Staffel 1, Folge 1–5

Staffel 1 von „Hüter der Erde“ startete am 01.02.2021 auf arte.tv und am 01.02.2021 bei arte.
  • Staffel 1, Folge 1 (30 Min.)
    Bild: Arte
    Als Halbnomaden ziehen die Raika-Hirten mit ihren Herden das ganze Jahr umher, manchmal bis zu 20 Kilometer am Tag. Sie nutzen mit ihren Tieren die trockenen Gebiete der Halbwüste Rajasthans auf optimale und äußerst intelligente Weise. Die Tiere sind Lebensgrundlage und Teil der kulturellen Identität. Die Beziehung der Raika zu ihren Tieren ist dabei einzigartig. Doch das Überleben des Hirtenvolkes ist akut gefährdet. Städte breiten sich rasant aus und immer mehr Weideland wird intensiv für den Ackerbau genutzt.
    Die Folge ist der Verlust von Lebensraum für Hirten und Kamele. Es sind Hirten wie Maduram Raika, die trotz aller Widrigkeiten am Hirtentum festhalten. Zusammen mit den Hirten hat die Wohlfahrtsorganisation Lokhit Pashu-Palak Sansthan (LPPS) in der Nähe der Stadt Sadri am Fuße der Aravali-Berge eine kleine unabhängige Molkerei gegründet. Dort produzieren sie Milch und Käse aus Kamelmilch, um sie in alle Welt zu verschicken, umso ein Einkommen für die Raika-Hirten zu generieren. Geleitet wird die Organisation von der deutschen Tierärztin und Anthropologin Ilse Köhler-Rollefson und Hanwant Rathore Singh.
    Vor 30 Jahren kam Ilse Köhler-Rollefson zu Forschungszwecken nach Rajasthan. Die international renommierte Expertin kämpft weltweit für den Erhalt der Hirtenvölker. Gerade setzt sie sich in Rajasthan für den Schutz der Rechte der Raika ein. Denn Madurams Kamele sollen Platz machen für eine Touristenpark mit Wildtieren. Doch die Hirten wollen das nicht zulassen und nun vor dem Obersten Gerichtshof von Rajasthan klagen. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereMo 01.02.2021arteDeutsche Online-PremiereMo 01.02.2021arte.tv
  • Staffel 1, Folge 2 (30 Min.)
    Die Reise nach Uganda zu den Trockensavannen von Karamoja lässt verstehen, wie sehr das Leben der Hirten, die so nachhaltig mit Tier und Umwelt umgehen, gefährdet ist. Dort haben die Karamojong, ein altes Hirtenvolk, gerade mit mehreren Tierseuchen zu kämpfen. Wie vielen Hirtengemeinschaften weltweit fehlt es ihnen an Anerkennung und Unterstützung. In Uganda wurde ein staatliches Programm für hybride Hochleistungskühe, eine genetische Kreuzung traditioneller Rassen mit der westlichen Holsteinkuh, eingeführt. Doch anders als die autochthonen, traditionellen Rinderrassen der Karamojong kommen die neuen hybriden Rassen mit dem extremen Klima kaum zurecht.
    Die neuen Rassen versprechen nur kurzfristig Gewinn, indem sie mehr Fleisch und Milch produzieren. Langfristig verdrängen sie jedoch lokale, angepasste Nutztierrassen und damit die Kleinbauern und Hirten. Dies führte zu Bewaffnungen und Kämpfen um die besten Weidegründe mit benachbarten Hirtenvölkern. Um den kriegerischen Konflikt zu lösen, wurden die Karamojong von der ugandischen Regierung entwaffnet.
    Regelmäßig treffen sich im kleinen Ort Kalapata die ehemals verfeindeten Hirtengemeinschaften der Turkana und der Karamojong zu Friedensgesprächen. Es ist eindrücklich zu erleben, wie Paul Apolopok, Chef der lokalen Hirtengemeinschaft der Karamojong, seine Mitmenschen sensibilisiert, ihnen klarmacht, wie wichtig Frieden für das Überleben aller ist und welch innig-freundschaftliche Beziehung sich zwischen ihm und dem Oberhaupt der lokalen Turkana-Hirtengemeinschaft Michael Ekeno entwickelt hat. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereDi 02.02.2021arteDeutsche Online-PremiereDi 02.02.2021arte.tv
  • Staffel 1, Folge 3 (30 Min.)
    Der Hirte Bakyt Zhyrgalbaev zieht mit seinen Tierherden auf die Sommerweise ins Himmelsgebirge. Auf etwa 2.500 Meter Höhe müssen die Schafe, Ziegen und Kühe der Familie getrieben werden. Keine leichte Aufgabe, denn selbst Anfang Juni ist das Wetter unberechenbar. Kälte und Regen machen dem Hirten und seinen Helfern den Auftrieb der Tiere auf den Berg nicht leicht. Oben angekommen baut die Großfamilie ihre traditionelle Jurte auf, in der sie drei Monate lang gemeinsam leben wird. So wie die Familie von Bakyt verbringt auch die Hirtenfamilie Turdakunov den Sommer in den Bergen. Die Familie kann heute gut von ihren Tieren leben. Neben einer Herde Schafe und Ziegen, ein paar Kühen und 20 Pferden besitzen sie auch noch eine riesige Herde Yaks, an die 700 Stück.
    Die Hochlandrinder verbringen auch den Winter oben in den Bergen. Hirten in Kirgistan leben ein autarkes Leben, sie produzieren Milch, Butter, Joghurt und schlachten die Tiere für Fleisch. Auf dem Viehmarkt verkaufen sie Tiere für ein Einkommen. Wegen der hohen Arbeitslosigkeit im Land wollen immer mehr Menschen Hirten werden, um ihre Existenz zu sichern. Doch die Kapazitäten der Weidegründe sind begrenzt. Durch Überweidung regenerieren sich die Wiesen in den Bergen nicht mehr. Die Tiere finden keine Nahrung. Doch auch der Klimawandel stellt ein großes Problem für die Weidewirtschaft dar.
    Im Tian-Shan-Gebirge ist der Klimawandel noch extremer zu spüren als anderswo. Die Sommer werden immer trockener und die Gletscher schmelzen in Rekordgeschwindigkeit. Früher gab es in diesen Regionen im Winter enorme Schneemassen. Das ist heute anders: Der Bestand gesunden Weidelandes ist gefährdet. Doch man hat das Problem erkannt. Seit 2009 gibt es in Kirgistan ein spezielles Weidegesetz, um Grasland zu schonen. Das Land ist damit Vorreiter für den gesamten zentralasiatischen Raum. Organisationen wie CAMP Alatoo stehen in ständigem Austausch mit den Hirten und arbeiten gemeinsam an einem modernen Weidemanagement. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereMi 03.02.2021arteDeutsche Online-PremiereMi 03.02.2021arte.tv
  • Staffel 1, Folge 4 (26 Min.)
    Knut Kucznik ist deutscher Schäfer in der Mark Brandenburg. Seine Arbeit beinhaltet allerdings nicht nur das Hüten der Schafe, sondern umfasst sehr viel weitreichendere Aufgaben. Neben dem Scheren der Tiere, schlaflosen Nächten, in denen Hunderte Lämmer geboren werden, und dem Treiben der Tiere zu Weideplätzen betreibt Knut auch Lobbyarbeit als Chef des Brandenburger Schafzuchtverbandes und züchtet Schafe und Hütehunde. Zudem verdient er sein Geld hauptsächlich mit ökologischer Landschaftspflege. Die deutschen Schäferinnen und Schäfer bekommen Geld vom Bund, den Ländern und der EU.
    Dafür sollen sie mit ihren Tieren natürliche Lebensräume bewahren, die Böden vor Erosion durch Wind und Regen schützen. Zusammen mit Knut erklärt der Biologe Hartmut Kretschmer, wie wichtig die saisonale Beweidung für die Artenvielfalt ist. Nicht weit von seiner kleinen Schäferei begegnen wir seltenen Pflanzen und Schmetterlingen: dem Großen Wiesenknopf, einer bedrohten Niedermoorpflanze und dem Wiesenknopfbläuling. Gemeinsam mit der Blume und einer bestimmten Ameisenart leben sie in Symbiose. Das zu bewahren ist nur durch eine traditionelle Beweidung mit Schafen möglich.
    Doch gerade für die europäischen Hirten gibt es immer weniger Platz, das Weideland verschwindet und alte Triebwege gehen verloren. Immer mehr Ackerland wird intensiv bewirtschaftet. Viele Schäfer kapitulieren und dem Berufsstand mangelt es an Nachwuchs. Der Hirte Knut Kucznik protestierte mit seinen Schafen lauthals mitten in Berlin für den Erhalt des Hirtentums. Hunderte Schafe und Hirten aus ganz Deutschland und Schaulustige zogen vor das Schloss Bellevue, den Sitz des deutschen Bundespräsidenten. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereDo 04.02.2021arteDeutsche Online-PremiereDo 04.02.2021arte.tv
  • Staffel 1, Folge 5 (26 Min.)
    Am höchsten hinauf geht es auf unserer Reise zu den Alpaka-Hirten nach Peru. Unser Ziel ist der kleine Ort Tolconi in den südlichen Hochanden auf circa 4.800 Meter Höhe. Dort treibt Atok leichten Fußes wie ein kleiner Junge im Vulkangebirge seine Alpaka-Herde die Berge hinunter. Neben den domestizierten Alpakas der Quechua-Hirten säumen auch die wilden Verwandten der Alpakas, die Vikunjas, die kargen Grasflächen der grandios anmutenden Hochebenen. Nachts fallen die Temperaturen unter den Gefrierpunkt, während es am Tag sommerlich heiß wird. Es ist eine raue Gegend, es gibt keine Bäume oder Büsche, nur weite endlose Landschaft. Doch in den kleinen Tälern, dort wo Quellen aus dem Gestein sprudeln, erstrecken sich saftig grüne Graswiesen.
    Hier lassen die Hirten ihre Alpakas grasen. Doch der Klimawandel ist im Hochgebirge am stärksten spürbar. Die Hirten haben mit zunehmender Trockenheit zu kämpfen, aber auch mit ungewöhnlich heftigen Niederschlägen. Die Abfolge der saisonalen Wetterbedingungen verändert sich rapide, die Tiere werden krank und nicht wenige sterben. Doch die Hirten sind Meister der Anpassung und sie versuchen das zu tun, was sie seit Jahrhunderten gelernt haben: Mit ihrem alten wertvollen Wissen um die Zusammenhänge von Mensch, Tier und Natur weiter zu bestehen. In Tolconi setzen deshalb einige Hirten auf uralte Bewässerungstechniken mit kleinen Kanälen, um der Trockenheit entgegenzuwirken. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereFr 05.02.2021arteDeutsche Online-PremiereFr 05.02.2021arte.tv

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