bisher 9 Folgen, Folge 1–9

  • Folge 1
    Die Klassiker des Theaters sind hochaktuell: Die Reihe „Wahnsinnswerke“ zelebriert ihre Zeitlosigkeit. In dieser Folge steht William Shakespeares „Hamlet“ im Fokus. Kaum ein Werk wurde so häufig gespielt und dabei so unterschiedlich interpretiert, ob auf der Bühne, der Kinoleinwand oder als Gerüst für einen Serienplot. Manche Zitate gehören wie selbstverständlich zu unserem Wortschatz. „Sein oder nicht sein“ ist das Theaterklischee schlechthin. Allein der Totenschädel in der Hand signalisiert eindeutig, es geht um den Dänenprinzen und sein schweres Schicksal, das nach guter Shakespeare-Manier am Ende allen Hauptfiguren das Leben kostet.
    Was hat uns das Werk heute noch zu sagen, warum vergeht keine Spielzeit ohne einen „Hamlet“ auf der Bühne? Was sagt ein Psychologe zu dieser Figur, wo findet man sie vielleicht in der heutigen Politik wieder, und wie setzen sich Musiker mit dem traurigen Prinzen, der auf Vergeltung sinnt, auseinander? „Wahnsinnswerke“ ergründet die Klassiker der Theaterliteratur, vergleicht ihre prägendsten Inszenierungen, spricht mit Schauspielern, Regisseuren, Musikern und zeigt ihren Nachhall in der Popkultur.
    Sie sind zeitlos, allgemeingültig über Jahrhunderte hinweg und behandeln archaische Konflikte, die sich damals am Königshof ebenso abspielten wie heute in der Konzernzentrale. Manche Dramen verlieren mit der Zeit nicht an Bedeutung, lassen einen nicht los, überraschen immer wieder aufs Neue, sind verhaftet in den Köpfen, im kulturellen Gedächtnis, Allgemein- und Kulturgut: Wahnsinnswerke eben. (Text: 3sat)
    Deutsche TV-PremiereSa 22.10.20163sat
  • Folge 2
    Die Klassiker des Theaters sind hochaktuell: „Wahnsinnswerke“ zelebriert ihre Zeitlosigkeit. Eines dieser Werke ist zweifelsohne Goethes „Faust“. Die Suche nach dem Sinn des Lebens, das Streben nach Erfüllung, der Wunsch nach Jugend und ewigem Leben und nicht zuletzt der Pakt mit dem Teufel sind Motive, die auf der Bühne ebenso zuhause sind wie auf der Kinoleinwand, im Fernsehen oder im Roman. Manche Zitate aus dem „Faust“ gehören wie selbstverständlich zu unserem Wortschatz. „Zwei Seelen wohnen, ach in meiner Brust“, beschreibt Dr. Faustus’ Zerrissenheit, doch die heimliche Hauptfigur Mephisto liefert erfreuliche Zerstreuung gegen die Grübeleien des lustlosen Akademikers.
    Es endet in der Katastrophe, jedoch nur für das unschuldige Gretchen. „Denn es irrt der Mensch so lang er strebt“ und Faust kann seine Fehltritte nicht mehr ungeschehen machen. Was bleibt ist eine feige Flucht mit dem Verführer Mephisto. Was hat uns das Werk heute noch zu sagen, wie wurde es zu so etwas wie dem „Nationalepos“ der Deutschen? Rapper Alligatoah setzt sich mit dem zweifelhaften Helden Faust auseinander, der die Moral über Bord wirft und sich für Hedonismus und Rausch entscheidet.
    Die Autorin Thea Dorn berichtet, wie der „Faust“ sie zu ihrem neuesten Buch inspiriert hat und nicht zuletzt kommt Regisseur Nicolas Stemann zu Wort, der mit seinem Acht-Stunden-Faust 2011 am Thalia Theater in Hamburg eine der wichtigsten Faust-Interpretationen der vergangenen Jahre lieferte. „Wahnsinnswerke“ ergründet die Klassiker der Theaterliteratur, vergleicht ihre prägendsten Inszenierungen, spricht mit Schauspielern, Regisseuren, Musikern und zeigt ihren Nachhall in der Popkultur.
    Sie sind zeitlos, allgemeingültig über Jahrhunderte hinweg und behandeln archaische Konflikte, die sich damals am Königshof ebenso abspielten, wie heute in der Konzernzentrale. Manche Dramen verlieren mit der Zeit nicht an Bedeutung, lassen uns nicht los, überraschen uns immer wieder aufs Neue, sind verhaftet in unseren Köpfen, im kulturellen Gedächtnis, Allgemein- und Kulturgut: Wahnsinnswerke eben. (Text: 3sat)
    Deutsche TV-PremiereSa 11.02.20173sat
  • Folge 3
    Die Klassiker des Theaters sind hochaktuell. „Wahnsinnswerke“ zelebriert ihre Zeitlosigkeit. „Die Räuber“, das Debüt des 21-jährigen Friedrich Schiller, war bei seiner Uraufführung ein Skandal. Der Autor, selbst zwar kein Räuber, aber dennoch kein Kind von Traurigkeit, schlich sich trotz Verbots des Herzogs von der Militärschule zur Premiere, um seinen Triumph mitzuerleben. „Die Räuber“ sind eines der Hauptwerke des Sturm und Drang. Der Konflikt mit Autoritäten, die Ablehnung der bestehenden gesellschaftlichen Ordnung machen es zur Folie für alles Rebellische und Revolutionäre auch unserer Zeit.
    Nicht zuletzt ist „Die Räuber“ aber ein Familiendrama. Das Buhlen um die Liebe des Vaters und der Konkurrenzkampf zwischen den Brüdern sind Themenkomplexe, die Regisseurinnen und Regisseure immer wieder zu Schillers sprachgewaltigem und gewalttätigen Stück greifen lassen. Katja Bürkle und Franz Pätzold verkörpern am Münchner Residenztheater das ungleiche Brüderpaar. Sie erzählen vom Bruderzwist auf gigantischen Laufbändern und der monumentalen Schiller-Maschine, die Regisseur Ulrich Rasche sich für „Die Räuber“ dort erdacht hat.
    „Wahnsinnswerke“ ergründet die Klassiker der Theaterliteratur, vergleicht ihre prägendsten Inszenierungen, spricht mit Schauspielern, Regisseuren, Musikern und zeigt ihren Nachhall in der Popkultur. Sie sind zeitlos, allgemeingültig über Jahrhunderte hinweg und behandeln archaische Konflikte, die sich damals am Königshof ebenso abspielten, wie heute in der Konzernzentrale. Manche Dramen verlieren mit der Zeit nicht an Bedeutung, lassen uns nicht los, überraschen uns immer wieder aufs Neue, sind verhaftet in unseren Köpfen, im kulturellen Gedächtnis, Allgemein- und Kulturgut: Wahnsinnswerke eben. (Text: 3sat)
    Deutsche TV-PremiereSa 11.11.20173sat
  • Folge 4
    Die Klassiker des Theaters sind hochaktuell: „Wahnsinnswerke“ zelebriert ihre Zeitlosigkeit. Eines dieser Werke ist „Medea“ von Euripides. Der Film ergründet diesen Klassiker. Er vergleicht die prägendsten Inszenierungen und spricht unter anderem mit der Schauspielerin Stefanie Reinsperger, Kabarettistin Idil Baydar und Autorin Stefanie Sargnagel über die zentralen Themen Treue, Heimat und Rache. Die Figur der Medea entspringt der griechischen Mythologie. Seit der Antike gehört ihre Geschichte zu den bekanntesten Stoffen der Weltliteratur. Die Tragödie des Euripides erzählt das Schicksal einer Frau, die für einen Mann, den gefeierten Helden Jason, alles riskiert, alles aufgibt, selbst vor Mord und Verrat nicht zurückschreckt und ihm in ein fremdes Land folgt.
    Doch in Korinth angekommen, weiß sich Jason deutlich besser in die neuen Strukturen einzufügen. Er verlässt seine Frau für die Königstochter Glauke. Medea und den beiden Kindern droht die Verbannung. Doch Jason hat nicht mit dem Zorn und der rasenden Wut seiner betrogenen Frau gerechnet. Gedemütigt und zutiefst verletzt ersinnt sie einen Racheplan, der umfassender und vernichtender nicht sein könnte. Am Ende wird es keine Gewinner in diesem Kampf der Geschlechter geben, sondern nur Geschlagene.
    Die ultimative Rache: Medea ermordet die gemeinsamen Kinder. Viel diskutiert wurde schon in der Antike Medeas Satz: „Und ich erkenne, was für üble Taten ich begehen will, doch stärker als meine Einsichten ist die Leidenschaft, die ja für die Sterblichen die Ursache der größten Übel ist.“ Medea handelt wider besseres Wissen, aus Leidenschaft in letzter Konsequenz, sie ist ihr nicht ausgeliefert, sondern sie liefert sich ihr bewusst aus und begeht das Unvorstellbare. Manche Dramen sind zeitlos, allgemeingültig über Jahrhunderte hinweg, und behandeln archaische Konflikte, die sich damals am Königshof ebenso abspielten wie heute in der Konzernzentrale.
    Diese Dramen verlieren mit der Zeit nicht an Bedeutung, lassen uns nicht los, überraschen uns immer wieder aufs Neue, sind verhaftet in unseren Köpfen, im kulturellen Gedächtnis, Allgemein- und Kulturgut: Wahnsinnswerke eben. Redaktionshinweis: Im Anschluss, um 21:00 Uhr, zeigt 3sat „Medea“ in der Inszenierung von Michael Thalheimer am Schauspiel Frankfurt (2013). Am Samstag, 13. Oktober, um 21:00 Uhr folgt mit „Nora“ von Henrik Ibsen ein weiteres „Wahnsinnswerk“ in 3sat. (Text: 3sat)
    Deutsche TV-PremiereSa 06.10.20183sat
  • Folge 5
    Die Klassiker des Theaters sind hochaktuell: „Wahnsinnswerke“ zelebriert ihre Zeitlosigkeit. Eines dieser Werke ist „Nora oder Ein Puppenheim“ des Norwegers Henrik Ibsen. Es ist jedoch kein beschauliches Heim, sondern steht für die enge Lebenswelt der Titelheldin. Das Stück, 1879 in Kopenhagen uraufgeführt, steht bis heute mit ungebrochener Vitalität auf den Spielplänen der Theater. Es gilt als das Emanzipations-Stück schlechthin. Nora bricht aus der Enge ihrer zeitgenössischen gesellschaftlichen Konventionen aus, will nicht länger nur als Besitz des Hausherrn betrachtet werden, dem sie zwar kostbar ist, der ihr aber kein eigenes Leben zubilligt.
    Nora, die „Naschkatze“ oder das „Eichhörnchen“, hat aus Liebe zu ihrem Mann gelogen und betrogen. Das hätte ihr niemand zugetraut – bis ein Erpresser auftaucht und die Fassade zum Einsturz bringt. Das Puppenheim zerbricht. Nora geht, knallt die Tür hinter sich zu und lässt Mann und Kinder, ihr gesamtes altes Leben, zurück. Für die Reihe „Wahnsinnswerke“ ergründet die Filmemacherin Sylvie Kürsten den Klassiker der Theaterliteratur.
    Unter anderen spricht sie mit der Schauspielerin Johanna Wokalek, der Sprachwissenschaftlerin Elisabeth Wehling und der Regisseurin Susanne Kennedy über Freiheit, Patriarchat und die Zukunft des Feminismus. Wie restaurativ sind heute die privaten Glücksvorstellungen im bürgerlichen Mitte-Loft? Wie tief sind die Risse in der Fassade der Puppenheime unserer Zeit, wie sieht das „Update“ des bürgerlichen Trauerspiels heute aus? Manche Dramen sind zeitlos, allgemeingültig über Jahrhunderte hinweg, und behandeln archaische Konflikte, die sich damals am Königshof ebenso abspielten wie heute in der Konzernzentrale.
    Diese Dramen verlieren mit der Zeit nicht an Bedeutung, lassen uns nicht los, überraschen uns immer wieder aufs Neue, sind verhaftet in unseren Köpfen, im kulturellen Gedächtnis, Allgemein- und Kulturgut: Wahnsinnswerke eben. Redaktionshinweis: Im Anschluss zeigt 3sat um 21:00 Uhr „Nora oder Ein Puppenhaus“ in der Inszenierung von Herbert Fritsch am Theater Oberhausen. (Text: 3sat)
    Deutsche TV-PremiereSa 13.10.20183sat
  • Folge 6
    Die Klassiker des Theaters sind hochaktuell: „Wahnsinnswerke“ zelebriert ihre Zeitlosigkeit. Eines dieser Werke ist „Drei Schwestern“ von Anton Tschechow. Die drei Schwestern Irina, Mascha und Olga leben mit ihrem Bruder Andrej in der russischen Provinz. Der Vater, ein Brigadegeneral, ist vor einem Jahr verstorben. Er war der Grund, weshalb es die Familie in die abgelegene Gouvernementsstadt verschlagen hat. Bei den Schwestern, vor allem der jüngsten, Irina, keimt die Hoffnung auf, wieder in die geliebte Hauptstadt zurückzukehren: nach Moskau! Der flehentliche Ruf nach dem Sehnsuchtsort verhallt jedoch im Nichts, und Zeit wird zerdehnt durch untätiges Warten.
    Irina sehnt sich nicht nur nach Moskau, sondern auch nach einer sinnvollen Arbeit, und verklärt aus ihrer privilegierten Situation heraus immer wieder das soziale Elend der arbeitenden Klasse. Mascha steckt in einer unglücklichen Ehe fest und beginnt eine Affäre mit einem verheirateten Offizier. Olga ist Schuldirektorin und wünscht sich nichts mehr als das Leben als Hausfrau. Keiner ist glücklich, und alle sind verliebt – nur läuft diese Liebe ins Leere und bleibt unerwidert.
    Doch die Katastrophe bricht erst über die Familie herein, als Bruder Andrej das gemeinsame Erbe verspielt und seine Frau Natascha mehr und mehr das Regiment im Haus übernimmt. Der Film aus der Reihe „Wahnsinnswerke“ ergründet diesen Klassiker der Theaterliteratur, vergleicht die prägendsten Inszenierungen und spricht unter anderem mit der Regisseurin Anna Bergmann, mit Lisa Lucassen von She She Pop und mit Schauspieler Peter Simonischek, der bereits 1984 unter Peter Stein den Bruder Andrej verkörperte, über die zentralen Themen Sehnsucht, Ennui und das Abschiednehmen.
    Manche Dramen sind zeitlos, allgemeingültig über Jahrhunderte hinweg und behandeln archaische Konflikte, die sich damals am Königshof ebenso abspielten, wie heute in der Konzernzentrale. Diese Dramen verlieren mit der Zeit nicht an Bedeutung, lassen uns nicht los, überraschen uns immer wieder aufs Neue, sind verhaftet in unseren Köpfen, im kulturellen Gedächtnis, Allgemein- und Kulturgut: Wahnsinnswerke eben. Redaktionshinweis: Im Anschluss, um 21:00 Uhr, zeigt 3sat „Drei Schwestern“ in der Inszenierung von Simon Stone am Theater Basel aus dem Jahr 2017. (Text: 3sat)
    Deutsche TV-PremiereSa 06.04.20193sat
  • Folge 7
    Die Klassiker des Theaters sind hochaktuell: „Wahnsinnswerke“ zelebriert ihre Zeitlosigkeit. Eines dieser Werke ist „Woyzeck“ von Georg Büchner. Der kleine Soldat Franz Woyzeck muss sich mit einigen Gelegenheitsjobs über Wasser halten. Mit seinem Freund Andres arbeitet er auf dem Feld, wo er regelmäßig von seinen Wahnvorstellungen heimgesucht wird und Verschwörungstheorien spinnt. Außerdem ist er die rechte Hand seines Hauptmanns, zu seinen Aufgaben gehört auch die tägliche Rasur. Als wäre das nicht schon genug, stellt er seinen Körper auch noch für fragwürdige wissenschaftliche Versuche zur Verfügung. Der Doktor hält ihn schon seit geraumer Zeit auf einer reinen Erbsen-Diät und beobachtet die gesundheitlichen Veränderungen.
    Woyzeck ist ein Underdog, der von allen nur gedemütigt und erniedrigt wird. Und das alles nur für Marie! Sein hart verdientes Geld bringt er ihr, vor allem auch für das gemeinsame, aber uneheliche Kind. Eigentlich will Marie aber nichts mehr von Woyzeck wissen. Sie hat nur noch Augen für den schneidigen Tambourmajor und beginnt eine Affäre mit ihm. Das ist eine Demütigung zu viel für Woyzeck, er fühlt sich verlassen, verraten und hintergangen. Von seinen Wahnvorstellungen getrieben, lockt er Marie an einen See im Wald und bringt sie um. „Wahnsinnswerke“ ergründet Büchners Dramenfragment, vergleicht die prägendsten Inszenierungen und spricht unter anderen mit der Schauspielerin Maren Eggert, den Musikern von der Punkband Donots und Regisseur Ulrich Rasche über die zentralen Themen Verrat, Wahnsinn und Schuld.
    Manche Dramen sind zeitlos, allgemeingültig über Jahrhunderte hinweg, und behandeln archaische Konflikte, die sich damals am Königshof ebenso abspielten wie heute in der Konzernzentrale. Diese Dramen verlieren mit der Zeit nicht an Bedeutung, lassen uns nicht los, überraschen uns immer wieder aufs Neue, sind verhaftet in unseren Köpfen, im kulturellen Gedächtnis, Allgemein- und Kulturgut: Wahnsinnswerke eben. (Text: 3sat)
    Deutsche TV-PremiereSa 19.10.20193sat
  • Folge 8
    Die Klassiker des Theaters sind hochaktuell: „Wahnsinnswerke“ zelebriert ihre Zeitlosigkeit. Eines dieser Werke ist ohne Zweifel „Romeo und Julia“ von William Shakespeare. Romeo und Julia stammen aus verfeindeten Familien, ihre Liebe muss geheim bleiben. Zur wohl bekanntesten Liebesgeschichte aller Zeiten dürfte das überaus tragische Ende des jungen Paares aus Verona beitragen. Als in einen blutigen Kampf der beiden verfeindeten Clans Romeos bester Freund Mercutio stirbt, übt er Rache und tötet Julias Cousin Tybalt. Er wird mit Verbannung bestraft und flieht aus der Stadt. Die verzweifelte Julia soll gegen ihren Willen verheiratet werden.
    Eine List soll dieses Unglück von ihr abwenden: Ein Trank lässt sie wie tot erscheinen, und ihr Geliebter soll sie aus der elterlichen Gruft entführen. Doch der Brief, der Romeo über diesen Plan aufklären soll, erreicht ihn zu spät – und so nimmt das Schicksal seinen unabänderlichen Lauf. Romeo hält seine geliebte Julia für tot und nimmt sich das Leben, in diesem Moment erwacht die Schlafende. Da sie nicht ohne ihren Romeo weiterlebenweiterleben will, tötet sie sich auch. Die Tragödie stiftet Frieden zwischen den verfeindeten Familien, leider zu spät für die jungen Liebenden. „Wahnsinnswerke“ ergründet diesen Klassiker der Theaterliteratur, vergleicht die prägendsten Inszenierungen und spricht unter anderen mit der Regisseurin Jette Steckel, dem Schauspieler Bruno Cathomas und der Journalistin Ronja von Rönne über die zentralen Themen Liebe, Schicksal und Familie.
    Manche Dramen sind zeitlos, allgemeingültig über Jahrhunderte hinweg und behandeln archaische Konflikte, die sich damals am Königshof ebenso abspielten wie heute in der Konzernzentrale. Diese Dramen verlieren mit der Zeit nicht an Bedeutung, lassen uns nicht los, überraschen uns immer wieder aufs Neue, sind verhaftet in unseren Köpfen, im kulturellen Gedächtnis, Allgemein- und Kulturgut: Wahnsinnswerke eben. (Text: 3sat)
    Deutsche TV-PremiereSa 07.03.20203sat
  • Folge 9
    Die Klassiker des Theaters sind hochaktuell: Die Reihe „Wahnsinnswerke“ zelebriert ihre Zeitlosigkeit. Eines der Werke ist „Die Dreigroschenoper“ von Bertolt Brecht. Der Film vergleicht die prägendsten Inszenierungen. Außerdem äußern sich der Musiker Campino, die Schauspielerin Meike Droste und der Intendant des Berliner Ensembles, Oliver Reese, über die zentralen Themen Antikapitalismus, Opportunismus und Frauenbilder. „Und der Haifisch, der hat Zähne …“ – „Die Moritat von Mackie Messer“ ist der wohl bekannteste Hit aus der „Dreigroschenoper“. Die Musik komponierte Kurt Weill, am Text arbeitete die damalige Lebensgefährtin von Brecht, Elisabeth Hauptmann, mit.
    Für diese Gemeinschafts- und Collagearbeit bediente sich Brecht großzügig bei John Gays „Beggar’s Opera“, und „Die Dreigroschenoper“ stürmte schließlich wider alle Erwartungen die Bühnen der Weimarer Republik. Der zugleich schmierige und charmante Gangster Macheath, genannt „Mackie Messer“, hat Beziehungen – und die weiß er zu nutzen, ob zu Frauen oder zum Polizeichef Brown. Am Rande der Gesellschaft stehend, scheint all sein Bemühen darauf ausgerichtet, dazuzugehören, zu den Angesehenen und Respektierten, dem Bürgertum.
    Doch er verstrickt sich immer weiter in seine kriminellen Machenschaften, und am Ende kann ihn nur ein Wunder retten, wie es allein das Theater kennt. Manche Dramen sind zeitlos, allgemeingültig über Jahrhunderte hinweg und behandeln archaische Konflikte, die sich damals am Königshof ebenso abspielten wie heute in der Konzernzentrale. Diese Dramen verlieren mit der Zeit nicht an Bedeutung, lassen nicht los, überraschen immer wieder aufs Neue, sind verhaftet in den Köpfen, im kulturellen Gedächtnis, Allgemein- und Kulturgut: Wahnsinnswerke eben. (Text: 3sat)
    Deutsche TV-PremiereSa 27.02.20213satDeutsche Online-PremiereFr 26.02.2021ZDFmediathek

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