Staffel 1, Folge 1–5

Staffel 1 von „Kräuterwelten“ startete am 16.01.2017 bei arte.
  • Staffel 1, Folge 1 (43 Min.)
    Kräuterwelten der Provence Bauer Gérard Blanc im Lavendelfeld – Bild: SRF/​Christoph Schimmelpfennig
    Kräuterwelten der Provence Bauer Gérard Blanc im Lavendelfeld
    Heimische Duftblüten und Würzkräuter machen die Provence weltweit zur Marke. Das heilsame Duftöl des Lavendel nutzte die Klostermedizin bereits im Mittelalter. Heute gründet sich eine ganze Industrie auf dem Geschäft mit der aromatischen Blüte. Doch die Existenz der provenzalischen Lavendelbauern ist bedroht. Im größten Lavendelanbaugebiet Frankreichs, dem Plateau de Valensole, hat es Gérard Blanc besonders hart getroffen. Der Lavendelbauer verlor 60 Prozent seiner Ernte an ein winziges Insekt: die Glasflügelzikade. Bereits die Hälfte der Anbaufläche hat die Zikade zerstört und Frankreich von Platz eins der Weltmarktproduktion für Lavendelöl gefegt.
    Auch die milliardenschwere Parfümindustrie verdankt ihren Erfolg dem Klima, die duftenden Rohstoffe wachsen direkt vor der Haustür. Parfümeurin Delphine Thierry entführt in die würzig riechenden Hügel um Nizza. Der Film zeigt sie bei der Kreation eines exquisiten Parfüms, das das Aroma der Cote d’Azur in sich trägt. Catherine Pisani macht ihre Sammelleidenschaft zum Geschäftsmodell, sie züchtet 60 Sorten Basilikum. Exotisch wird es in einer Restaurantküche in Aix-en-Provence. Der Molekularkoch Pierre Reboul transformiert erdige Küchenkräuter in ein knallbuntes Produkt der Haute Cuisine und würzt zum Beispiel seine Aniskreation mit Oregano.
    Würzige Almkräuter locken im Sommer Tausende Schafe in die Alpen. In atemberaubenden Luftbildern begleitet der Film die Transhumanz, den Almauftrieb, eine jahrhundertealte Tradition. Die Schafe wandern dem Pflanzenwachstum hinterher. Aus den Alpen kommt auch ein Hoffnungsträger der Provence. In tausend Meter Höhe beginnt das Reich des wilden Lavendels, er heißt auch der Echte Lavendel. Die Bäuerin Claire Chastan erntet die duftenden Kräuterbüschel an steilen Berghängen mühsam von Hand. Die junge Bäuerin weiß, was ihre Kunden mit der wildwachsenden Pflanze verbinden: „Es ist ein Weg zurück zur Natur. Man kauft einen kleinen Traum.“ (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereMo 16.01.2017arte
  • Staffel 1, Folge 2 (43 Min.)
    Großmarkt für medizinische Kräuter in der Altstadt von Delhi.
    Kräuter durchdringen den Alltag der Menschen in Indien wie in kaum einem anderen Land. Kräuter lassen Räucherstäbchen duften, aromatisieren Seifen und würzen die Küche. Vor allem aber heilen sie. 6.000 Pflanzenarten werden in Indien genutzt, die meisten wachsen wild und werden knapp. Denn der Bedarf an Pflanzenmedizin steigt stetig, zudem verlangt die wachsende Mittelschicht nach Kosmetika auf Kräuterbasis. Erst langsam beginnt man nun mit dem Anbau von Kräutern. Vor allem die ländliche Bevölkerung Indiens braucht günstige, verträgliche Arznei auf Kräuterbasis. In Kerala zeigt der Film einen Familienbetrieb, der Pflanzenheilmittel in Handarbeit für den lokalen Markt herstellt, und hoch oben im Himalaya die Arbeit eines Dorfheilers.
    5.000 Jahre alt ist die Wissenschaft der ayurvedischen Medizin. Heute erfährt die alte Heilkunst einen Boom, nicht nur in Indien. In der Altstadt Delhis zeigt der Film einen Großhändler, der den weltweit rasant wachsenden Kräutermarkt bedient, und wirft einen Blick in die Labors des weltweit größten Herstellers ayurvedischer Medikamente. In Kerala lernen wir die Ärztin einer kleinen Ayurvedaklinik kennen, und in Nordindien steigen wir mit einer Studentin der tibetischen Medizin in die Berge, wo sie sich auf einen Test in Kräuterkunde vorbereitet. Der Film zeigt eine Welt der Kräuter im Spannungsfeld zwischen Tradition und Moderne und stellt die Menschen vor, die mit und von Kräutern leben.
    Sie stehen im sich schnell wandelnden Indien vor der Herausforderung, dass die Nachfrage an Kräutern zunehmend das Angebot übersteigt. Heiler und Händler, Patienten und Ärzte sind darauf angewiesen, dass es Indien gelingt, seine Vielfalt an Kräutern zu bewahren. Brahmi, der Indische Wassernabel, regt den Geist an und beugt Depressionen vor. Tulsi, das Heilige Basilikum, hilft bei so vielen Krankheiten, dass es in Indien auch „das Unvergleichliche“ heißt. Und der Indische Baldrian, der nur im Hochgebirge wächst, bringt innere Ruhe. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereDi 17.01.2017arte
  • Staffel 1, Folge 3 (43 Min.)
    Rund um die Wasserfälle von Iguazu im Norden Argentiniens sammeln die Ureinwohner seit Jahrtausenden Heilkräuter.
    In den abgelegenen Regionen Südamerikas ist ein Leben ohne Kräuter auch heute nicht denkbar. Sie sind für viele die einzige Medizin. Die Kenntnisse über die Heilkräfte der Natur werden seit über 2.000 Jahren von Generation zu Generation weitergegeben. In Bolivien begleitet der Film den Ethnobiologen Rainer Bussmann, der auf seinen Expeditionen genau dokumentiert, welche Kräuter die Menschen gegen welche Krankheiten einsetzen. Der deutsche Forscher hat die letzten 15 Jahre in der Region verbracht und widmet seine ganze Arbeit dem Erhalt dieses unschätzbaren Wissens.
    Durch den globalen Trend zur Naturmedizin gibt es einen wachsenden Markt für Heilpflanzen. Mehr als 70.000 Pflanzenarten werden weltweit gehandelt. In Peru ist dadurch ein neuer Erwerbszweig entstanden. José Ingamani und seine Familie sammeln für eine Schweizer Kosmetikfirma die Wurzeln der hochempfindlichen Ratanhia und garantieren den Auftraggebern aus Europa ein nachhaltiges Ernteverfahren. Dafür campieren sie wochenlang in der Steppe. Aus ihrer Ernte wird später ein antibakterieller Wirkstoff gewonnen und zu Zahnpasta verarbeitet.
    In Patagonien entlockt die Pharmakologin Silvia Gonzalez einem winterharten Kraut betörendste Düfte, während der Spitzenkoch Martín Molteni in Buenos Aires in alten botanischen Büchern Kräuter entdeckt, die seine preisgekrönten Menüs einzigartig machen. Die Argentinier scheinen süchtig zu sein nach dem Kräutertee Mate. In der Region Misiones haben Kleinbauern sich zusammengeschlossen, um ihn so herzustellen, wie die Guaraní-Indianer vor 2.000 Jahren: geräuchert über offenem Feuer.
    Dank der Delikatesse haben die Mate-Farmer und ihre Familien wieder eine Zukunft. Hoch über dem Titicacasee halten die Kallawaya, legendäre Andenheiler, eine Zeremonie ab. Seit der Zeit der Inka-Hochkultur stimmen diese Medizinmänner die Götter mit Opfergaben milde und verschreiben ihren Patienten Kräuter wie Muña muña. Was Muña muña so wirksam macht, haben Forscher bis heute nicht genau entschlüsseln können. Das unscheinbare Kraut enthält mehr als 10.000 Inhaltsstoffe. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereMi 18.01.2017arte
  • Staffel 1, Folge 4 (43 Min.)
    Drogistin Astrid Thurner erkundet Edelweiss im Parc Ela.
    Die Kräuter der Alpen erleben momentan eine Renaissance. Die Naturschätze aus der eigenen Region rücken wieder ins Bewusstsein. Das Potenzial der Alpenkräuter ist noch lange nicht ausgeschöpft. Für die älteste Enzianbrennerei Deutschlands gräbt Hubsi Ilsanker im Berchtesgadener Nationalpark nach den geschützten Enzianwurzeln genehmigt durch ein historisches Sonderrecht. In Graubünden in der Schweiz baut die Drogistin Astrid Thurner als Pionierin ein ganzes Edelweißfeld an, um die anti-oxidativen Wirkstoffe dieser hochalpinen Pflanze für ihre eigene Kosmetiklinie zu nutzen.
    Im Innsbrucker Centrum für Biomedizin erfahren wir von einem Sensationsfund der Forscher. Sie haben eine neue Edelweiß-Substanz entdeckt: Leoligin, ein Stoff, der die Behandlung von Gefäßkrankheiten revolutionieren könnte. Die Naturheilpraktikerin Astrid Süßmuth weiht uns in die Outdoor-Apotheke der Ötztaler Alpen ein. Dabei erfährt der Zuschauer auch etwas über das giftigste Kraut Europas, den Blauen Eisenhut auch das „Arsen des Mittelalters“ genannt. Im Benediktinerstift Admont taucht der Film in die größte Klosterbibliothek der Welt ein, und in Heiligenblut am Großglockner beobachten wir, wie die Trachtenfrauen die Kräuterweihe feiern, einen lange Zeit vergessenen Brauch aus vorchristlichen Zeiten.
    In den Dolomiten in Südtirol bringt Gourmetkoch Franz Mulser den Geschmack der Alm auf die Teller. Im Tauferer Ahrntal erlebt der Zuschauer die Kräuterleidenschaft von Anneres Ebenkofler, die von den Einheimischen geheime Rezepte und Heilmethoden sammelt. Ihr Hotel führt sie nach dem Prinzip der alpenländischen Lehre, ihr Lieblingskraut spielt dabei eine wichtige Rolle: das Johanniskraut. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereDo 19.01.2017arte
  • Staffel 1, Folge 5 (43 Min.)
    Machte das Salbeiöl auf der Adriainsel Cres zu einer Berühmtheit: Destillateur Guerino Kučić
    Auf der Adriainsel Cres lebt Mladen Dragoslavic. Wenn im Mai der Salbei zu blühen beginnt, hat der Bienenzüchter einen Monat Zeit, um sein Einkommen für das gesamte Jahr zu erarbeiten mit dem Ziel, den besten Salbeihonig des Balkans zu erzeugen. Freiwillig würden sich die Bienen den Salbei nicht aussuchen, denn sie gelangen nur schwer in die Blüte hinein und wieder heraus. Spätestens nach drei Wochen muss Mladen sie von der Insel bringen. Sonst würden sie an Erschöpfung sterben. In Skopje, der Hauptstadt von Mazedonien, nutzt Iva Josifova die Stockmalve als Rohstoff für ihre Kunstobjekte.
    Das Kraut hat einen medizinischen Nutzen, denn es besitzt Schleimstoffe, die vielen Hustentee-Mischungen beigefügt sind. Iva dagegen stellt aus der Stockmalve Papier her. Dank der langen Fasern des Krauts lässt sich das Papier auf Objekte legen und modellieren. So entstehen filigrane Skulpturen, so zerbrechlich wie die Natur. In Trigrad, einem kleinen Dorf in den bulgarischen Rhodopen, gilt der Wilde Bergtee bei den Einheimischen als Wundermittel, das potenzfördernd wirkt und ein langes Leben garantiert.
    Die hohe Nachfrage führte beinahe zur Ausrottung des Krauts. Michaela Jordanowa, kreuzt in ihrem Gartenlabor den Wilden Bergtee, bis die Pflanzen so widerstandsfähig sind, dass sie vermehrt werden können. Im bulgarischen Balkangebirge lebt Nikola Nikolow. Der Lehrer aus dem Dorf Chiprovzi hat mit seinen Schülern einen Garten für den Färberkrapp angelegt. Die Pflanze starb in Chiprovzi aus, obwohl man ihre Wurzel jahrhundertelang zum Färben von Wolle genutzt hatte. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereFr 20.01.2017arte

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