Staffel 2, Folge 1–4

Staffel 2 von „Liebe am Werk“ startete am 23.08.2020 auf arte.tv und am 30.08.2020 bei arte.
  • Staffel 2, Folge 1 (26 Min.)
    Künstlerin, Geliebte, militante Kommunistin, Ehefrau des Wandmalers Diego Rivera und Ikone des Feminismus – Frida Kahlo (1907–1954) hatte viele Gesichter. Als die mexikanische Malerin 1954 im Alter von 47 Jahren starb, war sie noch nicht berühmt. Sie hatte erst an wenigen Ausstellungen teilgenommen, auch wenn sie bereits durch ihre Persönlichkeit und ihren Kleidungsstil auf sich aufmerksam gemacht hatte. Auf ihrem letzten Bild schrieb sie: Viva la vida!
    Die Malerin hatte ein schweres Leben. Als Tochter des deutschen Fotografen Carl Wilhelm „Guillermo“ Kahlo wurde sie 1907 in Coyoacán geboren. Als Sechsjährige erkrankte sie an Kinderlähmung. Mit 18 Jahren erlitt sie einen schweren Verkehrsunfall, bei dem sich eine Stahlstange durch ihr Becken bohrte, so dass sie ihren Alltag fortan immer wieder liegend und in einem Stahlkorsett verbringen musste. Sie wurde über 30 Mal operiert und schließlich musste eines ihrer Beine unterhalb des Knies amputiert werden.Infolge des Unfalls konnte sie keine Kinder mehr bekommen und verarbeitete die Fehlgeburten in ihren Bildern. Die Malerei hielt sie am Leben.
    Kahlo hatte verschiedene Liebschaften mit Männern und Frauen, darunter der russische Revolutionär Leo Trotzki, der nach Mexiko ins Exil ging, sowie eine schwierige Beziehung mit dem Maler Diego Rivera, von dem sie sich scheiden ließ und den sie später ein zweites Mal heiratete.
    Die Dokumentation erzählt das Leben von Frida Kahlo, Malerin von Selbstporträts, geplagt von chronischem Schmerz. Und sie schildert ihre Beziehung zu Diego, dem untreuen Lebemenschen, dem Wandmaler mit unerschütterlichem sozialen und politischem Engagement. Es ist eine Geschichte wie von der Schönen und dem Biest, aber vor allem von der leidenschaftlichen Beziehung zweier Seelenverwandter, vereint in der Liebe zu ihrem Land Mexiko. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereSo 30.08.2020arteDeutsche Online-PremiereSo 23.08.2020arte.tv
  • Staffel 2, Folge 2 (26 Min.)
    Wassily Kandinskys Malerei steht für Form, Abstraktion und Geistiges. Ihn inspirieren Musik, Farben und die Märchen seiner russischen Heimat. Die Malerin und Grafikerin Gabriele Münter (1877–1962) ist eine der ersten noch zu ihren Lebzeiten bekannten Künstlerinnen: eine freie, moderne Frau, die ihren Gefühlen folgt. Gabriele Münter und Wassily Kandinsky – das ist die unglückliche Liebesgeschichte eines Künstlerpaars der deutschen Avantgarde. Die Geschichte beginnt bei einer Sommerakademie. Münter ist Kandinskys Schülerin.
    Kandinsky wird ihr Mentor, verliebt sich und wird sich später von seiner Frau scheiden lassen, doch Gabriele Münter nie heiraten. 1907 feiert sie in Paris erste Erfolge bei einer Ausstellung. Schließlich erwirbt Gabriele Münter im Jahr 1909 ein Haus südlich von München, in Murnau am Staffelsee. Dort leben Kandinsky und Münter im Rhythmus der Natur und erleben eine unglaublich produktive künstlerische Phase. Sie pflegen Freundschaften mit anderen Künstlern, unter anderem mit Alexej Jawlensky und Marianne von Werefkin.
    Nach und nach intensiviert sich der Wunsch nach einer neuen abstrakten Bildsprache. Gemeinsam wagen sie sich an neue Formen in der Kunst, die zur Gründung der expressionistischen Künstlervereinigung des „Blauen Reiters“ führt. Initiatoren sind im Jahr 1911 Wassily Kandinsky, Franz Marc (1880–1916) und Gabriele Münter. Knallbunt und abstrakt gehen ihre Werke revolutionäre Wege. Die Farbe Blau steht dabei für die Romantik, der Reiter beschwört abendländisch-christliche Traditionen. Mit dem Almanach „Der Blaue Reiter“ erscheint im Mai 1912 eine der bedeutendsten theoretischen Schriften der klassischen Moderne, der dem Zusammenschluss den Namen gibt.
    Der Ausbruch des Ersten Weltkrieges bedeutet für Kandinsky eine scharfe Zäsur. Er verlässt Deutschland und kehrt in seine Heimat zurück – ohne Gabriele Münter. Dort lernt er die junge Nina von Andreewsky kennen und heiratet sie im darauffolgenden Jahr. Gemeinsam mit ihr zieht er 1922 nach Weimar, später nach Dessau, um dort am Bauhaus zu lehren. Gabriele Münter und Kandinsky sehen sich nicht wieder. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereSo 06.09.2020arteDeutsche Online-PremiereSo 30.08.2020arte.tv
  • Staffel 2, Folge 3 (26 Min.)
    Gustav Klimt war der unangefochtene Star unter den Künstlern des Wiener Fin de Siècle. Er war ein Meister der Alchemie, der Farben in Gold zu verwandeln schien. Berühmt und berüchtigt wurde er mit seinen erotischen Frauenbildnissen, die für Skandale sorgten. Emilie Flöge war eine der größten Modeschöpferinnen des beginnenden 20. Jahrhunderts. Flöge galt als eine faszinierende Person der Wiener Bohème und wurde Klimts Lebensgefährtin. Flöge lernte Klimt kennen, als sie 18 Jahre alt war. Damals heiratete ihre Schwester den Bruder von Gustav Klimt, der schon ein Jahr nach der Hochzeit verstarb.
    Klimt malte Emilie ab 1891 auf vielen seiner Bilder. Die beiden Künstler brechen in Wien mit sämtlichen Konventionen. Ihre Beziehung ist stärker als jede Ehe, als Seelenverwandte erforschen sie eine neue Form der Liebe. Emilie ist eine emanzipierte Frau, sie fährt selbst Auto, macht Sport, ist naturverbunden und tut alles, um ihre Leidenschaft, die Mode, zu ihrer Lebensaufgabe zu machen. Mit einer Gruppe von Künstlern gründet Gustav Klimt 1897 die Secession, die sich vom konservativen Künstlerhaus abspaltet.
    Unter den Gründungsmitgliedern sind die Maler Koloman Moser und Carl Moll sowie die Architekten Josef Hoffmann und Joseph Maria Olbrich. Olbrich gestaltet 1898 das Ausstellungshaus, ein gebautes Manifest für die Ideen der neuen Künstlervereinigung, die sich der aktuellen Moderne verschrieben hat. Klimt malt sein skandalträchtiges Gemälde „Nuda Veritas“ (1899), das eine lebensgroße weibliche Aktfigur darstellt, die dem Betrachter frontal gegenübertritt.
    Sie hält ihm einen Spiegel entgegen und konfrontiert ihn mit sich selbst. Auch Emilie Flöge geht in der Mode neue Wege. Sie gründete zusammen mit ihren zwei Schwestern im Jahr 1904 den Modesalon „Schwestern Flöge“. Sie spezialisieren sich auf weit geschnittene Kleider – sogenannte Reformkleider – mit Volants und wilden, von Gustav Klimt entworfenen Mustern. Ihre Liebe bringt schließlich Klimts berühmtestes Bild hervor: Es ist „Der Kuss“, auf dem er sich selbst und Emilie als Liebespaar voller Leidenschaft und Hingabe darstellt. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereSo 13.09.2020arteDeutsche Online-PremiereSo 06.09.2020arte.tv
  • Staffel 2, Folge 4 (26 Min.)
    Zwei unbeugsame lesbische Frauen, die während des Zweiten Weltkriegs gemeinsam Widerstand gegen die deutschen Besatzer leisteten, zwei unangepasste Künstlerinnen und Persönlichkeiten: Claude Cahun, mit dem bürgerlichen Namen Lucy Renée Schwob, war eine Schriftstellerin, Dichterin und Fotografin, die mit ihrer Lebensgefährtin, der Illustratorin Suzanne Malherbe, im Paris der 20er und 30er Jahre einen Künstlersalon unterhielt. Ihre Werke ergänzten sich, sind in frühen Jahren vom Symbolismus und vom Jugendstil beeinflusst. Später schließen sie sich den Pariser Surrealisten an. Als Tochter der wohlsituierten, jüdischen Intellektuellenfamilie Schwob genoss Claude Cahun eine gute Ausbildung, und es war ihr schon frühzeitig möglich, in Zeitschriften Texte zu veröffentlichen und sich künstlerisch zu betätigen.
    Gemeinsam mit ihrer Stiefschwester und Lebensgefährtin Suzanne Malherbe, die aus einer Arztfamilie kam, betrieb sie 15 Jahre lang einen Künstlersalon in Paris. Sie fotografierte, spielte dabei in ihren surrealistischen Selbstporträts mit Geschlechterrollen und Identitäten, schuf Collagen, spielte in surrealistischen Theaterstücken mit und schrieb und verkehrte im Kreis der Surrealisten um den Dichter André Breton. In ihren Schriften und mittels ihres fotografischen Schaffens wandte sie sich als Kommunistin gegen den Faschismus und kämpfte zeitlebens für ein freiheitliches Denken und die Emanzipation der Frau.
    Ab 1937 flüchteten Claude Cahun und Suzanne Malherbe vor den Nazis auf die Kanalinsel Jersey. Nach der Besetzung Jerseys durch die Wehrmacht engagierten sie sich in der Résistance und wurden schließlich 1944 zum Tode verurteilt. 1945 wurden beide begnadigt, doch während der zehnmonatigen Haft hatte die Gestapo ihr Landhaus geplündert und einen großen Teil ihres Werkes zerstört. Die Geschichte von Lucy Schwob und Suzanne Malherbe ist die Geschichte zweier Frauen, die in ihrer Liebe und in ihrem künstlerischen Schaffen vereint waren. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereSo 20.09.2020arteDeutsche Online-PremiereSo 13.09.2020arte.tv

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