Folge 122

  • Milliardengrab Atomkraft

    Folge 122 (30 Min.)
    Der Atomausstieg ist in vollem Gange, überall in Deutschland werden Kernkraftwerke abgeschaltet und rückgebaut aber ein riesiges Problem bleibt: Wohin mit dem strahlenden Müll? In ganz Deutschland gibt es kein einziges Atom-Zwischenlager, das als völlig sicher gelten kann. Terroranschläge oder Flugzeugabstürze könnten jederzeit zu einer nuklearen Katastrophe führen. Die Lösung des Müllproblems wird den Steuerzahler Milliarden kosten. Die Spurensuche der ZDF-Dokumentationsreihe „planet e.“ beginnt in Jülich. Dort wird gerade ein ehemaliger Versuchsreaktor zurückgebaut.
    Er hat einst Strom im Wert von 100 Millionen Euro produziert. Die Kosten für die Entsorgung des Reaktors und der abgebrannten Brennelemente werden derzeit auf 1,5 Milliarden Euro geschätzt. Gleich neben dem Jülicher Reaktor steht ein atomares Zwischenlager, in dem 152 Castoren auf ihren Transport warten. Wohin weiß derzeit niemand. Klar ist nur, dass die Behälter mit den abgebrannten Brennelementen nicht in der Halle bleiben dürfen. Denn die ist nicht erdbebensicher. Die Atomaufsicht in Nordrhein-Westfalen hat deshalb die „unverzügliche Räumung“ angeordnet.
    Aber wohin? Auch in anderen Zwischenlagern gibt es Probleme, zum Beispiel in Brunsbüttel. Dort steht eine moderne Halle für die abgebrannten Brennstäbe des angrenzenden Kernkraftwerks. Doch mittlerweile hat ein Gericht diesem Zwischenlager die Betriebsgenehmigung
    entzogen genau wie in Jülich gibt es auch hier Sicherheitsbedenken. Die Richter gaben einer Anwohnerin Recht, die geklagt hatte, das Lager sei nicht ausreichend gegen Abstürze durch große Flugzeuge oder panzerbrechende Waffen geschützt. Paradox: Andere Zwischenlager in Deutschland, die baugleich sind oder noch weniger Schutz bieten, dürfen ihre Betriebsgenehmigung wahrscheinlich behalten.
    Sie haben Bestandsschutz. Der Grund: Niemand hat rechtzeitig dagegen geklagt. Wenn also kein einziges, deutsches Atommüll-Lager wirklich sicher ist: Wohin dann mit dem strahlenden Müll? Nur ein Endlager für hochradioaktive Stoffe wäre eine wirkliche Lösung. Aber nach dem wird derzeit noch überhaupt nicht gesucht. Stattdessen diskutiert die Endlagersuchkommission in Berlin darüber, wie so ein Endlager überhaupt aussehen sollte.
    Am Tisch sitzen Kernkraftgegner und die großen Energieerzeuger, Grüne ebenso wie die CDU. Das Ringen um Kompromisse ist zäh, wie eine Lösung aussehen kann, weiß derzeit niemand. Nur eines ist klar: Es wird teuer werden. Eine Stromerzeugung, die einstmals als sicher und billig galt, wirft in der Endphase ihres „Lebens“ Kosten auf, die so nicht einkalkuliert waren. Und sie hinterlässt ein gefährliches und teures Müllproblem für viele Jahrtausende. „planet e.“ deckt die Gefahren und Widersprüche im Umgang mit dem Atommüll auf und begleitet Menschen, die nach Lösungen für das strahlende Problem suchen. (Text: ZDF)
    Deutsche TV-PremiereSo 28.06.2015ZDF

Cast & Crew

Sendetermine

Mo 29.06.2015
04:15–04:45
04:15–
So 28.06.2015
14:45–15:15
14:45–
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