Zwei Dutzend Menschen stehen wartend vor einer Schiebetür des Frankfurter Flughafens. Jeden Moment müssen hier die Passagiere der Maschine aus Atlanta herauskommen. Manche haben lang auf das Wiedersehen mit ihnen warten müssen. Familie Heck zum Beispiel: Um vier Uhr in der Früh haben sie sich auf den Weg gemacht – aus dem Ruhrpott zum Frankfurter Flughafen – und gleich noch Oma, Opa und zwei Tanten mitgenommen, um den 17-jährigen Rocky abzuholen. Der hat ein Jahr als Schüler in Amerika verbracht. Und jetzt stehen sie alle aufgeregt und glücklich am Gate im Flughafen, Halle B, und warten auf die Ankunft des so vermissten Jungen. Gleich gegenüber wartet Familie Stein mit Unmengen Gepäck auf ihr Check-In.
Sie wollen heute Deutschland verlassen – für immer, Bodo und Imelda Stein sowie ihre beiden Kinder. Sie wandern aus auf die Philippinen. „Wir haben gut überlegt – und wir haben lange überlegt. Haben unser Haus verkauft. Und jetzt gibt’s kein Zurück mehr“, sagt Bodo Stein und sieht zuversichtlich dem neuen Lebensabschnitt entgegen. Flughafen Frankfurt: Mehr als 50 Millionen Menschen starten und landen hier jedes Jahr. Eine Menge Geschichten von Abschied und Wiedersehen kommen da zusammen. Der Flughafen ist ein fast schon magischer Ort des Wartens, Findens und Verlierens. SWR-Reporter Kai Diezemann hat sich erneut auf die Spur dieser Reisegeschichten gemacht – zwischen Ankunft und Abflug. (Text: SWR)
