2018, Folge 482–496

Die meisten (wenn nicht sogar alle) Folgen werden in verschiedenlangen Fassungen ausgestrahlt (32 und 52 Min.).
  • Folge 482 (52 Min.)
    Federico Lonardi ist vor einem Jahr ins Resiatal gekommen. Damit ist er einer der wenigen Neuankömmlinge normalerweise geht der Trend den umgekehrten Weg: Menschen verlassen die Gegend auf der Suche nach Arbeit und Fortschritt. Damit sinkt auch die Zahl der Einwohner, welche die Sprache sprechen und die speziellen Gesänge und Tänze der Region beherrschen. Was besonders schwer wiegt: Über Jahrhunderte wurde die Kultur des Resiatals ausschließlich mündlich weiter gegeben. Ein Brauch, der den Einwohnern nun zum Nachteil gereichen könnte. Neuankömmlinge wie Federico sind deshalb gern gesehen. Noch dazu, wenn er sich für die Musik des Tales interessiert und zum erklärten Ziel hat, Geige spielen zu können wie die großen Musiker des Tales.
    Ein Unterfangen, welches anspruchsvoll ist. Denn die Musikanten konnten etwa tausend Tänze aus dem Kopf spielen, Federico bisher gerade mal fünf. Er ist nicht der einzige, die auf seine Art versucht, die Kultur des Tals zu bewahren. Während an den Schulen die Sprache und Musik wieder gelehrt und gelebt werden, versucht der Musikwissenschaftler Roberto Frisano dem Ursprung der Musik auf den Grund zu kommen. Fündig wurde er in Ljubljana, der Hauptstadt der benachbarten Republik Slowenien.
    Nicht alle Resianer sind die mit seiner Entdeckung glücklich Sprachwissenschaftler vermuten seit einiger Zeit eine Verwandtschaft zwischen dem Resianischen und dem Slowenischen. Was bei vielen Einwohnern Angst vor einer Vereinnahmung durch den slowenischen Staat schürt. So droht dem Tal neben dem Verschwinden der Traditionen ein Kulturkampf. Federico indes hält weiter an seiner Vision der überdauernden Musik fest. Im August findet das Scherenschleiferfest, die bedeutendste Feierlichkeit der Region, statt. Dort will er seine Geigenkünste erstmals der Öffentlichkeit präsentieren. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereSo 14.01.2018arte
  • Folge 483 (43 Min.)
    Einst wanderten Millionen Bisons durch Nordamerika. Von den indigenen Völkern verehrt, wurden sie ab Mitte des 19. Jahrhunderts von weißen Siedlern fast ausgerottet. Eine einzige, rund zwei Dutzend Tiere zählende Herde überlebte das Massaker, versteckt in einem Tal des Yellowstone-Nationalparks. Von ihnen stammen alle heute dort lebenden Bisons ab. Es sind die einzigen genetisch reinen Tiere in ganz Nordamerika.Mittlerweile hat sich ihre Population erholt, was für die nahe dem Nationalpark lebenden Rinderzüchter nicht nur Grund zur Freude ist. Denn jeden Frühling verlassen die Bisons den Park und wandern auf ihren angestammten Routen über das Land der Züchter.
    Als Überträger der Infektionskrankheit Brucellose bedrohen sie damit die Herden, was ihre Halter zu Feinden der Bisons macht.Bis vor wenigen Jahren wurde gnadenlos Jagd auf die Tiere gemacht. Heute werden sie mehrheitlich vertrieben, was besonders für die in dieser Zeit neu geborenen Kälber eine Strapaze bedeutet und nicht selten tödlich endet. Umweltschützer Mike Mease, der den Umgang mit den Tieren bereits seit den 90er Jahren beobachtet, begleitet und überwacht die Wanderungen der Bisons mit Gleichgesinnten und dokumentiert das Verhalten von Rangern und Rinderzüchtern, um es der Öffentlichkeit zugänglich zu machen. So auch in diesem Jahr. Konflikte scheinen vorprogrammiert. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereSo 28.01.2018arte
  • Folge 484 (52 Min.)
    Um das Schuppentier, häufig auch Pangolin genannt, steht es schlecht. Mit diesem Säugetier wird weltweit illegaler Handel getrieben. Das Geschäft ist lukrativ, die Gewinnspanne enorm. Ihren Schuppen, die so wie unsere Fingernägel aus Keratin bestehen, werden Heilkräfte nachgesagt. Sie sollen den Milchfluss stillender Mütter stimulieren, Asthma und Schuppenflechte heilen. Das Fleisch gilt für viele Asiaten als Delikatesse und der Verzehr als Statussymbol. Pangoline haben nichts, was den Beschützerinstinkt im Menschen weckt – keine großen Augen und auch kein kuscheliges Fell.
    Sie lassen sich schwer züchten und sterben schnell in Gefangenschaft. Kaum jemand kennt sie, kaum jemand schützt sie. Seit Ende der 90er Jahre ist in Vietnam zwar die Jagd auf die Tiere verboten, gewildert werden sie trotzdem. Allein in den letzten zehn Jahren wurden weltweit über eine Million Pangoline illegal gehandelt. Lange Zeit wussten die vietnamesischen Behörden nicht, wie sie mit konfiszierten Tieren, von denen die meisten krank und geschwächt sind, umgehen sollten.
    Das Rettungszentrum im Cuc Phuong Nationalpark, 140 Kilometer südwestlich von Hanoi, entstand aus dieser Notlage. 20 Mitarbeiter arbeiten heute hier, nehmen beschlagnahmte Tiere auf und pflegen sie gesund. Der 25-jährige Tierarzt Lam Kim Hai gehört zu ihnen. Seine Arbeit im Zentrum ist ein Vollzeitjob. Ständig kommen neue Tiere hinzu. Nun endlich sollen 25 von ihnen ausgewildert werden. Ein großer Moment für das Zentrum und Lam Kim Hai. Und eine kleine Chance für das Pangolin, dass die Art vielleicht doch überlebt. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereSo 04.02.2018arte
  • Folge 485 (52 Min.)
    Die Inselgruppe der Orkneys liegt nördlich des schottischen Festlands. Das Meer mit seinem Fischreichtum ist nicht nur wichtige wirtschaftliche Ressource. Es kann bei stürmischem Wetter auch zur lebensgefährlichen Falle werden für Fischer, Tanker, Segelschiffe, Sportler und Schatztaucher. Die freiwilligen Helfer der Seenotrettung sind täglich im Bereitschaftsdienst. Sie sind Männer und Frauen, jung und alt, Väter und Söhne, Lehrer, Ingenieure, Fährmänner, Ärzte und Fischer. „360° Geo Reportage“ war mit an Bord.Das Kamerateam begleitet die Mannschaft der Seenotrettungsstation in Longhope am südlichen Ende des Archipels auf der Insel Hoy.
    Diese liegt am Pentland Firth, eine besonders tückische und stark befahrene Meerenge mit ihren reißenden Gezeitenströmungen. Bootsführer Kevin Kirkpatrick trainiert gemeinsam mit seinem Sohn Jack die Mannschaft für den Ernstfall. Kevin verlor als Kleinkind Vater, Großvater und Onkel bei einem tragischen Einsatz des Rettungsbootes von Longhope. Dennoch steht er seit 35 Jahren im Dienste der Seenotrettung. Auch Tochter Stella will die Crew verstärken, wenn sie alt genug ist.Ärztin Christine Bradshaw ist seit ihrem ersten Einsatz, bei dem sie dem Besatzungsmitglied eines Tankers das Leben rettete, festes Mitglied der Mannschaft.Die meisten Crewmitglieder sind freiwillig dabei und meistern nebenher ihren Arbeitsalltag.
    So hält sich Steven Rhodes mit sechs verschiedenen Jobs über Wasser. Die Inselgemeinde besitzt aufgrund ihrer Isolation einen äußerst starken Zusammenhalt, nur etwa 400 Menschen leben auf der Insel Hoy. Unter ihnen genießen die Freiwilligen der Seenotrettung hohes Ansehen. Wo immer sie in der Öffentlichkeit auftreten, wird ihnen Dankbarkeit entgegengebracht, weil sie ihr Leben für das anderer riskieren. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereSo 11.02.2018arte
  • Folge 486 (52 Min.)
    Die kanadischen Badlands im Südosten Albertas: Prärie, soweit das Auge reicht, staubtrockene Canyons und bizarre Felstürme, genannt „Hoodoos“. Eine faszinierende, unwirklich scheinende Landschaft. Auf fast 90.000 Quadratkilometern leben nur noch wenige, sehr bodenständige Menschen auch junge Familien. Hebamme zu sein im „schlechten Land“ ist mehr als ein Abenteuer. Inmitten dieser Landschaft lebt und arbeitet die Hebamme Terrie Shaw. 250 Kilometer zu einer Kundin zu fahren ist für sie Alltag. In Medicine Hat, einer Kleinstadt inmitten der kanadischen Badlands, wohnt die Hebamme. Terrie hat selbst fünf erwachsene Kinder und ihr Beruf ist ihre Passion. Terrie ist fast immer unterwegs, denn ihre Kundinnen wohnen oft weit im Land verteilt, Stunden entfernt. Die meisten der Frauen hier wollen ihre Kinder zu Hause entbinden und schätzen die Begleitung einer Vertrauensperson. Doch längst nicht alle kommen in diesen Genuss, denn das Budget für die selbstständige Hebamme ist begrenzt. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereSo 25.02.2018arte
  • Folge 487 (52 Min.)
    Myanmar das Land der goldenen Pagoden. Die Schönheit des Landes verzaubert immer wieder. Gespeist wird diese Prachtentfaltung aus der Verehrung Buddhas. Über 20 Meter misst die größte Marmor-Statue in Mandalay. Myanmars zweitgrößte Stadt ist berühmt für die Kunstfertigkeit ihrer Marmorschnitzer. Klöster und Tempel in ganz Asien verlangen nach immer neuen Bildnissen des Erhabenen. Und Mandalays Handwerker liefern Abertausende von makellosen Buddha-Statuen. Die weißen Klippen der Marmor-Steinbrüche liegen nördlich der Stadt.
    Hier arbeiten wahre Künstler. „360° – Geo Reportage“ hat sie bei ihrer Arbeit begleitet.Die Verehrung Buddhas ist in Myanmar nicht zwingend stille Andacht. Oft genug erinnert sie an ein buntes Volksfest. Wer eine Buddha-Figur spendet, erwirbt Verdienste für sich und seine Verwandten für dieses und alle weiteren Leben. Und so spendet, wer immer es sich leisten kann, möglichst viele Buddha-Abbilder. Mandalay ist mit 1,6 Millionen Einwohnern die zweitgrößte Stadt Myanmars.Knapp 60 Kilometer nördlich, bei dem Dorf Sagyin, liegen die Marmorsteinbrüche.
    Sie liefern einen besonders feinen weißen Stein. Was nicht zur Herstellung von Buddha-Statuen taugt, wird zu Fliesen oder Terrazzo verarbeitet. Nahezu alles im Dorf Sagyin dreht sich um Marmor und fast jeder lebt von ihm. U Po Ther gilt als einer der besten Bildhauer von Sagyin. Per Handy verhandelt er im ehemals isolierten Myanmar mit Auftraggebern aus ganz Asien. Denn Buddha-Figuren sehen immer unterschiedlich aus. Jedes Land hat seinen eigenen Stil. Und auch jede Pose hat ihre Bedeutung. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereSo 04.03.2018arte
  • Folge 488 (43 Min.)
    Im Great Bear Rainforest, dem Regenwald des Großen Bären, gibt es weder Straßen noch Wege. Dafür unzählige Flüsse, die sich durch den dichten Dschungel dem Meer entgegen winden. Neben den namensgebenden Bären leben hier auch Wölfe, Weißkopfseeadler, Robben und Seevögel. Ein großes Ökosystem aus Ozean und Wald, zutiefst und untrennbar verbunden durch die Lachsschwärme, die seit Jahrhunderten ihren Weg vom Meer zu ihren Laichplätzen aufnehmen. Stan Hutchins überwacht seit fast 40 Jahren diese Wanderungen im Auftrag der Regierung.Ein Beruf, der weit einfacher aussieht, als er ist.
    Viele Flüsse sind so verzweigt und hindernisreich, dass Stan einen vollen Tag braucht, um sie zu bewältigen. Neben einem ausgezeichneten Orientierungsvermögen und physischer Belastbarkeit muss ein Lachszähler Einsamkeit aushalten können. Die Begleitung seines jungen Hundes Foch erleichtert Stan die Arbeit in der Wildnis. Obwohl die von Stan gesammelten Daten wichtig für die Fischwirtschaft und den Lachsbestand sind, möchte die Fischereibehörde seinen Arbeitsplatz gerne einsparen. Sie hofft, auch mit ein paar Stichproben genügend Daten zusammen zu bekommen, um daraus Schlüsse über die aktuelle Population gewinnen zu können.Die Zukunftsaussichten für den Beruf des „Creekwalkers“ sind entsprechend schlecht.
    Die Bezahlung ist so unsicher, die Verträge so vage, dass kaum junge Leute in diesen Beruf einsteigen können. Aber für Stan sind die Lachse dieser Küste von unersetzbar großem Wert. Der Flussläufer erlebt selbst, wie durch die Klimaveränderung und das schlechte Management der Fischerei ganze Lachspopulationen unbemerkt verschwinden. Auf der Suche nach potenziellen Nachfolgern geht er jetzt eigene Wege, denn Stan weiß nie, ob die aktuelle Saison in den Flüssen seine letzte sein wird. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereSo 11.03.2018arte
  • Folge 489 (43 Min.)
    Auf Kreta ist der Olivenbaum allgegenwärtig. Doch es gibt einen anderen, uralten Baum auf der Insel, der zeitgleich Früchte und Blüten trägt und dessen Früchte die Karuben, einzigartige Eigenschaften besitzen: der Johannisbrotbaum. Seine rauen, braunen Schoten sind voller Geheimnisse und voller Hoffnung für diejenigen, die um seine Kräfte wissen. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereSo 18.03.2018arte
  • Folge 490 (43 Min.)
    Windsor, Ascot, London – das royale Dreieck Großbritanniens ist das Revier von Tiertherapeut Roger Mugford. Seine Spezialität sind Hunde. Er kann denken wie ein Vierbeiner und so ist es kein Wunder, dass während seiner 40-jährigen Praxis auch einmal Königin Elizabeth II. nach ihm hat rufen lassen. Wie kann man die Kämpfe in einem Rudel Corgis verhindern? Mugford hatte einen entscheidenden Tipp. Die „360° – Geo Reportage“ begleitet ihn dabei außerdem, wie er Hunden das Jagen von Schafen, Fahrradfahrern und Skateboardern abgewöhnt. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereSo 25.03.2018arte
  • Folge 491 (43 Min.)
    Bis zu 50 Kirchenglocken stellt die Gießerei Marinelli pro Jahr her. Antonio delli Quadri ist ihr oberster Glockenbaumeister.
    Glocken sind seit jeher aus christlichen Kirchen nicht wegzudenken. Im süditalienischen Agnone werden sie noch heute nach traditionellen Methoden hergestellt. Die Glockengießerei Marinelli blickt auf eine tausendjährige Tradition zurück. Die Brüder Armando und Pasquale führen den Betrieb in der 24. Generation. Selbst der Vatikan bestellt seine Glocken bei den Brüdern. Nun sollen sie eine kleine Glocke für die Gemeinde Monopoli herstellen. Ein kleiner, aber feiner Auftrag.“360° Geo Reportage“ hat den Glockengießern über die Schultern geschaut. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereSo 01.04.2018arte
  • Folge 492 (43 Min.)
    Die größten Exemplare des Arapaima, in Brasilien Pirarucú genannt, sind bis zu drei Meter lang und 200 Kilogramm schwer; die Art hat viele Millionen Jahre Evolution weitgehend unverändert überdauert. In weiten Teilen Brasiliens ist der Fisch heute ausgestorben oder akut bedroht. Ganz anders in den Fanggründen der Gemeinde Itapuru. In den rund 300 Seen, gelegen im eine Million Hektar großen Naturschutzgebiet Piagaçu-Purus, tummeln sich circa 20.000 Exemplare. Zu verdanken ist das Irailton Bastos da Silva. Er hat früher selbst als illegaler Fischer gearbeitet – und setzt sich heute für den Schutz der Arapaima-Bestände ein.
    Das Amazonasbecken ist ein gigantisches Labyrinth aus Flüssen, Seen und Kanälen – es ist das zweitgrößte Feuchtgebiet der Erde. Die Arapaima-Fischerei hat dort eine lange Tradition. Mittlerweile steht der Fisch in Brasilien jedoch unter Schutz, die Jagd auf ihn wurde 1996 komplett verboten. Die illegale Fischerei ging trotzdem weiter. Die vor Ort ansässigen Uferbewohner erhielten deshalb für bestimmte Gebiete eine Sondererlaubnis und wurden gleichzeitig im nachhaltigen Umgang mit der Fischpopulation geschult.
    Ein voller Erfolg: Wo vor zwei Jahrzehnten kaum mehr ein Fisch gesichtet wurde, werden heute jede Saison Hunderte Arapaimas gefangen. Auch in Itapuru steigen die Bestände seit Einführung des Schutzprogramms stetig. Heute bringt die Arapaima-Fischerei der 300-Seelen-Gemeinde um die 400.000 Reais im Jahr – umgerechnet rund 100.000 Euro. Ein wichtiger Ansporn für die Fischer, gut über die Fanggründe zu wachen. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereSo 13.05.2018arte
  • Folge 493 (52 Min.)
    Die Umsiedlung von Wildeseln ist ein riskantes Unterfangen. Bei einem Versuch in der Vergangenheit starben alle Tiere. Jetzt will in Kasachstan ein erfahrenes, internationales Team aus Tierärzten und Biologen das Wagnis eingehen und einen Teil der im Altyn-Emel-Nationalpark beheimateten und vom Aussterben bedrohten Kulane in die zentralasiatische Torgai-Steppe umsiedeln – in einem der größten Transporthubschrauber der Welt.Schon das Einfangen ist ein Kraftakt: Logistisch ist es kaum möglich, eine größere Anzahl der extrem scheuen Tiere in kurzer Zeit zu fangen – erst im Oktober, wenn die Nahrung knapp wird, begeben sie sich ins Tal des Flusses Ili.
    Für einen erfolgreichen Fang muss sich eine Kulanherde von mindestens 40 Tieren nahe des Fangkorrals aufhalten. Nur im Schutz der Dunkelheit können die kasachischen Ranger sie im Scheinwerferlicht ihrer Geländewagen in ein kleines Schutzgehege treiben. Dabei sollten Stuten und Fohlen möglichst nicht getrennt werden. Auch wenige Hengste müssen dabei sein, um eine neue Population aufzubauen.
    Im Korral werden die Tiere betäubt, ihnen werden Blutproben genommen, ein Gesundheitscheck gemacht, ein Langzeitberuhigungsmittel für den Transport gespritzt und ein Senderhalsband angelegt, um ihre Entwicklung in ihrer neuen Heimat, der Torgai-Steppe, verfolgen zu können. Erst dann kommen die Tiere in ihre Transportbox und das Abenteuer des Fluges steht bevor. Wird die Aktion gelingen, und werden die Tiere die Strapazen gut überstehen? „360° Geo Reportage“ begleitet ein Team aus Tierärzten und Biologen bei dieser einzigartigen Aktion. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereSo 27.05.2018arte
  • Folge 494 (43 Min.)
    Tausende Hektar Vegetation werden auf der Insel Korsika jeden Sommer durch Waldbrände zerstört. Seit 1960 haben die Brände ein immer größer werdendes Ausmaß angenommen. Mutige, neue Strategien hat die „Forstfeuerwehr“ gegen die Brandkatastrophen entwickelt. Mit präventiven Bränden nehmen sie dem Feuer die „Nahrung“. Sie entbuschen gezielt Wälder, Sträucherzonen und Heiden der Insel. Ein gefährlicher Kampf um die geliebte Insel …Alain Valentini und Stéphane Sayag gehören zur Truppe der „Forestier-sapeurs“, der „Forstfeuerwehr“. Ihr Einsatzgebiet sind die Departements Haute-Corse & Co.rse-du-Sud, die waldreichen Bergregionen ihrer Heimatinsel, die sie liebevoll auch „Insel der Schönheit“ nennen.
    Brandprävention ist ihr Alltag, sie durchkämmen riesige Waldgebiete und den dichten Buschwald um den Nährstoff für mögliche Brände zu vernichten. Durch kontrolliert gelegte Brände werden Brandschneisen gelegt – kommt es dann im Sommer zu einem Brand, wird er an den Brandschneisen enden und sie nicht überwinden. So soll verhindert werden, dass die Feuerwellen, die von oben aus den Bergen kommen, durch den warmen Sommerwind aus Südwest auf das Tal überspringen.
    Zunehmend landwirtschaftlich brachliegende Landschaft und trockene Monokultur im Forst sind gefährliche Angriffsflächen für Feuer. Oft bleibt im Ernstfall nur die Brandbekämpfung mit Wasser aus der Luft, doch der Einsatz der berühmten Canadair-Löschflieger in den letzten Jahren hat gezeigt, dass sich damit die Waldbrände nur schwer in den Griff bekommen lassen – zu schnell breiten sich die Feuerwände aus. Die neue Brandschneisen-Methode wird von manchem Bauern kritisiert, das Risiko muss gut kalkuliert werden. Ein Kampf für die Natur, der die Männer der Forstfeuerwehr immer wieder an die Grenze ihre Kräfte bringt. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereSo 24.06.2018arte
  • Folge 495 (43 Min.)
    Tomomi Omachi lebt seit vier Jahren mit ihrer Familie auf der Insel und ist hier die einzige Krankenschwester. Einen Arzt gibt es auf Satsuma-Iojima nicht.
    Satsuma Iojima liegt im Südwesten Japans, rund 50 km vom nächsten Festland entfernt. Auf der gerade einmal zwölf Quadratkilometer großen Insel leben heute noch 114 Menschen. In den Hochzeiten, als der Iodake für den Schwefel- und Kieselabbau genutzt wurde, waren es drei Mal so viele. Seit dem Niedergang dieser Industrien haben viele Bewohner ihrer Heimat den Rücken gekehrt. Zurück bleiben hauptsächlich alte Menschen. Schon mehr als ein Drittel der Insulaner ist heute über 70 Jahre alt. Es fehlt an lukrativen Arbeitsplätzen.
    Doch es gibt auch eine Gegenbewegung. Ein gutes Dutzend junger Großstadt-Japaner ist in den letzten zehn Jahren nach Iojima ausgewandert. Zu ihnen gehört der Geologe Hisashi Oiwane. Der Auswanderer sucht nicht nur das einfache Leben auf der Insel, er will auch deren Überleben sichern. Nachdem er durchgesetzt hat, dass die Insel zu einem schützenswerten Geopark ernannt wurde, will er nun mit einem ersten Start-up-Unternehmen Arbeitsplätze schaffen. Touren auf den Vulkan sollen sowohl Urlauber als auch gestresste Geschäftsleute begeistern.
    Doch werden sich Besucher darauf einlassen? Oder überwiegt die Angst vor einem neuerlichen Mega-Ausbruch des Vulkans, wie es zum letzten Mal vor 7.300 Jahren passiert ist. Damals wurden große Teile Japans von einer Aschewolke bedeckt. Und die Gefahr ist nicht gebannt. Wissenschaftler haben gerade erst Gasblasen entdeckt, die unter Wasser von dem Vulkan aufsteigen. Mit Hilfe neuer Forschungen hoffen sie hier, bald genaue Vorhersagen treffen zu können. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereSa 01.09.2018arte
  • Folge 496 (43 Min.)
    Das Kloster Sucevita liegt in der Bukowina, ganz im Norden Rumäniens, neben der Ukraine und der Republik Moldau. Das Kloster ist eines der schönsten Moldauklöster und das einzige, dessen Innen- und Außenwände vollständig mit Wandmalereien und Fresken versehen sind. Im Winter, wenn die dichten Wälder um das Kloster tief verschneit sind, leben die Nonnen ein stilles, weltentrücktes Leben, doch wenn der Frühling kommt, erwachen Kloster und Dorf zu neuem Leben und feiern die Auferstehung Christi. Das Leben der 80 Nonnen im Kloster Sucevita ist unverrückbar geregelt – jeder Tag des Jahres beginnt mit dem Klang der Toaca – einem Holzbrett, das von einer Schwester geschlagen wird und zum Gebet ruft.
    Drei Stunden dauert der morgendliche Gottesdienst in der kleinen Winterkapelle – die große Kirche ist in dieser Jahreszeit viel zu kalt. Es ist die Zeit der Stille und Einkehr. Im Klosteralltag hat jede Nonne eigene Aufgaben zu erledigen, in den Klosterwerkstätten werden jetzt kunstvolle Arbeiten erledigt – wie das Besticken religiöser Gewänder und die Restaurierung wertvollster Ikonen, für beides sind die Nonnen des Klosters weit über die Grenzen des Landes hinaus bekannt.
    Doch mit der Schneeschmelze erwacht das Leben im Kloster und in den umliegenden Dörfern, denn es steht das höchste Fest der Orthodoxie an – das Osterfest. Jetzt ist das Kloster wie ein Bienenstock, es wird gebacken und geputzt, Tausende Eier werden gefärbt. Und auch in dem kleinen Bauernhaus der Bäuerin Lacrimiora herrscht emsiges Treiben: Neben ihrem harten Alltag auf dem Hof nutzt sie jede freie Minute für die Ostervorbereitungen, ganz in der uralten Tradition ihrer Familie.
    Und dann endlich ist es soweit: Karsamstag im Kloster von Sucevita, es beginnt die Feier um die Auferstehung Christi. Und endlich öffnen sich die Tore der großen Kirche des Klosters, in die Vorfreude der Menschen auf das Fest mischt sich immer wieder das große Staunen über die unermessliche Schönheit der Fresken und Gemälde. Die ganze Nacht dauert das Fest, bis es mit dem Läuten der Glocken am Ostersonntag endgültig den Frühling in der Bukowina einläutet. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereSa 08.09.2018arte

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