Staffel 4, Folge 1–3

  • Staffel 4, Folge 1
    Geboren am gleichen Tag und im gleichen Jahr, aufgewachsen in derselben Generation: Die «DOK»-Serie «Geboren am …» geht in die vierte Runde. Herkunft, Schicksal, Talent: Die Serie zeigt auf, wie familiäre, gesellschaftliche, aber auch wirtschaftliche Entwicklungen auf Pläne und Träume eingewirkt haben.
    «Beni National»: Der legendäre Schweizer Sportreporter und Samstagabend-Showmaster aus Winterthur gibt Einblick in sein Leben. Was hat ihn geprägt? Welche Weichen hat das Schicksal gestellt? Aufgewachsen ist Beni Thurnheer zweisprachig, dank seiner welschen Mutter. Erst als Fünfjähriger beginnt Bernard Deutsch zu sprechen. Und was der Röstigraben mit roten Unterhosen zu tun hat, das hat Beni als Kind im Turnunterricht schmerzlich erfahren müssen. Vom Nachwuchstalent zum grossen Samstagabend-Showmaster: Beni Thurnheer ist so einiges gelungen im Leben. Bei «Geboren am …» wirft er aber auch einen Blick zurück auf seine grösste private Niederlage abseits vom Scheinwerferlicht.
    Für Margrit Freitag-Schoch stand der Start ins Leben unter keinem guten Stern. Gleich nach der Geburt wird sie der Mutter weggenommen. Der Vater gilt als Taugenichts, die Mutter als überfordert. Zusammen mit ihren Geschwistern wächst sie bei Pflegeeltern auf, bis der leibliche Vater seine Kinder zurückfordert. Der Beginn einer Leidensgeschichte, in der sich Margrit am Ende durchsetzen kann. Überhaupt ist Margrit Freitag-Schoch nicht leicht unterzukriegen. Als ledige Mutter findet sie eine Stelle als Kassierin und startet eine eindrückliche Karriere am Laufband, die sie bis in die Teppichetage der Aus- und Weiterbildung führt.
    Ueli Schleuniger, der dritte im Bunde, lässt sein Leben als erfolgreicher Unternehmensberater Revue passieren. 1952 zieht er mit seiner Familie nach Québec, wo der Vater als Elektroingenieur Arbeit findet. Die Familie gerät mitten in den anglo-frankophonen Konflikt, der später in der Stillen Revolution gipfelt: in Bombenanschlägen und Banküberfällen, die sich vorwiegend gegen die englischsprachige Minderheit richtet. Ueli spricht Englisch, weshalb er als Kind hautnah miterlebt, was Ausgrenzung bedeutet. Heute engagiert er sich für Flüchtlinge und kämpft unermüdlich gegen die bittere Realität an den europäischen Grenzen an. (Text: SRF)
    Original-TV-PremiereFr 31.07.2020SRF 1
  • Staffel 4, Folge 2
    Geboren am selben Tag und im selben Jahr, aufgewachsen im selben Lauf der Zeit: der Jahrgang 1987 zählt zur Generation Y, Englisch gesprochen «Why». Und das trifft das Lebensgefühl dieser Generation gar nicht so schlecht. Die Sinnhaftigkeit des Daseins hinterfragen, in einer Welt voller Möglichkeiten: mit diesem Zwiespalt lebt diese Generation praktisch von Geburt an.
    Am 4. April 1987 wird Stefanie Peter geboren, besser bekannt als «Steff la Cheffe». Eine der erfolgreichsten Musikerinnen der jüngeren Generation in der Schweiz. Als Teenager beginnt sie mit Beatboxen und wird prompt Vizeweltmeisterin. Der Rest ist Geschichte: 2013 stürmt sie die Charts mit «Ha ke Ahnig». Auf den Hype folgt die Krise. Steff la Cheffe zieht sich zurück, reist, verkauft Käse, bevor sie wieder Anlauf nimmt für den nächsten Sprung. Ein gebrochenes Herz hat Stefanie Peter in den letzten Jahren nachdenklich gemacht. Im Songtext zu «Fluss» gibt sie Einblick in eine Kindheit, die geprägt ist von Selbstzweifeln und Entbehrungen, aber auch von einer starken Mutter, die sich alleinerziehend mit drei Kindern am Existenzminimum durchkämpft: «Mami het ke Chole gha, Papi het e Vogu gha, isch verschoue, isch usgfloge, nume schnäu gah Zigis hole».
    Heute ist Steff La Cheffe 33 Jahre alt, steht mitten im Leben und gleichzeitig am Anfang eines neuen Abschnitts: neues Album, neue Hoffnungen, neue Träume. Im Rucksack immer dabei: die grossen Fragen des Lebens. Wohin geht die Reise und warum?
    Eigentlich könnte es sich der Emmentaler Bauernsohn Patrick Järmann aus Schangnau relativ einfach machen mit seinen Zukunftsplänen. Auch er wird am 4. April 1987 geboren. Vater und Mutter führen eine Milchwirtschaft, Patrick könnte den Betrieb übernehmen. Doch der Sohn hat andere Pläne. Als Sechsjähriger darf er seinen Vater an Eishockey-Spiele des SC Langnau begleiten. Die Stimmung im Stadion, der Geruch von Eis und Adrenalin: Patrick hat seine grosse Leidenschaft gefunden. Da will er auch beruflich hin und trainiert bis zum Umfallen für dieses Ziel – bis ein Unfall seine Karriereträume beendet. Heute arbeitet Patrick Järmann als Polier. Er ist verheiratet, noch ohne Kinder. Das hat alles noch Zeit. Im Emmental gibt es wenig Anlass, in Hektik zu verfallen.
    Im deutschen Solingen wird am 4. April 1987 Marco Becker geboren. Als Kind verbringt er seine Ferien in Grächen und beschliesst, dass er eines Tages hier leben will. Seinen Traum erfüllt er sich als Skilehrer und lässt abseits der Pisten nicht viel anbrennen in seinen wilden Jahren. Doch dann erobert eine Holländerin sein Herz. Gemeinsam planen sie eine grosse Reise. Im Gepäck: der Ring für die Frage aller Fragen. Wenige Stunden vor der Abreise der Schock: die Freundin trennt sich und lässt ihn allein ziehen. Heute arbeitet Marco Becker als Lehrer in Burgdorf. Allerdings befindet er sich bereits wieder in Aufbruchstimmung: Er hat seinen Job gekündigt. Neue Reisen stehen an, neue Ideen. Ankommen? Ja, gerne. Aber dafür ist später auch noch Zeit. (Text: SRF)
    Original-TV-PremiereFr 07.08.2020SRF 1
  • Staffel 4, Folge 3
    Ihre Bodenhaftung ist legendär: Vreni Schneider, das «Goldvreneli» der Schweiz. Sie gehört bis heute zu den erfolgreichsten Skirennfahrerinnen der Geschichte. Sie wächst mit drei Geschwistern in Elm auf und durchlebt eine behütete Kindheit. Ihr Talent auf Skiern wird früh entdeckt und danach gezielt gefördert. Der Beginn einer Erfolgsgeschichte: Bis zu ihrem Karriereende 1995 gewinnt Vreni Schneider 55. Weltcuprennen. Sie ist dreifache Weltmeisterin und holt Gold an den Olympischen Spielen in Calgary und Lillehammer. Heute führt Vreni Schneider eine Skischule in Elm, ist verheiratet und hat zwei Söhne. In «Geboren am …» blickt sie zurück auf die Stationen ihres Lebens: auf den frühen Tod ihrer Mutter und auf Schicksalsmomente in ihrer Karriere.
    Charly Gurt wächst als viertes von acht Kindern auf einem Bauernhof im bündnerischen Maladers auf. Die schönste Zeit des Jahres ist die Alpzeit. Der Vater trinkt, die Mutter ist mit acht Kindern am Anschlag. Als sie 1972 die Familie über Nacht verlässt, ist Charly acht Jahre alt. In Etappen werden die Kinder von den Behörden eingezogen und fremdplatziert. Nach dem Tod der Grossmutter muss auch Charly sein Elternhaus und den Vater verlassen. Es ist der Beginn eines Martyriums. Charly wird vom Pflegevater misshandelt und verdingt. Sein Bruder Philipp, der Ähnliches erlebt, schreibt über diese Zeit später das vieldiskutierte Buch «Schattenkinder». Es sind prägende Erlebnisse, die den Lebensweg von Charly Gurt auch später noch beeinflussen, bis er auf die schiefe Bahn gerät. Ein Wendepunkt in seinem Leben. Heute ist Charly Gurt geläutert. Er hat seine innere Mitte gefunden und einen neuen Fokus als Naturfotograf.
    Regula Meier wird als drittes von vier Kindern im Berner Seeland geboren. Sie wächst in einem sehr religiösen Elternhaus auf, die Kirchenbesuche an den Wochenenden und an den Feiertagen sind Pflicht. Regula Meier wäre sportlich talentiert und ambitioniert. Doch die Eltern winken ab. Eine Laufbahn als Profisportlerin sehen sie nicht. Regula wird Lehrerin. Mit 22 Jahren zieht sie mit ihrem Freund zusammen. Und ausgerechnet sie, die sich immer über das «Bünzli-Leben» anderer lustig gemacht hat, ist mit 23 schwanger, hat Mann, Haus und Hund.
    In den 1980er-Jahren erprobt die junge Familie alternative Lebensmodelle: Sie setzen auf Selbstversorgung. Der Partner ist Hausmann, sie arbeitet als Lehrerin und ist für den Verdienst zuständig. Neue Wege geht das Paar auch nach der Trennung und teilt sich die Betreuung der Kinder. Die eine Hälfte der Woche sind sie bei der Mutter, die andere beim Vater. Heute lebt Regula Meier in Lenk im Berner Oberland. Sie hat eine neue berufliche Herausforderung angenommen und hat eine neue Liebe gefunden – nicht nur zu den Bergen. (Text: SRF)
    Original-TV-PremiereFr 14.08.2020SRF 1

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