2017, Folge 469–481

  • Folge 469 (52 Min.)
    Kuba berühmt für Rum, Zigarren und Musik. Einer der wichtigsten traditionellen Musikstile Kubas ist jedoch bis heute kaum bekannt: die sogenannte „Música molida“, die gemahlene Musik. Erzeugt wird sie von riesigen Lochstreifenorgeln im Zusammenspiel mit einer kompletten Begleitband. Regelmäßig treten sie in abgelegenen Dörfern im Südosten der Insel auf. „360° Geo Reportage“ hat sich unter die Fiesta-Gäste gemischt. Während an den kulturellen und landschaftlichen Hotspots wie in Havanna, Santiago de Cuba oder Varadero der Tourismus boomt, verschlägt es kaum jemanden in diese vergessene Region weitab der Touristenrouten.
    Die Provinz Granma ist zwar historisch bedeutend: Hier landete Fidel Castro aus dem mexikanischen Exil kommend mit dem Schiff „Granma“ und startete die Revolution. Doch heute ist die Gegend zwischen den Bergen der Sierra Maestra und dem Golf von Guacanayabo wirtschaftlich nur noch bedeutend für den Anbau von Zuckerrohr und die Verarbeitung zu Rohrzucker sowie für Fischfang. Fast vergessen ist die Rolle der Region für die Musikkultur Kubas: Die Lochkartendrehorgeln, zunächst aus Frankreich importiert, heißen in ganz Kuba „órganos orientales“, weil sie hier im Osten der Insel ihre Blüte erlebt haben und in einigen Orten die Straßen-Fiestas noch immer prägen.
    1,5 Tonnen schwer ist die Orgel „El Mulato Oriental“. Wenn das Ungetüm auf Reisen geht, bedeutet das für die Musiker um den Direktor Roberto Luis Ramos, genannt Luisito, harte körperliche Arbeit. Leichtfüßig wird es dann später, wenn die Musik erklingt, die die Menschen hier, fernab der Touristenzentren, so sehr lieben. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereSo 06.08.2017arte
  • Folge 470 (52 Min.)
    Als die britische Kolonialmacht ab Mitte des 19. Jahrhunderts die Bahnstrecke durch das Hochland von Sri Lanka errichtete, diente diese vorrangig dem Transport von Zimt, Pfeffer, Tee und Kaffee. Die Waren wurden von den hochgelegenen Plantagen in die Hauptstadt Colombo gebracht, von wo aus sie nach Europa verschifft wurden. Heute wird die Strecke hauptsächlich für den Passagierverkehr innerhalb der Insel genutzt. Unter den Reisenden sind auch Mitarbeiter der neu entstandenen Bio-Farmen, die ihre Waren auf dem Wochenmarkt von Colombo verkaufen wollen. Noch ist die Biobranche in der Testphase, doch sie boomt. Ohne die Diesellok, die sie sich über die Hänge windet, wäre der Transport allerdings undenkbar.
    Zu unwegsam das Gelände, zu steil und abschüssig die Strecke inmitten der bis zu 1.900 Meter hohen Berge. Deshalb darf auch nicht jeder Lokführer die anspruchsvolle Strecke fahren. Nur erfahrene Fahrer, die sich bereits auf anderen Strecken bewährt haben, kommen in die Auswahl. Einer von ihnen ist Rodrigo Piyarathne, der seit 26 Jahren andere Strecken befährt. Zusammen mit einem Kollegen begibt er sich nun auf eine Testfahrt, die ihn bis zur Endstation hoch in den Bergen, über die spektakuläre Spirale von Demodara und wieder zurück ins Tal bringt. Bewältigt Rodrigo diese Route, wird er sie zukünftig auch allein fahren dürfen. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereSo 20.08.2017arte
    • Alternativtitel: Sambia - Die Wassernomaden vom Sambesi
    Folge 471 (52 Min.)
    Auf 2.500 Kilometern entwässert der Sambesi eine Fläche doppelt so groß wie Frankreich. Mit seinen Überschwemmungen prägt er das Leben von Mensch und Tier. Üppig und fruchtbar sind die Plains, in denen das Volk der Lozi seit zwei Jahrhunderten lebt. Jedes Jahr im November beginnt der Sambesi über die Ufer zu treten und überschwemmt in den Folgemonaten gigantische Flächen. Die Lozi leben mit der Gefahr der jährlichen Überschwemmung, die durch den Klimawandel jedoch immer unberechenbarer wird. Wenn das Wasser ihre Häuser erreicht hat, ziehen sie in trockene Gebiete um.
    Auch die Königin ist vor den Fluten nicht sicher. Die 87-jährige Mulena Mukwae Kandundu Yeta ist die fünfte Monarchin seit der Gründung des Lozi-Königreichs im achtzehnten Jahrhundert. Nach sieben Monaten Trockenheit kommt im November endlich der ersehnte Regen von nun an steigt allmählich der Wassertand des Sambesi, bis in rund drei Monaten, gespeist von den großen Nebenflüssen, die Plains überflutet sein werden. In diesen Monaten rücken die Lozifamilien noch mehr zusammen Zusammenhalt und ein enges familiäres Geflecht sind typisch für die Lozi, nur so können sie das abgeschiedene Leben in den Plains meistern.
    Ende April ist das Wasser so hoch, dass auch die letzten in den etwas höher gelegenen Häusern vor dem Wasser fliehen müssen wer kann, sichert sein Haus vor Schlangen und Krokodilen. Das zum Leben Notwendigste wird auf Einbäume geladen und ins mehrere Stunden entfernte Ausweichquartier, quer durch die überschwemmten Auen gebracht. „360° Geo Reportage“ hat die steigende Flut und die Kuomboka begleitet – in atemberaubend schöner Kulisse. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereSo 17.09.2017arte
  • Folge 472 (52 Min.)
    Ein Leben ohne Mate ist im Land der Gauchos unvorstellbar. 250 Millionen Kilogramm Mate-Tee werden jährlich allein in Argentinien hergestellt. Mate hat seine Wurzeln bei den Indios, die die wild wachsenden Mate-Blätter tief im Urwald Lateinamerikas suchten. Doch der Anbau des Yerba-Baums blieb lange Zeit ein Geheimnis und die Herstellung von Mate-Tee war so schwierig und teuer, dass man die Yerba-Mate „das Grüne Gold der Indios“ nannte. Erst Anfang des 20. Jahrhunderts war es möglich, die Bäume auch industriell anzubauen. Um zu erzählen, wie das Geheimnis des Anbaus gelüftet wurde, unternimmt „360° Geo Reportage“ eine 800 Kilometer lange Reise vom äußersten Norden Argentiniens bis nach Paraguay.
    Hier, in der Provinz San Pedro, lebt der Yerba Mate-Produzent Klaus Neumann, Urenkel von Fritz Neumann, der die Geschichte der Yerba Mate Anfang des 20. Jahrhunderts buchstäblich revolutionierte: Neumann wanderte 1888 von Breslau nach Paraguay aus und konnte das Geheimnis um die Keimung der Yerba-Mate-Samen ergründen. Er begann erstmalig mit der Pflanzung von Yerba-Mate-Plantagen, die sich in Windeseile über Paraguay und Nord-Argentinien ausbreiten sollten.
    Seitdem ist der Siegeszug des bitteren Getränks, dessen vitalisierende und auch gesundheitsfördernde Eigenschaften auch wissenschaftlich bewiesen sind, nicht aufzuhalten. Heutzutage ist Mate aus dem Leben der Argentinier nicht mehr wegzudenken, Jung und Alt identifizieren sich mit dem Getränk. Wenn es um die Zubereitung eines guten Mate-Tees geht, kann jeder Argentinier, ähnlich wie bei der Aufstellung der Fußballnationalmannschaft, endlose und sehr unterschiedliche Vorträge halten … (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereSo 01.10.2017arte
  • Folge 473 (43 Min.)
    Es sind hart gesottene Männer, die Shrimps-Fischer aus der Marschlandschaft am Südrand des Mississippi-Deltas in Louisiana: Kauzige Charaktere, die mit der Wasserwelt der verwunschenen, moosbewachsenen Bayous in fast symbiotischer Gemeinschaft leben. Doch es ist eine versinkende Welt: Noch erstreckt sich das Marschland weit bis zum Golf von Mexiko – ein Wasserlabyrinth, das Tag für Tag schwindet. Denn jede Stunde schlucken die Fluten eine Fläche so groß wie ein Fußballfeld. Das Abpumpen von Öl und Gas, der Klimawandel und fehlgeleitete Flussumleitungen lassen das Land stetig absinken.
    Als Nachfahren von Choctaw-Indianern sowie kanadischen Cajuns sprechen die Shrimper der Bayours noch ein altertümliches Französisch und spielen mit Fidel und Akkordeon getragene Melodien, zu denen sie mit Polka-ähnlichen Tänzen feiern. Bis in die 1990er Jahre belieferten sie die ganzen USA mit Shrimps und verdienten damit gutes Geld. Doch heute steht der Aufwand ihres harten Jobs in keinem Verhältnis mehr zum Ertrag. Massive Importe an Billigshrimps aus Fernost und Südamerika haben den Markt überschwemmt und zu einem ruinösen Preisverfall geführt.
    Seitdem haben die meisten Shrimper aufgegeben und arbeiten jetzt in der Ölindustrie. Doch eine Minderheit von ihnen will und kann sich kein anderes Leben als auf dem Wasser vorstellen und steht jede Saison aufs Neue vor der Herausforderung des Überlebens. „360° Geo Reportage“ hat sie besucht: Den 74-jährigen Jake Billiot, der dort lebt, wo das Land im Meer versinkt und sich nur in den Bayours wirklich frei fühlen kann. Und die alteingesessene Shrimper-Familie Chauvin, die die Zukunft des Geschäfts auf der Hochsee sieht. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereSo 22.10.2017arte
  • Folge 474 (52 Min.)
    Jeder Winter bringt meterhohen Schnee in das entlegene Svanetien an der georgisch-russischen Grenze. In der entbehrungsreichen Zeit mit ihren langen, dunklen Nächten werfen die Svanetier einen intensiven Blick in das Totenreich. Denn die Svanetier sind davon überzeugt, dass ihre Ahnen nach dem Tod nicht etwa verschwinden, sondern weiter neben ihnen existieren. Während der Sowjetzeit war die Ausübung jeglicher Religion zwar strikt verboten doch die alten Rituale, die mit dem christlich-orthodoxen Glauben verwoben sind, wurden heimlich am Leben gehalten.
    Lewan Jajvani hat sein Heimatdorf nur ein einziges Mal, zum Studium, verlassen, und ist direkt danach zurückgekehrt: „Wir sind überzeugt von der Gegenwart unserer Vorfahren. Deswegen müssen wir hier auf diesem Stück Erde bleiben, wir können sie nicht allein lassen“, erklärt er. Den Ahnen wird viel Macht zugesprochen; sie können das Schicksal der Lebenden beeinflussen und müssen deswegen mit strikt einzuhaltenden Ritualen aus vorchristlicher Zeit wohlgesonnen gestimmt werden.
    Beim „Lipanali“-Fest werden die Seelen der Toten in die Häuser der Familien geladen und mit feinsten Speisen und frisch gebranntem Schnaps für mehrere Tage bewirtet. Zum Lichterfest „Lamproba“ am Ende des Winters wird bei Fackellicht erneut geschmaust, diesmal aber direkt dort, wo die Toten sind: auf dem Friedhof. „360° Geo Reportage“ ermöglicht faszinierende Einblicke in die Lebensrealität eines Volkes, das sich seine sehr eigene Kultur durch die Sowjetzeit bewahren konnte und nach wie vor eng verbunden mit den Traditionen lebt. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereSo 29.10.2017arte
  • Folge 475 (52 Min.)
    Die Puppenspieler des Wayang Kulit, die sogenannten Dalangs, werden sowohl zu offiziellen Anlässen wie Lokalwahlen, als auch zu privaten Feiern wie Hochzeiten eingeladen. Die Aufführungen dauern bis zu sieben Stunden, vom Abend bis in die frühen Morgenstunden, ohne Pause. In dieser Zeit müssen die Dalangs ihr Publikum unterhalten, Geschichten erzählen und in eine Fantasiewelt aus drangsalierten Königen, schönen Prinzessinnen, mutigen Kriegern und weisen, hinduistischen Gottheiten entführen. Alle werden von demselben Puppenspieler gesprochen, aber mit verschiedenen Stimmen.
    Zur Verfügung stehen dem Dalang dafür zweidimensionale Puppen, die von einem Teil der Zuschauerschaft nur hinter einer weißen Leinwand als Silhouetten wahrgenommen werden, als Schattenrisse. Daher wird das Wayang Kulit auch Schattentheater genannt. Dalangs, welche diese Herausforderung mit Bravour bewältigen, gelten als Meister ihres Faches, sind populär und zuweilen gar prominent. Sie verfügen über gut gefüllte Auftragsbücher und damit über ein gesichertes Einkommen.
    Gondo Suharno ist ein solcher Meister. Mit seiner Gruppe aus Musikern, Sängerinnen und Assistenten ist er ständig unterwegs und bildet darüber hinaus noch Studenten aus, die seine Kunst erlernen wollen. Zu ihnen gehört Ganesh, ein junger Student aus bescheidenen Verhältnissen. Wenn er nicht studiert, begleitet er den Meister bei seinen Aufführungen. Inzwischen hat Ganesh so viel Geld zusammengespart, dass er seine eigenen Puppen anfertigen lassen will. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereSo 05.11.2017arte
  • Folge 476 (52 Min.)
    Vitali Penkow, 28, und seine gleichaltrige Braut Annika aus Kantküla sind bereits seit sechs Jahren ein Paar und seit einem Jahr Eltern von Zwillingen. Mit der Hochzeit hat es bisher nicht geklappt, denn immer kam etwas dazwischen. Nicht zuletzt weil Vitali russische Wurzeln hat, reagierte Annikas Familie anfangs zurückhaltend auf den Bräutigam. Und dann stand die Schwangerschaft der Vermählung im Weg, denn eine estnische Hochzeit erfordert vollen Körpereinsatz. Jetzt aber will Annika den großen Schritt wagen und obendrein an einem gut dotierten Brautwettlauf teilnehmen, der jeden Sommer in Narva veranstaltet wird. Hier in der mittelalterlichen Hermannsfeste, direkt an der Grenze zu Russland, findet seit einigen Jahren der „Runaway Bride Contest“ statt, bei dem mehrere Dutzend Bräute und Paare aus Russland und dem Baltikum in einem Wettlauf gegeneinander antreten.
    Organisationstalente auf estnischen Hochzeiten nennen sich „Pulmaisa“, so wie Hannes Lents, 36. Als „Mädchen für alles“, Regisseur und „Turm in der Schlacht“ beschäftigt er die Gäste mit unterhaltsamen Spielen und sorgt ganz nebenbei dafür, dass sich alle besser kennenlernen. Und das ist auch nötig, denn glaubt man Hannes’ Worten, könnte man 100 Esten über Stunden in einen Raum sperren, ohne dass sie aufeinander zu gehen und sich unterhalten. Aber unter der Regie des „Pulmaisa“ geht bald die Post ab als gäbe es kein Morgen. „360° – Geo Reportage“ durfte die Hochzeitsvorbereitungen und Feiern begleiten. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereSo 12.11.2017arte
  • Folge 477 (43 Min.)
    Anfang des 20. Jahrhunderts hatte der Mensch es geschafft, die Giganten der Lüfte fast vollständig auszurotten, nicht nur in Frankreich, sondern nahezu überall in Europa. Maßgeblich mitverantwortlich, dass sie in Frankreich wieder zahlreich anzutreffen sind, ist eine Handvoll passionierter Naturliebhaber und Vogelexperten. Schon Ende der 70er Jahre entwickelten sie Wiederansiedlungsprogramme, die heute noch erfolgreich praktiziert werden: Unter anderem im Vercors, wo in diesen Sommer zwei junge Bartgeier ausgewildert werden sollen. Pascal Orabi arbeitet für die französische Vogelschutzliga LPO, die „Ligue pour la protection des oiseaux“ und koordiniert die Geierschutzprojekte in Frankreich.
    „360° Geo Reportage“ entdeckt mit ihm traumhaft schöne Bergwelten Südfrankreichs und erlebt, was selten möglich ist – Gänsegeier, Mönchsgeier, Bartgeier und sogar den seltenen Schmutzgeier aus großer Nähe. Beim Fressen, Spielen oder den ersten Flugübungen. Geier sind reine Aasfresser und dienten den Schäfern Südfrankreichs jahrhundertelang als natürliche Abdecker. Auch heute wieder können die Schafzüchter auf ausgewiesenen Futterplätzen, sogenannten „Placettes“ den natürlichen Abdeckservice der Geier in Anspruch nehmen. Für das Ökosystem sind die Greifvögel von unschätzbarem Wert – doch das Thema Geier bleibt sensibel. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereSo 19.11.2017arte
  • Folge 478 (52 Min.)
    In Bolivien werden jährlich rund 5.000 Kinder mit einem Herzfehler geboren. Weitverbreiteter Aberglaube und ein problembelastetes Gesundheitssystem verhindern fast immer die eigentlich guten Heilungschancen. Dr. Alexandra Heath Freudenthal, eine in Deutschland ausgebildete Herzspezialistin, kämpft seit 14 Jahren für eine moderne Kinderkardiologie in Bolivien. Zusammen mit einem kleinen Team aus Ärzten, Sozialarbeitern, Schwestern und nicht zuletzt ihrem Ehemann, ebenfalls Kardiologe, möchte sie gefäßkranken Kindern eine Behandlung ermöglichen.
    Der Film zeigt Kinder, die ohne den Einsatz der Ärztin dem natürlichen Verlauf der Krankheit ausgeliefert wären. Milena lebt mit ihren Eltern und ihrer Zwillingsschwester bei ihrer Großmutter in El Alto auf 4.000 Metern Höhe. Sie muss immer die steilen Treppen hinauf getragen werden. Ob Oma Clementine, die das Geld für die Familie verdient, dem Eingriff durch Dr. Heath jemals zustimmen wird, ist fraglich. Jheremy lebt mit seinem Bruder Jonathan und der alleinerziehenden Mutter am Titicacasee.
    Man sieht es ihm kaum an, aber er hat das Epstein-Syndrom, eine seltene Fehlbildung des Herzens. Den komplizierten Eingriff kann nur ein Spezialist aus Bogota (Kolumbien) übernehmen. Die Kosten für den Eingriff liegen bei weit über 10.000 Dollar. Seine Mutter kann nur beten und den Schamanen konsultieren. Die Armut, die komplizierte Situation des staatlichen Gesundheitssystems und die große Skepsis gegenüber moderner Medizin bleiben eine große Herausforderung für Dr. Heath und ihre Mitstreiterinnen. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereSo 26.11.2017arte
  • Folge 479 (32 Min.)
    Kostja und Ljoscha, zwei technische Mitarbeiter des „Instituts für Perma-Frostboden-Forschung“ in Jakutsk, begeben sich Ende März auf eine abenteuerliche Reise. Sie sollen Forschungs-Ausrüstung in die Arktis bringen: Fässer mit Bohrflüssigkeit, Thermobehälter für tiefgefrorene Bohrkerne, Messgeräte und andere wissenschaftliche Geräte. Weit draußen, im eisigen Polarmeer, liegt das Ziel ihrer Reise: die Arktisstation Samoylov. Ausgangspunkt ist Jakutsk, die Hauptstadt der größten föderalen Republik Russlands. Hier in Sacha, der Republik der Jakuten, gibt es die strengsten Fröste, unter denen Menschen leben minus 60 °C und noch kälter.
    Die Erde ist viele Meter tief gefroren und taut im Sommer nur an der Oberfläche auf. Kostja und Ljoscha fahren einen russischen LKW der Marke „Ural“. Einst als geländegängiges Militärfahrzeug entwickelt wird er noch heute produziert. Er bewährt sich nach wie vor als unverwüstlich und zuverlässig in den unwegsamen Regionen Sibiriens. Den nächsten größeren Siedlungspunkt werden die beiden erst nach 13 Tagen und 2000 Kilometern erreichen, weit im Norden, am Ufer des Eismeeres: die Polarhafenstadt Tiksi.
    Auf der Fahrt lauern so manche Gefahren. Besonders am über 1200 Meter hohen Werchojansker Gebirgsrücken. Die Berge zeigen sich zwar bei strahlender Sonne und bester Sicht, über den Pass führt sogar eine geräumte Straße. Doch genau hier passieren jedes Jahr viele Unfälle, so auch dieses Mal. Und auch danach bleibt es tückisch – Hunderte Kilometer geht es durch eine unberechenbare Eiswüste. Wie wird die Tour verlaufen? Hält die Fahrzeug-Technik durch? Bleibt das Eis stabil? Der „Simnik“ ist auch für erfahrende Sibirien-Fahrer eine echte Herausforderung. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereMo 27.11.2017arte
  • Folge 480 (52 Min.)
    Ohne die Versorgungsflüge der DC-3 müssten viele entlegene Siedlungen in Kolumbien aufgegeben werden.
    Die „Douglas DC-3“ ist einer der berühmtesten Flugzeugtypen der Luftfahrtgeschichte: nicht nur wegen ihres Einsatzes als „Rosinenbomber“ während der Berlin-Blockade 1948/​49, sondern weltweit gilt die DC-3, gebaut von 1935 bis 1946, als Klassiker. Noch heute sind einige dieser Maschinen in Kolumbien im Linienverkehr im Einsatz. Für den Piloten Joaquin Sanclemente ist die DC3 die sicherste und beste Maschine, die je gebaut wurde. „360° Geo Reportage“ war mit an Bord.Joaquin Sanclemente schwört auf die DC-3, obwohl auch in Kolumbien dutzende Piloten bei Abstürzen ihr Leben gelassen haben. „Das waren menschliche Fehler, die Technik der DC3 funktioniert einwandfrei“, ist der Veteran der DC-3 überzeugt.
    Sanclemente fliegt von der kolumbianischen Stadt Villavicencio aus seit Jahren zu entlegenen Siedlungen im Amazonas-Regenwald sowie an die Grenze zu Venezuela, an die Flüsse Rio Negro und Orinoco. Ohne die DC-3-Flüge müssten viele Siedlungen aufgegeben werden. Die Maschinen dienen in den entlegenen Gebieten als Passagier- und Frachtflugzeuge zugleich. Die DC-3 ist bestens geeignet für den Einsatz in der Region: die Maschine kann voll beladen auf kürzesten und nicht asphaltierten Erd- und Schlammpisten starten und landen. Darum stehen die Oldtimer in Kolumbien nicht im Museum sondern werden noch aktiv genutzt.
    Derzeit sind noch je nach Reparaturbedarf rund 8 DC-3-Maschinen auf dem Vanguardia-Flughafen in Villavicencio stationiert und im Einsatz, so viele wie nirgendwo sonst. Die DC-3 ist bis heute das am meisten gebaute Flugzeug in der Geschichte der Luftfahrt. Allein von 1941, nach dem Eintritt der USA in den Zweiten Weltkrieg, bis 1945 wurden mehr als 10.000 DC-3 in militärischen Versionen produziert: bis auf wenige Änderungen, z.B. eine größere Frachtluke, waren es DC-3-Maschinen, wurden aber unter den Namen C-47, R4D bei der US-Marine, oder Dakota bei der britischen Royal Air Force bekannt. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereSo 10.12.2017arte
  • Folge 481 (52 Min.)
    Der Leipziger Thomanerchor ist ein weltberühmter Knabenchor mit einer mehr als 800-jährigen Chortradition. 1212 wurde der Thomaskirche eine Schule angegliedert, auf der Knaben dafür ausgebildet wurden, den musikalischen Gottesdienst anstelle der Chorherren zu übernehmen. Bekanntester Kantor des Chores war Johann Sebastian Bach. Der Alltag der 93 Thomaner im Alter von neun bis 19 Jahren ist auch heute von Musik und Disziplin geprägt. „360° GEO-Reportage“ begleitet drei Schüler und ihre Lehrer in ihrem Alltag bis hin zum festlichen Höhepunkt des Chorjahres dem Weihnachtsoratorium in der Thomaskirche.
    Was macht diesen Chor über Jahrhunderte hinweg bis heute für junge Menschen so attraktiv, dass sie für ihn ins Internat ziehen? Dass sie sich tagtäglich einer strengen musikalischen Disziplin unterwerfen? Dass sie ihm den größten Teil der kostbaren Freizeit und Freiheit opfern? Ist es die Liebe zur Musik und deren Wirkungsmacht? Ist es auch die religiöse Anbindung, die diese jungen Sänger prägt? Wie erlebt ein Neuling, wie der erst 9-jährige Leif sein erstes Jahr im Chor? Wie lebt ein fortgeschrittener Routinier, wie der 12-jährigen Nathanael, die Einrichtung? Und wie schaut einer wie der 17-jährige Jasper zurück auf seine Zeit im Thomanerchor? Erfolg und Applaus sind den Thomanern jedenfalls sichere Belohnung, wo immer sie mit ihrer Musik die Herzen des Publikums erreichen.
    Das Jahr der Thomaner findet seinen musikalische Höhepunkt in der Vorweihnachtszeit, wenn, nur wenige Schritte vom Weihnachtsmarkt entfernt, die Thomaner, die Musiker des Leipziger Gewandhausorchesters und die Besucher zur festlichen Aufführung von Bachs Weihnachtsoratorium in die Thomaskirche strömen. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereSo 24.12.2017arte

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