Von Schrowange über „DSDS“ bis „Mein Mann kann“: Das waren die 63 größten TV-Flops 2022

Fernseh-Tiefpunkte des Jahres im Rückblick

Glenn Riedmeier
Glenn Riedmeier – 27.12.2022, 08:20 Uhr

11. Doppelt kocht besser (Sat.1)

Im Juli versuchte es Sat.1 am Vorabend dann mit der Kochshow „Doppelt kocht besser“, die sich angesichts von nur 3,6 Prozent vom Start weg schwergetan hat. Dennoch hielt der Sender überraschend lange an dem chaotischen Format mit Alexander Kumptner fest und versuchte es damit mal um 19 Uhr und mal um 18 Uhr. Besserung stellt sich jedoch nicht ein. Im Gegenteil: Marktanteile unter 2 Prozent waren irgendwann nicht mehr die Ausnahme, sondern die Regel. Nach 75 Episoden zog Sat.1 den Schlussstrich und versendete die restlichen Folgen nachts und am Vormittag. Sat.1

12. Britt – Der Talk (Sat.1)

Das hat sich Sat.1 ganz anders vorgestellt: Am 24. Oktober kehrte nach neunjähriger Pause der Daily-Talk „Britt“ zurück. Doch allzu viele Menschen haben die Sendung offenbar nicht vermisst. Die Reichweiten des Nachmittagstalks mit Britt Hagedorn liegen zumeist unter 500.000 Zuschauern und der Zielgruppen-Marktanteil schwankt stark zwischen halbwegs passablen Werten über 6 Prozent und völlig indiskutablen Werten unter 3 Prozent. Noch hat Sat.1 die Sendung nicht aufgegeben – auch aufgrund von mangelnden Alternativen.Sat.1/​Willi Weber

13. Mein Mann kann (Sat.1)

Ebenfalls am 24. Oktober startete Sat.1 auch eine Vorabend-Variante von „Mein Mann kann“. Doch die Quoten waren derart miserabel, dass sich Sat.1 bereits nach vier Tagen gezwungen sah, eine Änderung der Sendezeit anzukündigen. Doch weder um 19 Uhr noch um 18 Uhr kommt die von Daniel Boschmann moderierte Spielshow auf einen grünen Zweig. Von Anfang an versagte die Sendung. Sie liegt zumeist bei Reichweiten unter 400.000 Zuschauern sowie miesen Zielgruppen-Marktanteilen zwischen 2 und 3 Prozent. Bisher hat sich Sat.1 dennoch nicht dazu durchgerungen, den Show-Flop aus dem Programm zu nehmen. Sat.1/​Willi Weber

14. Love is King (ProSieben)

Mit „Love is King“ wollte ProSieben dem Datingshow-Genre einen neuen Kniff geben: Singles der Generation Digital Natives werden bei ihrer Suche nach dem potenziellen Traumpartner auf eine romantische Zeitreise ins Mittelalter geschickt, bei der sie den Gewohnheiten des modernen Dating-Verhaltens komplett abschwören müssen – keine Handys, keine Dating-Apps und kein Social Media. Interesse hat dies kaum geweckt: Nachdem die Einschaltquoten am Donnerstagabend auf 3,5 Prozent bei den 14- bis 49-Jährigen fielen, verbannte ProSieben das Format ins Nachtprogramm. Die Tatsache, dass die Sendung Wochen zuvor bereits bei Joyn verfügbar war, könnte ihr Übriges für den Flop getan haben. Joyn/​ProSieben/​Benjamin Kis

15. Local Hero (ProSieben)

Zum Unmut vieler Film-Fans gab ProSieben im Herbst den traditionellen Blockbuster-Sonntag auf. Stattdessen sollten dort fortan prominent besetzte Reise-Challenge-Shows zu sehen sein. Gleich vier konzeptionell ähnliche Formate stellte der Sender vor, doch nur eines davon ging bislang tatsächlich auf Sendung – und wurde sogleich wieder abgesetzt. Nach nur einer Folge war es für „Local Hero“ wieder vorbei. Diese brachte es auf lediglich 420.000 Zuschauer und indiskutable 3,3 Prozent bei den 14- bis 49-Jährigen. Nichtsdestotrotz hat ProSieben eine Fortsetzung dieser Reihe sowie die Ausstrahlung der drei anderen Formate für Frühjahr 2023 angekündigt. ProSieben/​Christian Palmer/​action press

16. The Masked Dancer (ProSieben)

Zusätzlich zu zwei Staffeln pro Jahr von „The Masked Singer“ wollte ProSieben in diesem Jahr das Format der Musik-Rateshow noch mehr auskosten und versuchte es im Januar mit dem Ableger „The Masked Dancer“. Doch unterm Strich konnte die Show, in der die Identität von maskierten Promis lediglich anhand von Tanz-Performances erraten werden sollte, weder inhaltlich noch quotentechnisch überzeugen. Im Schnitt betrug die Reichweite 1,46 Millionen Menschen. Der Zielgruppen-Marktanteil lag bei einstelligen 9,9 Prozent und damit weit unter den Werten, die „The Masked Singer“ immer noch einfährt. Eine Fortsetzung ist daher nicht in Sicht. ProSieben/​Willi Weber

17. Skate Fever – Stars auf Rollschuhen (RTL Zwei)

Mit „Skate Fever – Stars auf Rollschuhen“ wollte der auf Doku-Soaps und Reality-Formate spezialisierte Sender RTL Zwei nach längerer Zeit wieder einen Fuß ins Show-Geschäft setzen. Doch das ging gehörig schief. Nach nur zwei Folgen mit desaströsen Quoten wurde der Promi-Wettbewerb aus der Primetime verbannt und auf den Samstagvorabend verlegt. Doch auch dort war vorzeitig Schluss, nachdem sich gerade mal noch 210.000 Zuschauer einfanden. Der Zielgruppen-Marktanteil betrug mickrige 1,6 Prozent. Die restlichen drei Ausgaben wurden schließlich online bei RTL+ bereitgestellt. RTL Zwei/​Marc Bremer

18. Mieten Kaufen Live (RTL Zwei)

Im Oktober kam RTL Zwei auf die verrückte Idee, ein Call-In-Format am Nachmittag zu starten, in dem in Zusammenarbeit mit ImmoScout24 Häuser zur Miete oder zum Kauf angeboten wurden und Anrufer einen Besichtigungstermin ergattern konnten. Die Sendung „Mieten Kaufen Live“ mit dem früheren 9Live-Moderator Thomas Schürmann entpuppte sich auf Anhieb als Flop und nach eineinhalb Wochen wurde vorzeitig die Notbremse gezogen, nachdem die Quoten zu Beginn der zweiten Sendewoche auf nur noch katastrophale 0,9 Prozent Marktanteil und eine Reichweite von 140.000 Zuschauern gefallen waren. RTL Zwei/​Marc Bremer

19. Der Überfall (ZDF)

Im März strahlte das ZDF die Miniserie „Der Überfall“ mit Katja Riemann aus. Hierbei handelte es sich um eine ambitionierte Mischung aus Thriller, Drama und Crime. Doch es stellte sich heraus: Auf den etablierten Krimi-Sendeplätzen am Freitag- und Samstagabend waren die Zuschauer nicht bereit, sich auf die Serie mit fortlaufender Handlung einzulassen. Dementsprechend purzelten von Folge zu Folge die Quoten. Im Schnitt waren bei der sechsteiligen Serie nur 2,63 Millionen Zuschauer dabei, in der Zielgruppe kamen miese 3,4 Prozent zustande. Mit herkömmlichen Krimiserien erreicht das ZDF rund doppelt so viele Menschen. ZDF/​Hardy Brackmann

20. Gipfel der Quizgiganten (RTL)

RTL versuchte sich an einer neuartigen Quizshow, in der es zum Gipfeltreffen von Quizmastern wie Günther Jauch, Sonja Zietlow und Johannes B. Kerner kam, die gegen ausgewiesene Quizexperten antraten. Vier Mal war die von Palina Rojinski moderierte XXL-Show „Gipfel der Quizgiganten“ am Montagabend zu sehen. Während anfangs noch 2,51 Millionen Zuschauer und mittelmäßige 10,3 Prozent Zielgruppen-Marktanteil erreicht wurden, fielen die weiteren Ausgaben auf bis zu 1,78 Millionen und enttäuschende 8,7 Prozent zurück. RTL/​Markus Nass

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