtgleiche im September markiert den Herbstbeginn auf der Nordhalbkugel. Die Tage werden kürzer, die Blätter verfärben sich und fallen zu Boden, die Landschaft wandelt sich erneut. Im Wald wachsen Pilze, und die Tierwelt beginnt, sich auf den Winter vorzubereiten. Im Norden Kanadas machen sich die Karibus auf den Weg, um dem nahenden Winter zu entgehen. Die immer kürzeren Tage im Oktober sind für sie das Signal zum Aufbruch.
    Auf der Suche nach Weideland ziehen sie 600 Kilometer gen Süden – die längste bekannte Tierwanderung auf dem Landweg. Während ihrer gesamten Reise müssen sie sich vor hungrigen Wölfen in Acht nehmen. Auch in den Obstgärten Großbritanniens stellt der Winter eine Gefahr dar. Fleischfressende Hornissen nähren ihre nächste Generation, bevor sie selbst der Kälte erliegen. Bei Tonga hallt der Gesang verliebter Buckelwale durch den Südpazifik, und es klingt ganz so, als würde es zu einem erbitterten Wettstreit zwischen den Männchen kommen. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereMi 28.04.2021arteDeutsche Online-PremiereMi 21.04.2021arte.tvOriginal-TV-PremiereSo 06.12.2020Sky Nature UK
  • Folge 6 (43 Min.)
    Im November ziehen Millionen Monarchfalter in die mexikanischen Wälder, um dort zu überwintern. Der Legende nach sind die orangefarbenen Falter die Seelen verstorbener Ahnen, die zu ihrem jährlichen Besuch auf die Erde zurückkehren. Wie als Antwort auf die bunten Schmetterlingsschwärme, feiern die Mexikaner den nicht weniger bunten „Tag der Toten“ – ein fröhliches Fest, auch wenn der Name dies nicht vermuten lässt. Am anderen Ende der Welt, auf Madagaskar, huschen die Lemuren wie kleine Geister durch die Wälder. Ihren Namen haben sie den „Schattengeistern der Verstorbenen“ im alten Rom zu verdanken.
    Im November beginnt die Regenzeit, und die possierlichen Primaten bekommen ihre Jungen. In Sambia, einem afrikanischen Binnenland, herrscht hingegen seit sieben Monaten Dürre. Millionen von Queleas, kleinen Webervögeln, lassen sich in atemberaubenden Schwärmen auf die Erde herabfallen, um an den letzten spärlichen Wasserquellen zu trinken – eine Flugtechnik, durch die sie lauernden Raubtieren entgehen. Dann fällt endlich wieder Regen. Die Landschaft verwandelt sich, und die Rotweber läuten mit ihrem Nestbau eine neue Jahreszeit ein. Im Licht des Vollmonds huldigen die Thailänder beim Loi Krathong, dem Lichterfest, der Königin des Wassers.
    Der Mondzyklus und die Erwärmung des Meeres vor den Küsten Australiens lösen ein beeindruckendes Naturphänomen aus: das Laichen der Korallen am Great Barrier Reef, den größten Vermehrungsprozess auf der Welt. Im Norden des Kontinents wird es immer wärmer und feuchter – schwierige Bedingungen für Flughunde, aber gute Karten für hungrige Süßwasserkrokodile. Auf der Weihnachtsinsel ist alles bereit für die spektakuläre Wanderung der Roten Landkrabben, die den Wald verlassen, um sich im Meer fortzupflanzen.
    Im Dezember werden auf der Arabischen Halbinsel die Tage kürzer, die Temperaturen sinken. Dies führt zur Bildung großer Nebelfelder über Dubai, Vorboten der kalten Jahreszeit. Auf den hohen Breitengraden der Nordhalbkugel fällt erster Schnee. Der Winter hat begonnen. Ein Eurasischer Luchs und ein Wolfsrudel in Yellowstone zählen zu den wenigen Tieren, die dieser Jahreszeit perfekt angepasst sind. Weihnachten steht vor der Tür, und die Städte schmücken sich festlich. Am Himmel über der Arktis schillern Polarlichter. Ein wunderbares Jahr in der weltweiten Wildnis geht zu Ende. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereMi 28.04.2021arteDeutsche Online-PremiereMi 21.04.2021arte.tvOriginal-TV-PremiereSo 13.12.2020Sky Nature UK

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