2013, Folge 40–57

  • Folge 40 (30 Min.)
    Noch scheint es, als habe der Winter Deutschland fest im Griff, doch das ewige Eis wird vergänglich: Gletscher schmelzen dahin, Schnee fällt immer öfter nur noch in größeren Höhenlagen. Zudem suchen auf einmal verheerende Bergrutsche und Lawinen Gebiete heim, in denen sich der Mensch in den letzten 100 Jahren absolut sicher wähnte. Mit dem Klimawandel geraten die Alpen unweigerlich in Bewegung. Während sich die Lufttemperatur bislang weltweit im Durchschnitt um 0,6 Grad Celsius erwärmt hat, ist im Alpenraum der Anstieg der durchschnittlichen Jahrestemperatur deutlich höher. Damit stehen auch Wintersportgebiete vor einem Dilemma: ohne Schnee keine Einnahmen.
    Deshalb wird die weiße Pracht zunehmend mit Kunstschnee erzeugt. Kritiker befürchten, dass damit nicht nur die Umwelt geschädigt, sondern die globale Erwärmung durch den enormen Energieverbrauch auch noch zusätzlich angeheizt wird. In der Bergwelt regt sich Widerstand. Es sind Menschen auf den Plan getreten, die die Wildnis der Alpen bewahren und nachhaltige Anpassungsstrategien entwickeln wollen. Ihre Lösungsansätze müssen jedoch gegensätzliche Interessen unter einen Hut bringen: Wie lassen sich Naturschutz, Sicherheit und Tourismus vereinbaren? (Text: ZDF)
    Deutsche TV-PremiereSo 27.01.2013ZDF
  • Folge 41 (30 Min.)
    Arbeiter auf den Blumenfarmen Afrikas und Lateinamerikas, denn von dort kommen die meisten Rosen, die es in Deutschland zu kaufen gibt. Immer mehr Verbraucher wollen „faire Rosen“ – nachhaltig produziert unter „fairen“ Bedingungen für die Farmmitarbeiter. In Deutschland haben Blumen mit dem Fairtrade-Logo mittlerweile einen Marktanteil von mehr als 20 Prozent, die Nachfrage wächst rasant weiter. Kann es Massenproduktion unter fairen Bedingungen überhaupt geben? Wer überwacht, dass tatsächlich Fairtrade drin ist, wo Fairtrade draufsteht? Und wie sieht es tatsächlich aus mit der Verwendung von Pestiziden bei der Rosenproduktion? Gemeinsam mit dem deutschen Fairtrade-Geschäftsführer Dieter Overath reist „planet e.“ auf Blumenfarmen nach Kenia, wo viele der Rosen angebaut werden, die hier mit dem Fairtrade-Label verkauft werden.
    Tatsächlich sind Fairtrade-Farmen oft Vorbild beim Wassermanagement, verwenden weniger Pestizide als die „Nicht-Fairtrade“-Farmen nebenan und bezahlen ihre Arbeiter besser. Doch das Kontrollsystem hat auch Lücken. Nur einmal im Jahr lässt sich der Kontrolleur blicken: Freiraum für kriminelle Machenschaften – vor allem dann, wenn die Nachfrage steigt wie vor dem Valentinstag. (Text: ZDF)
    Deutsche TV-PremiereSo 10.02.2013ZDF
  • Folge 42 (30 Min.)
    Deutschland ist schon lange ein Einwanderungsland: Fremde Tier- und Pflanzenarten kommen in Scharen zu uns. Kein Ozean, keine Landesgrenze hält sie auf. Die Eindringlinge können gravierende Schäden anrichten. Viele stellen für die einheimische Tier- und Pflanzenwelt eine massive Bedrohung dar. Auch der Wirtschaft entstehen enorme Kosten. Und nicht zuletzt bedrohen manche der Einwanderer sogar die Gesundheit der Menschen. Rund 2800 gebietsfremde Arten gibt es bereits in Deutschland. Die meisten haben sich dauerhaft angesiedelt. Und so mancher schädliche Eindringling ist kaum noch zurückzudrängen.
    Naturschützer kämpfen meist allein auf weiter Flur, die Politik ist häufig machtlos gegen die „Aliens“. „planet e.“ begleitet engagierte Menschen bei ihrem ambitionierten Kampf für die Erhaltung der heimischen Artenvielfalt. Der Zoologe Frank Philipp hat sich auf Nandus spezialisiert, südamerikanische Laufvögel, die sich seit zwölf Jahren in Mecklenburg-Vorpommern munter vermehren. Können wir die riesigen Nandus noch guten Gewissens in Deutschland dulden? Andere Invasoren schaden im Verborgenen. Sie verseuchen unsere Wiesen und Straßenränder: die Beifuß-Ambrosie zum Beispiel.
    Die hoch allergene Pflanze ist ein Albtraum für Allergiker – und für das deutsche Gesundheitssystem. Einer Studie zufolge sorgt der Schaden durch die Ambrosia für jährliche Kosten von mindestens 200 Millionen Euro. Dass es so weit beim Asiatischen Laubholzbockkäfer erst gar nicht kommt, dafür sollen jetzt speziell ausgebildete Spürhunde sorgen. Sie erschnüffeln den aggressiven Baumschädling, der meist versteckt in Kisten und Containern aus Asien kommt. „planet e.“ zeigt, wie sich Deutschland an allen Fronten gegen die Invasoren zu wappnen versucht. (Text: ZDF)
    Deutsche TV-PremiereSo 03.03.2013ZDF
  • Folge 43 (30 Min.)
    Es verdichten sich die Anzeichen, dass auch geringste Chemikalienmengen gesundheitsschädlich sein können, wenn die Substanzen jahrelang täglich aufgenommen werden. Zum Beispiel über unser Trinkwasser. Es gilt zwar als das am besten kontrollierte Lebensmittel überhaupt. Aber wirklich sauber ist es nicht. Wie hoch ist das Risiko wirklich? Im Vorfeld des Weltwassertages (22. März) trägt „planet e.“ die Fakten zusammen, fragt nach und sucht nach Lösungsansätzen. Die chemische Industrie ist sehr erfinderisch.
    Rund eine Million künstlich hergestellte Substanzen hat sie hervorgebracht. Daraus wurden bisher weit mehr als 80 000 Industriechemikalien. Jedes Jahr kommen etwa 1000 weitere hinzu. In Deutschland werden in der Humanmedizin zirka 30 000 Tonnen Arzneimittel pro Jahr verkauft. Mindestens ein Drittel davon wird unverbraucht entsorgt. So landen viele Arzneien im Abwasser. Viele Medikamente kann der menschliche Körper nicht vollständig verwerten und scheidet Rückstände wieder aus.
    Durch Verwendung in der Landwirtschaft sickern Pestizide und andere Gifte in den Boden und ins Grundwasser. Hilfsstoffe in Textilien, Reinigungsmitteln und Kosmetika landen im Abfluss. Auch wenn alle Vorschriften und Grenzwerte eingehalten werden: Selbst modernste Kläranlagen kommen gegen die Chemikalienflut nicht mehr an. 20 bis 30 Prozent der synthetischen Rückstände verbleiben im Trinkwasser. Dieser Chemikalienmix kommt bei uns dann aus dem Wasserhahn, landet in Kaffee und Tee oder wird beim Zähneputzen aufgenommen.
    Es sind zwar nur geringste Mengen, aber es geschieht unaufhörlich und unbemerkt, jeden Tag. Das Problem: Es ist schwierig zu beweisen, welche Rolle der chemische Cocktail im Wasser genau spielt. Aber es gibt Anzeichen für schleichende Veränderungen. So weisen Untersuchungen darauf hin, dass hormonell wirkende Substanzen im Trinkwasser für die zunehmende Zeugungsunfähigkeit von Männern eine Rolle spielen könnten. Auch die Stoffwechselfunktion der Schilddrüse kann beeinträchtigt werden. (Text: ZDF)
    Deutsche TV-PremiereSo 17.03.2013ZDF
  • Folge 44 (30 Min.)
    Jetzt zu Ostern wieder in aller Munde: Schoko-Naschereien. Knapp 23 000 Tonnen Schokolade werden jedes Jahr zu Ostereiern. Aus weiteren gut 13 000 Tonnen Schokolade formt die Industrie Osterhasen. Und immer mehr im Trend liegen exklusive Schokospezialitäten, gefertigt aus ganz bestimmten Kakao-Bohnen. Doch die werden immer seltener, verdrängt von Palmölplantagen oder schlicht gerodet. „planet e.“ begleitet den Schweizer Felix Inderbitzin, Chefeinkäufer eines Schokoladenherstellers, in den tropischen Regenwald nach Südamerika auf seiner Suche nach den aromatischsten Kakaobohnen der Welt. Erste Station sind Shuar-Indianer im Amazonastiefland. Bei den einstigen Schrumpfkopfjägern findet Felix Inderbitzin ganz außergewöhnliche Kakaobohnen.
    Allerdings sind die Pflanzen in einem schlechten Zustand. Viele Bohnen sind überreif oder hängen sogar verschimmelt an den Bäumen. Der Schweizer macht sich Sorgen um die künftigen Ernten. Der Stolz der Indianer verbietet eigentlich belehrende Hinweise, wie man die Ernte retten kann. So braucht Inderbitzin sein ganzes diplomatisches Geschick, wissend, dass beide Seiten an einer weiteren Zusammenarbeit interessiert sind. Für die indianischen Bauern ist der Kakao ihre wichtigste Einnahmequelle, und der Schweizer will sich diese Kakaobohnen mit ihrem ganz besonderen, intensiven Aroma langfristig für seine Edelschokolade sichern.
    Die Reise des Schoko-Jägers führt weiter bis an die Grenze Kolumbiens, in die Provinz Esmeraldas. Hier herrscht große Armut. Viele Bauern – Nachfahren der schwarzen Sklaven – haben ihr Land verkauft. Wo einst üppiger Regenwald war, sind heute riesige Palmölplantagen. Holzhändler beuten den Tropenwald aus. Doch vereinzelt finden sich auch hier noch kleine Kakaoplantagen, auf denen die exklusive Sorte Cacao Nacional wächst – und die ist bei Schokoladenkennern sehr begehrt. Die Sorte gilt als Diva unter den Kakaoarten, sie braucht besonders viel Pflege und möglichst eine Mischbepflanzung. (Text: ZDF)
    Deutsche TV-PremiereSo 24.03.2013ZDF
  • Folge 45 (30 Min.)
    Asbest ist kein Fluch der Vergangenheit. Die Faser tötet in der Gegenwart. Heute. Jeden Tag. Es ist ein stiller, qualvoller Tod, den in Deutschland rund 1300 Menschen jährlich erleiden. Durch die krebsauslösenden, winzigen Mineralfasern sterben mehr Menschen als durch Berufsunfälle. Das heimtückische daran: Der Tod tritt erst als Spätfolge nach Jahrzehnten ein. Europaweit erwartet die Internationale Arbeitsorganisation (ILO) bis 2030 eine halbe Million Opfer. Asbest, ein Skandal, den „planet e.“ mit Betroffenen und deren Helfern aus der Vergessenheit holt.
    So wusste auch der technische Zeichner Dieter Schmelz während seiner Ausbildung nicht, welcher unsichtbaren Gefahr er sich auf einer Baustelle aussetzte. Es waren nur wenige Monate, trotzdem brach bei ihm viele Jahre später eine Asbestose aus. Erstickungsanfälle und Atemnot plagen ihn, es ist eine nur schwer zu behandelnde Krankheit. Zudem zerrt der Kampf um Anerkennung als Asbestgeschädigter an seinen Kräften. Ohne die Hilfe von Hans Joachim Woitowitz hätte er längst aufgegeben.
    Der ehemalige Professor für Arbeitsmedizin steht Betroffenen zur Seite. Im Alter von 77 Jahren gehört er immer noch zu Deutschlands führenden Experten, einer, der sich die Entlarvung der Asbestlüge zur Lebensaufgabe gemacht hat. Einst als „Wunderwerkstoff“ gepriesen, weil besonders fest und zudem hitzebeständig, wurde Asbest massenhaft eingesetzt. Es steckt in tausenden Produkten, in Leitungen, Wänden, Dächern sogar in Elektrogeräten.
    Mit dem Verbot 1993 galten die Probleme amtlicherseits als gelöst, ein Trugschluss. Die Fasern halten praktisch ewig und tauchen mit ihrer verheerenden Wirkung immer wieder auf. Oft auch im Zusammenhang mit Sanierungen. Geschätzte 65 000 Gebäude sind in Deutschland belastet. Darunter Privathäuser, aber auch viele Kindergärten und Schulen. Das bedeutet etliche Milliarden Euro Sanierungskosten, und das bei leeren Kassen in vielen Kommunen. Wer das Geld nicht hat, ignoriert oft die Gefahr. Können wir uns das erlauben? (Text: ZDF)
    Deutsche TV-PremiereSo 07.04.2013ZDF
  • Folge 46 (30 Min.)
    Von rund 1 Millionen Tierarten weltweit gehören über zwei Drittel zu den Insekten. Als Nahrungsmittel allerdings sind Insekten besonders in der „modernen“ Welt weitgehend verpönt. Doch sehr wahrscheinlich werden wir uns an den Verzehr von Insekten gewöhnen müssen. Denn anders ist der steigende Proteinbedarf bei anhaltendem Bevölkerungswachstum nicht zu decken, sagen Experten der Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen (FAO). Insekten haben einen deutlich höheren Proteingehalt als herkömmliche Nutztiere; außerdem mehr Vitamine, Spurenelemente und wichtige Fette. Insekten als Nahrungsmittel: Dem ist Christian Kolb auf der Spur.
    Kolb ist eine Art Geschmacks-Jäger. Besonders wenn es um exotische Aromen oder ungewöhnliche Zutaten geht, ist er gefragter Ansprechpartner für Küchenchefs und Restaurantbesitzer. Die planet e.-Dokumentation „Krabbelnde Köstlichkeiten“ folgt Christian Kolb in die Welt der nahrhaften Kerbtiere und zeigt, dass Insekten als Nahrungsmittel mehr sind, als die zeitgeistige Attitüde einer gelangweilten Gastroszene. Etwa in den Niederlanden. Die Universität Wageningen gilt weltweit als führende Forschungsinstitution, die in enger Zusammenarbeit mit der FAO untersucht, welchen Beitrag Insekten zur Eiweißversorgung der Bevölkerung leisten können.
    Dabei haben die Forscher ein besonderes Augenmerk darauf, wie Insekten als Nahrungsmittel das globale Problem zunehmender Umweltzerstörung durch Viehhaltung reduzieren könnten. Außerdem besucht Christian Kolb niederländische Züchter, die heute schon Mehlwürmer für den menschlichen Verzehr produzieren und zu Lebensmitteln mit Insektenanteil verarbeiten. Den lebendigen Alltag traditionellen Insekten-Essens erfährt Christian Kolb in Laos. Der Wildfang und Verzehr von Käfern, Raupen und Heuschrecken ist dort bis heute unverzichtbarer Bestandteil der Essenskultur. (Text: ZDF)
    Deutsche TV-PremiereSo 14.04.2013ZDF
  • Folge 47 (30 Min.)
    Es war eine der größten Umweltkatastrophen Europas. Im Jahr 2010 bricht in Ungarn in einer Aluminiumhütte der Damm eines Deponiebeckens, in dem ätzender Rotschlamm gelagert wurde. Die Folge: Eine meterhohe Flutwelle verwüstet angrenzende Dörfer und die ungarische Kleinstadt Devecser. Der Greenpeace Aktivist Bernd Schaudinnus war als einer der ersten ausländischen Helfer vor Ort. „Bis dahin habe ich kaum etwas über die Gefährlichkeit von Aluminium gewusst“, sagt Schaudinnus. Die Katastrophe war für ihn Anlass, die Spur aufzunehmen und sich intensiv mit dem Leichtmetall zu befassen.
    Er findet heraus, dass Aluminium die Gesundheit des Menschen offenbar stark beeinflussen kann. Schaudinnus trifft den ungarischen Kameramann Istvan Benkö, dessen dramatische Bilder von der Katastrophe damals um die Welt gingen. Heute kämpft Benkö in einer Klinik um sein Leben. Während die ungarischen Behörden den Fall für beendet erklären, zeigen die Wasserproben aus dem Bach noch zwei Jahre nach dem Vorfall enorm hohe Werte an Aluminium. Für Greenpeace Chemiker Herwig Schuster keine Überraschung. Er sieht die Tierwelt in der Region massiv bedroht.
    Selbst minimalste Dosen hätten Auswirkungen auf die Fische: „Es gibt kein größeres Gift für das Nervensystem“, erklärt Schuster. Dennoch werden Aluminium-Verbindungen heute in den sensibelsten Lebensbereichen eingesetzt. Immer mehr wissenschaftliche Studien stützen den Verdacht, dass sie auch beim Menschen verheerende Krankheiten wie Alzheimer oder Brustkrebs auslösen können. Im Verdacht stehen unter anderem Deos, die Aluminium enthalten. Wie gefährlich ist das Leichtmetall wirklich? „planet e.“ berichtet über die unbekannte Seite eines Stoffes, der in unserem täglichen Leben ständig präsent ist. (Text: ZDF)
    Deutsche TV-PremiereSo 21.04.2013ZDF
  • Folge 48 (30 Min.)
    Daniel Stepputtis vom Rostocker Thünen-Institut für Ostseefischerei hat eine Mission: Er will die Fischerei in der EU revolutionieren mit einem „Oben-ohne-Netz“. planet e. besucht den Biologen bei seinen Forschungen auf hoher See und begleitet Fischer, die schon heute versuchen, umweltfreundlich zu fischen. Atemberaubende Bilder und Experimente, die hoffnungsvoll stimmen: Das „topless-trawl“ – wie das neue Netz in der Fachsprache heißt – scheint eine mögliche Lösung. Dorsche sollen in ihm nach oben flüchten können, während Plattfische sich im Netz verfangen.
    Könnte so das Fischen der Zukunft aussehen? Volle Netze, leere Meere: Rund 90 Millionen Tonnen Fisch werden weltweit pro Jahr aus den Ozeanen gezogen. Die Deutschen essen jährlich im Durchschnitt 15 Kilogramm Fisch. Bei vielen Arten gehen die Fangmengen seit Jahren zurück, weil es immer weniger junge Fische gibt. Auch Nord- und Ostsee gelten als überfischt. Noch immer wird in europäischen Gewässern so genannter Beifang, also Fisch, für den der Fischer keine Fangquote hat oder den er schlicht nicht anlanden darf, wieder ins Meer geworfen.
    Das ist nichts, was sich Fischer ausgedacht haben. Die Politik schreibt bis jetzt vor, dass Beifang wieder über Bord wandert. 90 Prozent der Fische überleben diese Rückwurf-Prozedur nicht. Das will die EU demnächst ändern: Beifang soll künftig drastisch reduziert werden. Wie das in der Praxis funktionieren könnte, weiß keiner besser als der Rostocker Forscher Daniel Stepputtis. Sein Credo: Beifang soll erst gar nicht an Bord gezogen werden.
    Der Forscher entwickelt gemeinsam mit seinen Kollegen schlaue Netze. Sie sollen der einen Fischart ermöglichen, zu flüchten, während die Fischart, die der Fischer haben möchte, ins Netz wandert. Dazu erforschen die Wissenschaftler das Verhalten der Fische im Wasser. planet e. ist beim Wettstreit altes gegen neues Netz dabei. Wird das „Oben-ohne-Netz“ funktionieren? Werden die richtigen Fische im Netz bleiben? Und wird sich das Fischen mit einem nach oben offenen Netz für die Fischer auch wirtschaftlich lohnen? (Text: ZDF)
    Deutsche TV-PremiereSo 28.04.2013ZDF
  • Folge 49 (30 Min.)
    Zoodirektor Jörg Adler vom Allwetterzoo Münster leitet eine spektakuläre und heikle Mission. Von ihrem Ausgang hängt das Überleben einer Tierart ab, der Goldkopflanguren. Gerade noch sechzig dieser Affen leben auf der Insel Cat Ba im Norden Vietnams. Sie gehören zu den Top 20 der am stärksten bedrohten Tierarten überhaupt. Vermutlich sind sie die seltensten Affen der Erde. Im Team von Jörg Adler sind Veterinäre und Zoologen aus Deutschland, den USA, Australien und Vietnam. Die Experten stehen vor einer großen Herausforderung: Sie wollen zwei Tiere einfangen und umsiedeln, um sie zur Hauptgruppe ihrer Population zu bringen und so die Fortpflanzung der Art zu sichern.
    Die Affenweibchen hatten sich von der Hauptinsel abgesetzt. Ihre selbstständige Rückkehr wurde durch Menschenhand verhindert: Die massive Rodung von Mangroven zugunsten von intensivem Shrimps-Farming hatte den Tieren den Rückweg abgeschnitten. Über zwei Jahre haben die Forscher die Languren beobachtet, ihre Gewohnheiten studiert, einen Plan entwickelt.
    Die Wissenschaftler haben eine Schlafhöhle der Affen präpariert, Kamerafallen eingerichtet, ein Bastler aus Münster hat die Fangvorrichtung gebaut. Sobald die Affen die Höhle aufsuchen, soll die Falle zuschnappen. „planet e.“ ist dabei, wenn die Affen mit einem Blasrohr betäubt werden, um sie aus 20 Metern Höhe von der Höhle abseilen zu können. In einer improvisierten Dschungelklinik werden die Tiere dann intubiert und untersucht. Äußerste Vorsicht ist geboten, um nicht humane Erreger auf die Affen zu übertragen.
    Eine mehrstündige Bootsfahrt bringt die Langurenweibchen später zu ihrem künftigen Lebensraum. Am Ziel im Siedlungsgebiet der Artgenossen kommen die Tiere zur Beobachtung in einen Auswilderungskäfig, um zu überprüfen, ob sie die Aktion gut überstanden haben. Dann öffnet Jörg Adler die Türen, und es geht für die Languren in die Freiheit – in der Hoffnung, eine Tierart davor zu bewahren, von der Roten Liste der bedrohten Tiere in die Statistik „Ausgestorben“ zu wandern. (Text: ZDF)
    Deutsche TV-PremiereSo 05.05.2013ZDF
  • Folge 50 (30 Min.)
    Sie leben in einem Naturparadies und wollen es mit möglichst vielen Besuchern teilen, ohne es zu gefährden. Das ist die Leidenschaft von Pablo, dem brasilianischen Fischer und von Carlos, einem chilenischen Lama-Hirten. Dabei können ihre beiden Welten gegensätzlicher kaum sein. Da ist zum einen das Inselparadies Fernando de Noronha, nur eineinhalb Flugstunden von Brasiliens Massentourismus in Recife entfernt. Die Unterwasserwelt ist unbelastet, und es gibt Strände, an denen seltene Karettschildkröten ihre Eier ablegen.
    Oder die Bucht, wo Spinnerdelfine vor den Augen der Touristen spektakuläres Paarungsgehabe demonstrieren. Gäste sind willkommen, für sie wurde behutsam eine Infrastruktur geschaffen. Um die neuen Regeln, Schutzvorschriften, kümmern sich Einheimische wie Pablo, die damit zusätzlich für ihren Lebensunterhalt sorgen. So erleben die Besucher ein Paradies, das nicht gefährdet ist. Die andere Natur-Wunderwelt ist weit weg vom Wasser, es ist die Atacama Hochgebirgswüste im Norden Chiles.
    Um den Charakter der Region zu erhalten, übergab die chilenische Regierung ausgedehnte, unberührte Flächen an einheimische Indiovölker. Sie sind nun Hüter eines zerbrechlichen Ökosystems und verstehen es immer besser, ihr Leben im Einklang mit der Natur auch mit Besuchern aus aller Welt zu teilen. Sie bedienen zwar einen Nischentourismus, aber der findet immer mehr Freunde. In den Pensionen wird Brot im Lehmofen gebacken. Bei Ausflügen auf mit Salz marmorierten Wegen bestimmen Pferde oder Lamas als Transportmittel das Tempo.
    Zu bestaunen gibt es Felsenlabyrinthe mit Kultstätten, sprudelnde Geysire und Lagunen, die mit surrealen Lichtwechseln innerhalb von Minuten verzaubern. Es ist eine Welt, die so ganz und gar nicht dem verbreiteten Klischee einer toten Wüste entspricht. Ganz gleich ob Hochlandwüste oder Inselwelt: Wer der „planet e.“-Einladung ins Paradies folgt, wird den leidenschaftlichen Kampf vor allem der einfachen Menschen verstehen. Es ist ihr Einsatz zum Erhalt einer einmaligen Natur. (Text: ZDF)
    Deutsche TV-PremiereSo 12.05.2013ZDF
  • Folge 51 (30 Min.)
    Malpelo ist eine kleine Insel 400 Kilometer vor Kolumbien im Pazifischen Meer. Rund um die kleine Insel hat der Hammerhai sein Zuhause. Obwohl das Seegebiet 2006 zum UNESCO-Weltnaturerbe erklärt wurde, ist der Hammerhai gefährdet. Zwar gibt es eine 25-Kilometer-Schutzzone rund um die Insel, doch die konnte nicht verhindern, dass 2011 mehr als 2000 Hammerhaie getötet wurden. Den Tieren wurden die vor allem in Asien begehrten Haifischflossen abgeschnitten und der Rest des Raubfisches wieder zurück ins Meer geworfen. Die Biologin Sandra Bessudo führt schon seit vielen Jahren einen Kampf zum Schutz der Hammerhaie. Eine Anzahl kolumbianischer Fischer hat sie schon überzeugen können, wie wichtig der Hammerhai für das ganze Ökosystem der Region ist, doch es gibt immer noch Fischer, die das Schutzgebiet nicht akzeptieren.
    Zum Schutz der Tiere muss das marine Naturreservat ständig überwacht werden. Für Sandra Bessudo und ihre Kollegen keine einfache Aufgabe. Sie müssen ständig Fischerboote vertreiben, denn die Haifischflossen bringen zirka 400 Dollar je Kilogramm. Bessudo kämpft dafür, die Schutzzone auf 40 Kilometer auszuweiten. Der Film zeigt atemberaubende Unterwasseraufnahmen und die Forschungsarbeiten, die die Wissenschaftlerin rund um Malpelo durchführt, um die Hammerhaie zu markieren und ihre Bewegungen via Satellit zu verfolgen. (Text: ZDF)
    Deutsche TV-PremiereSo 19.05.2013ZDF
  • Folge 52 (30 Min.)
    57 Tage auf Hoher See, auf der Suche nach dem Leben unter dem Eis: das ist das Programm des Forschungseisbrechers Polarstern bei seiner jüngsten Antarktis-Expedition. ZDF-Reporterin Hildegard Werth und Kameramann Ludger Nüschen sind vom ersten bis zum letzten Tag mit dabei. Zwei Monate in Meer und Eis, begleitet von Stürmen, nervenaufreibenden Rammeisfahrten und dem Risiko, für etliche Monate im Eis festzufrieren.
    Ziel ist das Weddellmeer in der Antarktis, eine der unzugänglichsten Gegenden der Erde. Dort sind Tausende von Quadratkilometern von schwimmenden Gletschern bedeckt. Für den Fahrtleiter der Polarstern, Prof. Julian Gutt vom Alfred-Wegener-Institut für Polar- und Meeresforschung, beginnt ein Kampf gegen die Zeit: denn nur im kurzen antarktischen Sommer kann es gelingen, einen Weg durch die Eismassen zu bahnen.
    Die Chancen dafür scheinen gut zu sein: Auch im Weddellmeer hat der Klimawandel seine Spuren hinterlassen. In den letzten 15 Jahren sind immer wieder große Tafeln des Larsen-Schelfeises abgebrochen, so dass die Meeresoberfläche dort zum ersten Mal seit Zehntausenden von Jahren im Sommer eisfrei ist und von der Sonne beschienen wird. Dort bilden sich im Wasser ebenso wie am Meeresboden in zwei-, dreihundert Metern Tiefe neue Lebensgemeinschaften.
    Biologen aus fünf europäischen Ländern und den USA wollen diese Tierwelt im Wasser und am Meeresboden erforschen. Trotz der eisigen Temperaturen gibt es hier ein erstaunlich buntes und artenreiches Leben, das an die Korallenriffe der Tropen erinnert. Lebewesen, die sich perfekt an die harten Bedingungen angepasst haben: an ein Leben bei Wassertemperaturen um minus 2 Grad und an die langen, lichtlosen Wintermonate.
    Mit einer Unterwasserkamera filmen die Forscher gigantische Glas-Schwämme, metergroße Sonnen-Seesterne und die geheimnisvollen Eisfische, deren Blut nicht rot ist, sondern farblos. In ihren Netzen finden sie die ‚Monster‘ der Tiefe: handtellergroße Asseln, Seespinnen, Schlangensterne und martialisch aussehende Flohkrebse. Und – als Vorboten des Klimawandels – die glibberigen Salpen: eine Tierart, deren Rolle im Ökosystem des Südpolar-meeres noch weitgehend unerforscht ist.
    Die Dokumentation „Vom Leben unter dem Eis“ wird auch im ZDF-Infokanal ausgestrahlt werden in einer längeren Version (45 Minuten) mit zusätzlichen Informationen zur Reise von Hildegard Werth. (Text: ZDF)
    Deutsche TV-PremiereSo 26.05.2013ZDF
  • Folge 53 (30 Min.)
    Ein Liter Milch für 80 Cent, ein halber Laib Brot für kaum mehr als einen Euro. Wir wollen günstig kaufen und gesund. Am besten soll alles auch noch ökologisch und nachhaltig hergestellt sein. Unsere Ansprüche steigen ständig. Supermärkte und Discounter drücken die Preise. Die Landwirte geraten immer stärker unter Druck. Die EU-Politik bietet den Bauern da kaum Hilfe und Orientierung. Bislang bekommt die höchsten Subventionen, wer das meiste Land bewirtschaftet. Das soll sich mit der geplanten EU-Agrarreform ändern, nachhaltige Landwirtschaft soll mehr gefördert werden – das meiste Geld diejenigen bekommen, die zum Beispiel auf Monokulturen verzichten und Anbauflächen für ökologisch wertvolle Pflanzen bereithalten.
    Noch wird innerhalb der EU über Details gestritten. Viele Betriebe fürchten sich vor mehr Bürokratie, wachsendem Konkurrenzkampf und teuren Investitionen und versuchen in dieser Situation einen eigenen Weg zu gehen. Wie lässt sich rentabel und umweltfreundlich produzieren? Wie sieht der Bauernhof der Zukunft aus? Die Dokumentation begleitet drei Landwirte auf ihrer Suche nach einem neuen Konzept.
    Hilmar Cäsar stellt seinen Betrieb in Unterfranken um und versucht Bio in großem Maßstab zu produzieren. Achim Warneke aus Sehnde in Niedersachsen glaubt an die hochtechnisierte Landwirtschaft. „Precision Farming“ soll die effektivere Bewirtschaftung seiner Felder ermöglichen und den Ertrag optimieren. Luca Remmert will auf seinem Betrieb bei Turin nicht nur vom Stromnetz unabhängig sein. Ein Wasserstoff-getriebener Traktor soll es in Zukunft ermöglichen, ohne Emissionen und ohne zugekauften Kraftstoff Landwirtschaft zu betreiben. (Text: ZDF)
    Deutsche TV-PremiereSo 02.06.2013ZDF
  • Folge 54 (30 Min.)
    Als glitzerten hunderte Silbermünzen auf seiner Haut – so sieht es aus, wenn der Walhai unter der Äquatorsonne Kenias an der Meeresoberfläche schwimmt. Deshalb nennen sie ihn auf Kisuaheli „Papa Shillingi“. Der Walhai, mit bis zu zwölf Meter Länge der größte Fisch der Erde, ist ein sanfter Riese. Er ernährt sich von Plankton und kleinen Fischen, ist für Menschen ungefährlich. Um einmal mit dem friedlichen Giganten schwimmen zu können, bezahlen Touristen viel Geld. Geld, das Volker Bassen für den Schutz des immer seltener werdenden Walhais einsetzen will. „Use them, or lose them – benutze sie, oder verliere sie“ lautet sein Credo. Und so investiert der Deutsch-Schwede viel Zeit und Nerven in den Bau eines Freiwasseraquariums vor der kenianischen Küste.
    Dort sollen Touristen mit dem Walhai tauchen dürfen, dort will er später Walhaie züchten und so den Fortbestand der Art sichern. Über Monate haben Autor Jörg Brase und sein Team die Arbeiten an dem Projekt begleitet. Ihr Film zeigt in beeindruckenden Bildern die Faszination dieses Riesenfisches. Der Film zeigt aber vor allem eine Reise mit vielen Hindernissen. Immer wieder gibt es Probleme bei der Realisierung des Projekts, Probleme mit der Logistik, mit den Behörden und mit Umweltschützern. Denn Bassens Plan, „Papa Shillingi“ in Gefangenschaft zu retten, ist umstritten. (Text: ZDF)
    Deutsche TV-PremiereSo 09.06.2013ZDF
  • Folge 55 (30 Min.)
    Der illegale Handel mit bedrohten Tieren ist ein Milliardengeschäft. Gerade in China steigt die Nachfrage immer mehr. Auch Menschenaffen finden dort reißenden Absatz. Seit 2006 wurden etwa 130 Schimpansen mit kriminellen Methoden nach Fernost geliefert. Dabei verbietet das Washingtoner Artenschutzabkommen den internationalen Handel mit bedrohten Tier- und Pflanzenarten. So steht es zumindest auf dem Papier. Doch Armut, Korruption und laxe Kontrollen von Seiten der Verantwortlichen eröffnen illegalen Geschäften ein weites Feld. Tierhändler aus Guinea in Westafrika bieten junge Schimpansen und selbst Gorillas zum Kauf an. „planet e.“ hat den Schweizer Umweltaktivisten Karl Ammann auf der Suche nach den gestohlenen Menschenaffen begleitet.
    In Conakry, der Hauptstadt von Guinea, sammelt er Beweise über einen als Tierhändler getarnten Mittelsmann. Der findet heraus: Auch heute noch sind Menschaffen im Angebot, allen Verboten zum Trotz. Exportpapiere werden gefälscht oder die Tiere falsch deklariert. Bestechung ist an der Tagesordnung. Das Netzwerk der Tierhändler funktioniert lückenlos, über alle Grenzen hinweg. In China fristen die Schimpansen ein trauriges Dasein. Karl Ammann findet Dutzende der westafrikanischen Tiere wieder. Mittels DNA-Analysen kann er ihre Herkunft beweisen.
    Fast alle werden in pompösen Tiershows eingesetzt. Den Zoos und Safariparks spülen sie eine Menge Geld in die Kassen – auch wenn kommerzielle Vorführungen mit streng geschützten Arten verboten sind. Auf dem Treffen der Washingtoner Artenschutzkonvention in Bangkok erfährt Ammann immerhin, dass Guinea mit sofortiger Wirkung vom Handel suspendiert wurde. Ein Teilerfolg, der wohl auch seinem Engagement zuzuschreiben ist. Doch Karl Ammann fürchtet, dass es für viele Tierarten längst zu spät ist. Zu stark ist die kriminelle Energie im Geschäft mit der gequälten Kreatur – und zu schwach die vorhandenen Kontrollinstanzen. (Text: ZDF)
    Deutsche TV-PremiereSo 23.06.2013ZDF
  • Folge 56 (30 Min.)
    Vor dem Hintergrund des World Cities Summit 2013, der vom 1. bis 4. Juli in Singapur stattfindet, befasst sich planet e. in zwei aufeinanderfolgenden Ausgaben mit den Städten der Zukunft. Die Zukunft unseres Planeten entscheidet sich in den Städten. Zunehmende Landflucht zwingt zu gigantischen Städtebau-Projekten. Bis zum Jahr 2050 werden zwei Drittel der Menschheit in gigantischen Metropolen leben, gewaltige Hyperstädte entstehen Noch nie gab es so eine Herausforderung für Architekten, Stadtplaner, Ingenieure und Investoren: Per Computer geplante und aus dem Boden gestampfte Stadtquartiere für zwei Millionen oder mehr Menschen. Neue Ballungsräume mit 40 oder 50 Millionen Menschen entstehen.
    Niemand weiß, wie bei diesen Größenordnungen Infrastruktur und Versorgung sicher zu organisieren sind. Niemand weiß, wie sich planerisch soziale Brennpunkte vermeiden lassen. Aber eins ist klar: Die Städte der Zukunft müssen Ökostädte sein. Effizient gebaut, energetische Selbstversorger und mit einer Mobilität, die vollständig klimaneutral ist. Neue Millionen-Städte dürfen den Planeten nicht noch mehr belasten. Wie lassen sich Energiehunger, Abgase und Müllberge in den Griff bekommen? Wo sollen Nahrungsmittel und Trinkwasser herkommen? Herkömmliche Verfahren werden für die gigantischen Millionenmetropolen nicht mehr tragfähig genug sein.
    Was aber sind die Alternativen? Hilft urban farming, also der Anbau z.B. von Gemüse auf Wolkenkratzerdächern aus der Ernährungsklemme? Wie lässt sich Biokohle aus organischen Abfällen herstellen und sinnvoll einsetzen? Kommt der Durchbruch der Nano-Solarzellen rechtzeitig genug? Und schaffen es Forscher, aus Algen Kraftstoffe herzustellen? Weltweit suchen Wissenschaftler nach neuen Wegen, den sich abzeichnenden Kollaps der Metropolen zu verhindern. planet e. hat die interessantesten Konzepte aufgespürt und filmisch zu einer virtuellen Zukunftsstadt namens Ecopolis’ zusammengefügt. Teil 2 am Sonntag, 07.07. um 14:45 Uhr. (Text: ZDF)
    Deutsche TV-PremiereSo 30.06.2013ZDF
  • Folge 57 (30 Min.)
    Vor dem Hintergrund des World Cities Summit 2013, der vom 1. bis 4. Juli in Singapur stattfindet, befasst sich „planet e.“ in zwei aufeinander folgenden Ausgaben mit den Städten der Zukunft. Die Zukunft unseres Planeten entscheidet sich in den Städten. Zunehmende Landflucht zwingt zu gigantischen Städtebau-Projekten. Bis zum Jahr 2050 werden zwei Drittel der Menschheit in gigantischen Metropolen leben, gewaltige Hyperstädte entstehen. Noch nie gab es so eine Herausforderung für Architekten, Stadtplaner, Ingenieure und Investoren: Per Computer geplante und aus dem Boden gestampfte Stadtquartiere für zwei Millionen oder mehr Menschen.
    Neue Ballungsräume mit 40 oder 50 Millionen Menschen entstehen. Niemand weiß, wie bei diesen Größenordnungen Infrastruktur und Versorgung sicher zu organisieren sind. Niemand weiß, wie sich planerisch soziale Brennpunkte vermeiden lassen. Aber eins ist klar: Die Städte der Zukunft müssen Ökostädte sein. Effizient gebaut, energetische Selbstversorger und mit einer Mobilität, die vollständig klimaneutral ist.
    Shanghai wird in wenigen Jahren mit 40 Millionen Einwohnern zur größten Metropolregion der Welt werden. Die chinesische Regierung weiß, dass neue Stadtviertel für Millionen Menschen so ökologisch und so nachhaltig wie irgend möglich gebaut werden müssen. Goldgräberstimmung für Architekten und Planer macht sich breit: Schon in naher Zukunft wird jedes zweite größere Bauprojekt in China beauftragt. Auch zur Freude renommierter Architekturbüros aus Deutschland. Zwei gigantische Leuchtturmprojekte von ihnen stechen heraus: erstens der 632 Meter hohe Shanghai Tower als ökologischstes Bauvorhaben der Welt.
    Die Fassade reduziert die Windbelastung um ein Viertel. Dadurch wird viel Baumaterial gespart. Regenwasser wird für Klimaanlage und Heizung genutzt. Windturbinen liefern Energie für das Gebäude. Das zweite Vorzeigeprojekt ist der neue Stadtteil Lingang New City. Bis 2020 soll er klimaneutral sein. So werden einige große Gebäude über natürliche Erdwärme geheizt. Fest eingeplant: Eine ganze Armada Elektromobile soll durch die Zukunftsstadt fahren.
    Wenn das gelingt, hätte das eine enorme globale Signalwirkung. Denn es wäre bewiesen, dass nachhaltiges Bauen in der Praxis funktioniert. Doch oft genug sind die chinesischen und deutschen Vorstellungen vom korrekten ökologischen Bauen höchst unterschiedlich. Für viele chinesische Politiker und Bauherren gilt eine Stadt schon als ökologisch, wenn sie modern und sauber aussieht und ein paar Grünflächen hat. Was also ist dran an Chinas neuen Ökowelten? „planet e.“ geht dieser Frage nach. (Text: ZDF)
    Deutsche TV-PremiereSo 07.07.2013ZDF

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