2024, Folge 426–438

  • Folge 426 (30 Min.)
    Holz gilt als Rohstoff der Zukunft. Im Bausektor soll er klimaschädlichere Stoffe wie Beton und Stahl zunehmend ersetzen. – Bild: ZDF und Benedikt Meisenberger./​Benedikt Meisenberger
    Holz gilt als Rohstoff der Zukunft. Im Bausektor soll er klimaschädlichere Stoffe wie Beton und Stahl zunehmend ersetzen.
    Holz gilt als Rohstoff der Zukunft. Doch die Bestände in den Wäldern sind begrenzt. Wie lässt sich ein Gleichgewicht finden zwischen wirtschaftlichem Interesse und Klimaschutz? Holz scheint eine Lösung für viele Probleme zu sein: Als nachwachsender Baustoff ersetzt es Umweltverschmutzer wie Beton oder Kunststoffe, als Brennstoff Öl oder Gas. Doch Experten fordern, genauer hinzuschauen, wofür wir die begrenzten Ressourcen einsetzen. Der Wald scheint schon jetzt am Limit zu sein, wie eine aktuelle Studie zeigt. Im Sommer 2022 veröffentlicht der WWF gemeinsam mit der Universität Kassel eine umfassende Holzstudie mit einer klaren Botschaft: Der weltweite Verbrauch von Holz ist mit 4,3 bis 5 Milliarden Kubikmetern pro Jahr bereits deutlich höher als das, was den Wäldern wirklich nachhaltig entnommen werden kann.
    Deutschland steht dabei an der Spitze. Um die große Nachfrage nach Holz zu bedienen, werden weite Transportwege in Kauf genommen, gleichzeitig blüht der Handel mit illegal geschlagenem Holz, meist aus Osteuropa. Johannes Zahnen vom WWF beobachtet die internationale Holzmafia seit Jahren.
    „Für die Organisierte Kriminalität ist das ein lukratives Geschäftsfeld. Zudem gibt es kaum Aufklärungsarbeit oder Strafverfolgung.“ Zahnen schätzt, dass 15 bis 30 Prozent des weltweit gehandelten Holzes illegal gehandelt werden. Ein großer Teil des Holzes wird verfeuert. Gerade in der Energiekrise sind die Verkäufe von Holzöfen in die Höhe geschnellt. Eine Entwicklung, die viele Experten kritisch sehen. Anstatt die Ressource zu verfeuern, sollte sie in ihren Augen besser langfristig eingesetzt werden, zum Beispiel beim Hausbau.
    Denn die Baubranche könnte einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz leisten, indem sie nachhaltigere Materialien verwendet. „Das hat die Industrie auch erkannt. Holz als Baustoff nimmt an Bedeutung zu“, sagt Prof. Dr. Annette Hafner von der Ruhr-Universität Bochum. Doch sie mahnt: Holz könne nur dann eine klimaschonende Alternative sein, wenn es im Sinne einer Kreislaufwirtschaft genutzt werde. „Das heißt, das Holz muss ohne Schadstoffe behandelt sein und so eingebaut werden, dass sich die Elemente nach einem Abriss wiederverwenden lassen“, rät Hafner.
    Erst ganz am Ende sollte Holz zum Heizen verwendet werden. Vor allem Nadelholz gilt in Deutschland traditionell als beliebtes Bauholz. Doch die nach 1945 gepflanzten Fichten- und Kiefermonokulturen werden mehr und mehr zum Problem für die deutschen Wälder. Sie haben der zunehmenden Trockenheit und Hitze wenig entgegenzusetzen, sind dementsprechend anfälliger für Schädlinge wie den Borkenkäfer. Damit es nicht zum Kahlschlag ganzer Flächen kommt, raten Experten zum Waldumbau. Die Mischung aus Nadel- und Laubbäumen machen den Wald klimaresistenter.
    „Die Wälder können sich selbst regulieren, doch das wird Jahrzehnte dauern. Wir müssen sie jetzt unterstützen, sonst brechen sie uns weg“, warnt Tanja Sanders vom Thünen-Institut für Waldökosysteme. Der Wald braucht als CO2-Speicher und wertvolles Ökosystem besonderen Schutz. Gleichzeitig wird Holz mehr und mehr zum attraktiven Wirtschaftsfaktor. Die Dokumentation „planet e.: Gier nach Holz“ zeigt auf, wie sich die steigende Nachfrage nach dem Rohstoff mit den Prinzipien der Nachhaltigkeit verbinden lässt – und wofür Holz am sinnvollsten genutzt werden kann. (Text: ZDF)
    Deutsche TV-PremiereSo 07.01.2024ZDFDeutsche Online-PremiereFr 05.01.2024ZDFmediathek
  • Folge 427 (30 Min.)
    „makro: Genuss mit Beigeschmack- Superfood Beeren“: Erdbeeren, Blaubeeren, Brombeeren und Himbeeren. Mittlerweile werden sie bei uns das ganze Jahr über angeboten.
    Beeren liegen im Trend. Doch unser Hunger auf Beeren hat ökologische und soziale Konsequenzen in den Anbauländern. „planet e.“ fragt: Wie geht nachhaltiger Beerenkonsum? Beeren sind gesund. In Deutschland essen wir pro Kopf jährlich durchschnittlich circa fünf Kilogramm. Diesen Bedarf kann unsere heimische Ernte allein nicht decken. Deswegen kommen viele Beeren aus Übersee. Der Anbau belastet Mensch und Natur vor Ort „planet e.“ reist ins südliche Portugal, einer Boomregion für die Produktion von Beeren in Europa. Die Anbaufläche des Landes hat sich in den vergangenen Jahren verfünffacht – auf fast 5000 Hektar.
    Einer der Produzenten: Logofruits. Das portugiesische Unternehmen baut auf seiner Plantage in Odemira auf insgesamt 75 Hektar Heidelbeeren an. Für den Besitzer, Lourenço de Botton, ist dabei die größte Schwierigkeit, genügend Arbeiter für die Erntesaison zu finden. Heidelbeeren müssen aufwendig von Hand gepflückt werden, etwa 600 Arbeiter pro Tag braucht Logofruits dafür. Viele der auf den Obstplantagen in der Alentejo-Region arbeitenden Menschen stammen aus Nepal, Indien oder Bangladesch.
    Hélder Guerreiro, der Bürgermeister von Odemira, erklärt, dass in der kleinen Gemeinde mittlerweile knapp 11.000 Arbeitsmigranten aus über 80 Nationalitäten leben. Das entspricht etwa 40 Prozent der Bevölkerung der Gemeinde. Eine große Chance sei das für die Region, die in der Vergangenheit mit Abwanderung zu kämpfen hatte, gleichzeitig aber auch eine riesige soziale Herausforderung. Ebenso sei der enorme Bedarf an Wasser seitens der intensiven Landwirtschaft ein Problem, so Guerreiro.
    Über die Chancen und Konsequenzen des Beerenbooms spricht „planet e.“ mit den Menschen vor Ort. Fest steht, unser gestiegener Beerenhunger hat Folgen für die Herstellungsländer. Aber müssen wir denn unbedingt auf Importware zurückgreifen? Immerhin wachsen Heidel- und Himbeeren auch direkt vor unserer Haustür, nur eben nicht das ganze Jahr über. Im Sommer, also zur Beerensaison in Deutschland, sollten die Supermärkte allerdings voll mit regionalem Obst sein. Sind sie aber nicht. Es findet sich auch während der heimischen Saison vermehrt Ware aus dem Ausland in den Frischeregalen.
    Was bedeutet das für deutsche Beerenproduzenten? Das fragt „planet e.“ Erik Appel. Der Darmstädter baut unter anderem Himbeeren an. Die Beeren, die hierzulande angebaut werden, das sind allerdings ganz andere Sorten als diejenigen, die lange Transportwege überstehen müssen. Das sind Sorten, die gezüchtet wurden, um besonders robust und langlebig zu sein. Bei Himbeeren aus der Region für den lokalen Markt steht Geschmack im Vordergrund.
    In Sachen Geschmack, so Erik Appel, gehe nichts über heimische Beeren. In puncto Personal- und Lohnkosten jedoch sei es fast unmöglich, mit der importierten Ware mitzuhalten. Immerhin habe Deutschland einen der höchsten Mindestlöhne Europas. Das zeigt sich am Preis. Importierte Ware ist oft billiger als die regionalen Beeren. „planet e.“ begleitet den Himbeerproduzenten während der Ernte und spricht mit ihm über weitere Herausforderungen als Beerenproduzent. „planet e.“ fragt: Welche Folgen hat unser Beerenhunger? Und – ist ein nachhaltiger Konsum von Beeren überhaupt möglich? (Text: ZDF)
    Deutsche TV-PremiereSo 21.01.2024ZDF
  • Folge 428 (30 Min.)
    Rund 1,6 Millionen Kleinbauern verdienen ihren Lebensunterhalt mit dem Kautschukanbau. Der zähe Saft wird in der Dunkelheit geerntet.
    Für unsere Autoreifen wird Regenwald zerstört. Die Hersteller benötigen Kautschuk. Immer mehr Plantagen entstehen, bislang unberührte Wälder müssen weichen. Dabei gäbe es Alternativen. 70 Prozent der weltweiten Kautschukernte gehen an die Reifenindustrie. Doch die Branche steht unter Druck: Sie soll ihre Lieferketten transparent machen. Fast immer beginnt der Weg in Asien. Kein Autoreifenhersteller verrät die Mixtur seiner Produkte. Lauffreudig sollen sie sein, wenig Rollwiderstand haben, einen guten Grip und möglichst lange halten. 1,5 Milliarden Autoreifen werden weltweit jährlich verkauft von rund 3000 Produzenten – darunter die Branchengrößen Bridgestone, Goodyear, Pirelli, Michelin und Continental.
    Ende 2022 schrillten in der Branche die Alarmglocken. Die Europäische Union will einen Nachweis über die gesamte Lieferkette verlangen: Bald darf in keinem hierzulande produzierten oder nach Europa importierten Reifen Naturkautschuk stecken, für dessen Gewinnung Regenwald abgeholzt wurde. Diese Zertifizierung stellt die Produzenten vor ein Problem – weil die Lieferketten vom Kautschukbauern über diverse Zwischenhändler bis nach Europa bisher weitgehend intransparent sind. Daher suchen die Firmen nach Alternativen. Pirelli arbeitet mit nachhaltigen Produzenten in Thailand zusammen.
    Michelin versucht, mit Hightech die Lebensdauer von Reifen zu erhöhen, und Continental forscht gemeinsam mit dem Fraunhofer Institut an einem Ersatzrohstoff: Russischer Löwenzahn. Der soll, in großem Stil in Europa angebaut, helfen, den Naturkautschuk zu ersetzen. Außerdem könnten ausrangierte Altreifen, runderneuert und aufbereitet, wieder auf den Markt kommen – anstatt auf den Müll. Echter Sinneswandel oder bloßes Greenwashing? „planet e.“ folgt den verschlungenen Lieferketten der Reifenhersteller bis nach Südostasien und geht der Frage nach, inwieweit die Bemühungen der Reifenbranche um „sauberen“ Kautschuk Substanz haben. (Text: ZDF)
    Deutsche TV-PremiereSo 04.02.2024ZDFDeutsche Online-PremiereFr 02.02.2024ZDFmediathek
  • Folge 429 (30 Min.)
    Jugendliche Aktivisten bei einer Demonstration gegen den Klimawandel.
    Angst, Wut, Scham – jeder zweite junge Mensch empfindet starke negative Gefühle, wenn es um den Klimawandel geht. Was steckt hinter den Klimaängsten, und was kann man dagegen tun? Der Klimawandel bedroht nicht nur die Umwelt, sondern entwickelt sich zur emotionalen Belastungsprobe einer ganzen Generation. Klimaangst gilt aber nicht als Erkrankung. Fachleute sprechen eher von einer nachvollziehbaren Reaktion auf eine reale Gefahr. In der Wissenschaft wird das Phänomen Klimaangst erst seit Kurzem untersucht. Erste Forschungsergebnisse zeigen jedoch ein eindeutiges Bild: Über 60 Prozent der jungen Menschen in Deutschland gaben in Jugendstudien an, Ängste vor dem Klimawandel und seinen Folgen zu haben.
    Eine internationale Studie mit 10.000 Jugendlichen und jungen Erwachsenen aus zehn Ländern kam zum gleichen Schluss. Bei fast der Hälfte bestimmen die Sorgen sogar den eigenen Alltag: Verzweiflung aufgrund der dramatischen Prognosen der Wissenschaft, Wut auf die Klimapolitik, Scham- und Schuldgefühle beim eigenen Konsum. Als „nachvollziehbar und rational“ bezeichnet der Umweltpsychologe Prof. Gerhard Reese die Klimaängste junger Menschen. Im Gegensatz zu vielen pathologischen Phobien sei Klimaangst eine normale Reaktion auf eine reale Bedrohung – die Klimakrise.
    Nun komme es darauf an, herauszufinden, welche Folgen sie für Betroffene habe: verzweifeln und Kopf in den Sand stecken oder aktiv werden und sich fürs Klima engagieren? „planet e.“ begleitet Betroffene in ihrem Alltag und spricht mit Expertinnen und Experten aus verschiedenen Fachbereichen. Was ist Klimaangst? Wie fühlt sie sich an? Welche Folgen hat sie für junge Menschen und unsere Gesellschaft? Und was können wir tun, damit die Ängste junger Menschen in Zukunft nicht zunehmen? (Text: ZDF)
    Deutsche TV-PremiereSo 11.02.2024ZDFDeutsche Online-PremiereFr 09.02.2024ZDFmediathek
  • Folge 430 (30 Min.)
    Logo: „planet e“
    Radfahren – seit Jahren ein Boom auf deutschen Straßen. Doch auch hier gilt zu oft: lieber neu statt alt. Egal, wie gut die Räder noch in Schuss sind. Geht das nicht auch nachhaltiger? Ja, sagen Andreas Kohlmeier und Stefan Helms. Die professionellen Upcycler machen aus alten und kaputten Fahrrädern technisch einwandfreie, coole Bikes. Für „planet e.“ stellen sie sich der Challenge „Zweite Chance für 2 Räder“. Fünf Fahrräder stehen zur Auswahl, vom klapprigen Damenrad bis zum verrosteten Tandem. Ihre Besitzer Jill, Josefine, Sebastian, Svenja und Tobias eint der Wunsch nach einer Verbesserung. Doch mit dem Rad verbindet jeder von ihnen auch eine Geschichte. Deshalb sollen ihre Drahtesel nicht nur fahrtüchtig sein, sondern etwas Besonderes.
    Glamourös, spacig oder hochtechnisch? Das wiederum ist die Entscheidung der Upcycler Stefan und Andreas. Können sie die Fahrradbesitzer mit ihren Umbauten überzeugen? Auch jenseits der „planet e.“-Challenge ist für die professionellen Upcycler Andreas Kohlmeier aus Karlsruhe und Stefan Helms aus Köln jedes überarbeitete Fahrrad ein Gewinn. Jährlich landen Hunderttausende auf dem Schrott. „Das ist eine ungeheure Verschwendung von Ressourcen. Upcycling rechnet sich fast immer“, bilanziert Stefan Helms. Den Karlsruher Andreas Kohlmeier begeistert der Gedanke, Massenware zu individualisieren: „Oft reichen schon wenige gute Details, um aus einem Rad mein Rad zu machen.“ (Text: ZDF)
    Deutsche TV-PremiereSo 10.03.2024ZDFDeutsche Online-PremiereFr 08.03.2024ZDFmediathek
  • Folge 431 (30 Min.)
    Als Teenager ist der Spanier Pako Rivas ein Pyromane. Heute zählt er zu einem der bekanntesten Feuerwehrmänner Spaniens, spezialisiert auf besonders schwierige Fälle. Es wird zu seiner Berufung unter besonders schlimmen Umständen, so viele Leben wie möglich zu retten.
    Erde, Wasser, Feuer, Luft – das sind die vier Elemente. Ein Höhlenforscher, eine Eistaucherin, ein Feuerwehrmann und ein Basejumper stellen sich den Extremen der Natur. Vier Menschen, vier Herausforderungen. Es geht um Geheimnisse von Höhlen und Bergen, Grenzerfahrung unter Wasser, den Kampf gegen das Feuer und die Faszination des Fliegens. Vier Elemente bestimmen das Sein – davon waren nicht nur die Philosophen im alten Griechenland überzeugt: Wasser, Luft, Feuer und Erde. Der Film folgt den vier Hauptprotagonisten bei ihren selbst gewählten Herausforderungen.
    Da ist der Österreicher Georg Zagler, ein Höhlenforscher. Den Untersberg in den Alpen kennt er seit seiner Kindheit. Als er das Märchen des schlafenden Königs hört, werden die Exkursionen in das Innere der Erde seine Passion. Und dabei entdeckt er immer wieder neue Geheimnisse in der Berg- und Höhlenwelt. Die Finnin Johanna Nordblad ist Apnoe-Taucherin. Und nicht nur das. Ohne Sauerstoff lässt sie sich in Gewässer gleiten, deren Oberfläche vereist ist. Im März 2021 stellt sie einen neuen Weltrekord auf.
    103 Meter mit nur einem Atemzug. Sie tauche, um der stressigen, menschlichen Welt zu entkommen, sagt sie. „An der Oberfläche fühle und höre ich das Chaos. Wenn der Countdown beginnt, fülle ich meine Lungen in einem Atemzug maximal mit Luft. Der Gegensatz zwischen dem Leben über Wasser und dem, was mich unter Wasser erwartet, ist gigantisch. Wenn ich tief hinabtauche, erkenne ich, wie klein ich bin und wie gewaltig die Welt ist.“ Als Teenager ist der Spanier Pako Rivas ein Pyromane. Später wird es zu seiner Obsession, das Feuer zu kontrollieren und zu bekämpfen.
    Heute zählt er zu den bekanntesten Feuerwehrmännern Spaniens, spezialisiert auf besonders schwierige Fälle. Es wird zu seiner Berufung, unter besonders schlimmen Umständen so viele Leben wie möglich zu retten. Bei einem Erdbeben in Haiti meldet er sich als einer der Ersten für ein Einsatzteam von Freiwilligen. Bei seiner Rückkehr wird er als Held gefeiert, aber eine fehlgeschlagene Rettungsaktion eines jungen Mädchens verändert sein Leben für immer. Philipp Halla ist ein österreichischer Extremsportler.
    Er probiert fast jeden Sport aus, der mit Adrenalin verbunden ist. So wird er geradezu süchtig nach dem freien Fall. Als Basejumper stürzt er sich von den schwierigsten Absprungstellen. Es kann gar nicht gefährlich genug sein, wie bei einem Sprung vom italienischen Monte Brento: „Es ging zwei Sekunden durch dichten Nebel, drei Sekunden durch dichten Nebel. Ich bin vor Angst fast gestorben. Endlich, nach elf Sekunden lichtete sich der Nebel, und ich sah, dass ich auf Bäume zuraste. Ich war so sauer auf mich selbst. Und auf die Idioten da oben, die mir sagten, ich solle springen.
    Vertrauen ist wichtig beim Basejumping. Ich hätte mir selbst vertrauen müssen.“ Doch dann verändern die Liebe zu seiner Frau und der Wunsch nach einem Baby sein ganzes Leben. Jeder Hauptprotagonist ist auf seine ganz eigene Weise mit einem der vier Elemente verbunden. Der Film begleitet die persönliche Reise der vier unterschiedlichen Menschen. Es sind Geschichten von Zweifel, Angst, Mut und gebrochenen Helden. Ihre Motive und ihr Antrieb mögen verschieden sein. Und doch haben alle eines gemeinsam: die Suche nach einem Sinn im Leben. (Text: ZDF)
    Deutsche TV-PremiereSo 31.03.2024ZDFDeutsche Online-PremiereFr 29.03.2024ZDFmediathek
  • Folge 432 (30 Min.)
    Umweltzerstörung, Ausbeutung und Giftstoffe begleiten den Weg des Reiskorns.
    Reis ernährt die Welt. Aber das Getreide hat auch eine problematische Seite: Umweltzerstörung, Ausbeutung und Giftstoffe begleiten den Weg vom Feld bis zum Teller. Reis ist auch in Deutschland wichtiger Teil der Ernährung und mittlerweile hip: in Curry-Gerichten, Bowls oder als Milchdessert. Weltweit erwirtschaftet das kleine Korn rund 400 Milliarden Euro. Doch wer profitiert vom Boom? Und wer zahlt den Preis? Kleinbauern, insbesondere in Asien, produzieren den Großteil des weltweit wichtigsten Grundnahrungsmittels. In Thailand geht „planet e.“ auf Spurensuche nach den Folgen des rasant wachsenden Konsums.
    Das Land ist ein bedeutender Lieferant, kämpft aber mit klimatischen Veränderungen und Wasserknappheit. Beides gefährdet die Lebensgrundlagen der Reisbauern. Der ökologische Fußabdruck des Reisanbaus ist beträchtlich. Mit etwa zehn Prozent des weltweiten Methanausstoßes belastet gerade der Nassanbau das Klima erheblich. Die Reisproduktion verursacht nicht nur Umweltprobleme, sondern birgt auch gesundheitliche Risiken durch den Einsatz von chemischen Düngemitteln und Pestiziden. Ohne angemessene Schutzkleidung verursacht das für die Arbeiterinnen und Arbeiter nicht selten Atemwegs- und Hauterkrankungen und erhöht das Krebsrisiko.
    Immer wieder werden schlechte Arbeitsbedingungen kritisiert. Trotz dieser Herausforderungen ist ein Verzicht auf Reis undenkbar, besonders in Ländern des globalen Südens. Der Bedarf ist ebenso gewaltig wie der Pro-Kopf-Verbrauch weltweit: durchschnittlich 46 Kilogramm sind es voraussichtlich im Jahr 2024. Doch es gibt auch Lösungsideen: Neue Reissorten und nachhaltigere Anbaumethoden werden entwickelt. Dadurch könnte insbesondere der Methanausstoß reduziert und der Wasserverbrauch minimiert werden. Auch in Deutschland wird hierzu geforscht und getüftelt. „planet e.“ fragt nach dem wahren Preis von Reis. (Text: ZDF)
    Deutsche TV-PremiereSo 28.04.2024ZDFDeutsche Online-PremiereFr 26.04.2024ZDFmediathek
  • Folge 433 (30 Min.)
    Die Kokosnuss ist keine Nuss, sondern eine Steinfrucht.
    Die Kokosnuss gilt als Superfood. Sie lässt sich vielfältig verwenden. Doch die gigantische Nachfrage beeinflusst Umwelt und Lebensbedingungen der Menschen in den Anbaugebieten massiv. Ob als Milch, Mus oder Öl, als Bestandteil von Schokoriegeln oder in Shampoos – die exotische Frucht hat sich einen festen Platz in vielen Lebensbereichen erobert. Und sie gilt als unbedenkliche Alternative zu Palmöl, was ihren Hype weiter antreibt. Der größte Kokosproduzent der Welt ist Indonesien. Im Jahr 2022 wurden allein dort über 17 Millionen Tonnen Kokosnüsse geerntet und zu vielfältigen Produkten weiterverarbeitet.
    Etwa 90 Prozent der Kokosnüsse stammen von Kleinfarmern, die oft unter gefährlichen Bedingungen in luftigen Höhen arbeiten und dabei niedrige Löhne erhalten. Die Gewinne bleiben häufig bei Zwischenhändlern hängen, was vor Ort den Fortschritt und Investitionen in innovative Anbautechniken einschränkt. Diese Investitionen sind jedoch entscheidend, um der steigenden Nachfrage gerecht zu werden, aber auch, um bedrohte Tierarten zu schützen. Denn der Boom der Kokosnuss bedroht zahlreiche Spezies.
    Mehr als 60 Arten sind durch den ausufernden Anbau gefährdet, so die Ergebnisse einer wissenschaftlichen Studie aus dem Jahr 2020, an dem auch das Leibniz-Institut beteiligt war. Erstaunlicherweise bedroht Kokosöl pro Liter fünfmal mehr Arten als Palmöl. Trotzdem wird Kokosöl als unbedenkliche Alternative gehypt und ersetzt zunehmend Palmöl in verschiedenen Produkten. „planet e.: Genuss mit Beigeschmack – Kokosnuss“ beleuchtet die wahren Kosten des Superfood Kokosnuss und die Suche nach einer nachhaltigen Lösung. (Text: ZDF)
    Deutsche TV-PremiereSo 05.05.2024ZDFDeutsche Online-PremiereFr 03.05.2024ZDFmediathek
  • Folge 434 (30 Min.)
    Schnittblumen sind nicht immer nachhaltig, auch nicht, wenn sie vor Ort gekauft worden sind. Es sind Faktoren wie Pestizideinsatz, Transportwege und viele andere Punkte zu beachten, um Schnittblumen als nachhaltig zu benennen.
    Ein bunter Blumenstrauß geht immer. Doch die meisten Schnittblumen wachsen nur mit reichlich Kunstdünger und Pflanzenschutzmitteln. Die Slowflower-Bewegung zeigt Alternativen. Deutschland ist Europas größter Absatzmarkt für Blumen. 3,1 Milliarden Euro wurden 2023 für Schnittblumen ausgegeben. Nur ein Bruchteil davon ist nachhaltig gewachsen. Gartenexpertin Sabine Platz sucht nach einem Blumenstrauß, den man mit gutem Gewissen kaufen kann. Valentinstag und Muttertag – zwei Anlässe, zu denen besonders gern und häufig Blumen verschenkt werden. Der größte Teil davon wächst jedoch nicht in deutschen Gewächshäusern.
    Mehr als 80 Prozent aller Schnittblumen werden importiert – hauptsächlich aus Holland und Afrika. Es lässt sich nicht eindeutig nachvollziehen, aus welchem Land genau die Ware kommt. Eine Deklarationspflicht gibt es nicht. Zudem gibt es keine Grenzwerte für eine mögliche Pestizidbelastung. Und was vielen Verbrauchern nicht bewusst ist: Das Beheizen und Belichten der Gewächshäuser sowie der Transport auf dem Flugweg verursachen einen hohen Energieverbrauch. Das Thema Bio spielt im Schnittblumenmarkt bislang noch keine große Rolle und ist, anders als im Lebensmittelbereich, längst nicht im Bewusstsein der Verbraucherinnen und Verbraucher angekommen.
    Aber: Es gibt auch nachhaltig gewachsene Schnittblumen. Wie das Konzept „Slowflower“ funktioniert, was genau das bedeutet und warum es so schwierig ist, ökologisch gewachsene Blumen bundesweit zu verkaufen, das findet Gartenexpertin Sabine Platz heraus. Dazu besucht sie Schnittblumenproduzentin Sonia Grimm. Stück für Stück hat die studierte Landschaftsarchitektin gemeinsam mit ihrem Vater den ehemals konventionellen Schnittblumenbetrieb auf Bio umgestellt und produziert saisonale und regionale Schnittblumen.
    Bei allem Idealismus bedeutet das für Sonia und ihren Vater ein großes unternehmerisches Risiko. Nicht jede Blumensorte ist robust genug, um Frost und Schädlingsbefall zu überstehen. Eine weitere Herausforderung: Bislang gibt es kein Vertriebssystem und keinen Großhandel für Bioblumen. Marketing und Vertrieb erledigen die Slowflower-Farmer und Biogärtner selbst. Wie ein konventioneller Großhandel mit Blumen funktioniert, schaut sich die Gartenexpertin Sabine Platz in Hannover an, bei Blumen-Influencer und Blumenhändler Jan Hoffmann.
    Er ersteigert seine Ware an der größten Schnittblumenbörse Deutschlands. Danach werden die Blumen zu Sträußen gebunden und weiterverkauft. In Island schließlich lernt Sabine, wie man Gewächshäuser mithilfe heißer Quellen beheizen kann. Stets frische Schnittblumen für den heimischen Markt eines kalten Landes produzieren – das geht und obendrein noch klimafreundlich. Platz im Garten: Sabine zeigt, wie Rosen, Tulpen, Anemonen & Co.langsam sowie regional und saisonal heranwachsen können, ganz ohne Gift. (Text: ZDF)
    Deutsche TV-PremiereSo 12.05.2024ZDFDeutsche Online-PremiereFr 10.05.2024ZDFmediathek
  • Folge 435 (30 Min.)
    Der Millionär hält auf seinem Anwesen in den Vereinigten Arabischen Emiraten Haustiere der etwas anderen Art: Mehrere Tiger, Löwen, Bären und Affen sind in seinem Besitz.
    Igel mit Hut, Hunde in Kostümen und Geparden auf dem Sofa sorgen für Klicks auf Social Media. Für die „Petfluencer*innen“ ein gutes Geschäft. Doch zu welchem Preis für die Tiere? „planet e.“ taucht ein in die Welt der Tiere auf Social Media: Was steckt hinter diesem Trend? Und was macht das mit den Tieren und Nutzer*innen? Reporterin Caro Keil trifft „Petfluencer*innen“ in und außerhalb Europas und geht der Sache auf den Grund. Khaleesi und Django sind berühmt: Mehr als 167.000 Menschen folgen dem Instagram-Account der beiden Dalmatiner. Ihre Besitzerin Maria Bläser verdient mit Fotos und Videos der Hunde ihren Lebensunterhalt.
    Sie ist „Petfluencerin“, eine Wortkreation aus „Pet“ und „Influencerin“. Ein Job, der für Frauchen oder Herrchen lukrativ sein kann. Denn die Umsätze im Heimtierbedarf haben sich in den vergangenen zehn Jahren fast verdoppelt – im Jahr 2022 waren es 6,3 Milliarden Euro. Kein Wunder: 2022 hatten fast die Hälfte aller deutschen Haushalte ein Haustier. Ein Riesenmarkt, für den Petfluencer*innen als Werbeträger immer wichtiger werden. Reporterin Caro Keil besucht die berühmten Hunde und will herausfinden: Warum sind Petfluencer*innen so erfolgreich? Und wie viel Stress macht den Tieren das Posieren für die Kamera? In Sharjah in der Nähe von Dubai trifft sie Humaid Abdullah Albuqaish, der 6,7 Millionen Follower hat.
    Der Millionär hält auf seinem Anwesen mehr als 60 Tiger, Löwen, Bären, Schlangen und Affen. Auf seinen beliebtesten Videos füttert er Bären mit Pizza, posiert mit Tigern vor seinem Lamborghini oder schläft mit Löwen im Boxspringbett. „Meine Tiere lieben die Fotos“, erklärt uns. „Die private Wildtierhaltung ist in den Vereinigten Arabischen Emiraten inzwischen verboten, aber das ist für mich kein Problem.
    Ich habe einfach einen Privatzoo angemeldet. Meinen Tieren geht es gut, die haben in ihren Käfigen eine Klimaanlage und bekommen von meiner Frau Schokolade.“ Wiebke Plasse von der Welttierschutzgesellschaft in Berlin sieht im Verhalten vieler Petfluencer*innen eine falsch verstandene Tierliebe, die oft in Tierquälerei endet. Sie und ihre Kolleg*innen recherchieren undercover in den sozialen Netzwerken, um Tierleid aufzuspüren. Sie sieht große Probleme bei den Insta-Animals: Unnatürliche Situationen, bei denen Tiere in verrückte Kostüme gezwängt werden und Qualvideos mit „lustigen Unfällen“, die zu schweren Verletzungen führen können.
    Qualzuchten, wie Nacktkatzen, Möpse oder Bulldoggen, die im Netz für ihr Aussehen besonders viele Likes bekommen und dadurch häufiger gekauft werden. Und die Darstellung von Wildtieren als ganz normale Haustiere. Die Tierschützerin sieht sowohl die Plattformen als auch die User*innen in der Verantwortung und fordert: „Kein Like für Tierleid!“ „planet e.“ beleuchtet das Geschäft mit den Insta-Animals und zeigt, wie es auch anders gehen könnte. (Text: ZDF)
    Deutsche TV-PremiereSo 19.05.2024ZDFDeutsche Online-PremiereFr 17.05.2024ZDFmediathek
  • Folge 436 (30 Min.)
    Die Europäische Union will den grünen Wandel. Das Ziel: Klimaneutralität bis 2050. Doch ziehen die EU-Staaten mit? Zeit für eine erste Bilanz. „Fit for 55“ – 55 Prozent weniger Treibhausgase bis 2030. Der Beschluss der EU steht. Umweltreporter Andreas Stamm geht auf Reisen und stellt die Frage: Wie steht es um die europäische Klimapolitik? In Polen macht er sich ein Bild von den nahezu komplett zerstörten Moorlandschaften. Dort soll mithilfe des EU-Klimaschutzpaketes eine Renaturierung in Gang gesetzt werden. Gerade Moore sind für den Klimaschutz immens wichtig, da sie große Mengen CO2 aus der Atmosphäre entziehen und so zu einem gigantischen Kohlenstoffspeicher werden.
    Weiter geht’s nach Deutschland, wo der Gebäudesektor nach wie vor die Klimavorgaben reißt. Eine Lösung könnte eine neue Holzbauweise sein. Reporter Andreas Stamm lässt sich zeigen, welches Potenzial sie hat. Schließlich führt die Reise nach Spanien. Dort, vor den Toren Madrids, befinden sich große Mülldeponien. Sie sind enorme Quellen des Klimagases Methan. Neue Satellitentechnologie macht das ganze Ausmaß der Verschmutzung sichtbar.
    Doch auch in Spanien gibt es Lichtblicke: Das sonnenverwöhnte Land ist beim Ausbau erneuerbarer Energien weit vorangekommen – eine wichtige Voraussetzung etwa für den Ausbau von grüner Wasserstofftechnologie. Also: Kann Europa Klima? Brüssel und nicht zuletzt auch Berlin müssen jetzt liefern. Denn sonst droht der groß angekündigte Green Deal zu scheitern. Für „planet e.“ startet Umweltreporter Andreas Stamm seine Tour durch Europa, um herauszufinden, ob die EU ihr selbst gesetztes Klimaziel erreicht. (Text: ZDF)
    Deutsche TV-PremiereSo 02.06.2024ZDFDeutsche Online-PremiereFr 31.05.2024ZDFmediathek
  • Folge 437 (30 Min.)
    Tomaten sind das Lieblingsgemüse der Deutschen.
    Die Tomate ist das Lieblingsgemüse der Deutschen. Der Großteil wird importiert. Doch mit dem Konsum wachsen auch die Probleme: Ausbeutung, Umweltzerstörung, Plastikflut. Lecker, süß, kalorienarm: Tomaten haben einen guten Ruf. Doch wie nachhaltig und sozial verträglich ist der Anbau? Darüber weiß man wenig. Dabei sind Tomaten mit 190 Millionen Tonnen Gesamtproduktion pro Jahr die bedeutendste Gemüseart der Welt. Kulinarisch gelten Tomaten weitgehend als Gemüse, botanisch gesehen sind sie jedoch Früchte. Über 30 Kilogramm konsumiert durchschnittlich jeder von uns in Deutschland pro Jahr – frisch oder verarbeitet.
    Der heimische Anbau deckt nur etwa 3,5 Prozent des Bedarfs. Daher werden Tomaten im Wert von 1,6 Milliarden Euro im Ausland eingekauft. Wichtigste Lieferländer sind die Niederlande, Spanien und Marokko. Almería, Spanien, beliefert Europa ganzjährig mit frischem Gemüse. Doch der vermeintliche Gemüsegarten Europas ähnelt eher einem Plastikmeer: Auf einer Fläche von 45.000 Fußballfeldern erstrecken sich dort Treibhausplantagen, dicht an dicht, bis zum Horizont. Denn gerade die Tomate ist eine Diva: Nicht zu warm, nicht zu kalt darf es sein, nicht zu viel direkte Sonneneinstrahlung.
    Auch die Bewässerung muss wohlüberlegt sein. Das Plastik soll dabei helfen. Für die einen Segen, für die anderen Fluch: Marcos Diéguez von der spanischen Umweltschutzorganisation „Ecologistas en Acción“ kämpft seit Jahren gegen die Plastikflut. Nur etwa ein Drittel des Plastiks werde fachgerecht entsorgt, erklärt er. Der Rest lande auf einer der vielen illegalen Müllkippen in der Region. Und die Sonne tue ihr übriges: Durch die Strahlung werde das Plastik zersetzt und lande als Mikroplastik in der Umwelt.
    Der Schaden für Mensch und Natur sei enorm, sagt Marcos. Seit Jahren versucht die Umweltschutzorganisation, Regierung und Tomatenproduzenten zum Umdenken zu bewegen und neue Maßnahmen zum Recycling der Planen zu implementieren. Das Plastik ist nicht das einzige Problem: Tomaten müssen für den Einzelhandel ganzjährig und vor allem günstig verfügbar sein. Der Anbau ist arbeitsintensiv, sparen lässt sich am Lohn. In den Morgenstunden sind die Straßen von Almería voll: Vor allem nordafrikanische Männer stehen an den Straßenrändern und hoffen auf Arbeit.
    Für diese Menschen ist jeder Tag ein Kampf, weiß Miguel Carmona von der Gewerkschaft „SOC-SAT Almería“. Die Erntehelfer haben oft keine Dokumente oder Arbeitsverträge. Sie leben in provisorischen Unterkünften, selbst gebaut aus Holzresten und ausrangierten Gewächshausplanen. Kein Strom, kein fließendes Wasser, keine sanitären Anlagen. Mitten in Europa. Spanien ist kein Einzelfall: Auch in Italien und Marokko leiden Arbeiterinnen und Arbeiter unter schlechten Arbeitsbedingungen.
    Gleiches gilt für China: Das Land in Asien ist mit 68 Millionen Tonnen Tomaten pro Jahr der größte Tomatenproduzent der Welt. Über die Herkunft der Tomaten in Dose oder Tube erfahren Verbraucherinnen und Verbraucher wenig. Hinweise wie „Hergestellt in Italien“ oder „In Italien produziert“ besagen nur, dass die Tomaten in Italien verarbeitet wurden. „planet e.“ fragt, wie die Tomatenproduktion nachhaltiger werden kann. Neue, robustere Züchtungen sollen helfen. Auch versuchen einige Tomatenproduzenten, mithilfe von Geothermie in Gewächshäusern klimafreundlichen Anbau zu betreiben. (Text: ZDF)
    Deutsche TV-PremiereSo 23.06.2024ZDF
  • Folge 438 (30 Min.)
    Möwen-Attacken auf Fischbrötchen. An den deutschen Stränden ein alltägliches Bild. Die schlauen Vögel klauen dreist unser Essen. Das nervt viele Touristen. Alarm an den Küsten: Die intelligenten Vögel kommen den Menschen näher und werden immer dreister. Vor allem, weil ihnen der Lebensraum genommen wird. Erst sitzen sie unbeteiligt auf Dächern von beliebten Imbissen, dann setzen Möwen auf den Überraschungseffekt und greifen von hinten an. Sie nutzen effektive Jagdstrategien, um die besten Happen zu erwischen.
    So sparen sie Energie. Der Aufwand, arglose Touristen zu überfallen, ist für schlauen Allesfresser viel geringer als kleinere Vögel oder Fische zu jagen. Die Betreiber von Restaurants versuchen, mit Schirmen ihre Kundschaft zu beschützen. Städte wie Kiel haben ein Fütterungsverbot für Möwen eingeführt. Bußgelder beginnen ab 50 Euro. Für den, der das erste Mal erwischt wird. Bei Wiederholungstätern wird es noch teurer. Irgendwie kommen Möwen kommen an ihr Futter. Sie beobachten uns und unser Verhalten genau.
    Wie sie das anstellen, das hat Franziska Hacker am Strand von Brighton erforscht. Dazu legt die Wiener Wissenschaftlerin zwei verschiedene Tüten Kartoffelchips in den Sand, ganz in der Nähe von einem Schwarm wilder Silbermöwen. Nur aus einer Tüte isst sie selbst. „Von den aufmerksamen Möwen haben etwa 95 Prozent die gleiche Chips-Tütenfarbe gewählt, aus der ich gegessen habe. Sie haben zwischen Farben unterschieden und mein Verhalten imitiert.“ Die Bebauung der Küsten für den Tourismus zerstört die natürlichen Gebiete, in denen Möwen ihre Nahrung suchen.
    Zum Eierlegen müssen sie ausweichen und brüten jetzt häufig auf Flachdächern. Natürliche Brutplätze wie ungestörte Inseln sind im Binnenland häufig nicht mehr vorhanden. Doch Probleme gibt es nicht nur an den Küsten. Auf einem Kaufhausdach mitten auf dem Berliner Alexanderplatz hat sich seit vielen Jahren eine Möwen-Kolonie ihren Platz gesucht. „Wir haben hier nun etwa 85 Möwen-Brutpaare, denen gefällt es gut.
    Kein Fuchs, kein Wassersportler stört sie. Die werden wohl hierbleiben und es werden auch andere Dächer ins Visier genommen. Auf dem Bundestagsdach sind es inzwischen 75 Paare, 2010 war hier der erste Großmöwenbrutplatz in Berlin.“ Mindestens 25 Berliner Dächer sind bereits von Möwen besiedelt, meint der Vogelexperte des Berliner Senats, Klemens Steiof. Wie schlau sind Möwen? Was kann man tun, um sich zu schützen? „planet e“ berichtet über immer hungrige Möwen, die so effektiv Futter rauben, dass vielen Menschen Angst und Bange wird. (Text: ZDF)
    Deutsche TV-PremiereSo 07.07.2024ZDF

zurückweiter

Erinnerungs-Service per E-Mail

TV Wunschliste informiert dich kostenlos, wenn planet e. online als Stream verfügbar ist oder im Fernsehen läuft.

Auch interessant…