Staffel 2, Folge 1–7

Staffel 2 von „Streetphilosophy“ startete am 16.10.2016 bei arte.
  • Staffel 2, Folge 1
    Glaubt an den technischen Fortschritt und das Gute in der Welt: Internet-Millionär Ehssan Dariani (links). – Bild: BR/​rbb/​weltrecorder
    Glaubt an den technischen Fortschritt und das Gute in der Welt: Internet-Millionär Ehssan Dariani (links).
    Soll Jonas der Vision einer gerechten Welt folgen? Seiner Generation geht es verdammt gut. Aber während Jonas, wie alle anderen auch, eine Serie nach der anderen schaut, verhungern woanders Menschen, werden gefoltert oder ertrinken im Mittelmeer. Auch in Berlin sieht Jonas jeden Tag Menschen, denen es schlecht geht. Doch meistens gehen alle an ihnen vorbei, weil jeder genug mit sich selbst zu tun hat. Welche Verantwortung trägt Jonas gegenüber Menschen, die er überhaupt nicht kennt? Muss er sich einsetzen für eine bessere Welt? Oder ist Demonstrieren und Empörung zeigen nichts weiter als Lifestyle? Zu Beginn der Folge legt Jonas die Beichte ab: Er trifft den Kreuzberger Pater Cornelius, der ihm erklärt, wie der Mensch aus Sicht der Religion handeln sollte.
    Pater Cornelius’ Fazit: Gleichgültigkeit ist Sünde. Jonas’ nächste Station: eine Großdemonstration in Hannover gegen das Freihandelsabkommen TTIP. Was bringt es, auf eine Demonstration zu gehen, seine Empörung herauszuschreien? Hat das überhaupt einen Effekt? Oder geht es letztlich nur darum, das eigene Gewissen zu beruhigen? Das fragt er Anne Helm, die ihn begleitet. Anne ist Aktivistin und Jungpolitikerin bei der Partei Die Linke. Sie ist der Meinung, dass es wichtig ist, sich Gehör zu verschaffen.
    Zurück in Berlin trifft sich Jonas auf ein Bier mit dem Philosophen Johannes Winter in einer Neuköllner Spelunke. Mit Johannes diskutiert Jonas, welcher Weg aus philosophischer Sicht der richtige ist, um gegen Ungerechtigkeiten vorzugehen. Am Ende seiner Reise verbringt Jonas einen Abend mit dem Internetmillionär Ehssan Dariani. Ehssan hat vor ein paar Jahren StudiVZ gegründet und mit viel Gewinn verkauft. Jetzt hat er Zeit und Geld: Ehssan glaubt daran, dass vor allem technischer Fortschritt die Welt besser macht und dass die Welt besser ist, als wir sie wahrnehmen. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereSo 16.10.2016arte
  • Staffel 2, Folge 2 (26 Min.)
    Wo führt es Jonas hin, wenn er versucht, sich und seine Fähigkeiten zu perfektionieren?
    Jonas startet in einem Süßwarenladen in Berlin-Wedding. Der Laden gehört Ali Lacin. Ali fehlen von Geburt an beide Beine, dennoch optimiert er sich maximal: Ali hat die Fähigkeiten seines Körpers durch Karbonprothesen erweitert und damit perfektioniert. Er ist Sprinter, einer der besten Deutschlands, und trainiert nun für die Paralympics in Rio. Jonas begleitet ihn zum Olympiastützpunkt, wo sich Ali auf den großen Tag vorbereitet. Bei seiner nächsten Station trifft Jonas die Jungphilosophin Johanna Seifert: Er will herausfinden, ob Selbstoptimierung und Perfektionismus aus Sicht der Philosophie Sinn ergeben oder nicht. Am folgenden Morgen trifft Jonas auf seinen absoluten Konterpart: auf Kai Whittaker.
    Der ist genauso alt wie Jonas und so etwas wie der Prototyp des perfekten Menschen in unserer Gesellschaft: Er ist jung, geht vor der Arbeit ins Fitnessstudio und danach als Mitglied der CDU in den Bundestag. Dabei gibt er das perfekte Bild eines Politikers ab. Am Abend macht Jonas dann das größtmögliche Kontrastprogramm: Er zieht mit der zwei Meter großen Dragqueen Jurassica Parka durch die Nacht. Jurassica legt in einem Schwulenclub in Berlin-Neukölln auf. Sie sprechen dort darüber, welche Rolle ein perfekter Körper eigentlich für die Identität spielt und wie sich eine Dragqueen optimiert. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereSo 23.10.2016arte
  • Staffel 2, Folge 3
    Imam Ferid Heider (li.) und Jonas (re.) in Neukölln: Können Glaube und Liebe den Zweifel auflösen?
    Was bedeutet es für mein Leben, wenn ich beginne, an allem zu zweifeln? In der der neuen Folge von „Streetphilosophy“ befasst sich Jonas mit Descartes’ Grundidee: Alles, was ich für real halte, kann eine Illusion sein. Für Jonas klingt das zunächst nach der Matrix. Gibt es überhaupt absolut sicheres Wissen? Die erste Station dieser Folge ist ein Tretbootverleih: Dort trifft sich Jonas mit Ronja von Rönne. Sie steht stellvertretend für eine Generation, die sich besonders ausgiebig mit Selbstzweifeln beschäftigt – sie schreibt darüber ganze Romane, hat vier Studiengänge abgebrochen. Ihre Antwort auf die Frage wann sie das letzte Mal gezweifelt habe: „Heute morgen. Ich bin verkatert und habe tatsächlich überlegt, gar nicht erst zu diesem Dreh zu kommen.“ Anschließend trifft Jonas die Philosophin Tatjana.
    Sie sagt: „Es ist wichtig, auch scheinbar Offensichtliches zu hinterfragen. Aber alles anzuzweifeln, kann ein Leben auch zerstören.“ Auf der Bundespressekonferenz setzt sich Jonas zwischen die Journalisten. Vielen Menschen ist das Vertrauen in die Politik abhanden gekommen. Warum eigentlich? Verleger und Journalist Jakob Augstein, dem Jonas als nächstes begegnet, sagt offen, er nehme aus Prinzip die Gegenposition zur Mainstream-Meinung ein. Augstein zweifelt an vielem: an Autoritäten und vorbeifahrenden Segway-Touristen. Jonas’ letzte Station ist eine Moschee in Berlin-Neukölln. Von Imam Ferid Heider erfährt er, dass Glaube und Liebe den Zweifel auflösen können. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereSo 30.10.2016arte
  • Staffel 2, Folge 4
    Kann ein Leben, das auf maximalen Lustgewinn ausgerichtet ist, wirklich auf Dauer zufrieden und glücklich machen? Jonas will es wissen.
    In der Hauptstadt trifft Jonas den Hedonisten Thomas Tänzer. Dieser besitzt zwei Hotels in Berlin-Mitte und hat sich auf die Bedürfnisse von seinesgleichen spezialisiert. Maximale Lust heißt für ihn: alles mitnehmen – am besten links neben der Überhohlspur.Danach streift Jonas mit Glücksforscherin und Psychologin Anna Pohlmeyer durch ein Discounter-Möbelhaus in Berlin-Marzahn. Mit ihr spricht er darüber, wie Dinge gestaltet sein müssen, damit sie uns glücklich machen, und wie man in eine „hedonistische Tretmühle“ gerät. Am nächsten Mittag geht Jonas mit Rapper Yung Hurn ins Freibad: baden und Bier, während andere arbeiten – ein perfekter Tag für beide.
    Sie sprechen darüber, welche Vorzüge es hat, immer ganz frei im Moment zu leben, sich auf nichts festzulegen. Anschließend trifft Jonas auf die Philosophin Svenja Flaßpöhler. Sie erzählt Jonas, dass Hedonismus in der Philosophie viel mehr bedeutet den Schmerz zu vermeiden als allein die Lust zu maximieren. Abends geht Jonas in Clärchens Ballhaus. Dort arbeitet Ilka Eichler bereits seit 25 Jahren an der Garderobe. Für sie bedeutet Glück nicht Whirlpool und Champagner, sondern zufrieden zu sein mit dem, was man hat. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereSo 06.11.2016arte
  • Staffel 2, Folge 5
    Auf der Suche nach Antworten trifft Straßenphilosoph Jonas in Berlin auf Menschen, die ihre ganz eigenen Vorstellungen von Liebe verwirklichen: Die beiden Jungs Sven und Flo zum Beispiel. Sie lieben sich – und das darf die ganze Welt sehen. Zusammen hat das bekannteste schwule Instagram-Pärchen Deutschlands gut 120.000 Follower. Egal ob morgens beim Frühstück im Bett, mittags beim gegenseitigen Bodypainting, abends in der Sauna mit Handtuch um den Hüften oder knutschend unter Palmen – für ihre intimen und romantischen Einblicke werden sie von ihren Fans gefeiert. Mit der Philosophin Nora Kreft trifft sich Jonas im Hochzeitsladen. Sie erzählt ihm von dem bekannten Philosophen Harry Frankfurt, der sagt, dass Liebe unserem Leben und der Welt eine Bedeutung gibt.
    Und von Erich Fromm, der zwischen „reifer“ und „unreifer“ Liebe unterscheidet. Danach trifft sich Jonas mit Daniel Hellmann. Der Künstler, Sänger und Performer hat das „Full Service Project“ ins Leben gerufen: Man darf sich alles von Daniel wünschen, so lange man sich auf Preis und Bedingungen festlegen kann. So könnte man ein Liebesgedicht, eine sexuelle Handlung, eine Arie, eine Partie Schach oder einen Tanz von ihm kaufen. Jonas entscheidet sich für einen echten „Buddy-Nachmittag“ und findet heraus, was sich die Leute von Daniel am meisten wünschen. Zuneigung etwa? (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereSo 13.11.2016arte
  • Staffel 2, Folge 6
    Zu Beginn der Folge trifft sich Jonas mit den Neuköllner Jungs Ali und Koray im Hinterzimmer eines Spätkaufs zum Zocken. Im Computerspiel „Grand Theft Auto“ ist Egoismus Gesetz. Es gibt keine Regeln. Man kann sich nehmen was man will. Auch Jonas findet Gefallen daran, virtuell Autos zu klauen und rücksichtslos durch die Stadt zu heizen. Mit Battle-Rapper MC Bomber geht es anschließend auf die Trabrennbahn zum Pferdewetten. MC Bombers Ego ist sein Kapital. Je härter er austeilt, desto lauter toben die Massen. Er erzählt, warum Jesus keine Platten verkauft hätte und warum es seiner Meinung nach gar keinen reinen Altruismus gibt.
    Beim Essen am größten asiatischen Buffet Berlins erklärt Philosophin Hanna Engelmeier danach, warum Nietzsche das mit dem Altruismus ähnlich gesehen hat wie MC Bomber. Nietzsche hatte kein großes Interesse am christlichen Gepredige von Nächstenliebe und Reue. Er wollte Übermenschen, die ihre Werte aus sich selbst heraus schöpfen und nicht blind einem absoluten System hinterherrennen. Hanna erzählt Jonas auch vom klugen Egoismus, den zum Beispiel jemand wie Francis Underwood aus der Serie „House of Cards“ gut drauf hat.
    Auf einem Steg am Seeufer im ländlichen Brandenburger Idyll weiht Karen Heumann Jonas dann in die Geheimnisse ihres Erfolges ein. Als eine der erfolgreichsten deutschen Werbestrateginnen weiß sie: Egoismus gehört zum Erfolg einfach dazu. Am Schluss der Sendung erzählen die stadtbekannten Guttmann-Zwillinge Jonas, warum Egoismus menschlich ist und sogar zwischen engen Verbündeten wie ihnen vorkommt. Obwohl sie aus einem Ei stammen, immer die gleichen Klamotten tragen und sich jeden Tag zum Frühstück treffen. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereSo 20.11.2016arte
  • Staffel 2, Folge 7
    Braucht es erst einen Staat, damit Jonas in Freiheit leben kann?
    Nach der Auszeichnung mit dem Grimme-Preis in der Kategorie Unterhaltung/​Spezial/​Innovation geht das Berlin-Format „Streetphilosophy“ ab Oktober 2016 in die nächste Runde: Soll ich meiner Vernunft folgen, meine Fähigkeiten maximal optimieren oder doch besser die Egoschiene fahren? Welcher Idee folgen? An was soll man sich halten im Leben? Das fragt sich Wahl-Berliner Jonas stellvertretend für die Generation Y im ARTE-Format „Streetphilosophy“. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereSo 27.11.2016arte

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