Staffel 2, Folge 1–4

Staffel 2 von „Wilder Planet“ startete am 22.04.2007 im ZDF.
  • Staffel 2, Folge 1 (45 Min.)
    Die Bibel erzählt von einer furchtbaren Katastrophe, die alles Leben auf Erden zerstörte: die Sintflut. Es regnete 40 Tage und 40 Nächte, das Wasser überflutete die Erde und stieg so gewaltig an, dass selbst die höchsten Berge darin versanken. So kennen wir die Geschichte. In diesen Tagen rückt die biblische Katastrophe als aktuelles Szenario erschreckend in unser Bewusstsein. In der neuesten UN-Klimastudie kommt die Wissenschaft zu dem Ergebnis, dass der bislang in weite Zukunft geschobene Klimawandel infolge der fortschreitenden Erderwärmung bereits unmittelbar bevorsteht.
    Anlass, sich auf die Spuren der Vergangenheit zu begeben, zu fragen, ob sich die Sintflut vor Tausenden von Jahren tatsächlich ereignet hat oder ob sie bloß eine Legende ist. Sintflutszenen aus unseren Tagen sind bekannt: Turmhohe Tsunami-Wellen, unberechenbare Springfluten, tosende Taifune – Flüsse schwellen zu reißenden Gewässern an, Wirbelstürme peitschen den Ozean landeinwärts. Seit Jahrzehnten erlebt die Welt sich häufende Wetterkatastrophen, Hochwasser und Überschwemmungen. Vorboten einer neuen globalen Katastrophe. Die Szenarien erinnern an das Gilgamesch-Epos.
    Der Urmythos der Menschheit berichtet von einer gigantischen Überschwemmung, zweitausend Jahre vor der Bibel, vor Noah und dem Bau der Arche. Weltweit existieren aus dieser Zeit Hunderte von Flutmythen, auf allen Erdteilen, bei nahezu allen Völkern. Seltsamer Zufall oder verschwommene Zeugnisse einer urzeitlichen Menschheitstragödie? Regisseur Martin Papirowski und Autorin Dr. Heike Nelsen-Minkenberg begeben sich auf eine wissenschaftliche Spurensuche, die von den Ufern des Schwarzen Meeres bis nach Australien führt, den Bogen von den Keilschrifttafeln des Gilgamesch-Epos bis in die Labore der modernen Klimaforschung spannt.
    Zentrale Objekte der Beweisführung sind Bohrkerne, die auf faszinierenden Tauchfahrten aus dem Boden des Schwarzen Meeres entnommen werden und den lange erwarteten Beleg für den rasanten Übergang von einem Süßwassersee zu einem ausgedehnten Salzwassermeer liefern. Archäologische Grabungen in der Schwarzmeerregion öffnen dem Zuschauer ein Zeitfenster in die Jungsteinzeit, das Neolithikum. Sie geben einen Einblick in den Alltag der Menschen zur Zeit der großen Flut, der Schwarzmeerkatastrophe.
    Während der letzten Eiszeit ist das Schwarze Meer ein riesiger Süßwassersee, doch dann, vor etwa 8000 Jahren steigen die Temperaturen, die gigantischen Eispanzer, die die nördliche Erdhalbkugel zu großen Teilen bedecken, beginnen zu schmelzen, und die Wasserspiegel der Meere steigen und steigen. Das Schwarze Meer wird plötzlich überflutet. Hunderttausende von Menschen werden vertrieben, sie flüchten vor den allgegenwärtigen Fluten, verlieren alles, ein Trauma, dass zur Legende wird – zum Sintflut-Mythos, soweit die Theorie. Sie entfacht eine hitzige wissenschaftliche Debatte, teilt die Wissenschaft in zwei Lager.
    Doch dann, zehn Jahre nach ihrer Entstehung, geschieht das Unerwartete: Der junge Forscher Mark Sidall entwickelt in Bern eine Computersimulation des Szenarios, die sämtliche Bedenken vom Tisch fegt. Die „Mutter aller Mythen“, die Sintflut ist fast so etwas wie ein biblischer Tatsachenbericht und doch nur eine von Hunderten von Flutlegenden weltweit. Katastrophen der Vergangenheit – doch wie sehen Wissenschaftler unsere Zukunft? So viel steht fest: Die nächste Sintflut haben Menschen zu verantworten, und die Forscher warnen, es sei kurz „vor Zwölf“. (Text: ZDFneo)
    Deutsche TV-PremiereSo 22.04.2007ZDF
  • Staffel 2, Folge 2 (45 Min.)
    Seit Urzeiten gibt die Erde feurige Lebenszeichen von sich. Wenn aus ihrem Bauch glutflüssiges Magma nach oben steigt und als heißer Brei durch die Erdkruste bricht, entsteht aus den erkalteten Gesteinsmassen ein Vulkan. Besonders an den Grenzen der großen Kontinentalplatten türmen sich die rauchenden Riesen zu beachtlicher Höhe. Ihre gewaltigen Kräfte formen nicht nur Landschaften, sie lassen auch Kulturen erblühen und vergehen. Der Vulkanausbruch, der vor etwa 3600 Jahren das alte Thera in Stücke riss, zählt zu den heftigsten Eruptionen, die im Lauf der Geschichte die Welt erschütterten.
    Vieles deutet darauf hin, dass der vor der heutigen Insel Santorin in der Ägäis versunkene Feuerberg um ein Vielfaches stärker wütete als zunächst angenommen. Das Ausmaß des Infernos steht nach Aussagen von Vulkanologen sogar auf einer Stufe mit dem gewaltigen Ausbruch des Tambora auf der indonesischen Insel Sumbawa. Seine in die obere Atmosphäre geschleuderte Asche ließ 1816 als „Jahr ohne Sommer“ in die Geschichte eingehen. 50 000 Menschen starben. Ein globaler Klimasturz führte selbst in Europa und Amerika zu schweren Missernten und Hungersnöten.
    Weltweit leben etwa 500 Millionen Menschen mit der Bedrohung durch einen Vulkanausbruch. Glühende Lavamassen, die sich langsam und somit vorhersehbar den Hang hinab wälzen, stellen meist keine unmittelbare Gefahr dar. Anders die so genannten pyroklastischen Ströme. Das rund 600 Grad Celsius heiße Gemisch aus dem Höllenschlund rast mit ungefähr 200 Stundenkilometern über das Land und hinterlässt eine Schneise der Zerstörung. Die verheerenden Glutwolken entstehen, wenn ein feuerspeiender Berg explodiert.
    Ein Horrorszenario, das im August 1997 die Hauptstadt der Karibikinsel Montserrat verwüstete. Nach neuen Berechnungen ordnen Wissenschaftler die Explosion, die vor Jahrtausenden Thera erschütterte, der Stufe 7 zu, der zweithöchsten auf dem Vulkanexplosivitätsindex. Nach dem Einsturz des ausgebrannten Vulkans füllte sich die so genannte Caldera mit Meerwasser. Noch heute ist der eindrucksvolle Krater auf Santorin eine Touristenattraktion. Nur etwa 100 Kilometer von der Mittelmeerinsel entfernt liegt Kreta.
    Mitte des 15. Jahrhunderts brach dort das Reich der Minoer auf dem Höhepunkt seiner Macht zusammen. Lange Zeit herrschte Einigkeit darüber, dass der verheerende Vulkanausbruch, der eine gigantische Flutwelle auslöste, den Untergang der Bevölkerung auf Kreta eingeleitet haben muss. Jüngsten Erkenntnissen zufolge soll der Supergau aber bereits um 1650 vor Christus, also 200 Jahre vor dem Ende der Minoer, passiert sein. Könnten die katastrophalen Auswirkungen des Ausbruchs trotzdem in Zusammenhang mit dem rätselhaften Niedergang der hochentwickelten Kultur stehen? Im Sommer 2006 sucht der Amerikaner Robert Ballard mit einem internationalen Forschungsteam nach Spuren des Desasters und taucht nach Überresten des versunkenen Vulkans.
    Mit Hilfe moderner Technik wollen die Experten den bis heute ungeklärten Fragen nachgehen. Im Krater auf dem Meeresgrund entdecken die Wissenschaftler bizarr anmutende Hydrothermalquellen. Aus den meterhohen Kaminen strömt ständig Gas und bis zu 220 Grad Celsius heißes Wasser. Für die Spezialisten ein eindeutiges Signal: Zwar schläft der Vulkan schon lange, aber erloschen ist er noch nicht. (Text: ZDFneo)
    Deutsche TV-PremiereSo 29.04.2007ZDF
  • Staffel 2, Folge 3 (45 Min.)
    Europas Städte stehen nicht so sicher wie vermutet – denn die Erde unter dem Kontinent bebt immer wieder. Wissenschaftler versuchen fieberhaft, die Wahrscheinlichkeit neuer Katastrophen zu ermitteln. Hinweise für eine solche Einschätzung liefert die Vergangenheit. Das Beben von Basel aus dem Jahr 1356 ist historisch am besten dokumentiert. Der Seismologe Flavio Anselmetti konnte außerdem eine Reihe von Beben nachweisen, die Tsunamis auf dem Vierwaldstädtersee auslösten. Noch gibt es jedoch keine Möglichkeit vorherzusagen, wann in Europa mit weiteren Beben zu rechnen ist. (Text: History)
    Deutsche TV-PremiereSo 21.10.2007ZDF
  • Staffel 2, Folge 4 (45 Min.)
    Seit Anfang Juni sind die Menschen in der Karibik und an der Ostküste der USA wieder in Alarmbereitschaft: Essensvorräte werden angelegt. Bretter liegen bereit, um im Notfall das eigene Haus zu verbarrikadieren. Fluchtrouten sind geplant, wenn der Hurrikan sein Auge öffnet. Dieses Jahr haben die tropischen Wirbelstürme „Dean“ und „Felix“ mit Windgeschwindigkeiten von bis 270 km/​h bereits die Menschen das Fürchten gelehrt. (Text: ZDF)
    Deutsche TV-PremiereSo 28.10.2007ZDF

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