bisher 107 Folgen, Folge 1–22

  • Folge 1
    Angesichts der Majestät der großen Fjorde Norwegens wirkt sogar ein Kreuzfahrtschiff ganz klein. – Bild: SWR/​NDR/​Michel Struve
    Angesichts der Majestät der großen Fjorde Norwegens wirkt sogar ein Kreuzfahrtschiff ganz klein.
    Sie gilt als die schönste Seereise der Welt: Eine Fahrt entlang der norwegischen Fjordküste auf den Hurtigruten. Seit mehr als 125 Jahren verbinden die legendären Postschiffe die Küstenstädte und Dörfer an Norwegens zerklüfteter Küste. Elf Schiffe sind noch heute täglich im Einsatz, um Touristen, Pendler und Fracht vom Süden Norwegens bis hinauf in die Barentssee zu transportieren. Eine beliebte Möglichkeit, entlang der spektakulären Westküste Norwegens zu reisen. Für Pauschaltouristen, aber auch für Pendler oder Touristen, die einfach ein Stück auf der berühmten Strecke mitfahren wollen. Noch bis vor wenigen Jahrzehnten waren die Hurtigruten die Lebensader Norwegens.
    Start ist in Bergen in Südnorwegen. Die Reise führt über 2500 km die gesamte Küste hinauf – bis nach Kirkenes an der Barentssee. Über den Polarkreis hinweg, über die Lofoten, am Nordkap vorbei. Mit spektakulären Ausblicken auf die Fjorde und Inseln der norwegischen Küstenwelt. Auf der Strecke liegen 34 Häfen – die malerischen Städte und Ortschaften an Norwegens West- und Nordküste kann man sich als Passagier gelegentlich nur vom Schiff aus anschauen. Der straffe Linienfahrplan gestattet nicht immer Landgänge. Die Hurtigruten sind eben keine Kreuzfahrtschiffe, sondern Linienschiffe.
    Sie fahren täglich und in der Regel pünktlich – auch zurück. Im Winter geht die Reise mit dem Schiff südwärts. So hell der Sommer, so dunkel, gelegentlich auch düster und rau, geht es auf der Winterpassage zu. Die meisten Passagiere stört das nicht – sie warten mit großen Kameras auf den Höhepunkt der Winterreise – das Polarlicht. Und sie werden nicht enttäuscht. Wer einmal das Polarlicht beobachten durfte, wundert sich nicht über die mystischen Geschichten der Sami, der Ureinwohner Skandinaviens. Norwegens Hurtigruten – eine spektakuläre Seereise im Sommer wie im Winter. (Text: SWR)
    Deutsche TV-PremiereSo 11.04.2021SWR Fernsehen
  • Folge 2
    Es hat keine amtlich festgelegten Grenzen. Baden-Württemberg und Bayern. Alemannisch und Schwäbisch. Flachland und Alpenregion. Hier thronen das Märchenschloss Neuschwanstein und das Barockkloster Ottobeuren, dennoch war die Region lange Zeit arm. Ihr wahrer Schatz war stets die Natur. Das Allgäu ist die Seele des Südens – und einer der malerischsten Landstriche Deutschlands: sanft hügelig, mit blühenden Wiesen, sattem Grün, braunen Kühen und tiefblauen Seen, im Hintergrund die Berge. Das Leben im Allgäu war geprägt von Einfachheit und Härte, womit manche noch heute den eigenwilligen Charakter der Allgäuer*innen zu erklären versuchen.
    Sie gelten als eigensinnig und verschlossen, aber auch als schlitzohrig und geschäftstüchtig. Das Allgäu ist das Land der „Mächeler“, die mit großem Improvisationstalent ihr „Ding“ durchziehen. Gibt es ein Allgäuer „Lebensgefühl“? Wie prägt die Landschaft die Mentalität der Menschen? Diesen Fragen geht die Doku fernab von gängigen Heimatklischees nach. Mit der Sturheit ihrer Vorfahrinnen und Vorfahren boxen junge Allgäuer*innen heute Umweltschutzprojekte durch oder stellen Startups auf die Beine. So wie Martin Säckl, Raphael Vogler und Simon Abele.
    An den von ihnen organisierten Allgäu-weiten Aufräumtagen holen hunderte Mitstreiter*innen tonnenweise Plastikmüll aus den Alpen. Oder Angelika Jürgens, die ein Unternehmen mit zwanzig Mitarbeiter*innen schuf und zwar, weil ihr eines Tages ein Bienenschwarm zuflog. Die Doku erkundet ein Allgäu, das bevölkert wird von Künstler*innen und Alphirten, von Schmetterlingsforscher*innen und Käseliebhaber*innen, ein Allgäu zwischen Güllefass und „think tank“, in dem die Menschen mit großem Engagement die Zukunft zu gestalten. Gemäß dem alten Allgäuer Motto: lond it luck! (lasst nicht locker) (Text: SWR)
    Deutsche TV-PremiereSo 18.04.2021SWR FernsehenDeutsche Online-PremiereSa 17.04.2021ARD Mediathek
  • Folge 3
    Wie viele Tausender gibt es im Schwarzwald? Fünf oder zehn oder 20? Fast niemand weiß es. Sage und schreibe 102 Gipfel sind es, die im Südwesten die 1.000-Höhenmeter-Marke überragen – 102 Tausender, von denen jeder seinen eigenen Reiz und seine eigene Geschichte hat. Rund 20 der interessantesten Gipfelgeschichten stellt diese SWR Dokumentation von Autor Harold Woetzel vor. Obwohl der Schwarzwald ein Mittelgebirge ist, ist in seinen höchsten Lagen nichts mehr „mittel“. Die Gipfel unterscheiden sich oft nur wenig von ihren höheren Pendants in den Alpen. So findet man im Schwarzwald Klettergebiete mit respektablen Schwierigkeitsgraden und atemberaubende Schluchten.
    Immer wieder kommt es zu Felsstürzen und Lawinenabgängen. Alpenenzian und Gams fühlen sich hier zu Hause und auch die Schwarzwaldmythen sind kaum weniger exotisch als die der Alpen. Auch in der Zeitgeschichte spielten viele dieser Berge eine wichtige Rolle – ob in den Bauernkriegen, während der Badischen Revolution oder in den beiden Weltkriegen: Stets waren die Schwarzwaldhöhen und -täler von großer strategischer Bedeutung. Zu jedem der porträtierten Tausender erzählt die SWR Dokumentation eine „Berg-Story“, die ihn von den anderen abhebt: So haben sie – wie der Feldberg mit seiner „Enzianplage“ – eine ungewöhnliche Flora.
    Oder sie spielten – wie die Hornisgrinde mit ihren Westwallbunkern oder der Kniebis mit seinem „Führerhauptquartier Tannenberg“ – eine wichtige Rolle in der Militärgeschichte. Sie sind in vorgeschichtlicher Zeit – wie der Belchen – Teil eines gigantischen Steinzeitkalenders gewesen. Sie waren – wie die Weißtannenhöhe oder der Schauinsland – Schauplatz brutaler Verbrechen bzw. tragischer Unglücke oder – wie der Kandelfelsen – Ort von Mythen und unausrottbarem Hexenglauben. (Text: SWR)
    Deutsche TV-PremiereSo 25.04.2021SWR Fernsehen
  • Folge 4
    150 Jahre Alpengeschichte – eine dramatische Erzählung um Eroberung, Wagemut, Auslöschung und Überlebenswillen Ein Film von Philipp Engel Warum gehen Menschen in die Berge? Was macht die Faszination dieser Landschaft aus? Der Film begibt sich gemeinsam mit der Bergsteiger-Legende Reinhold Messner auf die Suche nach Antworten, auf eine ungewöhnliche Abenteuerreise durch die alpine Geschichte. Am Matterhorn erzählt Messner von der sagenhaften Erstbesteigung des Viertausenders vor 150 Jahren: ein Wettlauf zweier Freunde auf Leben und Tod.
    In Südtirol trifft Reinhold Messner seinen Freund Alexander Huber, einen der besten Freeclimber der Welt. Gemeinsam folgen sie den Spuren des legendären Bergsteigers Paul Preuß, dessen Leistungen in den 1930er Jahren aus den Gipfelbüchern getilgt wurden, weil er Jude war. Huber steigt eine historische Preuß-Route nach – wie der damals ohne jede Sicherung. Hundert Jahre ist es her, dass der Erste Weltkrieg die Alpen erreichte und aus Bergsteigern Soldaten wurden. Messner führt in eisige Felskavernen, wo die Alpensoldaten den Winter überstehen mussten.
    In der Eiger Nordwand erzählt er von Heinrich Harrer, dem mit seiner Seilschaft 1938 die Durchsteigung der eisigen Wetterseite des Eiger gelingt. Harrer ist ein Held, und er lässt sich feiern von den Nationalsozialisten – ein Kamerad, der den Tod nicht fürchtet, ein Vorbild für den geplanten Krieg. Aber auch dem Wanderer erschließen sich zu Beginn des 20. Jahrhunderts die Berge immer mehr. Tonnen von Steinen werden hinauf geschleppt, Hütten und Seilbahnen gebaut. Wie die Wege angelegt wurden und welch grandiose Landschaften sich dadurch eröffneten, zeigen eindrucksvolle Bilder aus der Luft.
    Aber Messner erzählt die Geschichte der Alpenhütten auch als eine von Ausgrenzung und Intoleranz. Der Antisemitismus nistet sich früher als anderswo in den Alpen ein. Die Schutzhütten, die sie selbst mit gebaut haben, dürfen Juden bald nicht mehr betreten. Dennoch können einige gerade in den Alpen ihr Leben retten. Messner trifft im Jamtal den Sohn des Hüttenwirtes Albert Lorenz. Der erinnert sich noch, wie sein Vater in der NS-Zeit für 1.000 Reichsmark jüdische Flüchtlinge auf steilen Bergpfaden in die Schweiz brachte.
    Messner führt zu grandiosen Schauplätzen von Dramen und Heldentaten, Verbrechen und Mutproben. Er trifft Zeitzeugen und Fachleute, zeigt historische Ausrüstungen und führt auf Gipfel und in Täler, zu Hütten und durch Felswände, zu Orten, an denen alpine und Zeitgeschichte geschrieben wurde: eine Zeitreise durch 150 Jahre Alpengeschichte, kenntnisreich erzählt von Reinhold Messner mit faszinierenden Aufnahmen und eindrucksvollem Archivmaterial. Gedreht wurde in Ultra HD und mit der Cineflex Heli-Kamera. (Text: SWR)
    Deutsche TV-PremiereSo 02.05.2021SWR Fernsehen
  • Folge 5
    Der Pfälzerwald ist Deutschlands größtes zusammenhängendes Waldgebiet und bildet mit den Nordvogesen ein grenzüberschreitendes UNESCO-Biosphärenreservat – Lebensraum vieler seltener Tier- und Pflanzenarten. Im Wechsel der Jahreszeiten begleitet die SWR Doku Menschen, die den Wert naturnahen Handelns erkannt haben und für den Erhalt der Natur kämpfen. Bizarre Fels-Formationen aus Buntsandstein und ein Jahrhunderte alter Baumbestand prägen die Landschaft. Der nährstoffarme Sandsteinboden trägt dazu bei, dass Eichen langsam wachsen und ihr Holz besonders hart und dichtporig ist. Förster Burkhard Steckel ist Herr über das „Millionenviertel“, in dem die teuersten Eichen Deutschlands gedeihen.
    Manch ein Stamm erzielt bei der jährlichen Holz-Versteigerung mehr als 10.000 Euro. In Fässern aus Pfälzer Eiche lässt Winzerfamilie John ihren Wein reifen. Ihre köstlichen Tropfen profitieren vom Klima am Rande des Pfälzerwaldes und zählen zu Deutschlands Spitzenweinen. Für Aufsehen sorgt ein Projekt zur Wiederansiedlung des Luchses. Das Raubtier galt im Pfälzerwald lange als ausgestorben. Michael Back, der Großkarnivoren-Beauftragte des Landes Rheinland-Pfalz, bringt immer wieder Luchse aus der Slowakei und der Schweiz in den Pfälzerwald.
    In den Nordvogesen setzt das Biosphärenreservat schottische Hochlandrinder zur Landschaftspflege ein. Die Tiere sollen verhindern, dass der Wald überhandnimmt und freie Flächen zuwachsen. Denn sogenannte Offenlandbiotope sind Lebensraum seltener Tier- und Pflanzenarten. Als Quelle der Inspiration dient der Pfälzerwald den Schülerinnen und Schülern der renommierten Deutschen Schuhfachschule in Pirmasens. Sie zählen zu einer Generation von jungen Kreativen, die der Kleinstadt neuen Glanz verleihen wollen. Einst galt sie als bedeutendste Schuhmetropole Deutschlands. (Text: SWR)
    Deutsche TV-PremiereSo 09.05.2021SWR Fernsehen
  • Folge 6
    Die Etsch ist der zweitlängste Fluss Italiens und markiert für viele Reisende den Weg von den Alpen gen Süden. Sie entspringt in Südtirol, fließt durch das Trentino und Venetien und mündet südlich der Lagune von Venedig in die Adria. Die SWR Dokumentation von Susanne Gebhardt folgt dem Flusslauf und begleitet eine Kanutin, die von Südtirol bis zur Mündung paddelt. Unterwegs trifft sie Menschen, die am Fluss leben und in ihrer Heimat fest verwurzelt sind. Luftaufnahmen setzen die abwechslungsreiche Landschaft in Szene. Zum Großteil ist die Etsch von majestätischen Bergen flankiert. Ihr Oberlauf führt durch den Vinschgau, eines der trockensten Täler der Alpen, das vom Apfelanbau geprägt ist und sich im Frühjahr in ein Blütenmeer verwandelt.
    Die Bäuerinnen und Bauern nutzen das Wasser der Etsch, um die Blüten vor Frost zu schützen. Zahlreiche Stromkraftwerke säumen den Fluss. Die meisten wurden in der Zeit des Faschismus gebaut, als Mussolini Südtirol italienisieren wollte. Der Fluss passiert traditionsreiche Städte, wie die Kurstadt Meran oder Südtirols Provinzhauptstadt Bozen, in der sich deutsche und italienische Kultur mischen. Auf einem Felsen hoch über der Etsch thront Schloss Sigmundskron, das als Symbol für Südtirols Autonomiebewegung gilt.
    1957 fand in der Burganlage die größte Protestkundgebung in der Geschichte der Provinz statt. Die Etsch gibt einem Hochplateau seinen Namen, dem Überetsch, das für seine Burgen und Ansitze bekannt ist. Heute werde die Ansitze oft als Filmkulisse genutzt, etwa für die ARD-Serie „Bozen-Krimi“. In Verona verläuft die Etsch in einer großen Schleife um die Altstadt, die zum Unesco-Welterbe zählt. Berühmt ist die Arena aus römischer Zeit, in der jeden Sommer die Opernfestspiele stattfinden. Autorin Susanne Gebhardt blickt hinter die Kulissen einer Aida-Aufführung und begleitet drei unterschiedliche Gewerke: eine Maskenbildnerin, eine Bühnenarbeiterin und einen Pferdetrainer.
    Um Verona vor Überschwemmungen zu schützen, werden die Wassermassen der Etsch im Ernstfall durch einen Tunnel in den Gardasee geleitet. Der Unterlauf der Etsch zieht sich in weiten Schleifen durch die Po-Ebene, die von der Landwirtschaft geprägt ist. An der Mündung liegt die Hafenstadt Chioggia, deren Kanäle an Venedig erinnern und in der sich einer der größten Fischmärkte Italiens befindet. Die Etsch-Mündung bildet die nördliche Begrenzung des Po-Deltas, das Heimat für Flamingos und zahlreiche Zugvögel ist. (Text: SWR)
    Deutsche TV-PremiereSo 16.05.2021SWR Fernsehen
  • Folge 7
    Florian Lex wollte nie weg von der Fraueninsel. Schon als Junge liebte er es, auf den Chiemsee hinauszufahren, um zu fischen. Heute führt er die Fischerei Lex in der achten Generation. Für ihn ist ein Tag dann gelungen, wenn er morgens um fünf Uhr den Fang einholen und am Nachmittag seinem Lieblingssport Kitesurfen nachgehen kann. Der führte ihn schon um die ganze Welt, doch am schönste findet Florian Flex es trotzdem auf dem Chiemsee. Wo König Ludwig II. ein Abbild von Schloss Versailles schaffen wollte, unzugänglich und den Blicken der Öffentlichkeit entzogen, lebt und arbeitet Jakob Nein, ein Landschaftsgärtner, Jäger und Naturmensch.
    Er ist verantwortlich für den Wald, die Wiesen und die rund 60.000 Freilandblumen, die allein den Schlosspark auf Herrenchiemsee schmücken. Jakob Nein mag es, die Elemente Erde und Wasser täglich zu spüren. Er hat sich daran gewöhnt, dass er nicht einfach mal so von der Insel wegkommt. Das Wasser bildet die Barriere. Wenn die Touristinnen und Touristen weg sind und Stille herrscht, dann hat er „seine Insel“ ganz für sich. Für die Biologin Katharina Stöckl und ihr Team ist der See Forschungsobjekt.
    Sie sucht auf dem Gewässergrund nach Süßwassermuscheln, die eine wichtige Rolle im Ökosystem einnehmen: Sie halten das Wasser sauber und bieten diversen Fischarten einen Platz zum Laichen. Doch auch in bayerischen Seen sind die Muscheln bedroht. Alle Mitglieder der „Lischkapelle“ haben ihre Wurzeln im Chiemgau und der Chiemsee zieht sie auch heute noch magisch an: als Inspirationsquelle für Texte, zum Fotoshooting und für Konzerte. Sie verwenden zwar traditionell bayerische Instrumente wie die Ziach, Tuba und Posaune, doch längst sind sie in der Pop-Musik angekommen. (Text: SWR)
    Deutsche TV-PremiereSo 30.05.2021SWR Fernsehen
  • Folge 8
    „Die magische Kraft des Tegernsees hat mich in den Bann gezogen“, sagt der Fotograf Chris Tille. Jahrelang reiste er im Auftrag von großen Unternehmen durch die Welt, bis er eines Tages entschied, die Seenoberfläche als Leinwand seiner Fotografien zu betrachten. Seit zwölf Jahren fotografiert Chris Tille den Tegernsee konsequent. Dabei stößt er in die Tiefe von Makrowelten vor und findet in Wellenformen, Lichtreflexen und Spiegelungen kunstvolle Botschaften: „Der See malt sein eigenes Bild, jede Millisekunde aufs Neue“.
    Alv Kintscher ist der Geheimtipp unter den „Interior-Designer*innen“, nicht nur im Tegernseer Raum. Internationale Größen aus Wirtschaft und Kultur lassen sich von ihm ihre privaten Rückzugsorte gestalten. Sein Merkmal: Er arbeitet mit natürlichen Materialien und benutzt für seine Einrichtungen Fundstücke aus dem See oder den Bergen um den See. Gerade das Wilde, Unperfekte ist in seinen Augen pure Schönheit. Im Kontrast mit klaren modernen Linien schafft er ein oberbayerisches Design, das nicht heimelig wirkt.
    „Modern Nature“ nennt er das, meist auch mit Spuren vom Tegernsee. Wenn Regina Glas in die Luft gehen kann, dann ist sie glücklich. Seit ihrer Kindheit hat sie immer vom Fliegen geträumt. Inzwischen ist sie eine der besten Drachenfliegerinnen der Welt und außerdem Team-Chefin der deutschen Nationalmannschaft. Auf Reisen mit ihrem Drachen hat sie viele schöne Landschaften gesehen, aber am Wallberg hoch überm Tegernsee zu starten, das sei unvergleichlich, „wie Heimkommen“. „Der See gibt mir seine ganz eigenen Zeichen.
    Wenn der Wind abflaut, dann flimmert alles – Seenflimmern, schwer zu beschreiben, unglaublich schön“. Gmund ist ein Ort am Tegernsee. Aber Gmund steht auch für Papierkultur seit 1829. Das hochwertige Papier aus der alteingesessenen Fabrik beschert dem Ort immer wieder einen Hauch von Hollywood-Glamour, denn hier werden die Oscar-Umschläge gefertigt. Florian Kohler ist Papiermacher in vierter Generation und nicht nur stolz auf das internationale Prestige. Für ihn ist es ebenso wichtig, dass die Papierfabrik Gmund bei der Umweltfreundlichkeit ganz vorne an der Spitze steht.
    Der Arbeitstag von Simpert Ernst beginnt morgens um vier Uhr. Er ist einer von drei Freunden, die die Fischerei Tegernsee betreiben. Nachhaltigkeit ist den jungen Fischern besonders wichtig, denn sie wollen noch in 20 Jahren von der Fischerei leben können. Auf der Suche nach einer Lehrstelle ist Simpert Ernst vom Ammersee an den Tegernsee gezogen und hat hier seine Liebe zu der besonderen Atmosphäre am See entdeckt: „Den Tegernsee kann man mit einer Insel vergleichen, er ist wie eine kleine eigene Welt“. (Text: SWR)
    Deutsche TV-PremiereSo 30.05.2021SWR Fernsehen
  • Folge 9
    Einmal mit dem Schiff quer durch Schweden – von Göteborg nach Stockholm. Das ist für viele ein Traum. Der Wasserweg von etwas mehr als 600 Kilometern verbindet die beiden größten Städte des Landes. Der Götakanal macht rund 190 Kilometer der Strecke aus, von Sjötorp nach Mem. Auf einem der alten Kanaldampfer begleiten ARD-Skandinavien-Korrespondent Christian Stichler und seine Kollegin Tatjana Reiff Passagiere und Crew an Bord der M/​S „Juno“ an vier Tagen und drei hellen Nächten durch den schwedischen Sommer. Start der Reise ist Göteborg. Kapitän Pierre Dacke auf der Brücke der „Juno“ ist ein Routinier.
    Trotzdem ist die Fahrt auf dem Kanal an den engen Stellen immer wieder eine Herausforderung. Auch Kreuzfahrtleiterin Anna Lindvsll, Mitte 20, ist auf dem Schiff fast schon zu Hause. Zunächst geht es über den Göta älv in Richtung Vänern, dem größten See Westeuropas. Die ersten großen Schleusen werden passiert. Langsam kommt die Festung Bohus in Sicht. Die Schleusentreppe von Trollhättan ist der erste Höhepunkt der Reise, 32 Meter Höhenunterschied durch vier Kammern. Im Sommer Treffpunkt von vielen Automobilveteranen und -veteraninnen. Schließlich wurden hier in den Saab-Werken jahrzehntelang Kultautos produziert.
    Am Abend des ersten Tages erreicht die „Juno“ schließlich den Vänern. An dessen südlichem Seeufer liegt das mehr als 400 Jahre alte Schloss Läckö, eines der schönsten in Schweden. Die Passagiere sind beim Mittsommerfest dabei, wenn die kürzeste Nacht des Jahres gefeiert wird. Am nächsten Morgen beginnt die „Juno“ mit der Einfahrt in den eigentlichen Götakanal bei Sjötorp. 190 Kilometer, 58 Schleusen und 50 Brücken liegen jetzt vor den Reisenden. Der Kanal ist ein kulturhistorisches Baudenkmal und im Sommer ein wichtiger Wasserweg. Am Ende von Tag zwei erreicht die „Juno“ Motala, die Kanalstadt am Vättern.
    Von hier aus wurde die Idee des Kanals vor fast 200 Jahren vorangetrieben. Inzwischen ist in vielen Schleusenwärterhäuschen neues Leben eingezogen. Der Sommer ist hier eng verbunden mit dem Rhythmus des Kanals. Die „Juno“ hat den höchsten Punkt der Reise hinter sich. In Berg geht es über insgesamt 15 Schleusen rund 40 Meter hinunter zum See Roxen. Am Ende von Tag drei werden dann die letzten Schleusenkammern von Mem erreicht. Nun hat die „Juno“ freie Fahrt hinaus auf die Ostsee. Nach vier Tagen und drei Nächten erreicht die M/​S „Juno“ mit ihren rund 50 Passagieren Stockholm. (Text: SWR)
    Deutsche TV-PremiereSo 06.06.2021SWR Fernsehen
  • Folge 10
    Die Provence im Südosten Frankreichs ist für viele Menschen ein Sehnsuchtsort: Romantische Bergdörfer, lila blühende Lavendelfelder, türkisblaue Meeresbuchten – und das alles beschienen vom milden Licht des Südens. Diese Kombination hat seit je her Maler*innen, Schriftsteller*innen und Lebenskünstler*innen in die Region zwischen Rhonetal und Italien gelockt. Und Abenteuersuchende. Denn inmitten der Provence befindet sich die größte Canyon-Schlucht Europas: die Gorges du Verdon. Auf einer Länge von 21 Kilometern und bis zu 700 Meter tief bietet sie Abenteuer und Herausforderungen en masse.
    Ganz unten rauscht der namensgebende Fluss Verdon, durch dessen Wildwasser sich Extremsportler*innen auf kleinen „Hydrospeed“-Brettern kämpfen. Ohne ortskundige Führer*innen wie Jean Phillipe kann der Nervenkitzel lebensgefährlich werden. Doch auch er und sein Team müssen eingangs der Saison die Strecke neu erkunden, bevor sie hier Ungeübte ins Wasser lassen. Denn der Parcours ändert sich: Ständig stürzen Felsbrocken oder Bäume in den Fluss und schaffen immer neue Hindernisse, Stromschnellen und Grotten.
    Wenn sich ein Unfall mit Wildwasser-Paddlern oder-Paddlerinnen, Hochseilartisten oder Bergwandernden ereignet, muss die „G.R.I.M.P“- Einheit der Feuerwehr ran – spezialisierte Höhenretter, die selbst in 400 Meter hohen Steilwänden Leben retten. Ihren Einsatz müssen die Männer um Colonel Dossolin regelmäßig üben, damit es im Ernstfall schnell geht – auch wenn die Sicherheit Vorrang hat. Bei einer Übung wird der Nachwuchs-Feuerwehrmann Anthony Isnard 30 Meter in eine Steilwand herabgelassen, um von den Kollegen gerettet zu werden.
    Unter ihm die atemberaubende Verdon-Schlucht, 360 Meter tief … Das Geschäft mit dem Lavendel ist einer der Hauptwirtschaftszweige für die Menschen in der Provence. Viele traditionsreiche Familienbetriebe produzieren hier Öle, Seifen und Essenzen für die legendären Parfumhersteller von Grasse. Odile Tassi versucht in Clansayes, einem Dörfchen in der nördlichen Provence, ihren Traum zu verwirklichen: Eine eigene Lavendelproduktion in Bio-Qualität, um selbst Kosmetikartikel herstellen zu können.
    Dafür hat sie ihren gut bezahlten Job als Businessfrau aufgegeben. Allerdings stößt sie auf jede Menge Widerstände: Der knallrote Klatschmohn breitet sich in Windeseile auf ihren Feldern aus und verkrautet ihre Lavendel-Pflanzen. Odile muss vieles mühsam in Handarbeit erledigen und ihr alter Peugeot-Trecker von 1976 will auch nicht immer. Dazu begegnen ihr auch noch viele alteingesessene Bäuerinnen und Bauern mürrisch und missgünstig.
    Der Sport der Provence ist Boule, das Spiel mit kleinen polierten Stahlkugeln, das hier überall auf platanengesäumten Dorfplätzen von Jung und Alt zelebriert wird. Die Boules werden in Marseille noch in Handarbeit gefertigt. Im Familienbetrieb der Rofritschs fertigt Stammhalter Hervé mit wenigen Angestellten die „Boules bleues“ in vierter Generation. Jedes Muster wird von Hand gefräst, jede Kugel im alten Ofen gebrannt und einzeln poliert. Hervé glaubt, dass nur so wirkliche Qualität entsteht. Allerdings setzt die Konkurrenz auf computeroptimierte Prozesse und verkauft viel mehr. (Text: SWR)
    Deutsche TV-PremiereSo 20.06.2021SWR Fernsehen
  • Folge 11
    Die Reise führt durch die französische Region Provence-Alpes-Côte d’Azur. Vom Norden bis in den Süden. Hier verstecken sich viele Gartenschätze, eingebettet in die wunderbare Landschaft der Provence. Allerdings sind es hier keine Barockgärten, die jährlich eine Vielzahl von Besucherinnen und Besuchern anlocken. Da ist z. B. der Kräutergarten von La Garde-Adhemar, der sich von oben wie eine Sonne präsentiert. Geschaffen hat den ganzjährig für jede*n geöffneten Garten eine Anwohnerin dieses romantischen Städtchens, das zu den schönsten in Frankreich zählt.
    Die Gärten der alten Klosterruinen der Abbaye Saint André, gelegen gegenüber dem Papstpalast in Avignon, verknüpfen liebevoll Garten mit Historie. Der Garten vom Château Val Joanis ist der gelungene Versuch, barocke Gestaltungsprinzipien modern zu interpretieren. In Château Gourdon wird’s dann noch formaler. Eigentlich handelt es sich hier um einen Barockgarten, doch er zeigt sich nicht so, wie es für diese Epoche üblich war. Die alte Wehranlage erstreckt sich über drei Terrassen und kleidet sich vorwiegend in Grün.
    Auch weitläufige und naturnahe Gärten wie die der Domaine du Rayol, die zum Genießen und zu mehr gärtnerischer Gelassenheit einladen, sind Teil der Gartenreise durch Frankreich. Ein weiterer Abstecher führt in einen spektakulären Privatgarten, den eine provenzalische Landschaftsarchitektin angelegt hat, den Garten der Abbaye Sainte Marie de Pierredon. In St. Rémy kann man auf den Spuren van Goghs wandeln, die Architektur genießen und die Nervenheilanstalt besuchen, in der der Künstler seine letzten Jahre verbrachte und etliche Werke geschaffen hat. (Text: SWR)
    Deutsche TV-PremiereSo 20.06.2021SWR Fernsehen
  • Folge 12
    Von Bergen, der zweitgrößten Stadt Norwegens, bis nach Kirkenes an der russischen Grenze geht es immer an der Küste entlang, zu majestätischen Fjorden, ins Fjell, durch alte Hansestädte, in malerische Dörfer und durch eine grandiose und wechselhafte Landschaft, die in Europa einzigartig ist. Fast 3.000 Kilometer sind auf der Reise bis zur norwegisch-russischen Grenze zu bewältigen. (Text: SWR)
    Deutsche TV-PremiereSo 27.06.2021SWR Fernsehen
  • Folge 13
    Die Bergwelt Südtirols ist für viele ein Sehnsuchtsziel. Hoch über dem Eisacktal steht das Schutzhaus Latzfonser Kreuz, der höchstgelegene Wallfahrtsort Südtirols. Die SWR Dokumentation begleitet die Wirtsfamilie Lunger, deren Tochter Tamara Extrembergsteigerin ist, eine Saison lang bei der Arbeit. Vor der Schutzhütte erstreckt sich der Blick über einige der berühmtesten Dolomitengipfel: Lang- und Plattkofel, Sellastock und Geislerspitzen. Im Sommer sind die Dolomiten Kletter- und Wanderparadies, im Winter eines der Alpen-Traumziele zum Skifahren.
    Teile der Dolomiten zählen zum Unesco-Welterbe. Die Doku zeigt spektakuläre Luftaufnahmen. Sie begleitet unter anderem das Team des Rettungsvereins Aiut Alpin bei seinen Einsätzen und einer heiklen Übung an den Drei Zinnen, begegnet Hollywood-Star Terence Hill bei Dreharbeiten am Pragser Wildsee und schaut dem Grödner Holzbildhauer Aron Demetz bei der Arbeit zu, dessen Skulpturen schon auf der Biennale in Venedig zu sehen waren. Außerdem besucht SWR Autorin Susanne Gebhardt mit ihrem Fernseh-Team die Baustelle an der Edelrauthütte, mit deren Neubau der Brixner Architekt Matteo Scagnol für Aufsehen sorgt.
    Sie trifft die „Burgherrin“ und ehemalige Magd Terese Gröber, die ihr Leben der mächtigen Trostburg widmet und im Sommer Besucher*innen empfängt. Nicht zuletzt schaut sie dem Leibarzt der Gletschermumie Ötzi über die Schulter, Eduard Egarter-Vigl aus Bozen, wenn er seinem tiefgefrorenen Patienten eine Befeuchtungsbehandlung verabreicht. (Text: SWR)
    Deutsche TV-PremiereSo 11.07.2021SWR Fernsehen
  • Folge 14
    Sommerliche Schönwetterphasen sind auch im Norden des Kontinents beständiger geworden. So reisen seit Ende des Kalten Krieges und der Öffnung Osteuropas immer mehr Menschen, oft auf dem Wasser, Richtung Ostsee. Sie wird auch Baltische See genannt und ist eines der jüngsten Meere auf dem Globus, entstanden nach der vorigen Eiszeit. Faszinierend sind die gut erhaltenen Stadtburgen, die malerischen Schären am Rande des Mare Baltikum, die weiten, ursprünglichen Landschaften, die verträumten Dörfer, die geschichtsträchtigen Handelsmetropolen, die endlosen Sandstrände. Die Dokumentation widmet sich mit spektakulären Bildern der Schönheit dieser Küstenlandschaften und ihrer überraschenden Lebendigkeit, konzentriert sich auf Highlights der Natur und beeindruckende Städte und trifft auf Einheimische, die den Zuschauerinnen und Zuschauern mit ihrem speziellen Alltag die Besonderheiten ihrer Heimat zugänglich machen.
    Die Reise über die sommerliche Ostsee geht von Schweden über Finnland und Sankt Petersburg bis ins Baltikum. In Schweden besucht das Fernseh-Team eine Schäferin auf Gotland, entdeckt die Nachbarinsel Fårö mit ihren verlassenen Fischerdörfern und die Raukar, Kalksteinsäulen im Meer, und fährt kurz nach Sonnenaufgang durch die Schären in die Hauptstadt Stockholm.
    Etwas außerhalb der finnischen Hauptstadt Helsinki, der nördlichsten Metropole der Welt, geht es dann um die langen Tage im nordischen Sommer und die deprimierend kurzen Tage im Winter, die dünne Besiedlung Finnlands, um Berührungsängste und Einsamkeit und um deren skurrile Auswirkungen auf das Miteinander der Finninnen und Finnen. Dabei trifft die Doku auf überraschend fröhliche Tangomusiker*innen, einen erfahrenen Bergsteiger, der auf einem einsamen Leuchtturm lebt, Grenzschützer auf Patrouille in einem abgelegenen ehemaligen Sperrgebiet und nordische Wärmeliebhaber*innen.
    In Sankt Petersburg begegnet das Team einem visionären Stadtgestalter, der mit seiner Barkasse die Häfen der Industrievororte erobert, begleitet einen Hochzeitsfotografen an den attraktivsten Motiven der Ostseemetropole und besucht ein „Wodkazimmerchen“. In Estland trifft Hightech auf Tradition. Im Hafen gibt es eine Begegnung mit Spezialistinnen und Spezialisten für Unterwasserroboter. Es lässt sich erahnen, dass sich Estland zum Silicon Valley Europas mausert.
    Den gleichen Elektronikexperten und -expertinnen begegnet das Fernseh-Team am Abend beim Volkstanz in klassischen Trachten. Der Gegensatz von Moderne mit Internet und traditionsbewusster Idylle mit ihrem Glauben an die magischen Kräfte der Natur wird vor allem auf dem Land sichtbar. Im Sumpfgebiet Soomaa stoßen die Filmemacher*innen auf einen traditionellen Holzbootbauer im Einbaum sowie auf der Insel Saaremaa auf Frauen, die den besonderen Kräften des Wacholders auf der Spur sind. In der lettischen Hauptstadt Riga wird das lettische Sängerfest besucht, bei der mehr als 12.000 Menschen gleichzeitig auf der Bühne stehen und gemeinsam singen.
    Ein Erbe der sogenannten Singenden Revolution. Auf dem Landweg geht es dann zum Mittsommernacht-Fest in Litauens Hauptstadt Vilnius, zum Berg der Kreuze und wieder an die Ostsee auf die Kurische Nehrung. Auch hier wird gesungen. Landschaften erzählen ihre Geschichte. Alltagsgeschichten der Menschen, die hier leben und arbeiten, machen die Besonderheit dieser Welt spürbar. Sie sind Schlüssel der außergewöhnlichen Landschaft mit all ihrer Schönheit, ihrer „Exotik“ und ihren Herausforderungen. (Text: SWR)
    Deutsche TV-PremiereSo 25.07.2021SWR Fernsehen
  • Folge 15
    Mallorca ist eine der Lieblingsinseln der Deutschen, viele kennen jedoch nur ihren Strand und das Meer. Dabei hat die Insel ein zweites, anderes Gesicht: das unbekannte stille Mallorca – abseits der großen Touristenströme. Im Westen der Insel wartet ein spannendes Wanderparadies. Die Serra de Tramuntana ist eine ausgedehnte Gebirgskette mit einer spektakulären Landschaft, geprägt von aussichtsreichen Gipfeln von mehr als 1000 Metern und einer wild zerklüfteten Küste mit steilen Kalksteinklippen. Im Tramuntana-Gebirge sind die Vegetation ursprünglich und die Natur noch weitgehend intakt. Quer durch die Serra de Tramuntana führt der europäische Fernwanderweg GR 221, der auch „La Ruta de Pedra en Sec“ – Trockensteinmauerweg – heißt, da er oft auf mauergestützten Pfaden, die die Steilhänge landwirtschaftlich nutzbar machen, verläuft.
    Die Inselquerung zu Fuß beginnt in Puerto Andratx, führt dann in mehreren Etappen weiter über die südwestlichen Bergdörfer Estellencs und Esporles bis ins westliche Sóllertal. Von dort geht es vorbei an den höchsten Riesen Mallorcas hoch zum Cap de Formentor, ganz im Norden. Die Wanderungen führen mitten hinein in die gewaltige Bergwelt der Serra de Tramuntana. Unter anderem geht es über den berühmten, eigens ausgebauten Reitweg des Erzherzogs Ludwig Salvator zu Füßen des Teix-Massivs. (Text: SWR)
    Deutsche TV-PremiereSo 01.08.2021SWR Fernsehen
  • Folge 16
    Die Baleareninsel Menorca steht zu Unrecht im Schatten ihrer großen Schwester Mallorca: Auch hier gibt es schöne Strände, Städte zum Flanieren und sehr unterschiedliche Landschaften. Wer nicht ausschließlich zum Baden herkommt, kann die vielen Gesichter Menorcas leicht kennenlernen: Nur 50 Kilometer liegen zwischen den beiden Städten Maó und Ciutadella, also zwischen Ost- und Westküste. So führt der „Pferdeweg“, eine alte Reiterroute, in Abschnitten rund um die Insel, auf ihn trifft man im Süden genauso wie entlang der Nordküste. Herrliche Ausblicke bieten sich von den Landhotels aus – und wenn dort noch ein prämierter Käse handgemacht wird, haben Besucher*innen schon eines der wichtigsten Produkte des Biosphärenreservats Menorca kennengelernt.
    Ein anderes auffälliges Merkmal der Insel ist ihr Steinreichtum: Die Trockenmauern zwischen den Feldern prägen das Bild genauso wie die vielen gut erhaltenen steinernen Reste einer 4.000 Jahre alten Siedlungskultur. Bis heute hat sich die Tradition des Steineschleuderns erhalten: Filmautorin Dagmar Hase begleitet eine Marktfrau, die auch balearische Steinschleudermeisterin ist. Die sogenannten Foners Balears galten während der Antike als treffsichere Schützen und gaben den Balearen ihren Namen. Wer kulinarische Köstlichkeiten sucht, wird in den Markthallen der Inselhauptstadt Mahón fündig. (Text: SWR)
    Deutsche TV-PremiereSo 01.08.2021SWR Fernsehen
  • Folge 17
    Korsika ist vielleicht eines der letzten echten Abenteuer in Europa: sanft und wild, üppig und karg. Eine Herausforderung für jede*n Radfahrer*in. Doch Korsika belohnt großzügig Landschaft – schneebedeckten Bergwipfeln, blendend weißen Sandstränden, wilden Vegetationen und rotbraunen Felsen . Rad-Guides zeigen ihre unterschiedlichen Lieblingsstrecken und Lieblingsorte. Knapp 100 Kilometer und 2.300 Höhenmeter legt die Hotelfachfrau Clémence Raffi auf ihrer Tour durch den Süden der gebirgigen Insel zurück. Vom Touristenzentrum Porto Vecchio fährt sie über das malerische Bergdorf Zonza bis zum Cocoon Village in l’Ospédale, wo sie eine ungewöhnliche Nacht in einer außergewöhnlichen Unterkunft erwartet.
    Wie kleine Nester hängen in diesem Dorf Kugeln an den Felsen: Camping der Luxusklasse, auch Glamping genannt. Der ehemalige Rennradprofi Dominique Bozzi, der einzige Korse, der jemals die Tour de France mitgefahren ist, gilt auf der Insel als lebende Legende. Heute trainiert er Häftlinge im Rahmen eines Wiedereingliederungsprogrammes. Mit ihm geht es über eine Serpentinen-Straße hoch über der windumtosten Küste um das Kap von Korsika. (Text: SWR)
    Deutsche TV-PremiereSo 08.08.2021SWR Fernsehen
  • Folge 18
    Sardinien begeistert mit seiner einzigartigen Naturlandschaft, smaragdgrünem Wasser und Buchten mit feinstem weißem Sand. Fahrradbegeisterte finden ihr Glück aber eher im hügeligen und bergigen Inneren der Insel, einer fast menschenleeren Landschaft von rauer, wilder Schönheit. Giovanni Lamieri startet von Alghero im Nordwesten Sardiniens über Bosa nach Tinnura. Der 44-Jährige machte sein Hobby zum Beruf: Er betreibt einen Fahrradverleih und bietet eigene Touren an. Mit ihm geht es auf Entdeckungsfahrt zu den seltenen Gänsegeiern. Eine der letzten und größten Gänsegeier-Kolonien kann nördlich von Bosa bewundert werden. Die Raubvögel nisten in den offenen Steilwänden direkt über dem Meer.
    Die Lehrerin Maria Carrada zeigt ihre Lieblingsstrecke, die quer durch die Inselhauptstadt Cagliari führt. Von der Altstadt fährt sie zum Hafen und zu den alten Salinen, heute ein Naturschutzgebiet und Vogelparadies. Zahlreiche Flamingos sind dort heimisch. Von dort ist es nicht mehr weit zum berühmten Stadtstrand Poetto, Sardiniens Copacabana. In der Provinz Ogliastra an der Ostküste der Insel erkundet der Fotograf Riky Felderer mit dem Rad immer wieder ganz besondere Routen, die nicht für jede*n zugänglich sind. Zu seinen Zielen gehörten die berühmte Punta Giràdili, eine Felswand nur für geübte und erfahrene Kletternde sowie die Naturoase Marina di Gairo, ein von roten Felsen umsäumter Traumstrand. (Text: SWR)
    Deutsche TV-PremiereSo 08.08.2021SWR Fernsehen
  • Folge 19
    Die Seen und Flüsse Mecklenburgs sind Heimat und Sehnsuchtsort. Mehr als 2.000 miteinander verbundene Seen mit einsamen Ankerbuchten und unbewohnten Inseln machen Mecklenburg-Vorpommern zum wasserreichsten Bundesland. Flüsse wie Havel oder Peene durchziehen das Land wie blaue Wasseradern. Die SWR Doku macht eine Reise durch ein Naturparadies. Das Besondere ist die Perspektive. Der Blick geht vom Wasser aufs Land. Von Fürstenberg an der mecklenburgischen Grenze geht es durch urige Wälder und entlang weitläufiger Wiesen über Müritz, Warnow und Peene bis ins windige Achterwasser.
    Orte und Natur-Highlights zwischen Schwerin und Neubrandenburg werden vorgestellt. Zu sehen sind Einheimische und Urlauber*innen, die mit den unterschiedlichsten Gefährten auf dem Wasser unterwegs sind. Die Doku zeigt in einmaligen Aufnahmen die artenreiche Tier- und Pflanzenwelt der Mecklenburgischen Seenlandschaft. In Fürstenberg startet Familie Tahan eine aufregende Tour mit einem gemieteten Hausboot. Das Boot hat nicht nur den Wert eines Einfamilienhauses, es ist auch fast so groß. Auf dem Weg von Fürstenberg zum Fischerfest in Wesenberg muss Freizeitkapitänin Conny Tahan das Hausboot durch enge Kanäle und schmale Schleusen navigieren.
    Nicht die einzige Herausforderung für die vierköpfige Familie. Neustrelitz ist das nördliche Tor zur Mecklenburgischen Kleinseenplatte. Ein beliebter Ausgangspunkt für Bootstouren aller Art. Die Jugendfeuerwehr aus dem mecklenburgischen Feldberg hat sich Holzflöße für ihre Tour ausgesucht. Ausgestattet mit Proviant und Blaulicht, erleben die Jungen und Mädchen von der Feuerwehr einen feuchtfröhlichen Ausflug. Katrin Spiwok und Thomas Diekel fahren auf der Müritz Streife. Im Sommer gehen den Beamtinnen und Beamten der Wasserschutzpolizei vor allem unerfahrene Urlauber*innen mit ihren Leihbooten ins Netz.
    Denn auch auf dem Wasser gelten Verkehrsregeln, von denen einige Touristinnen und Touristen noch nie gehört haben wollen. Ranger Roland Weber kennt den größten Waldnationalpark Deutschlands seit seiner Kindheit und zeigt eine Tour durch die alten Buchenurwälder, die seit 2011 zum Unesco-Weltnaturerbe gehören. Durch die fantastischen Landschaftsaufnahmen und einzigartigen Geschichten aus der Region erleben die Zuschauer*innen diese Urlaubsreise durch die norddeutsche Heimat mit. (Text: SWR)
    Deutsche TV-PremiereSo 15.08.2021SWR Fernsehen
  • Folge 20
    Im Tessin, dem südlichsten Kanton der Schweiz, trifft alpine Bodenständigkeit auf italienische Lebensart. Insbesondere der Lago Maggiore und der Luganer See sind von mediterranem Klima geprägt und beliebte Urlaubsziele. In den tief eingeschnittenen Seitentälern hat die Bergregion, die einst als Armenhaus der Schweiz galt, ihre Ursprünglichkeit bewahrt. Die SWR Dokumentation begleitet Menschen, die sich stark machen für ihre Traditionen und den Erhalt der Natur. Eine 16-Jährige, die Zimmerin lernt, rettet die typischen Steinhäuser, „rustici“ genannt, vor dem Verfall.
    Ein ehemaliger Lehrer hat in einem Bergdorf eine Mühle rekonstruiert und produziert geröstetes Maismehl, einst ein Arme-Leute-Essen, heute eine Spezialität. Ein Aussteiger hat eine typische Sommersiedlung übernommen und mit Hilfe der heimischen Nera-Verzasca-Ziege ein neues Leben begonnen. Verschiedene Wissenschaftler*innen gehen in der Bergregion ihrer Forschung nach und setzen sich für den Schutz der Natur ein. Auf einer malerischen Hochalm untersucht eine Biologin den Bestand von Bodenbrütern und versucht, den Lebensraum der Vögel zu bewahren.
    Wissenschaftler*innen kontrollieren den Fischbestand eines Bachs und entdecken den „Maskierten Steinbeißer“, eine autochthone Fischart südlich der Alpen. Geomorphologinnen und Geomorphologen erforschen die Bewegungen von Blockgletschern, gefrorenen Geröllmassen, die talabwärts wandern. Höhlenforscher*innen erkunden das unterirdische Tessin. Beeindruckende Luftaufnahmen zeigen die Vielfalt der Landschaft und anhand von Archivbildern taucht die Doku in die Geschichte der Region ein.
    Im Tessin herrschte früher bittere Armut. Im 19. Jahrhundert begann eine große Auswanderungswelle. Zehntausende Tessiner*innen suchten in Übersee ein besseres Leben. Besonders groß war die Not in kinderreichen Familien. Bis in die 1940er Jahre verkauften manche Eltern sogar ihre kleinen Söhne als Kaminkehrer in die Großstädte Norditaliens. Im Süden grenzt das Tessin an Italien und bis zum Zweiten Weltkrieg waren dort viele Waren teurer als in der Schweiz. Schmuggel prägte die Grenzregion und heute erzählen die Verstecke der Schmuggler amüsante Zeitgeschichte. (Text: SWR)
    Deutsche TV-PremiereSo 22.08.2021SWR Fernsehen
  • Folge 21
    Graubünden ist der größte Kanton der Schweiz und übertrifft mit 2.100 Metern Durchschnittshöhe viele andere Regionen der Alpen. In den abgelegenen Hochtälern haben manche Bündner*innen ihre eigene Sprache bewahrt: das Rätoromanische. Der Rhythmus der Natur bestimmt das Leben der Menschen in der Höhe. Gefahren wie Lawinen oder Steinschlag lehren sie Bescheidenheit und Respekt im Umgang mit der Natur. Für viele ist daher der Schutz der Wildtiere und ihrer Lebensräume eine Herzensangelegenheit. Im Südosten des Kantons liegt der älteste Nationalpark der Alpen. Einst ausgerottete Tiere wie der Steinbock, das Wappentier des Kantons, sind wieder heimisch.
    Mit eindrucksvollen Luftaufnahmen begibt sich die Doku auf eine Reise durch die Bergwelt Graubündens und entdeckt neben einem einzigartigen Ökosystem auch die Bündner Lebensart. Ein junger Engadiner trainiert in jeder freien Minute schwierige Kletterrouten. Diesen Sommer will er endlich die anspruchsvolle Prüfung zum Schweizer Bergführer ablegen. Zwei Künstler*innen bewirtschaften ihren Hof trotz der Höhenlage rein biologisch. Aber nicht alle Anbauexperimente mit alten Getreidesorten sind erfolgreich. Diese naturnah genutzten Kulturlandschaften bieten bedrohten Fledermausarten einen idealen Lebensraum.
    Wissenschaftler*innen arbeiten an einem Computermodell, mit dem man die kleinen Säugetiere besser schützen kann. Wölfe, vor über 100 Jahren in der Schweiz ausgerottet, lassen sich langsam wieder nieder. Der Chef der Wildhut beim Beverin vermutet, dass sich auch in seinem Bezirk ein Rudel bilden könnte. Um seine Tiere vor Wolfsangriffen zu bewahren, setzt ein Schäfer auf Herdenschutzhunde. Doch wenn Bergsportler*innen eine geschützte Herde einfach durchqueren wollen, anstatt sie weiträumig zu umgehen, kommt es nicht selten zu Konflikten. (Text: SWR)
    Deutsche TV-PremiereSo 22.08.2021SWR Fernsehen
  • Folge 22
    Österreich ist eine Welt voll steinerner Giganten. Insgesamt 695 Dreitausender Gipfel gibt es laut Österreichischem Alpenverein. Der Großglockner ist mit 3.798 Metern der höchste Berg und das Wahrzeichen Österreichs. Wer in den Bergen des Nationalpark Hohe Tauern lebt, braucht Kraft und Gelassenheit. Denn die Natur gibt den Takt des Lebens vor. Es auch vorkommen, dass es im August plötzlich schneit. Helga Pratl ist Hüttenwirtin. Die Salm-Hütte liegt unterhalb des Großglockners auf 2.644 Metern Höhe. Drei Monate im Jahr bewirtschaftet die gelernte Köchin das Haus, in das rund 1.500 Übernachtungsgäste und 250 Tagesgäste während der Saison einkehren.
    Eine Materialseilbahn, die Lebensmittel zur Salm-Hütte bringt, gibt es nicht. Einmal in der Saison kommen Material und Trockenprodukte per Helikopter. Frische Lebensmittel, wie Obst und Gemüse, schleppen Helga und ihre Mitarbeiter*innen jede Woche zu Fuß nach oben. „Manchmal denk’ ich mir auch, ich hab’ ein bisschen einen Vogel, wenn ich alles da herüber schlepp’, aber dann ist es auch wieder so schön und fit wird man auch noch dazu“, sagt die 54-Jährige Helga zu ihrem harten Job.
    Auf der Grieswies-Alm im Rauriser Tal findet jedes Jahr ein Kampf unter Hengsten statt. Zehn Tiere kämpfen hier in einer Arena um die Position des Leithengstes. Der wird später die Gruppe anführen, wenn die Tiere den Sommer auf der Alm verbringen. Georg Lechner ist mit Kratos, seinem 3-jährigen Hengst, das erste Mal dabei. Beißen, treten und boxen – erlaubt ist an Machtdemonstration alles. Was rau und brutal aussieht, ist für die Tiere ein überlebenswichtiges Ritual.
    Es gibt aber eine Überraschung: Nicht der Stärkste macht das Rennen. Anders ist es beim „Ranggeln“, einer Art Ringkampf, der zum Brauchtum Österreichs gehört und traditionell nur von Männern bestritten wird. Schon die Ritter sollen geranggelt haben, um sich auf ihre Wettkämpfe vorzubereiten. Später ging es darum, dem Kräftemessen einen Rahmen zu geben. Hermann Höllwart ist einer der besten Ranggler in Österreich. Abgeguckt hat sich der 30-Jährige die Technik von seinem Opa, den er zusammen mit seinen Ranggler-Feunden besucht.
    Im Sommer lebt Hans Höllwart mit seiner Frau in einer einsamen Hütte auf einer Alm im Rauriser Tal. Da kommt ihm jede Abwechslung gelegen. „Ich schau noch gerne zu. Denn ich war selber mal a Kanone,“ sagt der 92-Jährige. In Armschlag, in Niederösterreich, kann man den Zauber des Mohns erleben. Das Dorf mit seinen 87 Bewohnerinnen und Bewohnern ist das Mohn-Dorf Österreichs. Sie machen dort alles aus ihrem Graumohn: Mohn-Öl, Mohn-Honig oder Mohn-Schnaps. Sogar Mohn-Handcreme gibt es.
    Früher war der Ort verlassen – ohne Perspektive. Heute leben viele vom Mohn und seiner Vermarktung. Auch Markus Weinmann und seine Familie. „Die schönste Saison ist die Blüte des Mohns“, schwärmt er. Doch die Saison ist kurz. Jede Blüte blüht nur einen einzigen Tag. Gerade einmal zwei bis drei Wochen im Jahr kann man den Zauber bewundern. In Gaflenz hat eine Gruppe junger Frauen eine alte Tradition auf den Kopf gestellt. Sie „platteln“, wie das hier heißt. Natürlich in Lederhosen. Dabei war das Platteln früher den Männern vorbehalten.
    Die wollten damit die Mädels beeindrucken. Das hat auch in Gaflenz funktioniert, nur fanden die Mädchen es so gut, dass sie sich das selbst beigebracht haben und nun treten sie sogar auf. „Ein Großteil war begeistert, aber es gab auch einen Teil, der gesagt hat, Mädchen und Platteln, das passt nicht“, sagt die 20-jährige Stephanie Riegler zur Resonanz bei den Männern. Uneingeschränkter Zuspruch kommt von Spielmann Manuel Reitner, der das Akkordeon für die Gruppe spielt. „Es ist einfach a Gaudi mit den Mädchen. Und es ist super, weil man der Hahn im Korb ist“. (Text: SWR)
    Deutsche TV-PremiereSo 29.08.2021SWR Fernsehen

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