• Folge 1 (44 Min.)
    Dass Georg Ludwig von Braunschweig-Lüneburg einmal König von England werden würde, Stammvater auch der heute regierenden Windsors, war bei seiner Geburt keineswegs abzusehen. Seine Mutter Sophie von der Pfalz war zwar eine Enkelin des ersten Stuart-Königs Jakob I., aber sie und ihre Nachkommen standen in der Erbfolge zu weit hinten, um realistische Chancen auf den Thron zu haben. Das sollte sich 1702 mit dem „Act of Settlement“ ändern, den der letzte Stuart auf dem Thron gemeinsam mit seinem Parlament verabschiedete. Darin legt Königin Anne fest, dass nur protestantische Nachkommen der protestantischen Sophie von der Pfalz auf den englischen Thron folgen dürfen, falls sie selbst kinderlos sterben sollte.
    Damit wollen die Königin und die protestantische Führungsschicht des Landes sicherstellen, dass es nicht mehr zu inneren Konflikten zwischen Protestanten und Katholiken kommt. Konflikte, wie sie das 17. Jahrhundert in Großbritannien prägten. Sophie ist zu diesem Zeitpunkt bereits eine alte Frau, die 1714 hochbetagt stirbt. Einen Monat später stirbt auch die kinderlose Anne. Georg Ludwig macht sich auf den Weg, um als Georg I. König von England zu werden – im Schlepptau seine Geliebte Melusine von der Schulenburg. Der Frauenheld ist geschieden. Doch nicht das macht ihn bei seinen neuen Untertanen von Anfang an so unbeliebt … (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereSa 23.11.2024arte
  • Folge 2 (44 Min.)
    Der spätere englische König Georg II. war einer der Gründe, warum die Wahl der englischen Herrscher auf das hannoversche Welfenhaus fiel. Eine protestantische Thronfolge sollte gesichert werden. Das sprach für Sophie von der Pfalz, ihren Sohn Georg Ludwig und dessen Sohn Georg August. Königin Anne ist kinderlos, aber in Hannover gibt es Thronfolger. Der neue Prinz von Wales, Georg August, reist mit seinem Vater Georg I. nach Großbritannien. Das Verhältnis der beiden ist nicht besonders gut: Georg August zeigt sich gerne in der Öffentlichkeit, sein Vater lebt eher zurückgezogen. Schwerer wiegt, dass sich Georg I. noch als Herzog und Kurfürst von seiner Frau Sophie-Dorothea scheiden lässt und Georg Augusts Mutter lebenslang auf ein Schloss verbannt.
    Der Schwerenöter mit Mätressen hatte seine Frau beim Ehebruch ertappt. Und weil Fürst und Fürstin nicht gut miteinander auskamen, ließ sich Georg I. scheiden. Die Trennung von der geliebten Mutter sollte zu einem lebenslangen Zerwürfnis zwischen Vater und Sohn führen. Georg August beweist großen Mut bei einem dilettantischen Attentat auf ihn und seine Frau Caroline. Er zeichnet sich im Felde aus, wo er seinen Sinn fürs Militärische ausleben kann. Das bringt ihm die Achtung seiner späteren Untertanen ein. Aber auch bei ihm sind Konflikte mit dem Sohn und Thronfolger vorprogrammiert: Sie liegen in der Doppelherrschaft über Großbritannien und Hannover begründet. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereSa 23.11.2024arte
  • Folge 3 (44 Min.)
    Mit Georg III. besteigt ein Enkel Georgs II. den Thron. Sein Vater, der in ständigem Konflikt mit Georg II. lebte, starb bereits in jungen Jahren. Georg III. sollte der Mann werden, der bis heute am längsten auf dem englischen Thron saß. Als „mad King George“ ging der König, der sich stets für sein Volk und sein Land einsetzte und bei seinen Untertanen sehr beliebt war, in die Geschichte ein. Eine bis heute nicht diagnostizierte Geisteskrankheit überschattete viele Jahrzehnte auf dem Thron und machte Regentschaftsregelungen notwendig. In seine Regierungszeit fielen der Sieg im Siebenjährigen Krieg, der Großbritannien vor allem auf Kosten Frankreichs große Gebietsgewinne in Nordamerika bescherte, der Amerikanische Unabhängigkeitskrieg, an dessen Ende weite Teile der heutigen USA wieder verloren gingen, und die Französische Revolution, die den Herrschaftsanspruch der Könige erstmals ernsthaft in Frage stellte.
    Georg III. war der erste Monarch aus dem Hause Hannover, der in Großbritannien geboren wurde. Er fühlte sich als Brite, Land und Leute lagen ihm am Herzen. Ebenso wie Anstand und Moral auf dem Thron. Georg III. hatte keine Mätressen, war seiner Frau treu und erwartete dies auch von seinen Kindern und Geschwistern. Die taten alles – außer sich an Georgs Moralvorstellungen zu halten. Es ist die Tragik dieses pflichtbewussten und beliebten Königs, dass seine letzten Lebensjahrzehnte von Wahnsinn und unsinnigen, ja uns grausam erscheinenden Kuren überschattet waren. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereSa 23.11.2024arte
  • Folge 4 (45 Min.)
    Als Georg IV. starb, war der Ruf der Hannoveraner so gründlich ruiniert, dass es erst der sittenstrengen Queen Victoria bedurfte, um die Akzeptanz der Monarchie wiederherzustellen. Wechselnde Mätressen, ausschweifende Feste, Alkohol, Verschwendungssucht – Georgs Vorlieben und Gewohnheiten entsprachen kaum dem, was man heute von einem König erwartet. Sein sittenstrenger Vater versuchte den künftigen Thronerben, der in der frühen Kindheit sehr umsorgt wurde, durch eine strenge Erziehung auf seine spätere Rolle vorzubereiten. Schläge mit der Peitsche inbegriffen – das gehörte im 18. Jahrhundert durchaus noch zu den erzieherischen Maßnahmen, nicht nur bei Hof. Georg IV. rebellierte und wechselte die Mätressen, verschwendete Geld und heiratete sogar eine Katholikin, Mary Fitzherbert, von der wir vermuten dürfen, dass sie die einzige Liebe seines Lebens war.
    Denn als er starb, hatte er ein Medaillon mit ihrem Bildnis um den Hals. Diese Ehe war allerdings nicht rechtsgültig, sonst hätte er auf den Thron verzichten müssen. Sein Vater George III. hatte nämlich ein Gesetz erlassen, das eine rechtsgültige Ehe seiner engsten Familienmitglieder von seiner Zustimmung abhängig machte. Hinterlassen hat uns Georg IV. – abgesehen von einer skandalösen Biografie – viele Werke der Kunst, des Interieurs und der Architektur, etwa den Royal Pavilion in Brighton. Die Zeit, in der er Regent für seinen wahnsinnigen Vater war, wird daher auch in der britischen Kunstgeschichte „Regency“ genannt. (Text: arte)
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