2023/2024, Folge 17–31

  • Folge 17
    „Thema“ Signation – Bild: ORF
    „Thema“ Signation
    Zwei Mordversuche überlebt – das erblindete Opfer im Interview „Sie hat mein Leben zerstört. Heute habe ich eine Riesenangst vor ihr.“ Das sagt Andreas Friedrich aus Glinzendorf in Niederösterreich über seine Ex-Freundin Bernadette H. im THEMA-Interview. Sie soll ihn im Sommer 2022 mit einem Methanol-Cocktail vergiftet haben. Der Elektromechaniker überlebt. Doch seitdem ist er blind. Kurz davor hatte er die Zuckerbäckerin in sein Testament aufgenommen. „Ich habe sie einfach so geliebt.“ Nur wenige Monate später soll Bernadette H. ihn noch einmal vergiftet und ihm die Pulsadern aufgeschnitten haben.
    Andreas Friedrich überlebt wieder. Es war nicht der letzte Akt einer unglaublichen Geschichte. Bernadette H. ist heute in Untersuchungshaft. Ein Bericht von Leon Hoffmann-Ostenhof. Drei Frauen sexuell bedrängt „Ich habe geweint während des Übergriffs, da hat er mir eine Träne aufgemalt“, berichtet Miriam N. Sie sei im Intimbereich bemalt und mit einem Pinsel penetriert worden. Die junge Frau ist einem renommierten österreichischen Maler 2006 für einen Bodypainting-Kalender Modell gestanden. Damals war sie gerade 18 geworden. Nach langem Kampf mit den psychischen Folgen meldet sie den mutmaßlichen sexuellen Übergriff 2021 einer Frauenberatungsstelle.
    Dann erfährt sie von einem Gerichtsprozess gegen den Maler. Die Berichte zweier weiterer Frauen über Vorfälle aus dem Jahr 2022 gleichen einander bis ins Detail. Der Prozess gegen den heute 77-jährigen Künstler endet mit einem Schuldspruch. Pia Bichara und Andrea Poschmaier berichten. Für 56 Minuten ins All „Ich hatte Freudentränen in den Augen. Der Blick auf die Erde ist unglaublich!“ 17 Jahre lang hat der gebürtige Waldviertler Franz Haider darauf gewartet, ins All zu fliegen, und dafür 200.000 US-Dollar bezahlt.
    Mit dem privaten Weltraumunternehmen Virgin Galactic war es für den 61-Jährigen ehemaligen Transportunternehmer Ende Jänner so weit. „Ich habe mir einen Traum verwirklicht, den ich hatte, seit ich sieben Jahre alt war“, sagt der Weltraumtourist. Sind solche Reisen in Zeiten der drohenden Klimakatastrophe noch zeitgemäß? Thomas Brudermann, Nachhaltigkeitsforscher an der Universität Graz, sieht das kritisch. „Manche könnten sagen, warum soll ich mich klimafreundlich verhalten, während andere zum Spaß ins All fliegen?“ Sonja Hochecker berichtet.
    Fasching – Warum wir uns verkleiden „Mir tut das Herz weh, wenn ich daran denke, das alles zu verkaufen“, sagt Carla Dögl. Sie betreibt in Traiskirchen einen der größten Kostümverleihe Österreichs. Doch nun ist sie 80 und möchte in Pension gehen. Bei ihr findet man von der Cleopatra-Verkleidung bis zum Star Wars-Outfit alles, um in eine andere Rolle zu schlüpfen. Dass die mittlerweile umstrittenen Indianer-Kostüme nach wie vor beliebt sind, sieht Dögl nicht als Problem. Forscherinnen der Universität Wien raten aber zu Sensibilität in der „närrischen Zeit“. Markus Waibel über das Phänomen der „5. Jahreszeit“. (Text: ORF)
    Original-TV-PremiereMo 05.02.2024ORF 2
  • Folge 18 (50 Min.)
    Höchststand bei Drogentoten und wie der Ausstieg gelingen kann „Mir haben mehrere Klinikaufenthalte das Leben gerettet“, sagt Dali Maislinger. Er hat eine Drogenvergangenheit mit Ecstasy, Kokain und Heroin überlebt. Viele seiner Freunde haben es nicht geschafft, erzählt der heute 47-Jährige im THEMA-Interview. Im Jahr 2022 sind in Österreich rund 250 Menschen an einer Überdosierung gestorben, ein Viertel sind junge Erwachsene. Das zeigt der aktuelle Drogenbericht der Gesundheit Österreich. Vor allem Opioide wie Heroin werden bei den Toten häufiger nachgewiesen. Warum sterben immer mehr Menschen in Österreich am Drogenkonsum und wie kann das verhindert werden? Eine Reportage von Pia Bichara und Eva Plank.
    Das Dorf der Zukunft – Zusammenhalt in Stanz im Mürztal „Wenn man direkt davon betroffen ist, merkt man, dass der Klimawandel längst da ist“, sagt die pensionierte Lehrerin Johanna Wild-Friesenbichler. Ihr Heimatort Stanz im Mürztal in der Steiermark ist stark von Extremwetterereignissen betroffen. Deshalb haben sich Dorfbewohnerinnen und Bewohner zusammengetan und klimafreundliche Initiativen gestartet. Ein Elektro-Taxi wird ehrenamtlich betrieben. Die Nachbarinnen und Nachbarn haben sich zu einer Energiegemeinschaft zusammengeschlossen, in der selbstproduzierter Strom verkauft wird. Im Gemeinderat wurde einstimmig eine Klimaklage beschlossen, die einen klaren Fahrplan für den Ausstieg Österreichs aus fossilen Energiequellen fordert. Tobias Langer und Savanka Schwarz haben sich angeschaut, wieso in Stanz möglich ist, was sonst oft schwerfällt: Einigkeit in Klimafragen.
    Explosiver Job – Österreichs bester Bombenentschärfer „Es war mir lange nicht bewusst, dass ich zwei Gesichter habe. In meinem Beruf darf ich keine Emotionen zeigen. Denn die bringen mich in Gefahr. Privat will man aber offen sein.“ Das sagt Oberst Jürgen Pirolt, Direktor des Europäischen Handentschärfungszentrums. Er und sein Team von 14 Mann bilden eine Spezialeinheit des Bundesheeres, die Bomben und Minen ohne Roboter und direkt an der Gefahrenquelle entschärft. Die Experten kommen bei Geiselnahmen und Terroranschlägen zum Einsatz. Oberst Jürgen Pirolt wurde im November 2023 von Verteidigungsministerin Klaudia Tanner zum „Soldat des Jahres 2023“ gekürt. Der Preisträger gewährt Einblicke in seine Tätigkeit, berichtet in THEMA von den größten Herausforderungen seines Berufes und erklärt, warum es für ihn nicht leicht ist, im Privatleben Emotionen zuzulassen. Mariella Gittler hat ihn besucht. (Text: ORF)
    Deutsche TV-PremiereSa 17.02.20243satOriginal-TV-PremiereMo 12.02.2024ORF 2
  • Folge 19 (45 Min.)
    Ein ganzer Ort muss eine Katastrophe verkraften. Die Lawinenkatastrophe im Februar 1999 in Galtür hat 31 Menschenleben gekostet.
    25 Jahre Galtür – ein Rückblick auf das Lawinenunglück und seine Folgen: Am 22. Februar 1999 berichtet THEMA über die akute Lawinengefahr in Westösterreich durch sechs Meter Neuschnee. Einen Tag darauf kommt es zur Katastrophe in Galtür. Seitdem hat THEMA immer wieder aus dem kleinen Tiroler Skiort berichtet – von tragischen Schicksalen, Hoffnung spendenden Liebesgeschichten und Menschen, die trotz trauriger Verluste wieder ihr Glück gefunden haben. Wie erinnern sich heute die Einsatzkräfte von damals und welche Folgen hatte die Lawine für den ganzen Ort? Gemeinsam mit dem Landesstudio Tirol blickt THEMA zurück. (Text: 3sat)
    Deutsche TV-PremiereSa 24.02.20243satOriginal-TV-PremiereMo 19.02.2024ORF 2
  • Folge 20 (45 Min.)
    Gewalt gegen Frauen – reichen die Hilfsangebote? Eine Zwölfjährige soll in Wien über einen längeren Zeitraum von bis zu 17 Jugendlichen sexuell missbraucht worden sein. Die Beschuldigten sind teils selbst noch unmündig. Ein 27-jähriger afghanischer Asylwerber tötet am 23. Februar in einem Bordell in Wien drei Frauen. Am selben Tag ermordet ein 56-jähriger Österreicher seine Frau und seine 13 Jahre alte Tochter. Am 26. Februar erschießt ein 93-Jähriger seine 84 Jahre alte Partnerin. Sieben Frauen mussten in diesem Jahr sterben, weil Männer beschlossen haben, ihnen das Leben zu nehmen.
    „Ich bin wütend und unglaublich betroffen, dass es wieder nicht gelungen ist, Frauen zu beschützen“, sagt Andrea Brem, die Leiterin der Wiener Frauenhäuser. Seit 42 Jahren setzt sie sich für Frauen ein, die von körperlicher, sexueller und psychischer Gewalt betroffen sind. In unzähligen THEMA-Interviews hat sie die Mechanismen von Gewalt erklärt, Maßnahmen zum besseren Schutz von Frauen gefordert und unermüdlich betont, dass Gleichberechtigung der erste Schritt gegen Gewalt ist. Anfang April geht die Sechzigjährige in Pension.
    Was hat sich im Umgang mit dem Thema „Gewalt gegen Frauen“ verändert, wo stehen wir heute und was ist noch zu tun? Gemeinsam mit Christoph Feurstein blickt Andrea Brem zurück und in die Zukunft. Sharon Stone im Exklusivinterview – ihr Leben nach dem Schlaganfall 2001 hat die Hollywood-Schauspielerin Sharon Stone einen Schlaganfall erlitten, der erst neun Tage nach Einlieferung ins Spital als solcher erkannt wurde. Ihre Überlebenschance lag bei einem Prozent. Lange Zeit konnte sie weder sprechen oder lesen, noch sich richtig bewegen und ihr Erinnerungsvermögen war Großteils verschwunden.
    Sie musste alles neu lernen. Während der Pandemie begann die heute 65-Jährige zu malen, wofür sie während ihrer Filmkarriere nie Zeit gehabt hatte. Für ihre Bilder wird sie mittlerweile nicht nur in den USA, sondern auch international gefeiert. Für Negativismus ist im Leben der Kämpferin für Frauenrechte kein Platz mehr. Alexander W. Rauscher hat Sharon Stone in Beverly Hills zum THEMA-Exklusivinterview über ihr „zweites Leben“ getroffen. Frauen in Männerberufen „Schmink dich lieber und mach das, was andere echte Frauen auch machen“, solche Sätze hört die 29-jährige KFZ-Technikerin Michelle Hinterkörner öfter.
    Sie macht sich aber lieber die Hände mit Motoröl in einer Autowerkstatt in Linz schmutzig. Als Frau gehört sie damit immer noch zu einer Minderheit, denn 96 Prozent der Menschen, die eine solche Lehre abschließen, sind Männer. Woran liegt es, dass Frauen in Männerberufen immer noch eine Seltenheit sind? An den starren Strukturen, den fehlenden weiblichen Vorbildern oder wird Frauen immer noch weniger zugetraut als Männern? THEMA hat auch eine junge Bauingenieurin und Frauen im Bundesheer zu ihren Erfahrungen befragt. (Text: 3sat)
    Deutsche TV-PremiereSa 09.03.20243satOriginal-TV-PremiereMo 04.03.2024ORF 2
  • Folge 21 (45 Min.)
    Auto-Beschlagnahme – was bringt die Raser-Strafe?: „Das größte Eigentum ist unser Leben, nicht unser Auto“, sagt Sabine Peterbauer. Die Salzburgerin hat ihre Tochter Kati vor vier Jahren bei einem Autounfall verloren, weil ein Raser ungebremst in ihr Fahrzeug krachte. Jahrelang hat Frau Peterbauer härtere Strafen für Schnellfahren gefordert. Seit 1. März kann Rasern das Auto abgenommen und beschlagnahmt werden. Eine umstrittene Maßnahme. Ob diese Strafe leben retten kann, fragen Pia Bichara und Gerhard Janser. Sie suchen auch auf bekannten Raser-Strecken nach Antworten.
    /​ 70 Jahre Showbusiness – Peter Kraus wird 85: „Mit dem Älterwerden bin ich ein bisschen feige, ich lasse den alten Mann nicht rein“, meint Peter Kraus, die Ikone des deutschsprachigen Rock-’n’-Roll. Mit Hits wie „Sugar Baby“ oder „Wenn Teenager träumen“ ist er der deutsche Elvis der 1950er Jahre das Idol einer ganzen Generation. In wenigen Tagen feiert der Sänger und Schauspieler seinen 85. Geburtstag, sein 70-jähriges Bühnenjubiläum und seinen 55. Hochzeitstag. Mit seinem neuen Album „Idole“ geht er auf Tournee. Susanne Kainberger hat den Mann mit dem wohl berühmtesten Hüftschwung des Landes in seinem Wochenendhaus in der Steiermark besucht und mit ihm über die Höhen und Tiefen seiner Karriere und das Geheimnis seiner „ewigen Jugend“ gesprochen.
    /​ Frauen in Männerberufen: „Schmink dich lieber und mach das, was andere echte Frauen auch machen.“ Solche Sätze hört die 29-jährige Karosseriebautechnikerin Michelle Hinterkörner öfter. Sie macht sich aber lieber die Hände in einer Autowerkstatt in Linz schmutzig. Als Frau gehört sie damit immer noch zu einer Minderheit, denn 90 Prozent der Menschen, die eine solche Lehre abschließen, sind Männer.
    Woran liegt es, dass Frauen in Männerberufen immer noch eine Seltenheit sind? An den starren Strukturen, den fehlenden weiblichen Vorbildern oder wird Frauen immer noch weniger zugetraut als Männern? „Thema“ hat auch eine Bauingenieurin und Frauen beim Bundesheer zu ihren Erfahrungen befragt. /​ Rekonstruktionen nach Krebs – der schwierige Weg zur neuen Nase: „Es war eine heftige Diagnose: Meine Nase muss abgeschnitten werden!“ Karin Hofmeister ist einer von jährlich rund 40 Menschen in Österreich, bei denen die Nase amputiert werden muss.
    Meist wegen Krebs, aber auch Unfälle, Infektionen oder Hundebisse können die Nase zerstören. Vor allem jüngere Betroffene entscheiden sich in so einem Fall für eine Nasenrekonstruktion, eine der schwierigsten chirurgischen Herausforderungen. „Wir zeigen den Patienten schonungslos, welche Tortur auf sie zukommt, trotzdem wollen 90 bis 95 Prozent der Patientinnen und Patienten die Rekonstruktion“, sagt Sebastian Haack, Chefarzt der plastischen Gesichtschirurgie im Marienhospital in Stuttgart. Es ist eines der wenigen Zentren, das sich auf Nasenrekonstruktionen spezialisiert hat. Sylvia Unterdorfer hat für „Thema“ Betroffene dorthin begleitet. (Text: 3sat)
    Deutsche TV-PremiereSa 16.03.20243satOriginal-TV-PremiereMo 11.03.2024ORF 2
  • Folge 22 (45 Min.)
    Missbrauch von 12-Jähriger – jetzt spricht die Mutter – „Ich kann immer noch nicht ganz realisieren, was geschehen ist. Es fühlt sich an wie im falschen Film“, sagt die Mutter der jungen Wienerin, die voriges Jahr im Alter von zwölf Jahren über Monate von einer Gruppe Burschen missbraucht worden sein soll. 20 bis 30 sollen es insgesamt gewesen sein, gibt das Mädchen gegenüber den Behörden an. In einem Hotelzimmer sollen sich an einem einzigen Tag 13 Jugendliche an ihr vergangen haben. „Ich habe sie aufgeklärt, mit ihr über Grenzen gesprochen und trotzdem ist es passiert“, so die Mutter des Mädchens im „Thema“-Interview mit Christoph Feurstein.
    Die Beschuldigten waren zum Tatzeitpunkt zwischen 13 und 18 Jahre alt. Alle haben Migrationshintergrund, teilweise wird gegen sie auch wegen anderer Delikte ermittelt. „Wir müssen jetzt unser Leben neu aufstellen“, sagt die Mutter der heute 13-Jährigen. Christoph Feurstein und Eva Kordesch berichten. Schwieriger Quereinstieg – Lehrpersonen gesucht – „Ich war gerne in der Klasse, allerdings gab es dort so viele soziale Probleme, dass ich mich entschieden habe, als Lehrerin wieder aufzuhören“, erklärt Daria Dachs.
    Sie hat als Quereinsteigerin zwei Jahre lang an einer Brennpunktschule in Hallein unterrichtet. So wie ihr geht es Vielen. Zuerst durchlaufen die hochqualifizierten Akademiker:innen ein umfassendes Programm, um dann zu erkennen, dass es für sie als Lehrerin oder Lehrer in der Praxis an Perspektiven mangelt. Denn das Bildungssystem ist immer noch mehr auf das klassische Lehramt ausgerichtet als auf Menschen, die einen alternativen Zugang zu diesem Beruf suchen, berichtet Markus Waibel.
    Long Covid – wie geht es Betroffenen heute? „Ich kann es mir schon fast nicht mehr vorstellen, wie schlimm es damals war“, sagt Klaus Einzinger aus Kirchdorf an der Krems. Vor zwei Jahren ist der heute 40-jährige Datenanalytiker im Rollstuhl gesessen, so schwer waren seine Symptome von Long Covid. Clara-Marie Mikulka hatte nach dem Aufstehen oft einen Puls von 180. Sie war damals 17. Heute kann sie wieder Sport betreiben und absolviert eine Ausbildung zur Physiotherapeutin.
    200 verschiedene Symptome werden Long Covid zugeordnet, eine einheitliche Therapie gibt es nicht. An der Klinik Favoriten in Wien wird derzeit ein neues Medikament getestet. Eva Kordesch hat recherchiert und die Betroffenen von damals erneut besucht. Verschwundene Ortstafeln – Stinatz, Fucking, Unterstinkenbrunn: Was diese Orte vereint? Dass ihre Ortstafeln zumindest einmal oder gar mehrere Male gestohlen worden sind.
    „Wir können nur vermuten, warum das bei uns immer wieder passiert“, sagt Andreas Grandits, Bürgermeister von Stinatz, und verweist auf die Bekanntheit der burgenländischen Gemeinde. Doch meist sind es Ortstafeln mit skurrilen Namen wie Hasendorf, Weibern oder Fleischessen, die Diebstählen zum Opfer fallen. Das oberösterreichische Fucking musste sogar seinen Namen auf Fugging ändern, um endlich Ruhe zu finden. Oliver Rubenthaler hat für „Thema“ eine Reise durch Österreich unternommen. (Text: 3sat)
    Deutsche TV-PremiereSa 23.03.20243satOriginal-TV-PremiereMo 18.03.2024ORF 2
  • Folge 23 (45 Min.)
    Was macht uns glücklich?: Christoph Feurstein begibt sich auf die Suche nach dem Glück. Ist es die Familie, sind es Kinder, Freunde, ein erfüllender Beruf, Anerkennung oder Geld? Zum siebenten Mal hintereinander sind die Finnen zu den glücklichsten Menschen der Welt gekürt worden, so der aktuelle „World Happiness Report“ der Vereinten Nationen. Österreich liegt auf Rang 14 von 143 Ländern. Was macht Glück aus? Welche Wege führen zum Glücklichsein? Wie merkt man, dass man das Ziel erreicht hat? Oliver Rubenthaler und Fred Lindner recherchieren jenen Zustand, den sich die meisten Menschen für sich selbst wünschen und fragen Finninnen und Finnen in Österreich, warum sie so glücklich sind.
    /​ Quereinstieg in den Lehrberuf glückt nicht allen: „Am meisten hat mich gefreut, dass zwei ehemalige Schüler nach Jahren plötzlich in der Klasse gestanden sind und mir stolz ihr Maturazeugnis von der HTL gezeigt haben“, erzählt Jana Sommeregger. Sie unterrichtet seit 2013 an einer Mittelschule in Wien und ist als Quereinsteigerin aus dem Verlagswesen zu ihrem neuen Beruf gekommen.
    Immer mehr hochqualifizierte Akademikerinnen entscheiden sich für einen Wechsel ins Bildungssystem, aber nicht alle werden damit glücklich. „Ich war gerne in der Klasse, allerdings gab es dort so viele soziale Probleme, dass ich mich entschieden habe, als Lehrerin wieder aufzuhören“, erklärt Daria Dachs. Sie hat als Quereinsteigerin zwei Jahre lang an einer Brennpunktschule in Hallein unterrichtet. Markus Waibel hat für „Thema“ nachgefragt, was es braucht, um als Lehrerin oder Lehrer glücklich zu werden.
    /​ Die Welt der Furrys – tierisch glücklich: Als „Furrys“ finden Menschen darin ihr Glück, sich als Tiere zu verkleiden. „Wenn ich im Kostüm bin, fühle ich mich befreit. Es ist wie ein kleiner Urlaub von mir selbst“, erzählt Rapha Bauer aus Wien. Ihr Waschbär-Fuchs-Kostüm hat sie selbst gestaltet. „Ich bin im echten Leben zurückhaltend, aber als Waschbär namens Rox sehr selbstbewusst.“ Viele „Furrys“ wurden als Kinder in der Schule gemobbt, oder hatten andere Schwierigkeiten.
    „Zum ersten Mal in meinem Leben habe ich Freunde“, erzählt Wilphyx aus Mauerkirchen in Oberösterreich. Leon Hoffmann-Ostenhof war für „Thema“ bei der „Furry“-Parade in Linz. /​ Fünf Jahre Fridays for Future – ist die Zeitenwende geglückt?: Klimaaktivistinnen und -aktivisten sehen nur dann eine glückliche Zukunft, wenn endlich gehandelt wird. Wie man Politik und Gesellschaft aufrüttelt, um Klimaziele zu erreichen, darüber wird heftig diskutiert.
    Johanna Frühwald von Fridays for Future hat bei Protesten gegen eine neue Bundesstraße den Landwirt Josef Brader kennengelernt und meint: „Uns zu vernetzen ist eigentlich ganz automatisch passiert.“ Reinhard Steurer, Professor für Klimapolitik, sagt: „Fridays for Future hat 2019 eine Zeitenwende in der Klimapolitik geschafft. Diese hat nun einen anderen Stellenwert. Heute sucht die Bewegung neue Allianzen.“ An die Massenproteste der Anfangstage konnte Fridays for Future nach der Pandemie nicht mehr anschließen. Eine „Thema“-Reportage von Tobias Langer. (Text: 3sat)
    Deutsche TV-PremiereSa 30.03.20243satOriginal-TV-PremiereMo 25.03.2024ORF 2
  • Folge 24 (45 Min.)
    Sommer im April – wie geht es der Landwirtschaft?: Michael Windberger baut auf 960 Metern Seehöhe im Dachsteingebiet Melonen, Salat und sogar Spargel an. Kulturen, die es noch vor 50 Jahren nur im Flachland gegeben hat. Die Marillenblüte war heuer einen ganzen Monat früher dran als sonst. Noch nie hatte es Anfang April fast 30 Grad. „Die Landwirtschaft sollte den Klimawandel nicht nur als Herausforderung sehen, sondern auch als Chance“, sagen Mathias und Klara Welleschitz. Die Geschwister setzen auf Oliven, als Ergänzung zu ihrem klassischen Ackerbau in Groißenbrunn im Marchfeld.
    Die Durchschnittstemperaturen steigen in Österreich verglichen mit dem Rest Europas besonders stark. Markus Waibel hat für „Thema“ Bäuerinnen und Bauern besucht und sie nach ihrem Umgang mit den sich ändernden Verhältnissen gefragt. /​ Legales Cannabis in Deutschland – Auswirkungen auf Österreich: „Während in Deutschland jetzt legal gekifft werden darf, hängen wir in Österreich hinterher und jeder, der einen Joint rauchen will, macht sich strafbar.“ Das sagt Sylvia Trapichler.
    Die Wienerin verkauft in ihrem CBD-Geschäft legale Hanfprodukte, bei deren Konsum die berauschende Wirkung ausbleibt. Neidisch schaut sie nach Deutschland, wo Cannabisrauchen seit dem ersten April für Erwachsene legal ist. Während die einen einmal mehr auch in Österreich die Legalisierung fordern, warnen die anderen vor Cannabis als Einstiegsdroge. „Ich konnte tagelang kaum schlafen und nichts mehr essen“, erzählt ein junger Student, bei dem das Cannabisrauchen zu einer Psychose geführt hat.
    Er glaubt, dass er damals viel zu starkes Gras konsumiert hat. Ließe sich so etwas durch eine Legalisierung verhindern? Und wie geht man in den heimischen Grenzregionen mit der deutschen Legalisierung um? Savanka Schwarz und Gerhard Janser berichten. /​ 25 Millionen – wer sind die Menschen, die Engelhorns Erbe verteilen?: „Wer ist diese verrückte Person, die ihr ganzes Geld herschenkt?“ Das hat sich Erna Doppelreiter gefragt, als sie die Einladung zum „Guten Rat für Rückverteilung“ erhalten hat.
    Die 79-Jährige ist eine von 50 Personen, die mitentscheiden dürfen, was mit dem Erbe von Marlene Engelhorn passieren soll. Die Millionenerbin möchte mit dem „Guten Rat“ ihr Vermögen rückverteilen. In Österreich sind Vermögen und Macht ungleich verteilt. Ein Mini-Österreich soll das jetzt zumindest ansatzweise ändern: Die Ratsmitglieder werden in den nächsten Monaten Ideen zur Vermögensverteilung entwickeln. Pia Bichara hat für „Thema“ mit Marlene Engelhorn und Ratsmitgliedern über Reichtum und Ungleichheit gesprochen. (Text: 3sat)
    Deutsche TV-PremiereSa 13.04.20243satOriginal-TV-PremiereMo 08.04.2024ORF 2
  • Folge 25 (45 Min.)
    Kampf mit dem Einbrecher – ein Opfer berichtet „Da war kein rationaler Gedanke, ich habe einfach gehandelt“, beschreibt Walter Praunegger die Momente, als er nachts in seinem Haus einen Einbrecher stellt. Gemeinsam mit seiner Lebensgefährtin und einem Untermieter gelingt es dem 70-jährigen Unternehmer aus Weiz in der Steiermark, den Einbrecher festzuhalten, bis die Polizei kommt und den 23 Jahre alten Täter festnimmt. Walter Praunegger hat bei dem Kampf Platz- und Schnittwunden davongetragen, aber auch psychische Verletzungen erlitten.
    „Seitdem finde ich keinen Schlaf mehr“, erzählt er. Oliver Rubenthaler hat mit Walter Praunegger über die dramatischen Minuten gesprochen und ist gemeinsam mit Eva Kordesch der Frage nachgegangen, wie man ein solches Ereignis verarbeiten und sich davor schützen kann. Poesie des Eises – Gletscherforscherin Andrea Fischer im Porträt Glaziologin Andrea Fischer ist Wissenschafterin des Jahres 2023. Ihr Forschungsgegenstand wird in wenigen Jahren verschwunden sein.
    Der Jamtalferner ist von 2022 auf 2023 so viel geschrumpft wie früher in 30 Jahren. „Als Wissenschafterin finde ich es natürlich sehr interessant, etwas mitzuverfolgen, das noch nie jemand vor uns beobachten konnte. Da geht es mir wahrscheinlich wie einem Arzt, der eine besonders seltsame Krankheit findet.“ Andrea Poschmaier hat für THEMA die ehemalige Staatsmeisterin im Eisklettern zum Interview auf den Gletscher begleitet. Fischer spricht dabei über Permafrost, sagenumwobene Dörfer und schwärmt von der Poesie dieses vergänglichen Materials.
    Klima-Omas in der Schweiz „Ein Herzenswunsch ist für mich in Erfüllung gegangen“, sagt Rosmarie Wydler-Wälti, Co-Präsidentin der Klima-Seniorinnen. Acht Jahre lang haben sie um die Anerkennung gekämpft, dass der Klimawandel und die damit verbundenen Hitzewellen gerade ältere Frauen besonders stark gesundheitlich beeinträchtigen. Das hat der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte in Straßburg nun bestätigt. „Wir haben viel Unterstützung bekommen, aber vor allem ältere Männer haben uns kritisiert.
    Wir sollten lieber Kinder hüten oder ins Pflegeheim gehen“, erzählt die St. Gallerin Pia Hollenstein. Marion Flatz-Mäser hat für THEMA zwei der Klima-Omas besucht. Die Muse von Roy Lichtenstein „Machen Künstler in deinem Alter normalerweise nicht Aktbilder? Wenn Du das machst, muss ich das Modell sein“, erzählt Erica Wexler über ihre Beziehung zu dem Maler und Pop-Art-Star Roy Lichtenstein. Sie hatte einst eine leidenschaftliche Affäre mit ihm.
    Der verheiratete Künstler war damals bereits Ende 60, die Sängerin war 40 Jahre jünger. Mit 100 Gemälden, Skulpturen und Papierarbeiten wird in der Wiener Albertina Lichtensteins 100. Geburtstag gefeiert. Der unverwechselbare Stil seiner Rasterpunkte ist nach wie vor ein Publikumsmagnet. 2017 wurde eines seiner Werke um 165 Millionen Dollar versteigert. Im THEMA-Interview mit Alexander Rauscher erinnert sich Erica Wexler an ihre Zeit mit einem der einflussreichsten und innovativsten Künstler des 20. Jahrhunderts. (Text: 3sat)
    Deutsche TV-PremiereSa 20.04.20243satOriginal-TV-PremiereMo 15.04.2024ORF 2
  • Folge 26 (45 Min.)
    Der Bub in der Hundebox: Der Vater im Interview mit Christoph Feurstein „Es fühlt sich so an, als ob sich niemand dafür interessiert“, sagt der Vater des Buben, der von seiner Mutter in eine Hundebox gesperrt und gequält worden sein soll. Der Vater des heute 14-Jährigen sieht Fehler bei der Kinder- und Jugendhilfe. Warum haben ihn die Gefährdungsanzeigen von der Schule und dem Krankenhaus nicht erreicht? Eine Expertenkommission sollte die offenen Fragen klären. Stattdessen enthält deren Bericht allgemeine Empfehlungen. Jetzt beschäftigt sich eine Fachaufsicht erneut mit der Frage, ob alle rechtlichen und fachlichen Standards eingehalten wurden.
    Viele Fragen rund um das Leid des Buben aus Niederösterreich sind unbeantwortet. Sein Opferanwalt fordert jetzt vom Land Niederösterreich 150.000 Euro Schmerzengeld. Christoph Feurstein und Pia Bichara gehen in THEMA den offenen Fragen nach. Verurteilte Züchterin darf wieder Listenhunde halten „Generell möchte ich wieder Hunde halten, auch American Staffordshire Terrier“, sagt die Besitzerin jener Tiere, die am 2. Oktober 2023 eine Joggerin in der Gemeinde Naarn totgebissen haben.
    Die Oberösterreicherin hat erfolgreich gegen ein von der Gemeinde erlassenes Hundeverbot geklagt. Si ist wegen fahrlässiger Tötung rechtskräftig zu 15 Monaten teilbedingter Haft verurteilt worden. Nun stellt sich die Frage: Reichen die derzeitigen Gesetze, um gegen verantwortungslose Hundebesitzerinnen und -besitzer vorzugehen? Oder sind rigorosere Regelungen nötig, gerade in Bezug auf sogenannte „Listenhunde“? Markus Waibel hat für THEMA nachgefragt.
    Spinraza-Spritze erkämpft – der Fall Georg Polic Georg Polic ist 18 Jahre alt und hat Rechtsgeschichte geschrieben. „Zum ersten Mal haben wir eine verweigerte Behandlung gerichtlich durchsetzen können“, sagt Karin Prutsch, seine Rechtsanwältin. THEMA hat berichtet: Georg Polic ist seit seiner Geburt an Spinaler Muskelatrophie erkrankt. Die zuständige Krankenanstaltengesellschaft KAGes verweigerte dem Buben aus der Steiermark ursprünglich die Behandlung mit dem teuren Medikament Spinraza. „Das hätte seinen sicheren Tod bedeutet“, sagt seine Anwältin.
    In einem aufsehenerregenden Prozess hat der Oberste Gerichtshof entschieden, dass nicht nur die laufende Behandlung, sondern auch bereits gegebene, spendenfinanzierte Spritzen von der KAGes zu bezahlen sind. Die Mutter Claudia Polic ist erleichtert: „Damit kann Georg sich sein Leben so einrichten, wie er es sich immer gewünscht hat.“ Sonja Hochecker hat die Familie noch einmal besucht. Robert Wild – unser Mann auf dem „Mars“ „Es ist der Entdeckergeist, der uns antreibt.
    Wir wollen herausfinden, ob wir allein im Universum sind oder waren. Daher: Auf zum Mars!“ Das sagt der Innsbrucker Physiker Robert Wild. Als sogenannter Analog-Astronaut testet er in der armenischen Wüste, wie Menschen auf dem Mars forschen und überleben könnten. Es ist die mittlerweile 15. Mission dieser Art unter der Führung des österreichischen Weltraumforums. Mehr als 250 Wissenschafter und Wissenschafterinnen aus 26 Nationen sind daran beteiligt. Susanne Kainberger und Fred Lindner haben Robert Wild für THEMA bei seinem Testeinsatz in Armenien und daheim in Innsbruck besucht. (Text: 3sat)
    Deutsche TV-PremiereSa 27.04.20243satOriginal-TV-PremiereMo 22.04.2024ORF 2
  • Folge 27 (45 Min.)
    Strafmündigkeit: Kinder ins Gefängnis? Einbruch, Raub, Körperverletzung – als Beatrice Baumgartner diese Delikte begeht, ist sie noch ein Kind. Schon mit elf läuft sie von zu Hause weg und gerät auf die schiefe Bahn. „Hätte man mich damals eingesperrt, wäre ich komplett abgerutscht“, sagt die heute 39-Jährige. Aufgefangen hat sie ihr Sozialarbeiter Peter Sato, der mittlerweile 500 Kinder ins Erwachsenenalter begleitet hat. „Jedes Kind, das Schwierigkeiten gemacht hat, hatte davor selbst große Probleme“, erzählt er aus seiner Erfahrung.
    Nach einer Reihe aufsehenerregender Straftaten durch Kinder und Jugendliche wird jetzt die Senkung der Strafmündigkeit auf zwölf Jahre diskutiert. Kann das hilfreich sein, um die Kriminalität Minderjähriger in den Griff zu bekommen? Ziel sei es, Kinder zu schützen und Verbrecher aus dem System zu bekommen, sagt Innenminister Gerhard Karner. Leon Hoffmann-Ostenhof und Eva Kordesch haben für „Thema“ einen 16-Jährigen getroffen, der wegen Diebstahls und Beihilfe zur Körperverletzung verurteilt wurde.
    Schweres Leben – wie dicke Menschen diskriminiert werden „Ich gehe nicht mehr raus, weil alle besser aussehen als ich. Weil ich mich selbst und meinen Körper so hasse“, sagt Elisabeth Marcinowski. Mit sechs Jahren wurde sie von ihren Eltern zum ersten Mal auf Diät gesetzt. Heute ist sie immer noch dick. Studien zeigen: Die Toleranz für dicke Menschen ist in den vergangenen 20 Jahren gesunken. Die Diskriminierung ist gestiegen. „Am allerschlimmsten ist die Diskriminierung beim Arzt.
    Für die sind wir faule, disziplinlose Tiere“, so drastisch formuliert es Elisabeth Jäger. Sie war elf Jahre ihres Lebens dick. So lange hat es gedauert, bis sie eine Ärztin gefunden hat, die sie ernst nimmt, und sie mit einem Magenbypass abnehmen konnte. Doch dick sein ist nicht immer ungesund. Rund 30 Prozent sind körperlich fit. „Ich bin gesund“, sagt Elisabeth Marcinowski. Sie hat ein Fitnessstudio gegründet, in dem Menschen aller Gewichtsklassen Spaß am Sport haben dürfen. Leon Hoffmann-Ostenhof hat für „Thema“ dicke Menschen mit der Kamera begleitet.
    Berge an Plastikmüll – welche Auswege gibt es? „Jede Kleinigkeit ist zwei-, drei-, viermal verpackt. Das war früher nicht so“, ärgert sich Pensionist Herbert Puchmayr aus Haidershofen im Mostviertel. Wie bei ihm, wächst in nahezu jedem Haushalt der Berg an Plastikmüll. In Österreich landen pro Person 100 Kilogramm Plastik pro Jahr im Müll. Nur ein Drittel kann recycelt werden. Der Großteil wird verbrannt. „Wir freuen uns, wenn das Plastikflaschenpfand kommt, denn der Müllberg wird sonst immer größer“, sagt Müllmann Wolfgang Schaumüller, der den Beruf seit vielen Jahren ausübt.
    Wie werden wir den Berg an Plastikmüll wieder los? Was kann das globale Plastikabkommen bewirken, das derzeit in Kanada verhandelt wird? „Thema“ begleitet Müllmänner in Wien und im Mostviertel bei ihrer Arbeit, fragt bei Verbraucherinnen und Verbrauchern nach und zeigt den Weg, den unser Plastik nimmt, sobald es ordnungsgemäß in der gelben Tonne oder im gelben Sack gelandet ist. Gerhard Janser und Antonia Pawel sind dem Plastik auf der Spur. (Text: 3sat)
    Deutsche TV-PremiereSa 04.05.20243satOriginal-TV-PremiereMo 29.04.2024ORF 2
  • Folge 28 (55 Min.)
    Notruf: Wenn Maschinen entscheiden – Rettungswagen verweigert: „Wie kann ein Computer wissen, wie schlecht es einem Menschen geht?“ Das fragt sich Familie Arandjelovic. Am 7. April 2024 rufen sie die Rettung. Die Mutter hat Brustkrebs, starke Schmerzen und kann sich nicht bewegen. Die Berufsrettung entscheidet, dass es sich um keinen Notfall handelt. Sie leitet an die Gesundheitshotline 1450 weiter. Nach Dutzenden Fragen und einem langen Telefonat heißt es auch dort: kein Notfall. Diese Entscheidung wurde von einem standardisierten Notrufsystem getroffen.
    Computerprogramme werten dabei die gestellten medizinischen Fragen aus und empfehlen, was zu tun ist. Die Familie trägt die 69-jährige Mutter ins Auto und bringt sie selbst ins Spital. Zwei Tage später verstirbt die Frau an ihrer Erkrankung. Pia Bichara und Oliver Rubenthaler fragen für „Thema“ nach, warum Rettungsdienste Computerprogramme verwenden. /​ Teure Behandlung erkämpft – der Fall Georg Polic: „Zum ersten Mal haben wir ein Medikament gerichtlich durchsetzen können“, sagt Rechtsanwältin Karin Prutsch.
    Georg Polic ist seit seiner Geburt an Spinaler Muskelatrophie erkrankt. Die zuständige Krankenanstaltengesellschaft KAGes verweigerte dem Buben aus der Steiermark ursprünglich die Behandlung mit dem teuren Medikament Spinraza. „Thema“ hat berichtet. In einem aufsehenerregenden Prozess hat der Oberste Gerichtshof entschieden, dass nicht nur die laufende Behandlung, sondern auch bereits gegebene, spendenfinanzierte Spritzen von der KAGes zu bezahlen sind. Die Mutter Claudia Polic ist erleichtert: „Damit kann Georg sich sein Leben endlich so einrichten, wie er es sich immer gewünscht hat.“ Sonja Hochecker hat die Familie noch einmal besucht.
    /​ Im Himmel mit der erfolgreichsten Heißluftballon-Pilotin Österreichs: „Wir haben das Gefühl, dass wir in jedem Moment alles beherrschen und bestimmen können, wo es langgeht. Aber das ist nur Illusion“, sagt Heißluftballon-Pilotin Elisabeth Kindermann-Schön. Die 36-Jährige ist Vizeweltmeisterin der Frauen und besiegt regelmäßig als einzige weibliche Teilnehmerin ihre männlichen Konkurrenten bei Wettbewerben.
    In ihrem Heimatort Bad Waltersdorf hat sie die steirische Landesmeisterschaft im Ballonfahren veranstaltet und so ihres vor zehn Jahren verstorbenen Vaters gedacht. Das von ihm gegründete Ballonunternehmen führt sie heute gemeinsam mit ihrem Ex-Mann Thomas Schön. Wie hält man ein Familienunternehmen durch alle Höhen und Tiefen zusammen? Und wie hat sie sich die Begeisterung bewahrt, die sie als kleines Mädchen im Korb gemeinsam mit ihrem Vater empfunden hat? Andrea Poschmaier hat der Ballonfahrerin diese Fragen in der Stille über den Wolken gestellt. (Text: 3sat)
    Deutsche TV-PremiereSa 11.05.20243satOriginal-TV-PremiereMo 06.05.2024ORF 2
  • Folge 29 (45 Min.)
    Pädagoginnen am Limit – Personalmangel im Kindergarten „Wir haben oft nicht einmal mehr Zeit zum Zuhören“, sagt die Elementarpädagogin Julia Prinke. Seit 28 Jahren arbeitet sie in einem Kindergarten in Eisenstadt. Sie kritisiert den Personalmangel scharf. In Österreich darf eine Pädagogin für maximal 25 Kinder verantwortlich sein. Die 21-jährige Sandra Karmberger sagt: „Ich wollte, aber ich konnte nicht mehr.“ Letzten Monat hat sie aufgehört, als Pädagogin zu arbeiten. Vergangenes Jahr waren so viele Kinder in Betreuungseinrichtungen wie noch nie.
    Immer mehr Kinder unter drei Jahren besuchen Krippen, weil beide Elternteile berufstätig sind oder die Mutter Alleinerzieherin ist. Wo hakt es im System und wie viel sind uns unsere Kinder wert? Savanka Schwarz und Leon Hoffmann-Ostenhof haben für THEMA Pädagoginnen und Eltern mit der Kamera begleitet. Psychische Probleme nach der Geburt – Postpartale Depression „Es war der absolute Ausnahmezustand. Ich hatte das Gefühl, den Verstand zu verlieren.“ Die erste Zeit nach der Geburt ihres Sohnes war für Anna Oberdorfer ein Albtraum. „Ich war verwirrt und orientierungslos, konnte nicht mehr allein in den Supermarkt gehen und mich kaum mehr an meinen Namen erinnern“, sagt die Kärntnerin.
    Sie zählt zu jenen 15 Prozent aller Frauen, die nach der Geburt ihres Kindes oder auch bereits in der Schwangerschaft unter psychischen Problemen leiden. Auch bei Ulrike Vietauer aus Niederösterreich wollte sich das von allen erwartete Mutterglück nicht sofort einstellen. Sie fühlte sich überfordert und weinte viel. „Ich hatte ein enorm schlechtes Gewissen. Ich dachte, mit mir stimmt etwas nicht, weil ich nicht so empfunden habe, wie man angeblich empfinden soll.“ Wie Anna Oberdorfer findet sie Hilfe in der Spezialambulanz für peripartale Psychiatrie der Klinik Ottakring in Wien.
    Eva Kordesch hat dort nachgefragt und mit drei Müttern über ihren Weg aus der Krise gesprochen. Hürden beim PV-Ausbau – Der Kampf um nachhaltige Energie „Ich möchte ein richtungsweisendes Urteil mit Vorbildwirkung für ganz Österreich. Es kann doch nicht sein, dass eine Photovoltaik-Anlage auf einem Mehrparteienhaus nur möglich ist, wenn alle Eigentümer zustimmen.
    Hier muss die Mehrheit genügen“, ärgert sich Siegmund Schachinger. Er kämpfe seit Jahren vor Gericht gegen eine Nachbarin, die seinen Beitrag zur Energiewende verhindere, so der Pensionist aus Ried im Innkreis. Auch das Ehepaar Schmidl-Amann aus St. Pölten möchte auf Sonnenstrom setzen. Hier verbietet die Stadt im Zentrum pauschal das Anbringen von Modulen am Dach. Der Fall liegt jetzt beim Landesverwaltungsgericht Niederösterreich. Es soll klären, wie in Zukunft auf das Ortsbild Rücksicht genommen werden kann und trotzdem nachhaltige Energie produziert werden darf. Markus Waibel hat recherchiert. (Text: 3sat)
    Deutsche TV-PremiereSa 18.05.20243satOriginal-TV-PremiereMo 13.05.2024ORF 2
  • Folge 30 (45 Min.)
    Tod nach „Wunderheilung“? Erwin S. aus Kärnten stirbt im Frühling 2023 nach der Behandlung eines „Wunderheilers“. Jahrelang hatten er und seine Frau Evelyn S. Substanzen wie Katzenkralle und Ginko von einem Arzt intravenös verabreicht bekommen. Die Infusionen hat ein Freund des Arztes gemischt, der sich selbst als Alchemist bezeichnet. Nach der letzten Behandlung im Jänner 2023 kollabiert Erwin S. „Meinem Mann wurde heiß, er hatte einen Druck auf der Brust und konnte nicht mehr gehen. Dann haben wir die Rettung gerufen.“ Wenige Wochen später stirbt Erwin S. im Klinikum Klagenfurt.
    Die Anwältin der Witwe, Karin Prutsch-Lang, sagt: „Ein Gutachten bestätigt, dass durch die Infusion mit nicht zugelassenen Arzneimitteln eine allergische Reaktion aufgetreten ist. Durch diese ist ein Herzinfarkt eingetreten, der einen Schlaganfall nach sich gezogen hat.“ Der Allgemeinmediziner Falko Kostron ergänzt: „Egal ob der Patient so eine Infusion schon zehn oder hundert Mal bekommen hat, eine allergische Reaktion kann nie hundertprozentig ausgeschlossen werden.“ Pia Bichara und Gerhard Janser haben für „Thema“ recherchiert.
    Lebensretter: Was dürfen Sanitäter in Österreich? Ein Notfallsanitäter vom Roten Kreuz in Innsbruck rettet einem 74 Jahre alten Mann möglicherweise das Leben und wird dafür kritisiert. „Die Gefühlslage nach dem erfolgreichen Einsatz war gut, aber bald hat sich Angst eingeschlichen“, erzählt Tobias Marx. Der 24-Jährige hat seine Kompetenzen überschritten, indem er während des Einsatzes technische Hilfsmittel verwendet hat, die er als Notfallsanitäter per Gesetz nicht hätte benutzen dürfen. Der Chefarzt des Roten Kreuz Tirol stellt ein Verwaltungsstrafverfahren in Aussicht und Tobias Marx ist schwer verunsichert.
    Was dürfen Sanitäter und was nicht? Warum ist die Ausbildung im Vergleich zu Österreichs Nachbarländern so kurz? Dürfen die Menschen in Österreich darauf vertrauen, im Notfall bestausgebildete Sanitäterinnen und Sanitäter zur Seite zu haben? Oliver Rubenthaler und Pia Bichara sind diesen Fragen für „Thema“ nachgegangen. Menschlicher Urin als Dünger: „Man muss viel Wasser hinzufügen, weil Urin sehr salzig ist. Man kann also nicht einfach in den Gemüsegarten pinkeln“, sagt Lissa Schneckenburger scherzhaft.
    Die US-Amerikanerin lebt in der Kleinstadt Brattleboro, wo rund 250 Personen regelmäßig ihren Urin sammeln. Mehr als 45.000 Liter Urin pro Jahr können dadurch als Dünger in der Landwirtschaft und in Gärten eingesetzt werden. Derartige Versuche gibt es auch in Österreich, wo Urin als Dünger seit zwei Jahren erlaubt ist. Noch einen Schritt weiter wollen die Gründer der Firma öKlo gehen. Denn auch aus menschlichen Fäkalien ließe sich bester Dünger herstellen, sagen sie. Ein nachhaltiger Weg in Zeiten von knapper werdenden Rohstoffen? Dieser Frage gehen Alexander Rauscher und Gerhard Janser in den USA und in Österreich nach. (Text: 3sat)
    Deutsche TV-PremiereSa 08.06.20243satOriginal-TV-PremiereMo 03.06.2024ORF 2
  • Folge 31 (45 Min.)
    Deutsche TV-PremiereSa 15.06.20243satOriginal-TV-PremiereMo 10.06.2024ORF 2

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