2020/2021, Folge 96–106

  • Folge 96
    Es war ein überraschender Coup der Sozialdemokraten, mitten in der größten Hitze-Lethargie dieses eigenartigen Corona-Sommers Olaf Scholz als Kanzlerkandidaten zu präsentieren. Das könnte eine erste Andeutung dafür sein, dass der künftige Bundestagswahlkampf nach langer Zeit einmal wieder Spannung verspricht. Welche tatsächlichen Machtoptionen gibt es für den amtierenden Bundesfinanzminister? Wie bringen sich Liberale und Linkspartei für den Platz an der Sonne in Stellung? Wie lange gelingt dem Grünen-Führungsduo noch der Surf auf der Sympathiewelle? Und kann die Union es sich jetzt noch leisten, Angela Merkels „Kronprinzen“ erst zum Jahresende zu küren?
    Außerdem: Machtkampf in Belarus – die landesweiten Proteste nach seiner angeblichen Wiederwahl beantwortet Präsident Alexander Lukaschenko mit roher Gewalt gegen die eigene Bevölkerung. Wie reagiert Moskau auf das Schwächeln der letzten Diktatur des Kontinents? Lässt der dortige Präsident Wladimir Putin seinen Verbündeten fallen oder wiederholt sich möglicherweise eine Intervention wie in der Ukraine? Ist der jüngste Vergiftungsfall eines prominenten Kreml-Kritikers in diesem Kontext mysteriöser Zufall oder präzise getimter Fingerzeig? Welche Antwort muss Europa jetzt finden, um die Menschen in Belarus in ihrem Wunsch nach Freiheit zu unterstützen? (Text: rbb)
    Deutsche TV-PremiereDi 25.08.2020rbb
  • Folge 97
    Nur für ein halbes Jahr hält Deutschland mit dem Vorsitz der EU-Ratspräsidentschaft nach langer Zeit wieder Europas Zügel in der Hand. Welche ambitionierten Projekte und Visionen könnten gelingen, wenn Mut doch eine politische Kategorie wäre? Deutschland könnte mit Führungsstärke und Moderationsgeschick wichtige Akzente in turbulenten Zeiten setzen. Ein harter „Green Deal“ für den Klimaschutz, ein tragfähiges Flüchtlingsabkommen, eine gemeinsame Vision zum künftigen Umgang mit Russland, China und den USA? Welche ambitionierten Projekte und Visionen könnten gelingen, wenn Mut doch eine politische Kategorie wäre? Wann war Politik das letzte Mal mutig, und warum hätte Deutschland das Zeug dazu, in dieser Hinsicht ein etwas breiteres Kreuz zu zeigen? Außerdem: Trotz mancher Proteste wird die Politik der Bundesregierung seit Beginn der Corona-Krise von einer breiten Zustimmung getragen.
    Eine Mehrheit der Deutschen lobt das Krisenmanagement der eben noch tot gesagten Großen Koalition. Erfüllt der sich in Krisenzeiten bewährende „starke Staat“ eine Sehnsucht, die größer ist als gedacht? Weckt der sprudelnde Geldhahn bequeme Begehrlichkeiten nach mehr Versorgung ohne Verantwortung für die Konsequenzen? Braucht es auch bei uns eine neue gesellschaftliche Debatte über mehr Mut zur Eigenverantwortung? (Text: rbb)
    Deutsche TV-PremiereDi 15.09.2020rbb
  • Folge 98
    Jörg Thadeusz diskutiert mit seinen Gästen u.a. über folgende aktuelle politische Ereignisse und Entwicklungen:
    Bizarrer Showdown im amerikanischen Präsidentschaftswahlkampf: Donald Trumps blitzartig überstandene Corona-Infektion gibt der Dramaturgie zur wichtigsten Wahl des Problem-Jahrgangs 2020 noch einmal eine spezielle Würze. Ist es Ironie des Schicksals oder eine verzweifelte Inszenierung, um den in Umfragen führenden Herausforderer Joe Biden auf den letzten Metern schmutzig in die Beine zu grätschen? Verfängt die Legende vom unsterblichen Präsidenten?
    Außerdem: Wie bereits seit längerem befürchtet, nimmt das Corona-Virus pünktlich zum Herbstbeginn einen neuen Anlauf, uns das Leben so kompliziert wie möglich zu gestalten. Haben wir die Lockerungen der Corona-Maßnahmen gemeinschaftlich überreizt oder bekommen wir gerade die Quittung für die Verantwortungslosigkeit einiger weniger? Auch COVID-19 steht in diesen Tagen voll auf Berlin. Liegt Bayerns Ministerpräsident Markus Söder mit seiner Kritik am Krisenmanagement der Bundeshauptstadt richtig oder treibt er vielmehr „einen Keil ins Land?“ Wieviel Trump steckt in Söder und wieviel Wahlkampf in der „zweiten Welle“? ​ (Text: rbb)
    Deutsche TV-PremiereDi 13.10.2020rbb
  • Folge 99
    Unmittelbar vor der Corona-Debatte im Bundestag und im Vorfeld der US-Präsidentschaftswahl lädt Jörg Thadeusz die bewährten Hauptstadtkorrespondentinnen und -korrespondenten zu sich. Mit den Beobachtern diskutiert Jörg Thadeusz diesmal u.a. über folgende aktuelle politische Ereignisse und Entwicklungen: Eine Woche vor der spektakulärsten Wahlnacht dieses Jahres geht es im Rennen um das Weiße Haus auf die Zielgerade. Hat der seltsame Mann im Oval Office auch dieses Mal wieder das Überraschungsmoment auf seiner Seite? Oder reicht der laut Umfragen komfortable Vorsprung des demokratischen Herausforderers Joe Biden, um die Ära Donald Trump als kurzlebigen, historischen Betriebsunfall abzuhaken? Wird bald alles wieder gut im zerzausten transatlantischen Bündnis oder hielte ein Präsident Biden für die Erwartungen der Europäer womöglich auch eine Menge Enttäuschungen bereit? Außerdem: Seit die wieder ansteigenden Covid-19-Infektionszahlen neue Beschränkungen erfordern, gar ein zweiter Lockdown mit unabsehbaren Folgen für Wirtschaft und Gesellschaft droht, wächst die Kritik an den Alleingängen von Bundes- und Landesregierung: Gehört die Corona-Politik endlich in die Hände des Parlaments? Und: Wird Fliegen jemals wieder schön? Berlin nimmt Abschied vom tollsten Flughafen der Welt. (Text: rbb)
    Deutsche TV-PremiereDi 27.10.2020rbb
  • Folge 100
    Eine Woche ist die US-Wahl nun her, doch der nervenzerfetzende Krimi um die Auszählung der Wahlstimmen ist immer noch nicht beendet. Doch mit der Wahl von Joe Biden zeichnet sich ein Hoffnungsschimmer ab. Zumindest für all diejenigen, die eine Fortsetzung der Präsidentschaft von Donald Trump als absoluten Tiefpunkt eines an deprimierenden Nachrichten nicht armen Jahres gesehen hätten. Ist die Abwahl des egomanen Präsidenten-Darstellers ein ermutigendes Indiz dafür, dass sich das „Erfolgsmodell“ des autoritären Herrschers dann doch schneller überlebt hat als gedacht? Was bleibt nach Trumps Auszug aus dem Weißen Haus, und was kommt Neues auf uns zu? Und welche Lehren ergeben sich aus dem amerikanischen Wahlergebnis für die deutsche Politik? Außerdem: Seit den ermutigenden Nachrichten in Sachen Corona-Impfstoff präsentiert sich auch das beherrschende Thema des Jahres mit zartem Silberstreif.
    Zeit für ein erstes Fazit: Haben Gesellschaft und Politik für das Management der Zumutungen und Herausforderungen der letzten Monate eine gute Haltungsnote verdient? Werden die Pandemie und ihre Folgen letztendlich darüber entscheiden, wer im kommenden Jahr ins Kanzleramt einzieht? Und wer erweist sich auf halbem Weg dahin bereits jetzt als einsatzfähig? Mit vier Kolleginnen und Kollegen aus dem journalistischen Fach, den Beobachtern, diskutiert Jörg Thadeusz 60 Minuten lang aktuelle politische Themen aus möglichst vielen Blickwinkeln.
    Das Quintett will Meinungen hören und gegeneinander spiegeln, Einschätzungen hinterfragen und Prognosen wagen. (Text: rbb)
    Deutsche TV-PremiereDi 17.11.2020rbb
  • Folge 101
    Nach einem Jahr im Corona-bedingten Ausnahmezustand zeichnet sich ein hartes Finale ab. Statt Weihnachtszauber und Festtagsstimmung winkt zur Bescherung ein harter Lockdown, um die explodierenden Infizierten-Zahlen doch noch in den Griff zu bekommen. Durch welche politischen Fehler hat das Land seinen im Sommer erzielten Vorsprung so gründlich verspielt? Wie dramatisch wird die erneute Vollbremsung für Wirtschaft und Gesellschaft? Und wieviel Wahlkampf steckt schon jetzt im Krisenmanagement von Bund und Ländern? (Text: rbb)
    Deutsche TV-PremiereDi 15.12.2020rbb
  • Folge 102
    Lockdown und kein Ende: Nach einem Jahr Corona-Pandemie liegen die Nerven bei vielen in unserer Republik blank: Der Impfstart – vergurkt, die Auszahlung der Finanzhilfen – schleppend, ein Digitalisierungskonzept für Schulen und Behörden – nicht vorhanden. Ist das gegenwärtige Konzept einer permanenten Verlängerung der Einschränkungen tatsächlich alternativlos? Wird das Krisenmanagement der Bundeskanzlerin Angela Merkel und ihrer Ministerrunde noch von strategischen Erwägungen oder inzwischen von Sturheit geleitet? Wer könnte einen kreativen neuen Ansatz zur Krisenbewältigung liefern? Und mit welchen konkreten Maßnahmen lässt sich das Land vor einem fatalen Gemeinschafts-Burnout bewahren? Außerdem: Nach der Verhaftung von Kreml-Kritiker Alexej Nawalny ist das ohnehin angespannte Verhältnis zwischen der Europäischen Union und Moskau noch stärker winterlich-frostig.
    Besonders Deutschland muss bei einem unangenehmen Thema Farbe bekennen: Wird das Festhalten an der umstrittenen Gas-Pipeline Nord Stream 2 zum transatlantischen Charaktertest?​ (Text: rbb)
    Deutsche TV-PremiereDi 16.02.2021rbb
  • Folge 103
    Landtagswahlen, Maskenaffäre, Corona-Politik – Jörg Thadeusz diskutiert mit Claudia Kade (Die Welt), Dr. Anna Sauerbrey (Der Tagesspiegel), Dr. Hajo Schumacher (Berliner Morgenpost) und Claudius Seidl (Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung) über aktuelle Themen aus möglichst vielen Blickwinkeln. Am Sonntag startet Deutschland mit den Landtagswahlen in Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz ins Superwahljahr 2021. Die Umfragen sehen die bisherigen Amtsinhaber Winfried Kretschmann (Grüne) und Malu Dreyer (SPD) abermals vorn. Aber welche Koalitionen werden sie bei einem Wahlsieg bilden? Und welche Signalwirkung haben die Ergebnisse in beiden Ländern für den politischen Kurs der Bundesparteien im Hinblick auf die Bundestagswahlen im Herbst? Außerdem: CDU/​CSU im Katastrophenmodus – nach zunehmender Kritik am Corona-Kurs der Kanzlerin und ihrer Minister droht der ohnehin unter Beschuss geratenen Union mit der aktuellen Maskenaffäre ihre schwerste Krise seit Jahrzehnten.
    Wie kann es dem neuen Parteivorsitzenden Armin Laschet gelingen, die Sprengkraft der schmutzigen Deals zu entschärfen? Und wie problematisch wird dieser Brocken für den anvisierten Weg ins Kanzleramt? (Text: rbb)
    Deutsche TV-PremiereDi 16.03.2021rbb
  • Folge 104
    Laschet oder Söder? Baerbock oder Habeck? Jörg Thadeusz diskutiert mit den Beobachtern u.a. die Frage der Kanzler-Kandidatur bei der Union und bei den Grünen. Kurz vorm Abpfiff machen es die Bayern wieder mal spannend: Während Angela Merkel als scheidende Bundeskanzlerin das coronamüde Land in einen letzten großen Lockdown zwingen will, bremst der bayerische Ministerpräsident und CSU-Vorsitzende Markus Söder mit seiner Blutgrätsche CDU-Chef Armin Laschet brutal aus. Auf den letzten Metern zur sicher geglaubten Kanzler-Kandidatur von Laschet … Gelingt noch rechtzeitig eine gesichtswahrende Einigung in diesem Duell, das die ohnehin schlingernde Union zerreißen könnte? Wie angezählt ist die Regierungspartei personell und programmatisch unmittelbar vor Beginn der heißen Wahlkampfphase.
    Und welche politischen Optionen werden plötzlich wieder realistisch? Wie sich hingegen geräuschlos eine Einigung in ähnlicher Konstellation erzielen lässt, macht zurzeit eine andere Partei vor. Ausgerechnet die Grünen, die normalerweise ein Abo darauf haben, im entscheidenden Moment über die eigenen Füße zu stolpern: Am Montag präsentiert die Partei ihre Spitzenkraft für die Bundestagswahlen im September: Annalena Baerbock oder Robert Habeck. Wer von beiden hat das Potential, dieses Mal auf Sieg zu setzen? (Text: rbb)
    Deutsche TV-PremiereDi 20.04.2021rbb
  • Folge 105
    Die Stimmung steigt: Fast 40 Millionen Deutsche sind geimpft, die Küstenregionen öffnen wieder für den Tourismus, die Wirtschaftsprognosen sind günstig, selbst Professor Drosten sagt, der Sommer kann gut werden. Worauf können wir uns in den kommenden Monaten freuen, und warum gibt es allen Grund zuversichtlich in die Zukunft zu blicken? Dennoch gibt es Zoff um vermeintliche Privilegien für Geimpfte, versuchen Impfdrängler mit falschen Angaben einen Termin zu ergattern, und viele Ältere verlangen den Edelstoff von Biontech, obwohl es Alternativen gäbe.
    Zwischen Impfneid und Impfgier – zeigen sich die Deutschen zum Ende der Pandemie mal wieder von der unvorteilhaften Seite? Oder ist es unvermeidlich, dass die Sehnsucht nach Freiheit und Sicherheit den Anstand irgendwann überholt? Die grüne Parteibasis fordert einen deutlich radikaleren Kurs nach links: Wie kann Kanzlerkandidatin Annalena Baerbock diese Krise befrieden, ohne die zarte Wechsel-Stimmung im Land zu zerstören? Nach dem Pandemie-Jahr erscheint die FDP vielen Beobachtern als einzige Oppositionspartei. Kann Christian Lindner mit dem Thema „Bürgerrechte“ auch noch nach Corona in einer Regierung punkten? Die Sozis blasen zur Aufholjagd.
    Welches vogelwilde Szenario könnte die Stimmung zugunsten der Sozialdemokraten kippen und den Fiebertraum von Olaf Scholz doch noch wahr werden lassen? Die Union ist noch immer ohne Wahlprogramm. Wie riskant wird dieser Stunt für Armin Laschets Pläne? Und die CSU gibt sich noch nicht ganz geschlagen. Angeblich lässt Markus Söder bereits Plakate mit seiner Visage drucken, für den Fall, dass die Wahlen in Sachsen-Anhalt zum Debakel werden.
    Wie realistisch ist dieses Notfall-Szenario? Und zum deutschen Diversity-Tag noch ein Blick auf die Vielfalt in der Spitzenpolitik. Außerdem: Raketen auf israelische Städte, Bombardements in Gaza – während sich die Krise im Nahen Osten hochschaukelt, bleibt die europäische Spitzendiplomatie gewohnt schmallippig. Wenn jetzt vor Synagogen lautstark nicht nur gegen Zionisten, sondern explizit gegen Juden gehasst wird, bleibt es im Lager der Anti-Rassisten sonderbar still. Wo bleibt der Aufschrei, wenn die Hetze mal nicht aus dem rechten Lager kommt?​ (Text: rbb)
    Deutsche TV-PremiereDi 18.05.2021rbb
  • Folge 106
    Jörg Thadeusz spricht mit Claudia Kade, Dr. Anna Sauerbrey, Dr. Hajo Schumacher und Claudius Seidl u.a. über die Wahl im „Land der Frühaufsteher“. Was bedeuten die Ergebnisse in Sachsen-Anhalt für ganz Deutschland? An diesem Sonntag wählt das „Land der Frühaufsteher“ einen neuen Landtag. Mindestens ein Viertel der rund 1,8 Millionen Wahlberechtigten Sachsen-AnhalterInnen setzt laut Umfragen auf eine Partei, die per Gerichtsbeschluss als rechtsextremistisch bezeichnet werden darf. Was bedeutet das stimmungsmäßig für das Leben in Sachsen-Anhalt? Warum braucht die CDU in Sachsen-Anhalt eine Brandmauer, um nicht nach rechts-außen zu kippen? Wieso brauchen die anderen Parteien die Brandmauer-CDU, um von der eigenen Ratlosigkeit ablenken zu können? Und was bedeutet das alles für Deutschland und seine Wechselstimmung hin zu den Grünen? Drei Monate und 20 Tage bleiben den Bundesparteien noch bis zur Bundestagswahl.
    Werden sich die Wählerinnen und Wähler nach diesem Sommer voller Lockerungen und Öffnungen noch in den Parteiprogrammen wiedererkennen? Werden es SPD und CDU dabei belassen, die Grünen zu attackieren oder werden sie auch eigene Ziele formulieren? Schummelt sich die FDP mit einem „Immer-schon-gewusst-Lächeln“ in kaum geglaubte Höhen? Und was macht eigentlich die Linke? (Text: rbb)
    Deutsche TV-PremiereDi 08.06.2021rbb

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