2009, Folge 4–11

  • 45 Min.
    Deutsche TV-PremiereDi 07.04.2009NDR
  • 45 Min.
    In dieser Ausgabe von „Panorama – die Reporter“ unternimmt Reporter Kersten Schüßler einen Selbstversuch anhand des Gesundheitssystems. Welche Rolle spielen Geld und Profit bei der Behandlung? Er erlebt, wie bei ihm unsinnige, aber teure Behandlungen durchgeführt werden. Außerdem deckt er auf, dass es Seminare gibt, in denen Ärzte lernen, wie man Patienten zur Kasse bitten kann. (Text: NDR)
    Deutsche TV-PremiereDi 05.05.2009NDR
  • Folge 6 (30 Min.)
    Ein schönes Häuschen nahe dem Darß, die Ostsee vor der Tür. Hier hat er sich gemütlich eingerichtet: Egon Krenz, jahrzehntelang Spitzenfunktionär des SED-Regimes. Gutbürgerlich lebt er jetzt im beschaulichen Ostseebad Dierhagen in Mecklenburg-Vorpommern und ist beliebt – der Bürgermeister von Dierhagen stört sich nicht an der Vergangenheit seines berühmten Zugezogenen. Er lobt Krenz als zurückhaltenden Bürger, der zu DDR-Zeiten „der Kleinste und Humanste von allen“ gewesen sei. Dabei hat Egon Krenz, das politische Ziehkind Erich Honeckers, in der DDR eine steile Karriere hingelegt: vom FDJ-Chef zum Staatsratsmitglied bis hin zum zweiten Mann hinter Honecker. 1989 wird er für wenige Wochen zum Staatsratsvorsitzenden gewählt.
    Für seine Rolle um die Todesschüsse an der Mauer wurde er in den 1990er-Jahren in einem Verfahren zu sechseinhalb Jahren Gefängnis verurteilt, von denen er lediglich vier Jahre absitzen musste – überwiegend als Freigänger. Zum 20. Jahrestag der Wende könnte Krenz Zeugnis von der DDR ablegen. Doch er gibt keine Interviews. Dabei gäbe es viele Fragen, die er beantworten könnte: Wie steht er heute zu den Vorfällen der Mauertoten? Wie bewertet er das Unrecht in der DDR? Und was denkt er über die Geschichte, die es milde mit ihm gemeint hat? Reporter Christoph Lütgert versucht, Krenz zu befragen und stellt fest, dass der in seinem eigenen Universum lebt – zwischen Empfängen in Moskau, Reisen nach Vietnam und Vorträgen vor DDR-Nostalgikern. (Text: NDR)
    Deutsche TV-PremiereMi 03.06.2009NDR
  • 30 Min.
    Eine Schule im Hamburger Stadtteil Hamm: die Turnhalle ist abgeriegelt, der Verdacht wiegt schwer: Asbestverseuchung. Bauarbeiter haben bei einem Umbau Lüftungsschlitze in die asbesthaltige Außenwand gefräst, dabei sollen auch Kollegen den krebserzeugenden Staub eingeatmet haben. Zudem lag asbesthaltiger Bauschutt offenbar ungeschützt auf dem Pausenhof. Auch im niedersächsischen Oldenburg sollen bei der Renovierung eines Einkaufszentrums Arbeiter durch Asbest belastet worden sein. Der Skandalstoff Asbest kehrt zurück.
    Wie die Recherchen von „Panorama – die Reporter“ belegen, sind an zahlreichen Baustellen asbesthaltige Baustoffe zu finden, die illegal abgebaut und ohne Schutzvorkehrungen entsorgt werden. Nicht nur die Arbeiter sind dadurch gefährdet, sondern auch Anwohner. Dabei sind die tödlichen Gefahren lange bekannt: Die Herstellung und Verwendung von Asbest ist in Deutschland seit 1993 verboten. Schon das Einatmen weniger Asbestfasern kann Jahre später zu Rippenfell- oder Lungenkrebs führen. Die Überlebenschancen sind minimal.
    Allein in Deutschland starben in den letzten 30 Jahren über 20.000 Menschen an den Folgen einer Asbesterkrankung. Dennoch werden seit 1993 jedes Jahr wieder Menschen durch Asbest geschädigt. Auch von ihnen werden viele sterben. Bei der Sanierung von asbestverseuchten Gebäuden wird weiter geschlampt. Zuständige Behörden von Städten und Ländern führen immer weniger Kontrollen durch, weil hierfür der Personalbestand gekürzt wurde. Das Thema Asbest wird totgeschwiegen, mit fatalen Folgen für Anwohner und Arbeiter. (Text: NDR)
    Deutsche TV-PremiereMi 01.07.2009NDR
  • 30 Min.
    In der neuen Ausgabe von „Panorama – die Reporter“ machen sich die Reporter Maike Rudolph und Kersten Schüßler auf eine Reise durch Norddeutschland und Bangladesch. Sie sind unterwegs, um den Wandel des Klimas aufzuspüren. Und treffen auf zwei Welten – zwei Wahrnehmungen. Sommer ist toll, Sonne macht glücklich und je wärmer es wird, desto besser. So erleben es „Panorama“-Reporter bei einer Reise durch Norddeutschland. Hier beginnt die Grillsaison neuerdings im März, in der Nordsee schwimmen Tintenfische und der Weizen wächst jedes Jahr schneller. Das ist ungewöhnlich – doch daran stört sich niemand. Zu schwach sind die Vorboten des Klimawandels in Deutschland, als dass sie uns Angst machen.
    Dürre, Stürme und Fluten – für viele sind das Horrorszenarien: übertrieben und unwirklich weit weg. Dabei ist der Klimawandel in anderen Teilen der Welt schon längst zur Wirklichkeit geworden. In Bangladesch versinkt das Land. Die Küste wird einfach weggespült, die Felder versalzen durch Überschwemmungen. Und die Menschen fliehen – auf der Suche nach Sicherheit vor dem Wasser. Hier begegneten die „Panorama“-Reporter Kindern, die bei jedem Regen Alpträume haben, weil ihre Freunde ertrunken sind. Sie lernten eine Familie kennen, die bereits acht Mal umgezogen ist – das Land, auf dem einst ihre Hütte stand, liegt nun mitten im Fluss. (Text: NDR)
    Deutsche TV-PremiereMi 05.08.2009NDR
  • 30 Min.
    Desaster Atommüll – die Lüge vom sicheren Endlager Grohnde im August, eine pompöse Feier in einem Atomkraftwerk. Der niedersächsische Ministerpräsident verbreitet zum 25-jährigen Jubiläum des Meilers Euphorie: „Ja“ zu Atomkraft! Die Kernenergie ist sauber! Im Wahlkampf trommeln Politiker und Lobbyisten für die Verlängerung der Laufzeiten, die Union fordert den Ausstieg aus dem Ausstieg. Dabei ist noch immer nicht entschieden, wo der radioaktive Müll, der täglich angehäuft wird, endgültig gelagert werden kann. NDR Chefreporter Christoph Lütgert begibt sich auf die Spuren eines Desasters. Frühere Teststandorte gelten schon heute als nukleare Zeitbomben. Lütgert steigt in die Schächte von Morsleben hinab und sieht eine kaum zu bewältigende Strahlenlast – tonnenweise Atommüll, der gegen den Expertenrat eingelagert wurde.
    Im niedersächsischen Lager Asse ist die verstrahlte Lauge schon jetzt nur schwer kontrollierbar, die Wände sind einsturzgefährdet. Lütgerts Recherchen belegen: Gefahren wurden immer wieder verdrängt, Zweifel beiseite geschoben. Die Geschichte droht sich in Gorleben zu wiederholen. Renommierte Wissenschaftler warnen längst: der Salzstock Gorleben ist ungeeignet für Atommüll. Doch es ist bislang die einzige Option auf ein Endlager und der Schlüssel für die Weiterführung der Kernenergie. Ein anfälliges Rückgrat für eine Risikotechnologie. (Text: NDR)
    Deutsche TV-PremiereMi 02.09.2009NDR
  • 30 Min.
    Ein Biohof in Niedersachsen. Wer ländliche Idylle erwartet, wird enttäuscht. Stattdessen riesige Hallen, Tausende Puten, Massentierhaltung. Auch die Biobranche ist „gefräßig“ geworden. Das allerdings passt nicht so recht ins blendende Image von „Bio“. Denn wer Bio kauft, sucht die heile Welt und bezahlt gerne auch ein wenig mehr fürs gute Gewissen, für den Klimaschutz und Tierschutz, gegen Globalisierung und Agrarlobby und vor allem für die gute Gesundheit. Doch wehe, einer kratzt am goldenen Glanz von Bio. Dann können auch Biolobbyisten ganz schön ungemütlich werden. Über den Einsatz von Pflanzenschutzmitteln bei Bioobst und -gemüse etwa schweigen die Verbände lieber, ebenso über kranke Schweine und hungrige Puten auf Biobetrieben.
    Reporterin Anja Reschke macht bei ihren Recherchen in der Biolandwirtschaft erstaunliche Entdeckungen. So trifft sie einen Bioanbauer, der ihr erklärt, wie oft man Biogemüse spritzen muss, damit man nicht eine ganze Ernte an Schädlinge verliert. Bei einem Putenbetrieb stellt sie fest, dass auch in der Biobranche die konventionellen Hochleistungshybriden der Rasse Big 6 gemästet werden. Der Chef eines Ökoverbandes übt Druck auf die Reporterin wegen ihrer Recherchen aus. Und auf einer Konferenz zu einer großen Biostudie muss ein renommierter Ökowissenschaftler sogar einräumen, dass man genauso gesund isst, wenn man konventionelles Gemüse kauft.
    „Panorama – die Reporter“ ist das investigative Politformat des NDR Fernsehens. Reporter lösen schwierige Rechercheaufgaben und decken Missstände auf. Sie testen, ermitteln verdeckt und konfrontieren Verantwortliche mit ihren Erkenntnissen. Der Zuschauer bekommt ungewohnte Einblicke in die Arbeit von Recherchejournalisten und kann verfolgen, was sonst nur hinter der Kamera stattfindet: hartnäckige Nachfragen, Rückschläge und auch die Nervosität des Reporters vor einem kritischen Einsatz. (Text: NDR)
    Deutsche TV-PremiereMi 07.10.2009NDR
  • Folge 11 (30 Min.)
    Sie war die mächtigste Frau der DDR: Margot Honecker, Frau des Staatsratsvorsitzenden Erich Honecker und selbst 26 Jahre lang Volksbildungsministerin im Arbeiter- und Bauernstaat. Seit 1992 lebt sie im Exil in Chile. „Panorama“ hat sie dort gesucht – und gefunden. „Panorama“-Reporterin Christine Adelhardt hat versucht, mit Margot Honecker ins Gespräch zu kommen. Ihre Erkenntnis: Auch 20 Jahre nach dem Fall der Mauer findet sich bei der Frau des Diktators keine Einsicht, keine Reue. „Der Sozialismus kommt wieder, auch in Deutschland“, so beurteilt Margot Honecker die politische Lage zwei Jahrzehnte nach der Wiedervereinigung.
    Nach wie vor bezeichnet die frühere „First Lady der DDR“ den Fall der Mauer nicht als „Wende“, sondern als „Verrat“. Noch immer gibt sich die Rentnerin klassenkämpferisch. „Ich habe genug von der Hetze gegen die Bürger der ehemaligen DDR,“ beschwert sie sich gegenüber „Panorama“. „Es wächst zusammen, was zusammen gehört“, dieser Vision Willy Brandts kann Margot Honecker nichts abgewinnen. Ihr Kommentar dazu, lediglich ein abfälliges Lächeln. (Text: NDR)
    Deutsche TV-PremiereMi 04.11.2009NDR

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