Staffel 1, Folge 1–3

Staffel 1 von „Wiener Wässer“ startete am 26.10.2019 auf 3sat.
  • Staffel 1, Folge 1
    Donaukanal-Treiben. – Bild: ORF/​Vaughan Video
    Donaukanal-Treiben.
    Die Donau und ihre Nebenarme waren nicht immer so ruhige Gewässer, wie es heute den Anschein hat. Lange war dieser Fluss ein unbändiger Strom, der sich wild seinen Weg durch Wien bahnte. Mit der Regulierung entstand der rechte Donauarm, der heutige Donaukanal. Auf der linken Uferseite hatte sich mit der Leopoldstadt die erste Wiener Vorstadt gebildet. Ein Viertel, das vor allem Wiener Juden zugewiesen wurde, bis Leopold I. sie von dort vertreiben ließ. Der spätere Donaukanal bildete auch die natürliche Grenze zum kaiserlichen Jagdrevier, dem Prater. Die ersten Brücken, die dort errichtet wurden, hatten vor allem den Zweck, eine bessere Verbindung zwischen Hofburg und Prater herzustellen. (Text: 3sat)
    Deutsche TV-PremiereSa 26.10.20193satOriginal-TV-PremiereDi 13.03.2018ORF III
  • Staffel 1, Folge 2
    Die alte Donau, Boote.
    Was die Wiener heute als „Alte Donau“ bezeichnen, war einst der wasserreichste Arm der Donau. Hier verlief früher der Schiffsverkehr. Wild und verzweigt floss die Donau durch die Stadt. Auch änderte sie ständig ihren Lauf. Zum Schutz vor Hochwasser trennte die Gemeinde diesen Donauarm bei der umfassenden Donau-Regulierung in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts mit dem Hubertusdamm ab. Die Alte Donau wurde zum stehenden Binnengewässer. Die Wiener Badekultur eroberte dieses neue Terrain rasch, unter anderem mit dem Strandbad Gänsehäufel. (Text: 3sat)
    Deutsche TV-PremiereSa 26.10.20193satOriginal-TV-PremiereDi 20.03.2018ORF III
  • Staffel 1, Folge 3
    Wienfluss bei Wolf in der Au.
    Der Wienfluss ist mit einer Gesamtlänge von 34 Kilometern der größte Donauzubringer der Region und gilt als Hauptfluss des Wienerwaldes. Er durchquert die Stadt vom Westen ins Zentrum. Der Wienfluss mündet bei der Urania in den Donaukanal, dem ehemaligen Hauptarm der Donau. Die erste Folge der Serie über die Wiener Gewässer dreht sich um den Wienfluss und seinen Einfluss auf die Wiener Stadtgeschichte. Geschichtlich gesehen war es üblich, Siedlungen entlang der Donau nach dem dort mündenden Nebenfluss zu benennen.
    Beispiele sind Ybbs, Enns, Tulln oder Schwechat. Überliefert ist eine Ortsbezeichnung, die irgendwie nach „Wean“ klingt, erstmals im Jahr 881 in den Salzburger Annalen, wo von einer Schlacht bei „Weniam“ berichtet wird. Der althochdeutsche Name Wenia, von dem sich der heutige Name Wien ableitet, kommt von der keltoromanischen Bezeichnung „Vedunia“, was so viel wie „Waldbach“ bedeutet hat. Auf seinem Weg durch das heutige Stadtgebiet nimmt „die Wien“, wie der Fluss auch genannt wird, noch zehn bedeutende Bäche aus dem Wienerwald auf – die heute alle überwölbt und daher vom Straßenniveau unmerkbar in die unterirdischen Sammelkanäle links und rechts der Wien münden.
    Einst galt der Wienfluss als industrieller Treibmotor der Stadt, aber auch als Erholungsgebiet der Sommerfrische und Badefreuden. Der Wienfluss wurde in der Geschichte stets für vielfältige Zwecke als energetische und materielle Ressource genutzt. Periodenweise waren mehr als 15 bedeutende Mühlen angesiedelt, von denen einige bis ins 20. Jahrhundert hinein in Betrieb waren.
    Der Hunger der stets wachsenden Stadt verlangte nach immer mehr Brot, und das Getreide des fruchtbaren Umlandes musste gemahlen werden. Die Wasserkraft aus dem Wienerwald machte es erst nahe der Stadtfestung möglich. Im 19. Jahrhundert verstärkte sich die gewerbliche und industrielle Nutzung des Wienflusses, und das Wiental entwickelte sich zu einem wichtigen Zentrum der Produktion. An die Mühlenbetriebe angeschlossen waren oft auch Weingärten und Wirtshäuser.
    Um die Mühlen siedelten sich Holz verarbeitende Betriebe an, da das Holz der Mühlen häufig erneuert werden musste. Regulierungsmaßnahmen wurden schon 1713 und 1781 avisiert, doch kam es nur zur Aushebung eines tieferen Flussbettes durch Sträflinge und zur Uferbepflanzung mit Weiden und Akazien. Die Realisierung der Wienfluss-Regulierung erfolgte dann aber erst in den 1890er-Jahren, lange nach der 1875 fertiggestellten Donau-Regulierung. Der Wienfluss macht sich immer wieder durch seine Eigenschaft als Wildgewässer bemerkbar.
    Im Falle eines Jahrhunderthochwassers besitzt der Wienfluss heute ein ausgeklügeltes Hochwasser-Warnsystem. Bei lang andauernderen oder heftigeren Niederschlägen im Wienerwald schwillt der Fluss aber stark an. Des Weiteren ist das Gefälle des Wienflusses zu Beginn recht hoch. Dadurch kann bei starken Regenfällen die Wassermenge des Wienflusses innerhalb kurzer Zeit stark anschwellen. Bei Hochwasser konnte er innerhalb von Stunden auf das 2000-fache seines Niederwasserstandes anschwellen.
    Die Folge waren verheerende Überschwemmungen. Damit stellte der Fluss eine große Gefahr für das ständig wachsende Siedlungsgebiet dar. Schon Kaiserin Elisabeth unternahm gern Wanderungen durch den Wienerwald. Am 23. April 1882 machte sie Rast bei der Quelle des Wienflusses, dessen Wasser ihr so gut mundete, dass sie es für die Zubereitung ihres Kaffees nach Schönbrunn bringen ließ. Seit damals heißt die majestätisch eingefasste Quelle „Kaiserbründl“. Geheimtipp: Wer aus dieser Quelle trinkt, wird mit innerer Schönheit beschenkt. (Text: 3sat)
    Deutsche TV-PremiereSa 26.10.20193satOriginal-TV-PremiereDi 12.03.2019ORF III

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