2021, Folge 14–26

  • Folge 14 (5 Min.)
    Robert Schmidt verschafft ausgebeuteten Feldern neues Leben. Mit seiner Hände Arbeit, wenigen Maschinen und ohne Einsatz von Agrochemie. Der Bio-Landwirt und dreifache Vater will wiedergutmachen, was Gottes Schöpfung großflächig angetan wurde – nicht nur zu LPG-Zeiten. Seine Anbaumethoden dienen einer langfristigen Bodenfruchtbarkeit. Die Ernte teilen sich die Familien seiner Solidargemeinschaft. Sie zahlen ganzjährig einen festen monatlichen Betrag, damit der 57-Jährige unter gesicherten Voraussetzungen produzieren kann. Wöchentlich bringt er ihnen saisonales Gemüse zu Abholstellen in der Region Pößneck, Saalfeld, Rudolstadt. Das erspart unnötige Verpackungen und lange Wege. Auch krumme Gurken und beinige Möhren bekommen eine Chance. Das Abholen geschieht ebenso solidarisch: Statt einfach abzuräumen, weiß jeder, es muss für alle reichen. (Text: MDR)
    Deutsche TV-PremiereSa 31.07.2021MDR
  • Folge 15 (5 Min.)
    Hans Klaus Dumeier ist ein echter „Hans Dampf in allen Gassen“. Als gelernter Banker kam er nach der Wende aus Hessen nach Sachsen-Anhalt, beriet ehemalige LPG-Bauern und PGH-Handwerker beim Aufbau ihrer Selbstständigkeit, verliebte sich in eine Blankenburger Apothekerin, seine heutige Ehefrau – und in den Harz. Die Schöpfung bewahren heißt für ihn, Wanderwege so zu pflegen, dass Menschen die Schönheiten der Natur erleben, sich rundum erholen können. Dafür ist der 59-Jährige aus dem Bankengeschäft ausgestiegen und mittlerweile als Geschäftsführer der „Harzer Wandernadel“ aktiv. Die freundlichen Harzer in den grünen Arbeitsanzügen kennt und schätzt jeder in der Region. Und immer mittendrin: Klaus Dumeier – der Ex-Banker, der auch beim Aufbau einer Bank für Wanderer anpackt. (Text: MDR)
    Deutsche TV-PremiereSa 28.08.2021MDR
  • Folge 16
    „Geschichten, die das Leben schreibt – das ist für mich das Verrückteste und Spannendste überhaupt. So etwas kann man sich oft gar nicht ausdenken“, sagt die Schriftstellerin und Sprachkünstlerin Svetlana Lavochkina. Ihr Debütroman „Puschkins Erben“ erschien 2015. Eine Geschichte über eine ukrainisch-jüdische Familie. Darin steckt viel Biografisches. Svetlana ist Jüdin. Sie wuchs in einer Industriestadt in der Ukraine auf. Nach dem Abitur wollte sie Pädagogik und Sprachen studieren. Sechsmal erhielt sie dafür die Ablehnung. Juden wurden in der damaligen Sowjetunion – wenn auch nicht offiziell – diskriminiert.
    Nach dem Fall der Mauer siedelte Svetlana Lavochkina mit Mann und einem Kind im Bauch nach Deutschland um. Obwohl sie ihr Jüdisch-Sein nicht nach außen kehrt, mag sie es auch nicht verstecken. „Gegen Antisemitismus hilft keine Angst, sondern Kommunikation“, sagt sie. So oft es ihre Zeit erlaubt, hält sie deshalb Lesungen. Vor allem um mit Menschen ins Gespräch zu kommen und sich auszutauschen. „Sorgen ernst zu nehmen und Empathie zu zeigen, das ist wichtig. Das Problem Rassismus, das geht uns alle an!“ Mit ihren Lesungen will sie Mut machen. Mut auf das Leben und auch auf die Geschichten, die es schreibt. (Text: MDR)
    Deutsche TV-PremiereSa 18.09.2021MDR
  • Folge 17
    Alexander Karg baut Brücken. „Meine bislang schönste Baustelle war eine zweigleisige Bahnüberführung in Stendal. Innerhalb von sechs Wochen haben wir fast rund um die Uhr das Bauwerk hergestellt und eingeschoben. Technisch wie zeitlich eine große Herausforderung. Das Wichtigste war die gute Zusammenarbeit.“ Für den 59-Jährigen sind Brücken auch erlebte Versöhnung. Diese versucht er, im Alltag zu realisieren – am Arbeitsplatz wie im Privatleben. Der Dresdner Bauleiter ist in einer freikirchlichen Gemeinde aufgewachsen. Schwer falle ihm, mit sich selbst barmherzig zu sein. Doch aus seinem Vertrauen zu Gott schöpfe er täglich Kraft für neue Herausforderungen, sagt der Bauingenieur. Aktuell leitet Alexander Karg die Sanierung der Albertbrücke in seiner Heimatstadt Dresden. (Text: MDR)
    Deutsche TV-PremiereSa 25.09.2021MDR
  • Folge 18 (5 Min.)
    Schon als Kind liebte es Holger Kunde, in vergangene Zeiten abzutauchen. Sein Lieblingsfach war Geschichte und natürlich studierte er auch diese Fachrichtung. Heute ist er Stiftsdirektor der Vereinigten Domstifter zu Merseburg und Naumburg und des Kollegiatstifts in Zeitz – und damit für die Verwaltung der jahrhundertealten Institutionen zuständig. Als er nach der Promotion seine erste Stelle als Archivleiter in Merseburg antrat, erfasste ihn der Zauber des Domes sehr schnell – die riesige Halle und das besondere Licht beeindruckten ihn zutiefst. Bei der Arbeit hatte Holger Kunde immer auch eine enge Verbindung zur Kirchgemeinde. Langsam reifte sein Entschluss und schließlich ließ er sich 2002 im Merseburger Dom taufen. Dieser für ihn so besondere Ort feiert jetzt 1.000 Jahre Dom-Weihe und Holger Kunde ist so etwas wie der Organisator der Geburtstagsparty. (Text: MDR)
    Deutsche TV-PremiereSa 02.10.2021MDR
  • Folge 19 (5 Min.)
    Karolina Trybała lässt sich nicht festlegen. Der in Polen geborenen Sängerin gehen Jazz, Klezmer, osteuropäische Folklore und Chanson genauso über die Lippen wie Klassik. Ihre Programme sind so bunt wie die Formationen, mit denen sie auftritt – die Musik verbindet sie mit Künstlern aus aller Herren Länder. Aus ihrer polnischen Heimat hat sie als Kind einen starken Glauben mitbekommen. Karolina wurde nach Karol Wojtyła benannt, dem damals frisch gewählten Papst. Die religiösen Erfahrungen haben sie geprägt, daraus schöpft sie bis heute. Doch zunehmend fremdelt Karolina Trybała mit dem streng konservativen polnischen Katholizismus. Seit sie mit internationalen Musikern zusammenarbeitet, hat sie Einsichten in verschiedene Glaubenswelten bekommen, die die Sicht auf den eigenen Glauben verändert hat. (Text: MDR)
    Deutsche TV-PremiereSa 23.10.2021MDR
  • Folge 20
    „Die Betroffenen schämen sich für diese Abhängigkeit. Das müssen sie aber nicht. Es gibt gute Möglichkeiten, das zu behandeln“, sagt Psychologe Stefan Melzer. Es geht um Online-Sexsucht. Pornos ohne Ende schauen, das ist ein zunehmendes Problem in unserer Gesellschaft. Der therapeutische Leiter der diakonischen Suchtfachklinik Magdalenenstift in Chemnitz arbeitet an einem deutschlandweiten Pilotprojekt zu diesem Thema. Stefan Melzer behandelt ausschließlich Männer. Seine Fachgebiete sind eigentlich Alkoholismus und Medikamentenmissbrauch. Die Sexsucht ist auch für ihn Neuland. Um die Patienten besser verstehen zu können, drückt der 38-Jährige derzeit noch einmal die Schulbank und bildet sich tiefenpsychologisch weiter.
    Sein Beruf ist ihm Berufung. „Nach dem Abi hab ich überlegt, ob ich Jura oder Psychologie studiere. Die Entscheidung für Letzeres fiel dann recht schnell und leicht. Schon als Teenie war ich immer der Zuhörer, Versteher und Streitschlichter in meiner Klasse.“ Geholfen hat ihm hierbei sein Glaube. Stefan Melzer ist christlich erzogen und seit seinem siebzehnten Lebensjahr Mitglied der Freien Evangelischen Gemeinde. Mit seiner Frau und zwei Kindern lebt er in der Nähe von Glauchau. (Text: MDR)
    Deutsche TV-PremiereSa 13.11.2021MDR
  • Folge 21
    „Es ist mir passiert“. Silke Mayerhofer kann heute mit Ruhe über den Suizid ihres Mannes sprechen. Anfangs war das nicht möglich. Fassungslos war sie, traurig, überfordert: mit einem Leben, das neu geordnet werden wollte, den gemeinsamen Kindern und vielen heftigen Gefühlen. „Es ist mir passiert“ klingt harmlos für ein Ereignis, das das Leben unumkehrbar prägt und zeichnet. So ist das auch bei Silke Mayerhofer. Doch statt diesen Teil des Lebens hinter sich zu lassen, hat sie eine Ausbildung zur Trauerbegleiterin absolviert, zunächst für sich selbst. Verwitwete mit Kindern haben so viel um die Ohren, dass die eigene Trauerarbeit in der Regel auf der Strecke bleibt.
    „Das war die beste Entscheidung, das so zu machen“, sagt sie noch heute. Zu Hause ist sie in Wermsdorf. Hier singt sie im Kirchenchor der evangelischen Gemeinde und hat sich vor 10 Jahren katholisch taufen lassen – weil ihr Mann katholisch war. Kirchen waren immer „Kraftorte“ für Silke Mayerhofer: „das ist meine Zeit, da habe ich Ruhe und ich mag die Mystik“. Trauerbegleitung hat sie inzwischen zu ihrem Ehrenamt gemacht. Sie ist nun für andere da, die Partner, Eltern oder Kinder verloren haben. (Text: MDR)
    Deutsche TV-PremiereSa 20.11.2021MDR
  • Folge 22 (5 Min.)
    Dass es ein Gesundheitsberuf werden soll, war für Ramy Al Mawed schon in der Kindheit klar.
    Dass es ein Gesundheitsberuf werden soll, war für Ramy Al Mawed schon in der Kindheit klar. Seine Eltern arbeiteten in Syrien in der Medizin, und als kleiner Junge durfte Ramy schon mal bei einer Operation dabei sein. Nach seiner Flucht 2015 schien der Berufswunsch in weite Ferne zu rücken. Die deutsche Sprache fiel dem jungen Mann schwer, erst recht bei medizinischen Fachbegriffen. Doch Ramy Al Mawed hatte Glück. Er hörte von einer Weiterbildungsmöglichkeit, bei der er einen staatlich zertifizierten Abschluss als Rettungssanitäter machen kann – und das in einer Gruppe mit weiteren arabisch sprechenden Flüchtlingen. Das Pensum ist gewaltig, aber mit der speziellen Hilfe des Bildungsträgers zu bewältigen. Was Ramy Al Mawed am meisten freut: Im Rettungswesen werden Menschen wie er gebraucht – und wenn er in wenigen Wochen seinen Abschluss in der Tasche hat, sind die Berufsaussichten gut. (Text: MDR)
    Deutsche TV-PremiereSa 27.11.2021MDR
  • Folge 23
    Catrin Ripka (63) aus Markersdorf bei Gera macht aus ihren Ideen immer auch Projekte: Sie baute ein Familienzentrum auf, kümmerte sich um unbegleitete Flüchtlinge im Teenageralter, setzt sich in verschiedenen Initiativen für die Natur ein, arbeitet an einem Tourismuskonzept für die Region, plant und pflegt außergewöhnliche Wanderrouten, organisiert und kuratiert Ausstellungen. Und das ist längst noch nicht alles. Die gelernte Wirtschaftskauffrau ist ständig unterwegs. Zur Ruhe kommt sie zu Hause – und davon gibt es gleich drei: der alte Bauernhof in Markersdorf, auf dem sie mit ihrer Familie lebt, die Johannis-Kirche gleich um die Ecke, die auf ihre Initiative hin wieder ein Ort der Andacht und kulturelles Zentrum ist und eine besondere Lichtung im Wald ein paar Meter weiter.
    Dort kann sie atmen und ganz bei sich selbst sein. Das hat spirituelle Züge. Catrin Ripka ist katholisch getauft, aber: „Das Herz aller Religionen ist eins, wie es der Dalai Lama sagt. Und so bin ich: Das Gute mit vielen anderen leben, das Gemeinsame suchen.“ Die Johannis-Kirche ist tatsächlich ihr zweites Wohnzimmer – und das wird gerade weihnachtlich dekoriert. (Text: MDR)
    Deutsche TV-PremiereSa 04.12.2021MDR
  • Folge 24
    Ani Mkhitaryan (25) wuchs in Zoravan, einem kleinen Dorf in Armenien auf. Sie kam als Au-Pair-Mädchen nach Deutschland, lernte die deutsche Sprache und macht jetzt ein Freiwilliges Soziales Jahr in einem Altenheim der Diakonie in Halle. Letztes Jahr half Ani bei der Aktion „Weihnachten im Schuhkarton“ und sammelte Geschenke für bedürftige Kinder in Osteuropa. Sie war überglücklich: Mit 12 Jahren bekam sie selbst ein solches Weihnachtspäckchen aus Deutschland bei einer Feier der kleinen evangelischen Gemeinde in ihrem Dorf. „Wir saßen alle zusammen. Da waren große und kleine Schachteln, leichte und schwere. Und wir waren sehr gespannt, wer wohl welchen Karton bekommt, und was drin ist. In meinem waren Gummibärchen, Zahnputzsachen, bunte Haargummis mit Glitzer und eine Kuschelkatze“, erinnert sie sich. Auch in diesem Jahr unterstützt Ani die Aktion – aber diesmal packt sie selbst ein Päckchen und hofft, damit andere Kinder in ihrer Heimat glücklich machen zu können. (Text: MDR)
    Deutsche TV-PremiereSa 11.12.2021MDRDeutsche Streaming-PremiereDi 07.12.2021ARD Mediathek
  • Folge 25
    „Uns ist ein Kind geboren! Egal, ob Frühling, Sommer, Herbst oder Winter – immer wenn hier im Dorf ein Kind das Licht der Welt erblickt, dann weihnachtet es bei uns ein bisschen. Denn, sobald die Mutter mit dem Baby zu Hause ankommt, läute ich laut und lange die Glocken. So erfahren alle vom freudigen Ereignis.“ Eine Idee von Olaf Sturm. Er ist der Kirchenälteste im kleinen Altmarkdorf Berge bei Gardelegen. Ein Zugezogener. Wegen der Liebe kam er vor 17 Jahren her. Mit Glocken verband ihn damals nicht allzu viel. Das änderte sich, als er im Heimatarchiv zufällig eine über 100 Jahre alte Notiz fand. Geschrieben vom Großvater seines Partners. Der bedauerte, dass die drei Glocken des Dorfes wohl für immer verstummt seien.
    Kaputt und eingeschmolzen. Wegen des Krieges. Olaf Sturm ging diese kleine Notiz so nahe, dass er alle Hebel in Bewegung setzte, um das Geläut wieder zum Klingen zu bringen. Das gelang! Vor einem Jahr wurde sogar vor Ort eine Glocke gegossen. In diesem Jahr am Heiligabend wird Olaf Sturm sie mehrmals läuten. Nicht als ehrenamtlicher Glöckner, sondern als sogenanntes „Mädchen für alles“. Der 52- jährige Christ kümmert sich nämlich auch noch um das Krippenspiel, die Predigt und die Orgelbegleitung des Gottesdienstes. „Was soll ich machen, unsere Pfarrerin wurde krank und ging vorzeitig in Rente. Es gibt keinen Ersatz. Wir können Weihnachten doch nicht ausfallen lassen.“ (Text: MDR)
    Deutsche TV-PremiereFr 24.12.2021MDR
  • Folge 26
    „Ob ich den Tanz eröffnet habe, oder ob Gott mich aufgefordert hat – es ist scheißegal.“ – 46 Jahre alt war der Leipziger Maler Hans Aichinger, Jahrgang 1959, als er sich taufen ließ. Dass er sich Gott als tägliches Gegenüber gewählt hat, ist das Ergebnis einer längeren Suche und dem gefühlten Scheitern als ehemaliger DDR-Künstler in der Marktwirtschaft der 90er Jahre. Doch so schnell war das letzte Wort nicht gesprochen. Heute werden seine Bilder von Kunstkennern und Kritikern hoch geschätzt und auch gekauft. Das Besondere an seiner Kunst ist es, Bilder zu malen, als hätte man einen Film gestoppt. Mit der Technik und dem Licht der alten Meister macht er Augenblicke sichtbar, die sonst unsichtbar wären. Seine Bilder sind das Ergebnis disziplinierter Arbeit und des täglichen Tanzes mit Gott im Gebet. (Text: MDR)
    Deutsche TV-PremiereFr 31.12.2021MDR

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