• Folge 112 (30 Min.)
    Anne Jacobs (28) lebt in Nordgermersleben in Sachsen-Anhalt. Als Christin hier fühlt sie sich oft allein, wie sie selbst sagt. – Bild: ZDF und Sarah Storch
    Anne Jacobs (28) lebt in Nordgermersleben in Sachsen-Anhalt. Als Christin hier fühlt sie sich oft allein, wie sie selbst sagt.
    Sie sind wenige, machen aber viel für andere und engagieren sich beherzt für ihren Glauben. Wie ist es, Christ zu sein in Ostdeutschland unter 80 Prozent Konfessionslosen? Anne Jacobs (28) ist Christin und mit dem Glauben aufgewachsen. Doch sie fühlt sich damit allein auf dem Land in Sachsen-Anhalt. Sie hat oft das Gefühl, sich erklären zu müssen. Dabei lebt sie gern dort und hat sich nach dem Studium bewusst fürs Dorfleben entschieden. Wenn Anne Jacobs (28) in ihrem Heimatdorf zum monatlichen Gottesdienst geht und im Kirchenchor singt, dann ist sie mit Abstand die Jüngste und schaut auf fast leere Kirchenbänke.
    Die evangelische Religions- und Ethiklehrerin lebt mit ihrer Familie auf einem Bauernhof in Nordgermersleben. Mit circa 15 Prozent ist Sachsen-Anhalt das Bundesland mit dem geringsten Anteil an Christinnen und Christen. Im Freundeskreis, in der Schule, im Fußballverein und sogar bei der eigenen kirchlichen Hochzeit – in all diesen Situationen gibt es Reibepunkte mit dem eher nichtchristlichen Umfeld. „Viele denken, ich wäre weltfremd, altbacken – die Leute hier wissen viel zu wenig von Kirche und Glauben, und ich werde belächelt.“ Aber die wenigen Christinnen und Christen sind oft diejenigen, die mehr Verantwortung und mehr Ehrenamt übernehmen.
    Neben ihren Verpflichtungen im eigenen Dorf engagiert sich Anne zusätzlich in ihrer alten Gemeinde Behnsdorf, eine halbe Stunde entfernt, um dort das Kinderkirchenmusical zu leiten und so den Nachwuchs wieder ein bisschen an den Glauben heranzuführen. Daniel Richter (34) arbeitet dort, wo katholische Kirche und konfessionslose Jugendliche in Halle an der Saale aufeinandertreffen.
    Der Katholik organisiert die Feiern der Lebenswende, eine Alternative zur Jugendweihe. Mittlerweile feiern fast 700 Teenager aus Halle den Übergang zum Erwachsenwerden mit der Lebenswende in der Kirche. Eine Erfolgsgeschichte, die anfangs in Kirchenkreisen nicht unumstritten war. Daniel ist nicht wichtig, ob sich später jemand taufen lässt oder nicht, aber es ist für ihn der richtige Weg, sich in sein eher konfessionsloses Umfeld einzubringen. Junge Christinnen und Christen unter den 80 Prozent Konfessionslosen in Ostdeutschland müssen sich oft erklären oder rechtfertigen, denn die meisten in ihrem Umfeld vermissen weder Gott noch Glauben und sehen die beiden christlichen Kirchen kritisch.
    Dass die Menschen im Osten Deutschlands weniger religiös sind, ist historisch bedingt. Wegen der religionskritischen Haltung der DDR-Regierung sind viele aus der Kirche ausgetreten, um Nachteile zu vermeiden, und jüngere Generationen sind oft ohne Bezug zum Glauben aufgewachsen. Diese geringe Religionsbindung besteht bis heute und führt zu einem gewissen Abwärtstrend.
    Da, wo weniger Christinnen und Christen leben, gibt es weniger religiöse Angebote – und wo es weniger Angebote gibt, verliert Religiosität ihre Bedeutung. Im Kontext des Katholikentages angesiedelt, richtet „37°Leben“ den Blick auf junge evangelische und katholische Christinnen und Christen auf dem Land und in der Stadt und zeigt, wie Gläubige in der Minderheit ihre christliche Ausrichtung leben und damit das Leben vor Ort mitgestalten und prägen. Die „37°Leben“-Reportage ist bereits ab Freitag, 31. Mai 2024, um 8:00 Uhr in der ZDFmediathek abrufbar. (Text: ZDF)
    Deutsche TV-PremiereSo 02.06.2024ZDFDeutsche Online-PremiereFr 31.05.2024ZDFmediathek
  • Folge 113 (27 Min.)
    Cheryl-Ann und Fabio waren in einer „Situationship“ – einer Art Beziehung, ohne sich festzulegen.
    „Situationships“ heißen die unverbindlichen Beziehungen irgendwo zwischen Partnerschaft und One-Night-Stand. Doch die Frage „Sind wir zusammen, oder ist das auf Probe?“ kann quälend werden. Jedes zweite Paar findet sich über Tinder, Bumble, OkCupid oder Grindr. Doch die Unverbindlichkeit, mit der das erste Date abläuft, setzt sich fort: „Situationships“ oder „NATO-Dating“ („Not Attached To an Outcome“) nennt man die neuen Formen des Zusammenseins. (Text: ZDF)
    Deutsche TV-PremiereSo 09.06.2024ZDFDeutsche Online-PremiereFr 07.06.2024ZDFmediathek
  • Folge 114 (25 Min.)
    Läuferin Marta beim Training für den Megamarsch in Hamburg
    Der Megamarsch in Hamburg gilt als extreme Herausforderung für Körper und Geist. 100 Kilometer müssen die Läuferinnen und Läufer in 24 Stunden zurücklegen. In einer Zeit, in der individuelle Erfüllung und persönliches Wachstum im Fokus stehen, bietet eine solche 24-Stunden-Wanderung die Möglichkeit, in einer Gemeinschaft mentale und körperliche Limits kennenzulernen und zu überwinden. (Text: 3sat)
    Deutsche TV-PremiereSo 16.06.2024ZDFDeutsche Online-PremiereFr 14.06.2024ZDFmediathek
  • Folge 115 (27 Min.)
    Dominik hat seiner Sucht ein Ende gemacht. Joints rauchen ist für ihn tabu.
    Die Alkoholabhängigkeit kam für Vlada schleichend. Nach einem Entzug will sie auch ohne Drogen Spaß haben. Auch Dominik ist heute clean, bei ihm waren es mehrere Drogen und wenig Selbstvertrauen. Dominik beginnt ein neues Leben, als er seine Frau Julia kennenlernt. Er geht in die Berge und zum Boxen, das gibt ihm ein neues Gefühl für seinen Körper. Vlada und Dominik – zwei Menschen, die mit ihrer Drogenvergangenheit leben und sie nicht verstecken wollen. (Text: ZDF)
    Deutsche TV-PremiereSo 23.06.2024ZDF
  • Folge 116 (35 Min.)
    Das Waschbär-Baby stammt aus einem Wurf mit sechs Geschwisterchen. Die Fütterung, das Wiegen, die Körperhygiene und die Gesundheitskontrolle gehören zum täglichen Ritual für die Waisen und für Wildtierhelferin Tamara Gruhn.
    „Igel sind die ärmsten Schweine, die sind nicht schnell genug und können nicht wegfliegen, wenn der Rasenmäher kommt“, sagt Wildtierhelferin Tamara. Sie rettet Igel, Waschbären, Dachse. Um Giftspinnen, Großkatzen und Kampfhunde kümmert sich Abel. Oft genug aber sind seine Patienten keine Exoten, sondern normale Haustiere: Misshandelte Hunde oder Katzen aus Messi-Wohnungen. Für beide Tierhelfer sind diese Geschöpfe ihr Lebensinhalt. (Text: 3sat)
    Deutsche TV-PremiereSo 30.06.2024ZDF
  • Folge 117 (30 Min.)
    Sie haben Krisen durchgemacht und Narben auf ihrem Körper, die bleiben. Mit Tattoos wollen sie das Trauma ihrer Wunden bewältigen und so auch ihr Selbstbild positiv verändern. Als Teenie beginnt Lea (24), sich selbst zu verletzen. Toxische Männerbeziehungen und Mobbing in der Schule stehen damit in Zusammenhang, sagt sie. Um ihre Traumata zu verarbeiten, sucht sie Hilfe. Auch Tattoos spielen dabei für Lea eine besondere Rolle. Welche? Die große Narbe am Bein erinnert Antonio (26) täglich an die Grenzen seines Körpers. Trotz einer starken Erkältung treibt der leidenschaftliche Fußballer weiter Sport.
    Antonio erleidet mehrere Herzinfarkte und eine gefährliche Thrombose im Bein. 18-mal wird er operiert. Seine Schwester, die komplette Familie und Freunde sind eine wichtige Stütze in dieser Zeit, bis heute. Vor allem der christliche Glaube verleiht ihm eine innere Stärke. Auch für ihn sind Tattoos existenziell: Rund um seine Narbe lässt er sich das „Vater unser“, die Zahl 18 und einen Olivenbaum tätowieren. Was hat es damit auf sich? Antonio und Lea erzählen, wie sie mit ihren Krisen bis jetzt umgegangen sind und was sie sich von den Tätowierungen erhoffen, die sie jetzt machen lassen. (Text: 3sat)
    Deutsche TV-PremiereSo 07.07.2024ZDFDeutsche Online-PremiereFr 05.07.2024ZDFmediathek

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