Dokumentation in 3 Teilen, Folge 1–3

  • Folge 1 (55 Min.)
    „Rien ne va plus“, nichts geht mehr: 1977 führen an der legendären Promenade von Nizza zwei Casinos Krieg gegeneinander. Auf der einen Seite steht das ehrwürdige Palais de la Méditerranée der Familie Le Roux, das auf eine glamouröse Vergangenheit zurückblickt. Auf der anderen Seite ist das kürzlich eröffnete Ruhl, das von einem zwielichtigen Clan mit Kontakten zur italienischen Mafia geführt wird. Das Ruhl trachtet nach dem Glücksspielmonopol und plant eine Übernahme des Palais. Hinter den Kulissen bahnt sich derweil ein Familiendrama um die jüngste Tochter der Familie Le Roux an: Agnès träumt von einem Leben als emanzipierte Unternehmerin, fernab vom einengenden Erbe des Palais de la Méditerranée und von der Welt des Glücksspiels.
    Sie schwärmt für Maurice Agnelet, einen Freund ihrer Schwester. Doch der persönlichkeitsgestörte Anwalt manipuliert die 25-jährige und überzeugt sie davon, ihre Anteile am Casino an die Eigentümer des Ruhl zu verkaufen. Damit ist das Schicksal des Familienunternehmens besiegelt. Plötzlich geht es nicht mehr um Liebe, sondern um enorm viel Geld.
    Wenige Wochen nach dem Verkauf verschwindet Agnès spurlos. Weder ihre Leiche noch ihr Auto werden jemals gefunden. Der Verdacht fällt auf Maurice Agnelet, doch seine Schuld kann nicht bewiesen werden. Dieser erste Teil der Dokuserie handelt von den Familien Le Roux und Agnelet, die sich nach anfänglicher Verbundenheit vor Gericht unversöhnlich gegenüberstehen. Agnès’ Mutter Renée Le Roux und ihre Kinder Jean-Charles und Patricia gegen Maurice und seine Söhne Guillaume und Thomas. Maurice verteidigt sich nach Kräften, aber er hat ein starkes finanzielles Motiv: Seine Verbindungen zum Clan um das Ruhl werden von Telefonmitschnitten belegt, in denen zudem seine Persönlichkeitsstörung zutage tritt.
    Dennoch kommen die Ermittlungen zum Verschwinden von Agnès nicht voran. Agnelet hat ein scheinbar überzeugendes Alibi für das Wochenende, an dem die junge Frau verschwand: Er war fernab von Nizza auf Reisen mit einer anderen Geliebten. Doch Guillaume weiß etwas über seinen Vater. Ein dunkles Geheimnis, das zur Bürde wird – und schließlich zur entscheidenden Wende in den Ermittlungen führt. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereDi 26.09.2023arteDeutsche Online-PremiereDi 19.09.2023arte.tv
  • Folge 2 (60 Min.)
    Maurice Agnelet wird zunächst nur im Zusammenhang mit der Affäre um das Palais de la Méditerranée wegen Veruntreuung verurteilt und verbringt zwei Jahre hinter Gittern. Nach seiner Entlassung gerät er ins Visier von Renée Le Roux: Die ehemalige Geschäftsführerin des Palais de la Méditerranée ist davon überzeugt, dass er der Mörder ihrer spurlos verschwundenen Tochter ist. Unablässig sucht sie nach Indizien und heuert einen Privatdetektiv an. Es stellt sich heraus, dass Agnelets Alibi zum Zeitpunkt des Verschwindens von Agnès erlogen war, was zur Wiederaufnahme des Verfahrens führt.
    Nun ermittelt die Staatsanwaltschaft wegen Mordes gegen ihn. Als sich ein Prozess vor dem Schwurgericht abzeichnet, bereitet Agnelet seine Verteidigung vor. Gemeinsam mit seinem Sohn Guillaume, zu dem er ein gutes Verhältnis hat, übt er im Haus der Familie seine Rolle als Angeklagter. Die beiden gehen noch einmal alle Akten durch, Guillaume filmt seinen Vater bei den Vorbereitungen auf seinen Auftritt vor den Geschworenen.
    Aus Familiensinn und Loyalität versucht der Sohn zu vergessen, was er inzwischen weiß. Doch weitere Hinweise und Eingeständnisse erhärten seinen Verdacht. In den Wochen vor dem Prozess gerät das Psychospiel zwischen Vater und Sohn zum Alptraum. Trotz einer schlüssigen Beweisführung der Anklage wird Maurice Agnelet 2006 nach einem Mammutprozess freigesprochen. Der Staatsanwalt legt sofort Berufung ein. Ein Jahr später kommt es bei der Urteilsverkündung zum Paukenschlag: Agnelet wird des Mordes an Agnès Le Roux für schuldig erklärt und zu einer 20-jährigen Freiheitsstrafe verurteilt.
    Sein Verteidiger legt eine letzte Berufung vor dem Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte ein, der Frankreich wegen Formfehlern verurteilt. Maurice Agnelet wird freigesprochen, ein dritter Prozess kündigt sich an. Doch der Bruch zwischen Guillaume und seinem Vater ist vollzogen. Nur Maurices jüngerer Sohn, der sich bisher aus der Affäre herausgehalten hat, steht noch zu ihm. Guillaume trägt indessen immer schwerer an seinem dunklen Geheimnis. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereDi 26.09.2023arteDeutsche Online-PremiereDi 19.09.2023arte.tv
  • Folge 3 (55 Min.)
    Agnès Le Roux, die Erbin des Hotel-Kasinos Palais de la Méditerrannée in Nizza, ist bis heute verschwunden. Ihr ehemaliger Geliebter, der Anwalt Maurice Agnelet, war zunächst in Nizza freigesprochen, anschließend aber in Aix-en-Provence wegen Mordes verurteilt worden. Der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte moniert Verfahrensfehler, es kommt daraufhin im März 2014 in Rennes zu einer erneuten Verhandlung. Agnelet ist mittlerweile ein schwacher alter Mann, der am Stock gehend und von seinem Sohn Thomas gestützt vor Gericht erscheint. Er beteuert weiterhin seine Unschuld.
    Der Fall sorgt wegen seiner Umstände und aufgrund des mysteriösen Verschwindens von Agnès Le Roux wiederum für Schlagzeilen und der Prozess in Rennes gerät zum Medienspektakel. Die Geschwister von Agnès, Patricia und Jean-Charles, sitzen in der ersten Reihe. Sie haben die Hoffnung auf Aufklärung schon fast aufgegeben. Ihre labile Mutter bleibt dem Prozess zunächst fern. Agnelets Sohn Guillaume folgt der Verhandlung auf Twitter und Facebook. Als seine Mutter vor Gericht bezeugt, sein Vater habe nichts mit dem Mord zu tun, entschließt er sich vier Tage vor Prozessende zu einer erschütternden Aussage: Zweimal habe sein Vater ihm gegenüber die Beteiligung am Verschwinden und Tod von Agnès Le Roux angedeutet.
    Zudem habe ihm seine Mutter anvertraut, dass sie von Maurice Agnelets Schuld überzeugt sei und Einzelheiten über den Hergang des Dramas verraten. Im Gerichtssaal herrscht fassungsloses Schweigen. Guillaume schildert seinen langen Weg bis zu dieser Aussage, die ihn von einer großen Bürde befreit und die Trennung von seiner Familie besiegelt: „Ein Geheimnis tötet manchmal mehr als die Wahrheit.“ (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereDi 26.09.2023arteDeutsche Online-PremiereDi 19.09.2023arte.tv

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