Folge 2588

  • Folge 2588

    USA: „Trumpeln“ auf den Rechten der Indianer: „Es geht um unser Wasser, unsere Rechte und unsere Menschenwürde“, sagt der Stammesführer der Standing Rock Sioux – und meint eine Pipeline. Die Dakota Access Pipeline soll Rohöl von North Dakota zur Raffinerie in Illinois transportieren. Sie verläuft unter dem Missouri River, gefährdet also in hohem Maße das Trinkwasser, sagen Umweltschützer. Außerdem wird Land durchkreuzt, das den Sioux heilig ist. Seit Monaten läuft der Protest – niedergeschlagen mit Tränengas und Gummigeschossen.
    Nun haben die USA einen neuen Präsidenten und dem gehören Anteile an der Firma, die die Pipeline baut. Sandra Ratzow (ARD-Studio Washington) hat Indianer und Umweltaktivisten gefragt, wie eine Zukunft mit Donald Trump aussehen wird. Mexiko: Angst an der Grenze: Sie sind vor Bandenkriegen und Naturkatastrophen aus ihren Ländern geflohen und haben es bis an die Grenze zwischen Mexiko und den USA geschafft. Nur warten sie in der Nähe der Grenzstadt Tijuana auf die Chance, illegal in das Land ihrer Träume einzureisen. Haitianer, junge Männer aus El Salvador und Honduras, und auch viele Mexikaner.
    Seit dem Wahlsieg Donald Trumps macht sich unter ihnen Unruhe breit, ob sie es noch „rechtzeitig“ schaffen, bevor – wie angekündigt – das Grenzregime durch die künftige US-Regierung verschärft und vielleicht sogar eine stabile Mauer gebaut wird. Während die einen auf eine baldige Chance lauern, kommen andere desillusioniert zurück: Als Illegale abgeschoben aus den USA. Viele wollen es nicht erneut versuchen. Sie glauben, dass die Stimmung gegen Ausländer die illegal in den USA leben, immer aggressiver wird.
    Joana Jäschke (ARD-Studio Mexiko) auf einer Grenzreise. Türkei: Geschundenes Kurdengebiet: Weitermachen oder hinschmeißen? Diese Frage stellt sich die prokurdische HDP-Partei in der Türkei, seit ihre Parlamentsabgeordneten festgenommen werden, weil sie angeblich die terroristische PKK unterstützen. Ziya Pir ist türkischer und deutscher Staatsbürger, wohnhaft in Diyarbakir. Er ist für die HDP Abgeordneter im türkischen Parlament; und er kämpft einen schier aussichtslosen Kampf für ein friedliches Zusammenleben in der Türkei.
    In diesen Tagen fährt er in kurdische Dörfer, um mit der Basis zu beraten, wie Politik unter „Sultan Erdogan“ weitergehen könnte. Er trifft Menschen, die vor einem Jahr die Hoffnung hatten, dass es besser würde für die Kurden in der Türkei, und die nun mit immer neuen Anfeindungen und Ausgrenzungen zu kämpfen haben. Oliver Mayer-Rüth (ARD-Studio Istanbul) hat sich im kurdischen Gebiet der Türkei umgesehen. Polen: Rechtsdrall: Am 11. November feiert Polen den Tag seiner Unabhängigkeit. Und jedes Jahr nutzen rechte Gruppen den
    nationalen Feiertag, um zu zeigen wie stark sie mittlerweile sind.
    Ob die „Allpolnische Jugend“ oder das „National Radikale Lager ONR“: Rechtsextreme Gruppierungen schaffen es mittlerweile leicht, Hunderttausende auf die Straße zu bringen, um gegen Fremde, Minderheiten und auch gegen Europa zu demonstrieren. Nicht nur die polnische Regierung driftet immer deutlicher nach rechts und polarisiert das Land, auch ein Großteil der Jugend wendet sich radikal dem Nationalen zu. Ein Bericht von Griet von Petersdorf (ARD-Studio Warschau).
    Thailand: Die Schatztaucher von Bangkok: Seine Verbindung zur Oberwelt sind ein Plastikschlauch und ein altmodischer Taucherhelm: Sommat Saengthong taucht, seit er 15 ist. Er sucht nach Schätzen im Chao Phraya, dem Fluss der mitten durch die Millionenstadt Bangkok fließt. Die Schatztaucher finden Buddha-Statuen, Amulette, Münzen – bringen aber auch mal eine Kamera zurück, die Touristen ins Wasser gefallen ist. 30 Taucherfamilien gibt es in Bangkok, sie tasten in der dunklen Tiefe des Flusses nach Schätzen – früher fanden sie viel, heute weniger.
    Aber noch leben sie davon, und zwar auf Pfahlbauten direkt über dem Wasser. In diesen Tagen trauern sie um König Bhumibol. Sumat hat ihn live gesehen, als er bei einer Schiffsparade direkt an den Häusern der Taucher vorbeigefahren ist. Eine Reportage von Philipp Abresch (ARD-Studio Singapur). Chile – Das nette deutsche Folterdorf: Nichts soll mehr an die grausame Geschichte dieses Ortes erinnern; an die Folterkeller, in denen hier politische Gegnern der Militärdiktatur gequält wurden, an die Kleinfabriken, in denen junge Menschen zur Sklavenarbeit gezwungen wurden, an die Missbrauchsskandale.
    Auch der Name wurde geändert: „Colonia Dignidad“ hieß einst die berüchtigte Siedlung sektiererischer Auslandsdeutscher in Chile. Heute nennt sich das Areal „Villa Baviera“: Bayerisches Dorf. Man könnte es für eine Feriensiedlung halten, in der an manchen Tagen laut und ausgelassen gefeiert wird. „Ein Skandal“ sagt Adriana Bórquez, „das ist so als würde in Ausschwitz heute Kabarett gespielt.“ Adriana Bórquez wurde in den 70er Jahren in die Colonia deportiert und gefoltert.
    Und tatsächlich erinnert im „Bayerischen Dorf“ Vieles an die Art, wie Deutschland mit der eigenen Geschichte in den Nachkriegsjahren umgegangen ist. Verdrängen, leugnen, nach vorne schauen. Wer in der Villa Baviera anders denkt, gilt auch heute noch als Außenseiter. Wie Doris und Joachim Zeitner. Über 40 Jahre lang waren sie eingesperrt, gepeinigt zur Sklavenarbeit gezwungen. Jetzt mussten sie 400 Kilometer weit weg ziehen. Um Abstand zu gewinnen von einem Ort, der sie dennoch nie mehr loslässt. Eine Reportage von Ulli Neuhoff (SWR) und Klaus Weidmann (SWR). Schnappschuss Ägypten: Was ist eigentlich ein Lochschneider? (Text: Tagesschau24)
    Deutsche TV-PremiereSo 13.11.2016Das Erste

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