2013, Folge 31–45

  • Folge 31 (45 Min.)
    „Es ist ein Duell zwischen sehr ungleichen Gegnern: einem überaus mächtigen, starken und rücksichtslosen Staat und einem kleinen, anonymen unbekannten Privatmann.“ Als 25-jähriger Rechtsreferendar erlebte Sebastian Haffner 1933 die Machtübernahme Hitlers in Berlin. Er wurde Zeuge eines dramatischen Umbruchs, der schließlich auch sein Leben aus der Bahn warf. Er schilderte in seinen Erinnerungen innere und äußere Konflikte zwischen ihm und dem NS-Regime. Sein bester Freund musste fluchtartig emigrieren, die Liebe zu einer jungen jüdischen Frau zerbrach. Sebastian Haffner konnte sich dem Strudel aus Terror und Verführung immer weniger entziehen.
    Sein Leben geriet zu einer gefährlichen Gratwanderung zwischen Anpassung und Ablehnung. Haffner (damals noch Raimund Pretzel) emigrierte 1938 nach London. Jahrzehnte nach dem Krieg zählte er zu den renommiertesten Publizisten der Bonner Republik. Auf Grundlage des posthum erschienenen Bestsellers „Geschichte eines Deutschen“ schildern die Autoren Peter Adler und Gordian Maugg die Machtübernahme Hitlers aus der persönlichen Sicht Sebastian Haffners. Seine „Erinnerungen“ sind die eines Beobachters, der nicht nur das Verhalten seiner Zeitgenossen kritisch reflektierte, sondern auch das eigene. Seine Sprache ist klar und entschieden, er beschreibt eine Situation zwischen Angst und Hoffnung, Vereinnahmung und Abgrenzung, Anbiederung und Abscheu – auch vor sich selbst.
    Das ZDF zeigt „Mein Kampf mit Hitler“ zum 80. Jahrestag der „Machtergreifung“. Aufwändige Spielszenen und dokumentarische Bilder verdichten schlaglichtartig beklemmende historische Momente wie den Reichstagsbrand, die Besetzung des Berliner Kammergerichts durch die SA und den „Judenboykott“ im April ’33. Ludwig Blochberger als der junge Sebastian Haffner, Michael Mendl als sein Vater und Sybille Weiser als Haffners Freundin Charlie geben der Wut und Verzweiflung, der Anpassung und Resignation jener Tage ein Gesicht. (Text: ZDF)
    Deutsche TV-PremiereDi 22.01.2013ZDF
  • Folge 32 (45 Min.)
    Jeden Tag müssen wir uns im Supermarkt entscheiden: konventionelle Äpfel für 1,99 oder Bio-Ware für 2,49? Bio ist nur noch wenig teurer. Da stellt sich die Frage: Kann das noch gute Qualität sein? Fernsehkoch Nelson Müller schaut sich Billig-Bio-Produkte näher an: Wie werden sie hergestellt? Schont ihre Produktion Mensch, Tier und Umwelt? Er zeigt bei „ZDFzeit“: Wie gut ist Billig-Bio? Nelson Müller ist Sternekoch aus Essen. In seinem Restaurant kommen nur erlesene Zutaten auf den Tisch. Fast immer: Bio – entweder vom Bauern in der Nähe oder aus dem Bio-Laden.
    Doch immer mehr Bio-Produkte gibt es viel billiger auch im Supermarkt. Für „ZDFzeit“ schaut der bekannte Fernsehkoch sich ganz genau an, ob sich Billig-Bio wirklich lohnt. 78 Cent kosten supergünstige Bio-Kartoffeln im Supermarkt. Immer noch doppelt so teuer als die billigste Discounterware. Aber kann das noch gute Qualität sein? Nelson Müller will wissen, wer genau diese Kartoffeln wie herstellt. Sie stammen aus dem Wendland und werden tatsächlich nach strengen Bio-Richtlinien hergestellt.
    Sie könnten sogar noch billiger sein, wenn Konsumenten nicht kleinste Schönheitsfehler ablehnen würden. Jede zweite angebaute Bio-Kartoffel kann nicht verkauft werden. Im Labor lässt Nelson Müller Bio-Lebensmittel aus dem Supermarkt untersuchen und mit konventionell hergestellten Produkten vergleichen. Es wird nach Rückständen von Pestiziden gesucht, der Vitamingehalt gemessen und das Fleisch auf Antibiotika-Spuren getestet. Die Laborwerte bergen einige unerwartete Resultate.
    Wenn Nelson Müller außerhalb der Saison seinen Gästen frisches Obst anbieten möchte, steht er jedes Mal wieder vor einem Dilemma: lang gekühlte Bio-Äpfel aus Deutschland oder Importware aus Südafrika? Welcher Apfel hat die bessere Ökobilanz? Vom Pflücken bis zur Theke im Supermarkt wird der Weg beider Äpfel verfolgt. Mit einem eindeutigen Sieger: Einer der beiden Äpfel brauchte bis zum Kunden nur halb so viel CO2 wie der andere. Schließlich lädt Sternkoch Nelson Müller zu einem Vergleichsessen ein. (Text: ZDF)
    Deutsche TV-PremiereDi 12.02.2013ZDF
  • Folge 33 (45 Min.)
    Jeden Tag müssen wir uns im Supermarkt entscheiden: Nudeln für 1,49 Euro vom Markenhersteller oder für 49 Cent von „JA!“ oder „gut & günstig“? Und jeden Tag fragen wir uns: Sind die drei Mal so teuren Produkte auch drei Mal so gut? Oder stecken nicht überall die gleichen Lieferanten dahinter? Sternekoch Nelson Müller fragt: Wie gut sind No-Name-Produkte, die Billigartikel der Supermarkt-Ketten? 40 Prozent aller in Deutschland gekauften Lebensmittel tragen keinen Markennamen mehr. Nelson Müller ist Sternekoch aus Essen.
    In seinem Restaurant kommen nur erlesene Zutaten auf den Tisch. Beim Einkauf steht auch er vor der Frage: Lohnt sich das Markenprodukt oder genügt die Billigware? Für „ZDFzeit“ schaut sich der bekannte Fernsehkoch genau an, ob sich nicht beim Einkauf viel sparen lässt – ohne auf Qualität verzichten zu müssen. Hering mit Tomatensauce gibt es in den meisten Supermärkten in zwei Varianten: 1,29 Cent kostet die Dose vom Markenhersteller, 79 Cent muss man bezahlen, wenn kein Logo darauf klebt.
    Tatsächlich stellt sich heraus: Beide werden von der gleichen Fabrik hergestellt, in beiden steckt sogar der gleiche Fisch. Und doch unterscheiden sich die Zutaten im Detail. Für die No-Name-Produkte wird messerscharf kalkuliert. Hier kommt es auf die dritte Stelle hinter dem Komma an. Aber kann man den Unterschied als Konsument noch feststellen? Nelson Müller gibt drei Fertigprodukte drei ausgewiesenen Kennern ihres Fachs zur Analyse. Fischstäbchen, Pizza Salami und Fleischsalat treten jeweils als Markenprodukt und als No-Name-Ware gegeneinander an.
    Die Tester müssen die Unterschiede suchen und finden am Ende tatsächlich welche. Der andauernde Preisdruck im Supermarkt bleibt nicht ohne Folgen: Überall wird gespart, nicht selten an den Löhnen für Mitarbeiter. Bei einem deutschen Wursthersteller von No-Name-Produkten wurden von einem auf den anderen Tag 125 deutsche Angestellte durch rumänische Leiharbeiter ersetzt. Nun wird die Billig-Wurst von Billig-Arbeitern hergestellt. Nelson Müller lädt zu einem Vergleichsessen ein. (Text: ZDF)
    Deutsche TV-PremiereDi 19.02.2013ZDF
  • Folge 34 (45 Min.)
    Die Deutschen werden immer dicker – und das, obwohl sie sich wieder mehr bewegen als früher. Über die Hälfte der erwachsenen Bevölkerung leidet an Übergewicht, aber auch mehr als die Hälfte gibt an, mindestens einmal pro Woche eine Stunde lang sportlich aktiv zu sein. Das sind immerhin zehn Prozent mehr als vor 15 Jahren. Die Milliarden-Umsätze der Fitness-Industrie steigen von Jahr zu Jahr, und dennoch nimmt auch die Zahl der Zivilisationskrankheiten stetig zu. Was läuft da schief? Bewegen wir uns zwar mehr – aber falsch? Hilft der Sport unserer Gesundheit womöglich gar nicht so, wie wir das erhoffen? Wie viel Bewegung brauchen wir wirklich? „ZDFzeit“ untersucht, ob man mit Sport tatsächlich abnehmen kann, welche neuesten Trends sinnvoll sind (und welche nicht) und warum regelmäßige Bewegung inzwischen auch chronisch Kranken dringend empfohlen wird.
    Mit ebenso verblüffenden wie nachvollziehbaren Experimenten zeigt die Dokumentation, auf welchem Weg jeder Einzelne fitter und gesünder werden kann – mit einfachen Mitteln und bis ins hohe Alter.
    „Je oller desto doller“, rät der Sportwissenschaftler Ingo Froböse aus Köln allen jenseits der 50. Die Sendung erklärt, welche Sportarten die besten sind für unsere Fitness, warum sich viele beim Bewegen zu wenig zutrauen und mit welchen Tricks der „inneren Schweinehund“ langfristig besiegt werden kann. Professor Albert Gollhofer von der Universität Freiburg bringt es auf den Punkt: „Wir fressen zu viel und bewegen uns zu wenig. Daran müssen wir arbeiten. (Text: ZDF)
    Deutsche TV-PremiereDi 05.03.2013ZDF
  • Folge 35 (45 Min.)
    Babyfläschchen 7 Euro, Barbie-Puppe 40 Euro, Schulranzen 100 Euro. Kinder kosten – nicht nur Nerven. Bis sie erwachsen sind, investieren Eltern enorme Summen. Laut den Angaben des statistischen Bundesamtes geben Familien rund 550 Euro im Monat für ein Kind aus, ein Vielfaches vom Kindergeld. Was sie dafür anschaffen, will „heute-Mann“ Matthias Fornoff genauer wissen. Er besucht für „ZDFzeit“ drei Familien und rechnet aus, wie teuer der Nachwuchs ist. Kinder kosten Geld, viel Geld: Das wird Eltern nicht erst dann bewusst, wenn die nächsten Ausgaben für Kleidung, Fahrrad oder sonstige Wünsche anstehen.
    Das Thema Finanzen ist während der gesamten Erziehung Dauerthema. Der Startschuss für den Ausgabenmarathon fällt schon vor der Geburt mit der Babyausstattung, die angeschafft werden muss: Wickelkommode, Kinderwagen, Babybettchen. Im Kleinkindalter schlagen die Kosten für Windeln und Gläschen zu Buche. In der Grundschulzeit spielen Ausgaben für Schule und Betreuung eine große Rolle, und später im Teenie-Alter treibt die Freizeitgestaltung die Kosten in die Höhe.
    „Kleine Kinder, kleine Wünsche, große Kinder, große Wünsche“ – auf diese Formel lässt sich die Erfahrung von Eltern bringen. Insgesamt gilt: Alle wollen nur das Beste für den Nachwuchs. Da sollen nicht nur Kinderträume erfüllt, sondern auch pädagogisch wertvolle Fördermaßnahmen umgesetzt werden: Musikunterricht, Trainerstunden oder Bastelkurse sollen für eine optimale Entwicklung sorgen. Das – so will es die öffentliche Meinung – ist erste Elternpflicht.
    Und die tun ihr Bestes: Allein für Nachhilfe geben sie pro Jahr 1,4 Milliarden Euro aus. Kindererziehung ist eine teure Angelegenheit. Und sie wird immer teurer: 1998 waren die Ausgaben noch um rund 10 Prozent geringer. Wie die Familien die finanzielle Belastung stemmen, will Matthias Fornoff genauer wissen. Er begleitet sie im Alltag und zeigt, wann und wofür sie Geld ausgeben. Wissen die Erziehungsberechtigten eigentlich, wie viel ihre Kinder kosten? Sind alle Ausgaben notwendig? Wann gibt es Streit? (Text: ZDF)
    Deutsche TV-PremiereDi 12.03.2013ZDF
  • Folge 36 (45 Min.)
    „Wer nicht auftaucht, über den wird nicht geredet. Und wenn nicht geredet wird, bleibt alles wie es ist.“ So erklärt Elitenforscher Michael Hartmann von der TU Darmstadt die Zurückhaltung der Reichen in Deutschland. Und davon gibt es hierzulande mit am meisten in der Welt: Gemessen an der Zahl der Millionäre ist Deutschland Spitze. Die Dokumentation stellt einen der zehn erfolgreichsten deutschen Milliardäre vor, den Unternehmer Reinhold Würth. Der Schraubenfabrikant formte aus dem väterlichen Betrieb in Baden-Württemberg einen Weltkonzern mit zirka zehn Milliarden Euro Umsatz und 65 000 Angestellten.
    „Die Reichen werden immer reicher, darum ist es richtig, wenn der Staat ordnend eingreift“, kommentiert er die aktuelle Entwicklung. Doch der Staat scheut noch die Konsequenzen, jüngstes Beispiel ist der Armuts- und Reichtumsbericht der Bundesregierung. Die Feststellung: „Die Privatvermögen in Deutschland sind höchst ungleich verteilt“, wurde auf Betreiben der FDP kurzerhand gestrichen.
    Dabei war es doch das Ziel der Sozialen Marktwirtschaft im Sinne Ludwig Erhards, „Wohlstand für alle“ möglich werden zu lassen. Von unten nach oben aufzusteigen war die Vision vieler, Bildung sollte kein Privileg der Reichen sein. Die Bilanz nach 60 Jahren ist ernüchternd: Die Zahl der Menschen, die im reichen Deutschland als arm gelten, wächst, immer häufiger bleiben die so genannten Bildungsverlierer zurück. Heute droht fast jedem sechsten Deutschen Armut, so Zahlen des Statistischen Bundesamtes.
    Die höchste Gefährdung droht in Bremen und Mecklenburg-Vorpommern. Die Reporter besuchen die P&S Werft in Stralsund, eine der größten in Deutschland, die von der Schließung bedroht ist. Und sie sind unterwegs in Bremerhaven, der Stadt mit der höchsten Kinderarmut in ganz Deutschland. „Wir ersetzen das Elternhaus, denn die Familien sind durch die Armut längst zerbrochen“, sagt Cornelia Rönnefahrt von der „Sonnenblume“. Die private Betreuungseinrichtung muss übernehmen, was der Staat nicht mehr leisten kann. (Text: ZDF)
    Deutsche TV-PremiereDi 19.03.2013ZDF
  • Folge 37 (45 Min.)
    Es ist das große Ringen um die kleinen Preise. Mit insgesamt mehr als 7600 Filialen kämpfen Deutschlands größte Discounter Aldi und Lidl um die Gunst der Kunden. Vom Grundnahrungsmittel bis zur Bohrmaschine, von der Garnele bis zur Kleidung bieten sie alles. 35 Milliarden Umsatz machen sie damit allein in Deutschland pro Jahr. Ihr Motto: Qualität zum kleinen Preis. „ZDFzeit“ will es genauer wissen und lässt die Discounter zum Duell antreten: Aldi gegen Lidl. Wer ist besser im Preis, wer bietet die beste Qualität? Zwei deutsche Durchschnittsfamilien gehen für „ZDFzeit“ auf große Einkaufstour – einmal nur bei Lidl, einmal nur bei Aldi. Bei wem sind die Lebensmittel billiger? Können Eigenmarken die oft über lange Jahre angewöhnten Lieblingsprodukte ersetzen? In zahlreichen Einzeltests werden die Produkte beider Discounter verglichen: Welche Batterien halten länger? Welche Blumen sind frischer? Welche Anziehsachen sind haltbarer? Außerdem packt Konny Reimann mit an: Deutschlands bekanntester Auswanderer unterzieht Bohrmaschinen, Stichsägen und Winkelschleifer seinem persönlichen Härtetest.
    Der Film wirft auch einen Blick auf die Geschichte beider Discounter: vom ersten Markt der Gebrüder Albrecht bis zur Aufholjagd der Lidl-Gruppe. Im Duell Aldi gegen Lidl gab es schon viele Konflikte: Preiskämpfe, Überwachungsskandale und Vorwürfe, Mitarbeiter und Lieferanten schlecht zu bezahlen. Am Ende kann es nur einen Sieger geben. Wer ist Deutschlands bester Discounter? (Text: ZDF)
    Deutsche TV-PremiereDi 02.04.2013ZDF
  • Folge 38 (45 Min.)
    Was als Sensation des Jahrhunderts angepriesen wurde, endete in einer beispiellosen Blamage: Vor 30 Jahren präsentierte der „Stern“ die angeblichen Tagebücher Adolf Hitlers. Es ist bis heute der größte Medienskandal der Bundesrepublik – und eine Geschichte voller Grotesken. Der Film von Jörg Müllner erzählt mit viel Ironie und neuen Dokumenten die wahre Geschichte hinter der größten Fälschung des Jahrhunderts: die Anatomie eines absurden Betrugs. Am 25. April 1983 verkündete Chefredakteur Peter Koch der Welt, der „Stern“ habe einen einzigartigen historischen Schatz entdeckt: 62 Konvolute mit handschriftlichen Aufzeichnungen Adolf Hitlers, geborgen aus den Trümmern eines 1945 abgestürzten Flugzeugs.
    Nach der Publikation von „Hitlers Tagebüchern“ müsse die Geschichte des Dritten Reiches „in großen Teilen neu geschrieben werden“. Acht Tage später war der Spuk zu Ende. Ein Gutachten der Bundesanstalt für Materialforschung in Berlin entlarvte die Kladden als plumpe Fälschung. Die ganze Welt lachte und spottete. Über neun Millionen Mark hatte der Vorstand von Gruner + Jahr ausgegeben, um den größten journalistischen Flop des Jahrhunderts zu finanzieren: plump gefälschte Tagebücher, gestaltet vom Hochstapler Konrad Kujau. Was trieb ein Magazin von Rang in den journalistischen Offenbarungseid? Wie funktionierte der Betrug? Warum wurden alle Warnsignale ignoriert? Welche Folgen hatte der Skandal um die Tagebücher? Und vor allem: Mit welchen Inhalten wollte der „Stern“ damals eigentlich Kasse machen? Denn die Lektüre der gefälschten Tagebücher zeigt einen Hitler, der von den Massenmorden angeblich nichts wusste.
    Es ist der eigentliche Skandal um die gefälschten Tagebücher. Entdeckt hatte die Tagebücher der einst gefeierte „Star-Reporter“ Gerd Heidemann. Er schildert aus seiner Sicht die Ereignisse, die zum Skandal führten und ihn ins Gefängnis brachten. Erstmals äußern sich auch Beteiligte des Skandals, die bislang geschwiegen haben. Wie war es möglich? Wo ist das Geld? (Text: ZDF)
    Deutsche TV-PremiereDi 09.04.2013ZDF
  • Folge 39 (45 Min.)
    Abdankungen haben Tradition in den Niederlanden. Wilhelmina dankte 1948 zu Gunsten ihrer Tochter Juliana ab. Die wiederum nahm 1980 ihren Hut, um Beatrix auf den Thron zu lassen. Nun kündigte Königin Beatrix ihren Rücktritt an. Am 30. April 2013 übergibt sie das Zepter an ihren Sohn Willem-Alexander. Auf den Tag genau 33 Jahre wird sie dann als Monarchin und Staatsoberhaupt ihrem Land gedient haben. Skandalfrei, professionell und selbstbewusst. Als Kind verbrachte Beatrix die Jahre der deutschen Besatzung im kanadischen Exil, während Vater Prinz Bernhard und Königin Wilhelmina von London aus den Widerstand gegen das NS-Regime organisierten. Erst 1945, im Alter von sieben Jahren, kehrte die Kronprinzessin mit ihrer Familie in die Heimat zurück.
    Als Beatrix von ihrer Mutter die Krone übernahm, war sie als diplomierte Juristin gründlich auf ihr Amt vorbereitet. Seitdem setzte sie ihren ganzen Ehrgeiz daran, der ererbten Aufgabe gerecht zu werden. Für ihre Landsleute ist sie die „Chefin“, die arbeitswütige Managerin eines modernen Palastbetriebes. Die Bilanz von Königin Beatrix’ Regierungszeit ist beachtlich. Die kleine republikanische Opposition steht auf verlorenem Posten. Die Monarchie nach holländischem Muster funktioniert. Mit dem neuen König Willem-Alexander wird erstmals nach 123 Jahren wieder ein Mann an der Spitze der Niederlande stehen.
    Prinz Pilsje, wie ihn seine Landsleute liebevoll nennen, hat sich nach jugendlichen Eskapaden längst zu einem würdigen Nachfolger seiner Mutter entwickelt. Seine im Volk überaus beliebte Frau Máxima wird ihm als Königin der Niederlande zur Seite stehen. Beatrix’ Krönung 1980 war noch überschattet von Protesten. Lange nahmen ihre Landsleute ihr die Ehe mit einem Deutschen, dem Diplomaten Claus von Amsberg, übel. Doch mit den Jahren wurde Prinz Claus zum größten Sympathieträger des Königshauses und Liebling des Volkes. Auch Willem-Alexander musste für seine Ehe mit der Argentinierin Máxima Zorreguieta Widerstände überwinden. (Text: ZDF)
    Deutsche TV-PremiereDi 23.04.2013ZDF
  • Folge 40 (45 Min.)
    Schiffsparade, Königsball, Krönungsnacht. Dazu der versammelte europäische Hochadel, Royals aus aller Welt und Millionen feiernde „Oranjes“. Am 30. April 2013 übergibt Königin Beatrix nach genau 33 Jahren im Amt den Thron an ihren ältesten Sohn Willem-Alexander. Gefeiert wird nicht nur der neue König, sondern auch der Abschied von Königin Beatrix. Zu Beginn ihrer Regentschaft wenig beliebt beim Volk wegen ihrer Reserviertheit und ihrer Ehe mit dem Deutschen Prinz Claus, hat sie sich über die Jahre den Respekt und sogar die Zuneigung des niederländischen Volkes regelrecht erworben. Dies wird am Tag des Thronwechsels noch einmal sehr deutlich werden.
    Ein bisschen Wehmut wird dabei sein, wenn Beatrix um 10:00 Uhr im Königlichen Palast in Amsterdam das Abdankungsgesetz unterzeichnet und Mutter und Sohn, der ab dann verfassungsrechtlich gesehen schon König der Niederlande ist, gemeinsam auf dem Balkon erscheinen. Mit Spannung wird dabei auch der Auftritt der neuen Königin Máxima mit ihren drei Töchtern erwartet. Schließlich wird der 30. April auch für die erstgeborene Amalia ein besonderer Tag: Sie wird offiziell zur Kronprinzessin. Gegen kurz vor 14:00 Uhr fährt die Königsfamilie zur Nieuwe Kerk in Amsterdam, wo die feierliche Amtseinführung stattfindet. Vor 2000 Gästen, darunter zahlreiche Vertreter aus dem europäischen Hochadel, schwört Willem-Alexander den Treueeid auf die Verfassung und hält eine Rede.
    Damit ist der Thronwechsel offiziell vollzogen, und die Feierlichkeiten beginnen. Nach der offiziellen Zeremonie präsentieren sich der neue König und seine Frau Máxima, begleitet von vielen Untertanen auf Jachten und Booten, dem Volk vom Wasser aus. Die so genannte „Königsfahrt“ soll das Highlight des Tages werden, das mit einem Dinner und einem Feuerwerk endet. Für die ZDF-Zuschauer begleiten Julia Melchior und Norbert Lehmann das Ereignis und präsentieren die emotionalsten und spektakulärsten Momente der Zeremonie und der Feierlichkeiten. (Text: ZDF)
    Deutsche TV-PremiereDi 30.04.2013ZDF
  • Folge 41 (45 Min.)
    König Juan Carlos I. ist Gast im eigenen Haus. Zweimal hatten die spanischen Bourbonen den Thron räumen müssen. Als Juan Carlos 1975 nach 36 Jahren Diktatur das Erbe Francos antrat, definierte er die Monarchie für sein Land neu. Er entsagte der absoluten Macht und führte Spanien in die Demokratie. Heute bekleidet ein überschaubarer Mitarbeiterstab aus Beamten, Diplomaten, Managern und Militärs die Posten rund um das Amt des Königs. Sämtliche Paläste, Klöster und Kunstwerke, die das einst mächtige Königshaus im Laufe der Jahrhunderte erbauen oder anfertigen ließ, gehören dem Staat.
    Juan Carlos und Familie wohnen als Mieter auf Lebenszeit im Zarzuela-Palast. Selbst die Wandteppiche in seinem Audienzzimmer sind eine Leihgabe. Das Königshaus gibt sich bescheiden. Doch seit sich der Schwiegersohn des Königs wegen des Vorwurfs der Veruntreuung öffentlicher Gelder und Steuerhinterziehung vor Gericht verantworten muss und auch der König selbst für einige Turbulenzen sorgte, steht die Monarchie auf dem Prüfstand.
    Stimmt das Verhältnis von Aufwand und Ertrag? Eine Herausforderung für das Königshaus, das bislang keine Einblicke hinter die Kulissen gewährte. Es geht auf Distanz zum Schwiegersohn und schafft Transparenz über den eigenen Haushalt. Nach Kürzungen infolge von Sparmaßnahmen beläuft sich das Budget des Königshauses im Jahr 2013 auf rund 7,9 Millionen Euro. Mehr als neunzig Prozent der Mittel werden für Personalkosten und die Verwaltung benötigt. Die restlichen 9 Prozent bilden die Kosten für den Unterhalt der Königsfamilie ab.
    Davon stehen 488 000 Euro zur Wahrnehmung von repräsentativen Aufgaben zur Verfügung, 211 000 Euro fließen in die Gehälter – zwei Drittel davon an König Juan Carlos, ein Drittel an Kronprinz Felipe. Königin Sofia und Kronprinzessin Letizia arbeiten pro bono, weil sie kein staatliches Amt bekleiden. Im europäischen Vergleich erweist sich die spanische Monarchie als die kostengünstigste. Zwar zeigen sich die Spanier von den Ergebnissen der Offenlegung überrascht, doch die Debatte ist damit noch nicht beendet. (Text: ZDF)
    Deutsche TV-PremiereDi 07.05.2013ZDF
  • Folge 42 (45 Min.)
    Sie gilt längst als „Geheimwaffe“ des Königshauses: Kronprinzessin Mary von Dänemark, die Bürgerliche aus dem fernen Australien. Charismatisch und eloquent absolviert die vierfache Mutter im Namen der Krone Termine in aller Welt, immer öfter auch in Vertretung ihrer Schwiegermutter, der dänischen Königin. Die dänische Krone profitiert vom Mary-Bonus. Doch auch die älteste Dynastie Europas muss sich unangenehmen Fragen stellen. Der Unterhalt der Royals verschlingt Steuergelder im achtstelligen Bereich. Umgerechnet über 13 Millionen Euro im Jahr erhält die Königsfamilie an direkten Zuwendungen – zwar nur ein Viertel von dem, was ihre britischen Verwandten bekommen, aber immerhin.
    Hinzu kommen Kosten für Schlösser, Yachten, Autos und Personal, die der dänische Staat den Königlichen kostenlos zur Verfügung stellt. Hinter den Kulissen arbeiten rund 130 Angestellte am professionellen Auftritt der dänischen Royals. Lohnt sich das? Der britische Regierungsberater und Marketingexperte Simon Anholt antwortet darauf mit einem klaren: Ja – und wie! Seit Jahren ermittelt er den Markenwert von Staaten und was diesen ausmacht – nach Methoden, die auch bei Großkonzernen wie Coca Cola oder Apple angewandt werden. Das Ergebnis verblüfft. Der Markenwert von Monarchien wie Dänemark, Schweden oder Großbritannien liege durchschnittlich um zehn Prozent höher als der von vergleichbaren Ländern ohne Königshaus.
    Das Experten-Fazit: Rein wirtschaftlich gesehen sind die Royals ein Riesengeschäft für ihre Länder, und wieder fällt mit Blick auf Dänemark der Name Mary: „Mary allein ist mindestens zwei Milliarden Dollar wert. Wenn sie den dänischen Steuerzahler rund 1, 6 Millionen Dollar kostet, er dafür aber über zwei Milliarden Dollar zurückbekommt, dann ist das meiner Meinung nach eine verdammt gute Investition.“ Die Dokumentation wirft einen Blick hinter die Fassade des dänischen Königshauses. Wie ist die Monarchie für das 21. Jahrhundert aufgestellt? (Text: ZDF)
    Deutsche TV-PremiereDi 14.05.2013ZDF
  • Folge 43 (45 Min.)
    Ist der Deutschen Bank der Gewinn wichtiger als Recht und Moral? Seit Monaten wird Deutschlands größte Bank von einer Reihe von Skandalen erschüttert. Mehrfach wurden Büros wichtiger Mitarbeiter von der Polizei durchsucht, zahlreiche Prozesse laufen. Die Bank ist in einen Hypothekenskandal verstrickt, in eine Affäre um mehrere hundert Millionen Euro unterschlagener Mehrwertsteuer, sie muss sich mit Vorwürfen der Bilanzfälschung und der Zinsmanipulation auseinandersetzen. Was ist los mit der einst so angesehenen und stolzen Bank? „ZDFzeit“-Autor Ulrich Stein geht den Vorwürfen gegen die Deutsche Bank auf den Grund. So berichtet einer der Beteiligten im Mehrwertsteuer-Skandal über die Hintergründe des Geschäfts mit CO2-Emissionsrechten, in das auch die Deutsche Bank verwickelt ist.
    Nach Auffassung der Staatsanwaltschaft wurde der Staat dabei um hunderte Millionen Euro Mehrwertsteuer betrogen. Mit weiteren schwerwiegenden Vorwürfen sieht sich die Deutsche Bank in den USA konfrontiert. Ein ehemaliger Mitarbeiter der Deutschen Bank wirft dem Geldhaus vor, Bilanzen gefälscht zu haben. Immer wieder habe er seine Vorgesetzten auf die falschen Zahlen hingewiesen – man ließ ihn offenbar abblitzen. Jetzt packt er vor der Kamera Einzelheiten aus.
    Ebenso umstritten sind Geschäfte der Deutschen Bank mit europäischen Kommunen, Unternehmen und Privatinvestoren. Kunden beklagen, von Managern der Deutschen Bank in übergroße Risiken gelockt worden zu sein – und dabei viel Geld verloren zu haben. Die neue Führung der Deutschen Bank um Anshu Jain und Jürgen Fitschen weist die Vorwürfe zurück. Und doch ist sie über den Schaden, der ihr durch die Skandale an Gewinn und Image entsteht, besorgt. Die neuen Vorstandsvorsitzenden versprechen einen „Kulturwandel“. Der Film von Ulrich Stein geht auch der Frage nach, ob die bisherigen Korrekturen ausreichen oder ob drastischere Maßnahmen notwendig sind. (Text: ZDF)
    Deutsche TV-PremiereDi 21.05.2013ZDF
  • Folge 44 (45 Min.)
    Bis vor knapp 160 Jahren wusste noch niemand, welcher überhaupt der höchste Berg der Erde ist. Und selbst nach seiner Entdeckung sollten noch weitere 100 Jahre vergehen, bis es mit Edmund Hillary und Sherpa Tenzing Norgay erstmals Menschen gelang, den Gipfel des Everest zu erklimmen und lebend wieder herunter zu kommen – am 29. Mai 1953, vor genau 60 Jahren. Der Traum, auf dem höchsten Punkt des Planeten zu stehen, wurde erfüllbar, wenn auch nur für die Besten und die am besten Ausgerüsteten. 25 Jahre später schaffen es Reinhold Messner und Peter Habeler erstmals ohne künstlichen Sauerstoff.
    Seitdem fordert der Mount Everest Abenteurer zu neuen Höchstleistungen heraus, und der Mythos Everest lockt immer mehr Menschen aus aller Welt nach Nepal. Inzwischen haben Tausende das einst Unmögliche geschafft, aber viele von ihnen haben am Everest den Tod gefunden. Der Mythos blieb davon unberührt, der Reiz, das Dach der Welt zu erklimmen, ist ungebrochen. Für „ZDFzeit“ nimmt Bergsteiger-Legende Reinhold Messner den Mythos Everest vor Ort im Basislager persönlich unter die Lupe und stellt angesichts des erwarteten Rekord-Gipfelsturms zum 60. Jahrestag der Erstbesteigung die Frage, wie viel Alpintourismus der Gipfel der Welt noch verträgt.
    Stimmt es, dass der Everest inzwischen zur „höchsten Müllhalde der Welt“ verkommen ist, und was hat sich seit Hillary für die Menschen vor Ort verändert? Neben Originalaufnahmen der Erstbesteigung dreht der renommierte Bergfilmer Andreas Nickel nie dagewesene Flugaufnahmen in HD-Qualität – atemberaubend im wahrsten Sinn des Wortes, denn so hoch oben stößt man an technische und medizinische Limits.
    In opulenten filmischen Bildern und hochwertigen Grafiken – gepaart mit Interviews ebenso prominenter wie erfahrener Bergsteiger sowie der „wahren Helden des Everest“, der Sherpa – zeichnet „ZDFzeit“ den Weg zum Gipfel nach. Ein Abenteuer, das inzwischen jährlich tausende – mehr oder weniger gut ausgerüstete und vorbereitete – Touristen aus aller Welt in den Himalaya zieht. (Text: ZDF)
    Deutsche TV-PremiereDi 28.05.2013ZDF
  • Folge 45 (45 Min.)
    Im königlichen Palast von Stockholm wird Geschichte geschrieben – und Märchen scheinen wahr zu werden. 1976 machte König Carl XVI. Gustaf aus der Heidelbergerin Silvia Sommerlath die Königin von Schweden. Auch als Kronprinzessin Victoria und Daniel Westling sich 2010 das Ja-Wort gaben, war die halbe Welt live dabei. Und es wird wieder so sein, wenn am 8. Juni 2013 Prinzessin Madeleine und Chris O’Neill vor den Altar treten. Dass der schwedische Königshof einst ein Männerhaushalt war, kann man sich heute kaum noch vorstellen.
    Der Einzug von Königin Silvia sorgte für frischen Wind im Stockholmer Palast. Sie erfand die Rolle der Ehefrau an der Seite des Monarchen neu: Königin Silvia ist eine Managerin im Familienbetrieb und Schwedens Botschafterin für Notleidende in aller Welt. Diesem Vorbild folgen auch ihre Kinder. Doch Gutes tun und gut aussehen, ist nicht alles, was das Tätigkeitsprofil eines Mitglieds der königlichen Familie ausmacht. Kosten und Nutzen des Königshauses werden laufend hinterfragt, mehr als 14 Millionen Euro aus Staatsmitteln bezieht es pro Jahr.
    Als Fulltimejob mit Rechenschaftspflicht verstehen die schwedischen Royals ihren Auftrag. Das gilt auch für persönliche Belange. Kaum jemand weiß das besser als die Töchter des Hauses. Die Wahl des Mannes von Kronprinzessin Victoria war ein Politikum. Daniel, ein Mann aus dem Volk, sei der Aufgabe nicht gewachsen, hieß es. Doch Victoria hat sich durchgesetzt, und die Kritiker verstummten allmählich. Daniel hatte sich vom Fitnesstrainer zum Unternehmer hochgearbeitet, seine beruflichen Erfahrungen bringt er in den königlichen Alltag ein.
    Der Haushalt des jungen Paares gilt heute als das erfolgreichste Profitcenter im schwedischen Königshaus. Für reibungslose Abläufe sorgt ein kleiner Stab von Mitarbeitern, das Kronprinzessinnenpaar bestreitet einen großen Pflichtenkatalog und erfreut sich dabei größter Beliebtheit. Auch Prinzessin Madeleine und Chris O’Neill müssen sich dem prüfenden Blick der Öffentlichkeit stellen. (Text: ZDF)
    Deutsche TV-PremiereDi 04.06.2013ZDF

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