Folge 5

  • Wie die Globalisierung sich verändert

    Folge 5
    Das Coronavirus zeigt die Zerbrechlichkeit der Weltwirtschaft. In vielen Ländern steht die Produktion still. Globale Lieferketten sind unterbrochen; Industrien starren in den Abgrund. Jahrzehntelang galt das Mantra der Wirtschaft: Arbeitsteilung. Die Industriestaaten produzieren Hightech, die Schwellenländer übernehmen die Produktion der einfachen oder Vor-Produkte. Weil die Arbeitslöhne dort unschlagbar niedrig sind. Die Lieferketten wurden immer länger, und Lagerkosten sparte man sich durch Just-in-time Anlieferung.
    Die „Geiz ist geil“-Mentalität funktionierte jahrelang und bescherte der Weltwirtschaft steigende Umsätze. So verschränkt wie die Weltwirtschaft heute ist, so verletzlich hat sie sich seit Mitte März 2020 gezeigt. „Die Corona-Krise wird die Deglobalisierung rasant beschleunigen“, sagt Prof. Dr. Dalia Marin von der Ludwig-Maximilians-Universität München, eine Expertin für Internationale Wirtschaft. Die Firma medika Medizintechnik aus dem bayerischen Hof ist einer der größten Händler für Medizinprodukte und vertreibt normalerweise Atemschutzmasken.
    Doch diese werden vor allem in China produziert, ihre Herstellung kostet wenige Cent. Genau dieses Kostendenken hat sich in der Krise als fatal herausgestellt, weil ihre Produktion
    größtenteils zum Erliegen gekommen ist. Mit 60 Standorten in 20 Ländern gehört die Firma Dräxlmaier zu den Top-Zulieferern der Autoindustrie. Im Zuge der Corona-Krise mussten jetzt fast alle Standorte schließen; parallel zum Produktionsstopp in den großen Fabriken der Automobilhersteller.
    Anfang Mai 2020 soll die Produktion wieder hochgefahren werden. Dafür müssen jedoch die Lieferketten weltweit wieder funktionieren. Und das ist fraglich. Im Jahr 2019 wurden Nahrungs- und Futtermittel im Wert von rund 49,2 Milliarden Euro nach Deutschland importiert. Deutschland ist in vielen Bereichen großer Nettoimporteur von Lebensmitteln, da Produkte wie Südfrüchte, Kaffee, Tee oder Kakao und landestypische Qualitätsprodukte nur importiert werden können.
    Auch Tomaten. Tomatenprodukte wie Tomatenmark, -soße, -saft und Ketchup stammen meist nicht aus Italien oder der Provence: Neben Kalifornien gehört längst China zu den größten „Industrietomaten-Produzenten“ und Herstellern von Tomatenpüree. Gegen die Großmacht der internationalen Produzenten können einzelne, mittelständische Unternehmen kaum etwas unternehmen. „planet e.“ forscht nach, wie eng verzahnt die globale Welt ist und ob sich die deutschen Firmen aus dieser Abhängigkeit überhaupt lösen können. (Text: ZDF)
    Deutsche TV-PremiereSo 07.06.2020ZDF

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