2020, Folge 1–20

  • Folge 1
    Sie transportieren an fast 365 Tage im Jahr unsere Waren und Güter – LKW-Fahrer in Europa. Viele von ihnen kommen aus Ost-Europa und ihre Arbeitsbedingungen sind schlecht bis gar nicht geregelt. Sie fahren zu Niedrigstlöhnen, oft wochenlang ohne freie Tage. Sie haben oft keine eigene Dusche oder Toilette, der Parkplatz an der Autobahn wird zur Schlafstätte. Ihre wenigen freien Stunden verbringen die Fahrer meist in ihren Lastwagen auf Rastplätzen. Die Europäische Union versucht schon länger, dieser ungebremsten Ausbeutung einen Riegel vorzuschieben. Ende Jänner wird nun endlich ein EU-Mobilitätspaket beschlossen, das neben neuen Regelungen für ausländische Spediteure auch die Arbeitsbedingungen der LKW-Fahrer verbessern soll. Das WELTjournal begleitet den rumänischen Fahrer Kristinel auf seiner Tour durch Belgien, Frankreich und die Niederlande. Bis zu sechs Monate durchgehend ist der Familienvater auf den Straßen Westeuropas unterwegs. (Text: ORF)
    Original-TV-PremiereMi 08.01.2020ORF 2
  • Folge 2
    Nach der gezielten Tötung des iranischen Generals Kassem Soleimani durch die USA und den Vergeltungsschlägen des Iran auf US-Stützpunkte im Irak ist die Lage weiter angespannt. Die USA rechtfertigen die Tötung vor der UNO als Akt der Selbstverteidigung, der Iran beruft sich ebenfalls auf das Recht auf Selbstverteidigung. Kassem Soleimani war Kommandant einer Einheit der Revolutionsgarden, die Spezialeinsätze außerhalb des Iran durchführt und galt als einer der mächtigsten Männer in Teheran. Das WELTjournal zeigt die Entwicklung des Iran in den vergangenen 20 Jahren und beleuchtet die Rolle, die Kassem Soleimani dabei gespielt hat.
    Sein Einfluss, darüber sind sich Beobachter sicher, reichte weit über das Militärische hinaus – sie sehen ihn als einen der Hauptverantwortlichen für die Ausweitung der iranischen Einflusssphäre auf weite Teile des Nahen Ostens. US-Präsident Trump, der die Tötung angeordnet hat, macht ihn indirekt für mehrere Anschläge, darunter der zuvor erfolgte Angriff pro-iranischer Milizen auf die Botschaft der Vereinigten Staaten in Bagdad, verantwortlich. Ob gezielte Tötungen völkerrechtskonform sind, ist selbst in den USA umstritten. (Text: ORF)
    Original-TV-PremiereMi 15.01.2020ORF 2
  • Folge 3
    „Ich habe aufgehört den Wetterbericht anzusehen. Ich bekomme Angstzustände davon und warum sollte ich mich derart quälen?“, sagt Brendan Cullen. So wie dem Farmer aus Broken Hill im Süden Australiens geht es vielen derzeit. Er ist einer von 240.000 Menschen, die aufgefordert sind, sich in Sicherheit zu bringen. Einer der gewaltigen Brände, mit einer Fläche vom Bundesland Salzburg, ist nur noch wenige Kilometer von Cullens Farm und seinen 8000 Schafen entfernt. In Australien sind Buschfeuer ein übliches Naturphänomen, doch die aktuellen Mega-Brände über zigtausende Quadratkilometer und die gigantischen Rauchwolken sind die größten und verheerendsten, die der Kontinent seit Beginn der Aufzeichnungen gesehen hat.
    Tiere und Pflanzen werden Jahrzehnte brauchen, um sich zu erholen. Die Hitze und Wassererwärmung durch den Klimawandel bedrohen auch das Great Barriere Reef, das größte Korallenriff der Erde, mit seiner einzigartigen Tier- und Pflanzenwelt. Das Weltjournal geht der Frage nach, warum Australien von der Klimakrise besonders stark betroffen ist. Wir treffen Menschen, die vor dem Nichts stehen und begleiten Aktivistinnen wie die 16-jährige Jean Hinchliffe, die seit Monaten gegen die Klimapolitik des Landes demonstriert. (Text: ORF)
    Original-TV-PremiereMi 22.01.2020ORF 2
  • Folge 4
    Fast 10.000 Menschen sind bisher mit dem neuartigen Coronavirus infiziert, die Zahl der Todesfälle steigt ständig an. Inzwischen melden alle Provinzen Chinas sowie weltweit rund 20 Länder Infizierte. Noch soll der Höhepunkt der Epidemie nicht erreicht sein, Experten erwarten ihn für kommende Woche. Die WHO, die Weltgesundheitsorganisation, hat nun wegen der rasanten Ausbreitung den internationalen Gesundheitsnotstand ausgerufen. Das Weltjournal geht der Frage nach, wie schwierig es ist, in Zeiten sich überschlagender Ereignisse die richtigen Entscheidungen zu treffen: welche Maßnahmen sind sinnvoll und wie kann man die Bevölkerung informieren, ohne gleichzeitig Panik zu verbreiten, solange noch wenig über ein neues Virus bekannt ist? Und wie schnell kann die Medizin bei einem neuartigen Erreger verlässliche Erkenntnisse erzielen, vor allem was die Gefährlichkeit, die Ausbreitung und den Krankheitsverlauf betrifft? (Text: ORF)
    Original-TV-PremiereMi 05.02.2020ORF 2
  • Folge 5
    Das frische Obst und Gemüse, das Supermärkte auch im Winter anbieten, kommt zu einem großen Teil aus Südspanien und gilt dort als enorme Umweltbelastung. In Andalusien und der benachbarten Region Murcia liegen die größten Agrarflächen Europas mit zigtausenden Gewächshäusern und Plastikplanen. Allein aus Murcia werden mehr als 2,5 Millionen Tonnen Tomaten, Gurken und Paprika an europäische Supermärkte geliefert. Für die spanische Agrarindustrie ist das ein gigantisches Geschäft, doch Umweltschützer schlagen Alarm. Die Salzwasser-Lagune Mar Menor in Murcia, Europas größtes salzhaltiges Binnengewässer mit seiner einzigartigen Fauna und Flora, wird durch Nitrate, Phosphate und Ammonium aus der Landwirtschaft schwer belastet.
    Im Herbst ist das Mar Menor, das von der UNO schon vor knapp 20 Jahren zum Schutzgebiet erklärt wurde, gekippt: Tonnen toter Fische wurden seither angeschwemmt. Neben der ökologischen Misere leiden der Tourismus und die Lebensqualität der Küstenbewohner. Das WELTjournal zeigt, wie die Menschen vor Ort den Kampf mit der mächtigen Agrarindustrie aufnehmen. Diese will weder etwas zu tun haben mit dem dezimierten Fischbestand im Mar Menor, noch mit den Hautausschlägen der Badegäste. (Text: ORF)
    Original-TV-PremiereMi 12.02.2020ORF 2
  • Folge 6
    Von Touristen überlaufen und regelmäßig von winterlichen Hochwassern überflutet zu werden, das ist Venedig gewohnt. Doch die Flutwelle, mit der die Lagunenstadt vergangenen November konfrontiert war, ging weit über das Gewohnte hinaus. Das Wasser erreichte den höchsten Stand seit der verheerenden Überschwemmung im Jahr 1966. Starkregen und Wind haben den Pegel auf fast zwei Meter über den Meeresspiegel ansteigen lassen. Bis heute kämpft Venedig mit den Folgen. Die Schäden in Hotels, Geschäften, Palazzi und Kirchen gehen in die Millionen. Das WELTjournal zeigt, wie die Venezianer nach dem Rekord-Hochwasser versuchen, ihre Stadt wieder auf Vordermann zu bringen – sie retten, putzen und restaurieren.
    Im Hotel Gabrielli, das seit sechs Generationen der aus Österreich stammenden Familie Perkhofer gehört, muss das gesamte Erdgeschoß restauriert werden. In Kirchen und Palazzi lässt die Stadt Stein-, Holz- und Mosaikböden aufwendig trockengelegen, da sie vom Salzwasser stark angegriffen sind. Vor fast 20 Jahren wurde mit dem Bau des umstrittenen „Mose“-Projekts begonnen. Das mobile Deich-System zum Hochwasserschutz sollte bereits seit 2017 in Betrieb sein, doch zahlreiche Korruptionsfälle haben die Fertigstellung verhindert. Ohne Schutz vor den Fluten sind die Prognosen in Zeiten des Klimawandels für Venedig düster. (Text: ORF)
    Original-TV-PremiereMi 19.02.2020ORF 2
  • Folge 7
    Vor den heurigen Präsidentschaftswahlen in den USA sind die Herausforderer von Donald Trump in einem veritablen Dilemma. Bis jetzt ist völlig unklar, mit welchem Kandidaten die Demokraten gegen den umstrittenen Präsidenten ins Rennen gehen werden. Wer hätte die besten Chancen Trump zu schlagen: Moderate Kandidaten wie der ehemalige Vizepräsident Joe Biden und der junge Shootingstar aus dem mittleren Westen Pete Buttigieg? Oder doch der links-populistische Senator aus Vermont Bernie Sanders? Welche Chancen hat Milliardär Michael Bloomberg? Die ersten Vorwahlen in Iowa haben Chaos und insgesamt kaum Klarheit gebracht. Die ORF-USA-Korrespondenten David Kriegleder und Christophe Kohl haben sich in Iowa, New Hampshire, South Carolina und Kalifornien bei der demokratischen Basis und auf zahlreichen Wahlveranstaltungen umgehört. Sie liefern wenige Tage vor dem (vor-)entscheidenden „Super Tuesday“ einen Stimmungsbericht aus dem Herzen der USA. (Text: ORF)
    Original-TV-PremiereMi 26.02.2020ORF 2
  • Folge 8
    Während sich das Corona-Virus in Europa, vor allem in Italien, weiter ausbreitet, geht die Zahl der Neu-Infektionen in China bereits zurück. In der zentralchinesischen Millionenstadt Wuhan ist das Virus vor gut zwei Monaten erstmals auffällig geworden, Ende Jänner hat Chinas Staatsführung Wuhan sowie 11 weitere Städte abgeriegelt, seit Mitte Februar steht auch die Hauptstadt Peking unter Quarantäne. Der französische Reporter Sebastien Le Belzic, der seit 15 Jahren in Peking arbeitet, ist seither mit seiner chinesischen Frau und dem gemeinsamen Sohn de facto zu Hause eingesperrt, wie Millionen Chinesen auch. Er erfährt am eigenen Alltag, wie der gesamte Sicherheitsapparat des kommunistischen Regimes gegen das Corona-Virus kämpft.
    Seit Maos Revolution und der Errichtung der Diktatur des Proletariats wachen bis heute in jeder Straße, in jedem Wohnhaus und in jedem Bezirk treue Parteimitarbeiter über das Volk: Sie beobachten, kontrollieren und berichten ganz nach oben. In der Virus-Krise sind diese Partei-Soldaten vor Ort zuständig für die Einhaltung der strengen Regeln zur Eindämmung der Epidemie. Reporter Le Belzic sieht sich in diesen Tagen mit Checkpoints, Straßensperren, Isolation und Desinformation konfrontiert. Einzig mutige Blogger trauen sich noch, die Chinesen umfassender zu informieren – nicht immer ganz auf Partei-Linie – und darum riskieren sie viel: Denn es gibt ein Virus, das die Partei mehr als alle anderen fürchtet, nämlich das der Freiheit. (Text: ORF)
    Original-TV-PremiereMi 11.03.2020ORF 2
  • Folge 9
    Ausgangssperren, Quarantäne, Einreiseverbote, die Schließung von Schulen, Restaurants und Kaufhäusern – weite Teile Europas befinden sich im Ausnahmezustand. Während Länder wie Italien, Spanien und Belgien zuletzt auf rigorose Maßnahmen zur Eindämmung der Corona-Krise setzen, haben andere Länder wie Großbritannien und Russland das öffentliche Leben noch kaum eingeschränkt. ORF-Korrespondenten aus sechs Ländern berichten für das WELTjournal, wie sich ihr persönlicher Alltag und das Leben der Menschen in ihrem Land im Zeichen der Corona-Krise verändert hat.
    Italien-Korrespondentin Katharina Wagner zeigt, wie die Menschen in der vierten Quarantänewoche gemeinsam auf ihren Balkonen singen. Spanien-Korrespondent Josef Manola besucht einen Arzt in Madrid, der mittlerweile selbst unter Quarantäne steht und zeigt wie spanische Kinder mit E-Learning zu Hause lernen. Weiters berichten aus Moskau Russland-Korrespondentin Carola Schneider, aus London Großbritannien-Korrespondentin Eva Pöcksteiner. Aus Brüssel meldet sich EU-Korrespondent Peter Fritz und über die Situation in Deutschland berichtet Berlin-Korrespondentin Birgit Schwarz. (Text: ORF)
    Original-TV-PremiereMi 18.03.2020ORF 2
  • Folge 10
    Die Lagunenstadt Venedig menschenleer: in Woche Vier der Corona-Krise ein ebenso faszinierendes wie verstörendes Bild. In der Stadt, die üblicherweise vom Massentourismus schier erdrückt wird, sind Plätze und Gassen wie leergefegt und das Wasser in den Kanälen so klar wie schon lange nicht. Mit Sondergenehmigung bereisen die Südtiroler Reporter Markus Frings und Marco Polo Venedig und die vom Virus besonders betroffenen Norden Italiens. Sie sind mit Schutzmasken und Handschuhen ausgerüstet und filmen Sicherheitskontrollen, nächtliche Desinfektionstrupps in den Straßen, befragen Virologen, Kleinunternehmer und Bürger. Kameramann Marco Polo zeigt, wie sich seine Familie in Bozen mit der ungewöhnlichen Situation, ohne Schulunterricht, ohne Ausflüge oder Sport im Freien, arrangiert hat. Viele Italienerinnen und Italiener scheinen sich in ihrem neuen Alltag ohne Alltag mittlerweile eingefunden zu haben. (Text: ORF)
    Original-TV-PremiereMi 25.03.2020ORF 2
  • Folge 11
    Auf der ganzen Welt wird mit Hochdruck nach einem Impfstoff gegen das Corona-Virus geforscht. Angesichts der rasanten Ausbreitung des Virus sollen Zulassungsverfahren beschleunigt werden, denn üblicherweise ist es ein jahrelanger Prozess bis ein Medikament oder eine Impfung auf den Markt kommt, von Versuchen im Labor und an Tieren über mehrfachen Testphasen an Menschen bis zur Überprüfung durch Ethik-Kommissionen. Das WELTjournal zeigt die historische Erfolgsgeschichte einer Impfung, die eine der schwersten Infektionskrankheiten weltweit nahezu vollständig ausgerottet hat: Polio, besser bekannt als Kinderlähmung, hat Jahr für Jahr im Sommer rund um den Globus Epidemien ausgelöst.
    In den 1950er Jahren sind auch in Europa und den USA noch zigtausende Kinder an Polio erkrankt und erlitten bleibende Lähmungen oder starben – bis es dem amerikanischen Wissenschaftler Jonas Salk und seinem Forscherteam gelang, einen wirksamen Impfstoff zu entwickeln. Der Weg dorthin war schwierig und riskant, mit enormen persönlichen Opfern und Anstrengungen verbunden, getragen von einer beispiellosen öffentlichen Kampagne verzweifelter Eltern, die jeden Sommer wieder um das Leben und die Gesundheit ihrer Kinder bangten. (Text: ORF)
    Original-TV-PremiereMi 01.04.2020ORF 2
  • Folge 12
    Während in weiten Teilen Europas die Zahl der Corona-Infektionen zwar mittlerweile langsamer aber dennoch weiter steigt und das öffentliche Leben zum Erliegen gekommen ist, haben Länder im Fernen Osten die Krise offenbar weitgehend im Griff. Teil der Lösung sind dort einerseits straffe Organisation und rigide Überwachung, andererseits die sprichwörtliche Disziplin asiatischer Bürger sowie der umfassende Einsatz moderner Wissenschaft und Technologie. Reporter aus China, Taiwan, Südkorea und Japan zeigen, wie ihre Länder den schlimmsten Teil der Krise bewältigt und die Corona-Epidemie eingedämmt haben. In Südkorea sind flächendeckende Tests und modernste Technologien zur Eingrenzung von Infektionsherden bis dato der Schlüssel zum Erfolg.
    In Taiwan trägt die Bereitstellung von Mitteln und Ressourcen und eine Welle nationaler Solidarität zur Eindämmung des Virus bei. In Japan ermöglichen persönliche Disziplin und strikte Hygiene-Maßnahmen, dass das öffentliche Leben selbst im dichtbesiedelten Tokio weitergeht. Und in China, dem Ausgangspunkt der Corona-Pandemie, hat – wenn man der Führung in Peking glauben will – der komplette Shutdown mit Ausgangssperren und rigider Überwachung die Ausbreitung des Virus gestoppt. Wie nachhaltig diese unterschiedlichen Zugänge sind, wird sich zeigen, doch zurzeit vermitteln sie die hoffnungsvolle Botschaft, dass es Auswege aus der Corona-Krise gibt. (Text: ORF)
    Original-TV-PremiereMi 08.04.2020ORF 2
  • Folge 13
    Innerhalb weniger Wochen hat sich das Corona-Virus von China aus über den gesamten Erdball verbreitet. Abgesehen von den gesundheitlichen Risiken stellt das Virus die Menschen in unterschiedlichen Ländern vor höchst unterschiedliche Probleme. Die Ausgangssperren, die die meisten Länder verhängt haben, sind für Millionen Tagelöhner etwa in Indien existenzbedrohend. Die Aufforderung, Distanz zu halten, ist in den Armenvierteln von Mumbai und Delhi schlicht unmöglich. In islamischen Ländern wiederum beginnt in wenigen Tagen die Fastenzeit Ramadan, die in Zeiten der Corona-Krise erstmals hinterfragt wird.
    Ägypten-Korrespondent Karim El-Gawhary berichtet, dass hochrangige Geistliche erwägen, die Fastenzeit zu verschieben, weil der Nahrungsentzug den Körper und das Immunsystem schwächt und die Menschen für das Virus umso anfälliger machen würde. In Peking zeigt China-Korrespondent Josef Dollinger, wie die Staatsführung den Sieg über das Virus feiert und propagandistisch nutzt. Ob man den Jubelmeldungen trauen kann ist fraglich, schließlich hat China den Ausbruch der Corona-Epidemie lange vertuscht.
    New-York-Korrespondentin Angelika Ahrens berichtet, wie in der größten und reichsten Stadt der USA das öffentliche Gesundheitssystem zusammenbricht und wie Luxusgeschäfte ihre Auslagen verbarrikadieren, weil sie im Schatten der Corona-Krise Plünderungen befürchten. Ein Bericht aus Schweden zeigt schließlich den anderen Umgang mit Corona: bislang wurden dort weder Ausgangssperren verhängt noch Geschäfte und Restaurants geschlossen. Möglicherweise wird aber auch dort nach Ostern nachjustiert. (Text: ORF)
    Original-TV-PremiereMi 15.04.2020ORF 2
  • Folge 14
    Im Schatten der Corona-Krise proben die Dschihadisten des sogenannten Islamischen Staates in Syrien den Aufstand. Tausende IS-Kämpfer im IS-Gefängnis bei Heseke im syrischen Kurdengebiet haben Teile der Haftanstalt vorübergehend unter ihre Kontrolle gebracht. Ein Alarmsignal: Der IS ist zwar territorial besiegt, doch die Gefahr, dass die Islamisten wieder erstarken, ist größer denn je. WELTjournal-Chefin Christa Hofmann konnte als eine der wenigen internationalen Journalisten die ehemaligen IS-Gebiete in Nordsyrien besuchen: sie berichtet aus der langjährigen IS-Hochburg Rakka, von der aus die Islamisten ein Gebiet so groß wie Großbritannien mit ihrem Terrorregime überzogen haben.
    Am Brunnen auf dem Naim-Platz in Rakka, an dem der IS öffentliche Enthauptungen durchgeführt hat, machen Jugendliche heute Selfies. Sie war im berüchtigten IS-Frauen-Gefangenlager Al-Hol, in dem auch tausende europäische Dschihadistinnen festgehalten werden, unter ihnen die Salzburgerin Maria G., die als 16jährige zum IS gegangen ist. Und sie hat die berühmten kurdischen Frauenmilizen besucht, die maßgeblich am Sieg über den IS beteiligt waren. Zahllose junge Kurdinnen, oftmals kaum 20 Jahre alt, haben im Kampf gegen den IS ihr Leben verloren. Ihre Kameradinnen bereiten sich jetzt auf weitere Einsätze vor. (Text: ORF)
    Deutsche TV-PremiereMi 06.05.20203satOriginal-TV-PremiereMi 22.04.2020ORF 2
  • Folge 15
    Im berüchtigten Flüchtlingslager Moria auf der griechischen Insel Lesbos macht sich Panik breit. 20.000 Menschen leben hier auf engstem Raum, Abstand halten ist nicht möglich. Auch regelmäßiges Händewaschen ist nicht möglich, da es kaum fließendes Wasser gibt. Das Versprechen einiger europäischer Länder, zumindest die Kinder und Jugendlichen aus dem Lager zu holen, ist in der Corona-Krise bis auf wenige Ausnahmen untergegangen. Die Helfer in dem überfüllten Flüchtlingslager stehen unter enormem Druck. Aktivisten aus Deutschland und Dänemark versuchen, die Flüchtlinge aus der Ferne zu unterstützen. Sie nähen im Eiltempo Schutzmasken, die im Lager verteilt werden können. Außerdem haben sie den Menschen in Moria in Video-Workshops beigebracht, ihren Alltag selbst filmisch zu dokumentieren. Diese Video-Tagebücher zeigen, dass ein Schutz der Flüchtlinge vor dem Virus unter den katastrophalen Bedingungen in dem überfüllten Lager nicht gewährleistet werden kann. (Text: ORF)
    Original-TV-PremiereMi 20.05.2020ORF 2
  • Folge 16
    Strand-Urlaub oder Städte-Trip – die Corona-Krise hat die Urlaubspläne vieler Österreicher durchkreuzt. Bis jetzt ist unklar, ob, wann und unter welchen Bedingungen Auslandsreisen möglich sein werden. So wie Österreich versuchen traditionelle Tourismusländer, die Hotels und Sehenswürdigkeiten wieder zu öffnen und werben bereits um ausländische Gäste. Das WELTjournal hat sich in den Lieblingsurlaubsländern der Österreicher umgesehen, auch wenn noch nicht klar ist, ob man sie tatsächlich bereisen wird können ohne bei der Rückkehr Quarantäne in Kauf nehmen zu müssen: auf den Adria-Stränden in Italien werden Sonnenschirme und -Liegen auf Abstand gebracht. Angedacht ist Strandzugang im Schichtbetrieb.
    Hotelzimmer werden regelmäßig desinfiziert. In Kroatien werden Yachten für Segeltörns mit sogenannten Vernebelungsgeräten keim- und virenfrei ausgesprüht. Für Campingplätze werden Ampelsysteme und Einbahnregelungen überlegt. Auf Santorin in Griechenland werden am Strand Plexiglas-Boxen aufgestellt. Geplant ist, dass Fluggäste noch in ihren Heimatländern Corona-Tests machen. Die Türkei wiederum will Touristen bei der Einreise am Flughafen testen, das Ergebnis erfahren die Gäste wenige Stunden später im Hotel. An den Büffets von All-Inclusive-Clubs in Antalya wird auf Bedienung gesetzt. Über allem steht die bange Frage, ob es trotz aller Vorsichtsmaßnahmen durch den Tourismus zu weiteren Infektionswellen kommen könnte. (Text: ORF)
    Original-TV-PremiereMi 27.05.2020ORF 2
  • Folge 17
    Angesichts der landesweiten heftigen Proteste und Krawalle um den gewaltsamen Tod eines Afroamerikaners durch einen Polizisten haben die USA nächtliche Ausgangssperren in mehr als 40 Großstädten verhängt. In fünfzehn der 50 Bundesstaaten wurde die Nationalgarde mobilisiert. Laut dem Nachrichtensender CNN wurde US-Präsident Trump wegen der Proteste vor dem Weißen Haus in Washington in einen Sicherheitsbunker gebracht. Der 46-jährige Afroamerikaner George Floyd war vorige Woche in Minneapolis, Minnesota erstickt, als ihm ein weißer Polizist bei einer Kontrolle minutenlang mit seinem Knie auf Hals und Nacken drückte. Floyds flehentliche Bitte nach Luft zum Atmen „I can’t breathe“ wurde zum Slogan der Protestbewegung.
    Das WELTjournal zeigt, wie groß die Wut ist über den Rassismus bei Polizei, Behörden und in weiten Teilen der Gesellschaft, und wie sehr er Amerika spaltet. Laut Statistik sterben in den USA jede Woche zwei Schwarze durch Polizeigewalt. Ein junger Afroamerikaner hat in den USA ein mehr als 20fach höheres Risiko, von der Polizei erschossen zu werden, als ein Weißer. Was sind die Ursachen für diese lebensgefährliche Diskriminierung? Wie werden die Beamten ausgebildet und warum sind so viele amerikanische Polizisten offen rassistisch? (Text: ORF)
    Original-TV-PremiereMi 03.06.2020ORF 2
  • Folge 18
    Die Bilder aus der Ukraine gingen um die Welt: an die hundert neugeborene Wunsch-Babys, die nicht zu ihren Eltern können. Die Babys wurden im Auftrag ausländischer Paare von Leihmüttern ausgetragen, doch wegen des Corona-Lockdowns in der Ukraine dürfen die Eltern nicht einreisen, um die Kinder abzuholen. Der Vorfall wirft ein Licht auf das ebenso umstrittene wie boomende Leihmutter-Business in der Ukraine. Anders als in vielen westlichen Ländern ist Leihmutterschaft in der Ukraine legal und ein lukratives Geschäft. Etwa € 15.000.- verdient eine Leihmutter mit dem Austragen eines Kindes, die auftraggebenden Paare zahlen ca. € 40.000.-. Viele Leihmütter stammen aus den ärmsten Regionen des Landes, die Auftraggeber meist aus Westeuropa und den USA. Im WELTjournal zeigen Paare – noch vor dem Lockdown -, wie sie zu ihrem Wunschkind gekommen sind und welch erbarmungslose Schattenseiten das Geschäft mit Leihmüttern hat, wenn das Wunschkind nicht den Erwartungen entspricht. (Text: ORF)
    Original-TV-PremiereMi 10.06.2020ORF 2
  • Folge 19
    In den letzten Wochen hat sich Lateinamerika zum neuen Hotspot der Corona-Pandemie entwickelt, stark betroffen ist auch der Andenstaat Bolivien. Die Pandemie trifft Bolivien in einer schwierigen Zeit: unter dem ersten indigenen Präsidenten Evo Morales hatte sich der Andenstaat vom ärmsten Land Lateinamerikas hochgearbeitet und die Lage der Indios, die die Mehrheit der Bevölkerung stellen, verbessert. Doch im Vorjahr musste Morales wegen Wahlbetrugsvorwürfen auf Druck des Militärs zurücktreten, Unruhen brachen aus, Morales musste ins Ausland fliehen.
    Die selbsternannte rechtsliberale Interims-Präsidentin Jeanine Añez nutzt das Machtvakuum, um Bolivien wieder umzukrempeln, auch ohne parlamentarische Legitimation. Besonders bitter ist dies für die Indigenen, die einen historischen Rückschlag fürchten. WELTjournal -Reporterin Julieta Rudich hat in den bolivianischen Andenstädten La Paz und El Alto auf 4000 Meter Seehöhe Menschen begleitet, die so wie Evo Morales aus der indigenen Volksgruppe der Aymara stammen. Sie kommen „von ganz unten“ und kämpfen gegen rassistische Ungerechtigkeiten.
    Die Journalistin Yolanda Mamani erhebt ihre Stimme im Radio und als Youtuberin, der Aktivist Carlos Macusaya ist in intellektuellen Kreisen eine bekannte unbequeme Stimme. Von Evo Morales und seiner sozialistischen antiimperialistischen Politik waren sie anfangs begeistert, sein Bestreben, sich mit allen Mitteln an der Macht zu halten, sehen sie kritisch, doch jetzt fürchten sie, dass viele von Morales’ Errungenschaften wieder rückgängig gemacht werden. (Text: ORF)
    Original-TV-PremiereMi 17.06.2020ORF 2
  • Folge 20
    Die nach wie vor steigenden Corona-Zahlen in Russland und die Kritik an seinem Krisenmanagement haben Präsident Putin unter Druck gebracht. Doch Putin lässt sich nicht beirren: ungeachtet der hohen Corona-Zahlen laufen die Vorbereitungen zur großen Militärparade zum 75. Jahrestag des Sieges über Nazi-Deutschland am 24. Juni. Einen Tag später beginnt die Volksabstimmung über eine historische Verfassungsänderung, die Putin zwei weitere Amtszeiten bis 2036 ermöglicht. Seit mittlerweile zwei Jahrzehnten bestimmt Putin bereits die Geschicke Russlands, abwechselnd als Präsident oder als Premier.
    Im WELTjournal begibt sich BBC-Reporter David Dimbleby auf Recherche-Reise durch Russland, um das Phänomen Putin zu ergründen. Was sehen die Russen in ihrem Präsidenten und wie konnte er sich so lange an der Macht halten? Dimbleby besucht Putin-Fans genauso wie dessen Kritiker: von der zehnfachen Mutter, die mit einem Mutterschaftsorden ausgezeichnet wurde, bis zu Mitarbeitern und Beratern des Präsidenten. Von Kindern in patriotischen Militärcamps bis zu Oppositionellen und Journalisten, die offenlegen, welch autoritären Kurs Russland unter Putin eingeschlagen hat. (Text: ORF)
    Original-TV-PremiereMi 24.06.2020ORF 2

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