2021, Folge 1–20

  • Folge 1
    Wast Pertl ist seit 40 Jahren aus Leidenschaft bei der Bergwacht. Als der gelernte Schreinermeister von einem Tag auf den anderen den elterlichen Hof übernehmen muss, richtet er sich neu aus und wandelt ihn gegen allen Widerstand in einen Bio-Hof um. In Folge des Rettungseinsatzes der Bergwacht beim Einsturz der Eishalle in Bad Reichenhall erleidet er ein schweres Trauma, das er mithilfe einer Therapie erfolgreich bewältigen kann. Wast Pertl ist Schreinermeister und Biolandwirt. Geprägt hat den 55-Jährigen vor allem aber auch sein langjähriger, leidenschaftlicher Einsatz für die Bergwacht. Wast ist jemand, der sich kümmert, um Menschen und die Natur. Mit drei Geschwistern wächst er auf einem kleinen Bauernhof im Priental auf. Als Wast mit 16 Jahren zur Bergwacht kommt, findet er dort die Zuwendung und Aufmerksamkeit, die er daheim nicht bekommen hat.
    Während seines Bergwacht-Dienstes begegnet er auch seiner späteren Frau Angela. Zur größten Herausforderung wird für ihn zunächst die Entscheidung seiner Eltern, ihm den Hof zu übergeben, weil der ältere Bruder ausfällt. Gegen den Willen des Vaters stellt er auf ökologische Landwirtschaft um und wird der erste Biobauer im oberen Priental. Einschneidend wird für Wast auch der katastrophale Einsturz der Eishalle von Bad Reichenhall im Januar 2006. Der Hilfseinsatz nach der Katastrophe führt zu einer posttraumatischen Störung, die Wast in einer Therapie aufarbeitet. Diese verändert ihn und seine Haltung zum Leben grundlegend. (Text: BR Fernsehen)
    Deutsche TV-PremiereMo 11.01.2021BR Fernsehen
  • Folge 2
    Sushila wohnt mit Mann und ihren zwei Söhnen in Bayerisch-Schwaben und arbeitet als Schauspielerin. Doch bis dahin war es ein langer Weg. Denn eigentlich stammt sie aus Kalkutta, wird als Kleinkind von den Schwestern des Mutter Theresa-Ordens von der Straße geholt und in eine bayerische Adoptionsfamilie vermittelt. Dort kämpft sie lange Zeit mit dem Druck, alle Erwartungen zu erfüllen. Fest in der Hand und tief im Herzen trägt Sushila ein Foto: Mutter Teresa, die sie aus den Straßen Kalkuttas gerettet hat und als Dreijährige für ihren Weg nach Bayern segnet. Denn dort wohnt die Familie, die Sushila adoptiert. Gerne denkt sie heute an ihr Leben in der Familie im malerischen Rottenbuch und die Liebe ihrer Adoptiv-Mutter.
    Weniger gerne an die hohen Erwartungen, die die Eltern an sie stellen: Allen zu beweisen, dass ein Kind aus Kalkutta genauso gut sein kann wie andere. Sushila möchte ihre Eltern nicht enttäuschen, deren Liebe verdienen. Erst als die heile Welt der Familie aus einem anderen Grund zerbricht, kann Sushila zeigen, dass es auf andere Werte als Leistung ankommt. Einige Jahre später, Sushila ist 29 Jahre alt, reist sie zum ersten Mal in ihre Geburtsstadt Kalkutta und besucht die Schwestern des Mutter Teresa-Ordens. Was sie dort über ihre leibliche Mutter und ihre Zeit im Kinderheim erfährt, gibt ihr neue Kraft und Zuversicht für ihr weiteres Leben. (Text: BR Fernsehen)
    Deutsche TV-PremiereMo 22.02.2021BR Fernsehen
  • Folge 3
    Bruni, ein wissbegieriges Kind, soll keine weiterführende Schule besuchen, sondern wie ihre Mutter im niederbayerischen Pfarrkirchen als Hutmacherin arbeiten. Mit Anfang 30 verliebt sie sich in den Landrat Ludwig Mayer, den alle „König vom Rottal“ nennen. Er wird die Liebe ihres Lebens. Als er nach einer umstrittenen Entscheidung abgesetzt wird, entsteht ein waghalsiger Plan: Bruni soll an seiner Stelle Landrätin werden! Bruni Mayer wächst im niederbayerischen Pfarrkirchen auf. Wissbegierig und voller Ideen, möchte sie am liebsten studieren.
    Doch ihre Mutter, die mit Brunis Stiefvater ein Hut- und Pelzgeschäft betreibt, erlaubt ihr nur den Besuch der Hauptschule. Bruni heiratet früh und bekommt ein Kind. Sie ist 32 Jahre alt und lebt in Scheidung, als eine Begegnung ihr Leben auf den Kopf stellt. Auf einem Wohltätigkeitsball lernt sie den Landrat Ludwig Mayer kennen. Es wird für beide die Liebe ihres Lebens. Als Ludwig Mayer nach einer umstrittenen Entscheidung seines Amtes enthoben wird, schmiedet das Paar einen waghalsigen Plan: Bruni soll sich als Landrätin bewerben.
    Für eine unabhängige Wählergemeinschaft tritt die Hausfrau und Mutter 1987 gegen den Kandidaten der übermächtigen CSU an und gewinnt haushoch! Viele glauben, dass Bruni nur als Strohpuppe ihres Mannes fungiert – und irren sich gewaltig. Mit ihrer direkten Art, ihrer Hartnäckigkeit und Fleiß stellt sie sich ihren Aufgaben und gewinnt lange Zeit als einzige Landrätin in Bayern die Herzen der Menschen. Niemand ahnt, dass Bruni, die heimliche „Königin vom Rottal“ fast 25 Jahre im Amt bleiben wird. (Text: BR Fernsehen)
    Deutsche TV-PremiereMo 15.03.2021BR Fernsehen
  • Folge 4
    Ernst Hannawald wird mit 17 Jahren zufällig für den Film entdeckt. Er macht Karriere. Doch dann wirft ihn ein Schicksalsschlag aus der Bahn. Er stürzt ab, nimmt Drogen und kommt ins Gefängnis. Doch er gibt sich nicht auf. Er überwindet die Lebenskrise und nimmt auch dank der Hilfe seiner heutigen Frau sein Leben wieder in die Hand.
    Ernst Hannawald verbringt seine Kindheit in Waisenhäusern und Erziehungsheimen bis er mit 17 Jahren zufällig für den Film entdeckt wird. Unter der Regie von Wolfgang Petersen und an der Seite von Jürgen Prochnow spielt er im Film „Die Konsequenz“. Er wird zum Posterboy in der Bravo und gilt als Hoffnung des deutschen Films. Es folgen Kino- und Fernsehrollen, und auch in zahlreichen BR-Serien wie „Zeit genug“ oder „Zur Freiheit“ von Franz Xaver Bogner wird er besetzt.
    Seine Karriere läuft gut, als bei einem Autounfall seine Verlobte und zwei Freunde sterben. Er selbst überlebt nur knapp mit schwersten Verletzungen. Dieses Ereignis wirft ihn aus der Bahn. Er gerät in den Strudel von Alkohol und Drogen und landet nach zwei aus Verzweiflung verübten Banküberfällen im Gefängnis und in der Psychiatrie. Dort verbringt er zweieinhalb Jahre. Noch im Gefängnis nimmt er sein Leben wieder in die Hand. Er wird clean, fasst neuen Mut und überwindet unter anderem dank der Hilfe seiner heutigen Frau die Lebenskrise. (Text: ARD)
    Deutsche TV-PremiereMo 22.03.2021BR Fernsehen
  • Folge 5
    Henriette Staudter ist 1. Vorsitzende der Mukoviszidose-Hilfe Südbayern und unterstützt dort Betroffene und deren Angehörige – eine Hilfe, die sie selbst benötigt hätte. Denn sie bekommt 1982 einen Sohn mit der Diagnose Mukoviszidose. Die damalige Lebenserwartung: circa 12 Jahre. Henriette und Christian sind seit ihrer Jugend ein Paar. Mit Ende 20 kommt ihr langersehntes erstes Kind, Sohn Michael, zur Welt. Schon in den ersten Lebensstunden ist klar, dass etwas nicht mit ihm stimmt. Die Diagnose: Mukoviszidose, eine unheilbare Erbkrankheit. Michaels Gendefekt trifft die junge Familie wie eine Keule. Henriette und Christian beginnen, sich in Elternvereinen zu engagieren, sammeln Spenden und fahren zu Vorträgen.
    Sie wollen alles dafür tun, dass Michael so lange wie möglich, so normal wie möglich leben kann. 1987 und 1992 bekommen sie zwei weitere Kinder – beide gesund. Drei Kinder, Michaels Therapien, die Arbeit im Mukoviszidose-Verein. Henriette stemmt alles mit schier unendlicher Kraft – bis 2018. Denn da wirft ein Aneurysma Henriette aus der Bahn. Sie wird operiert, liegt im Koma. In dieser Zeit ist sie zum ersten Mal im Leben auf die Hilfe anderer angewiesen. Es fällt ihr nicht leicht, zu akzeptieren, dass auch ihre Kraft nicht endlos ist. (Text: BR Fernsehen)
    Deutsche TV-PremiereMo 29.03.2021BR Fernsehen
  • Folge 6 (45 Min.)
    Wenn man weiß, wo man herkommt, weiß man auch, wo es hingeht – das ist Markus Wasmeiers Leitfaden. Geradlinig seinen Weg zu gehen, hilft Deutschlands bekanntestem Skirennläufer die Höhen und Tiefen im Hochleistungssport zu meistern. Wie kaum einem anderen, ist es ihm gelungen, auch nach seiner Karriere für etwas zu stehen. Heute betreibt er ein Bauernhofmuseum am Schliersee – und die ganze Familie packt mit an. Markus Wasmeier steht auf fast altmodisch anmutende Weise für den Erhalt von Brauchtum und Tradition ein.
    Der Sohn eines Restaurators ist heute selbst leidenschaftlicher Handwerker. Mit seiner Familie und seinen Eltern nebenan, lebt er in einem restaurierten Bauernhaus ein Leben, das aus der Zeit gefallen scheint. Schon als Kind lernt er vom Vater, wie man alte Häuser abträgt und an anderer Stelle wiederaufbaut. Nach seiner Sportlerkarriere verwirklicht Markus mit der Unterstützung der ganzen Familie seinen Traum: Nicht weit von seinem Zuhause baut er ein Freilichtmuseum mit abgetragenen alten Bauernhäusern auf. Hier helfen auch seine drei erwachsenen Söhne immer wieder mit.
    Heimatverbundenheit ist für den Schlierseer schon immer der Schlüssel, um Widrigkeiten im Leben zu meistern. Bereits als Bub hat er von seinen Eltern gelernt, dass sich seiner Wurzeln bewusst zu sein das Entscheidende im Leben ist. Und so gelingt es ihm, Ausgrenzung in der Schule, den plötzlichen Ruhm und das Auf und Ab im Hochleistungssport vermeintlich mühelos zu meistern. Doch als seine Frau Gitti an Krebs erkrankt, muss er sich der schwersten Krise seines Lebens stellen … (Text: BR Fernsehen)
    Deutsche TV-PremiereMo 05.04.2021BR Fernsehen
  • Folge 7
    Moni, Burgi und Bärbi sind drei von fünfzehn Kindern des Dorfschul-Lehrers Herrmann Well und seiner Frau Traudl. Jedes der Geschwister hat ein Instrument zu lernen und bald treten sie auch öffentlich auf. Mit der Biermösl Blosn erlangen drei der Brüder ab 1976 Deutschlandweite Bekanntheit. Zehn Jahre später treten drei ihrer Schwestern aus ihrem Schatten: Als Wellküren feiern sie dieses Jahr ihr 35-jähriges Bühnenjubiläum. Als die Well-Schwestern Moni, Burgi und Vroni im Tschernobyl-Jahr 1986 die Wellküren gründen, haben sie bereits Kinder und sind berufstätig.
    Die drei singen und musizieren von Kindesbeinen an, denn alle 15 Geschwister haben mindestens ein Instrument zu lernen. Die Eltern führen einen rigiden Terminkalender für ihre Auftritte. Dies empfindet damals Moni, heutige Frontfrau der Wellküren, häufig als Zwang. Und Bärbi beschreibt die Kraft, mit der die Familie immer wieder nach ihr greift, selbst, als sie im fernen Berlin studiert: Loskommen ist extrem schwer. Da wirkt die Gründung der eigenen Volksmusik-Kabarett-Gruppe wie ein Akt der Befreiung. Die Bekanntheit ihrer Brüder, der Biermösl Blosn, erleichtert den Start, wirkt aber auch als Hemmnis, weil sie mit ihnen verglichen werden.
    Als Vroni 2005 die Wellküren verlässt, lässt sich Bärbi dafür gewinnen, mit 49 Jahren ihren Beruf als Sozialpädagogin zugunsten einer Bühnenkarriere mit ihren Schwestern aufzugeben. Als sich die Biermösl Blosn 2012 trennen, tritt die Familie gemeinsam im Programm „Fein sein, beinander bleibn“ wieder auf. Einmal noch scheint es so wie damals im kleinen Günzlhofen … Und 2021 gehen die Wellküren in ihr 35. Volksmusik-Kabarett-Jahr. (Text: BR Fernsehen)
    Deutsche TV-PremiereMo 12.04.2021BR Fernsehen
  • Folge 8
    Julius Krieg.
    Seit 29 Jahren ist Julius trockener Alkoholiker. Als Suchtberater weiß er, dass bereits ein Glas reicht, um rückfällig zu werden. Julius versteht es jahrelang seinen Alkoholismus so geschickt zu verbergen, dass selbst seine Frau lange Zeit nichts davon ahnt: Bis zu dem Tag, als er eine Entscheidung trifft, die ihn hätte das Leben kosten können … Julius wird Mitte der 1950er-Jahre im Bayerischen Wald geboren. Der pfiffige Junge ist stets auf der Suche nach Abenteuern. Seine Neugier bringt den Siebenjährigen auch mit Alkohol in Berührung.
    Das erste Bier schmeckt Julius nicht, aber die Wirkung gefällt ihm. Er wird dadurch noch mutiger. Schnell wird der Alkohol sein ständiger Begleiter: beim Theaterspielen in der Schule, beim Fallschirmspringen in der Bundeswehr, als Religionslehrer im Unterricht. Julius wird zum sogenannten Spiegeltrinker, die Sucht ist lange Zeit stärker als die Beziehung zu seiner Frau Albine, mit der er seit 45 Jahren zusammen ist. Diese ahnt jahrelang nichts. „Als Alkoholiker muss man perfekt sein.
    Und ich war besonders perfekt.“ Als es ihm körperlich immer schlechter geht, beschießt Julius zu handeln. In Eigenregie führt er einen kalten Entzug durch. Es ist ein Kampf auf Leben und Tod. Er gewinnt ihn knapp und stellt die Weichen für seine Zukunft neu: Er wird Suchtberater bei der Caritas in Passau. Jahrelang kämpft er nicht nur gegen seine eigene Sucht, sondern steht auch anderen Abhängigen bei. Seit Kurzem ist er im Ruhestand und weiß, dass er auch diese Herausforderung meistern wird. (Text: BR Fernsehen)
    Deutsche TV-PremiereMo 19.04.2021BR Fernsehen
  • Folge 9
    Als Friseurmeisterin betreibt Karin in fünfter Generation einen Friseursalon in Teisnach im Bayerischen Wald. Obwohl ihr Leben wiederholt von schweren Verlusten und Krankheiten geprägt wird, gelingt es ihr immer wieder, aus eigener Kraft auf die Beine zu kommen und ihre Lebensfreude zu bewahren. Ihr Friseursalon, den sie mit erweitertem Sortiment auf für sie charakteristische Art führt, gibt ihr dabei durch die Jahre bis zum heutigen Tage einen besonderen Halt Seit den Zeiten ihrer Großmutter sind es die Frauen in der Familie, die das über 100-jährige Friseurgeschäft in Teisnach am Laufen halten, eine Tradition, die auch Karin weiterträgt.
    Schon als Kind verbringt sie viel Zeit im Salon. Die unbeschwerte Kindheit endet mit dem plötzlichen Tod des Vaters, als sie sechs ist. Es beginnen Jahre, in denen für sie immer wieder die Notwendigkeit besteht, sich durchzukämpfen. Mit 15 bricht sie die Realschule ab und zieht nach Viechtach, um selbst eine Friseurlehre zu machen. Danach arbeitet sie im Salon der Mutter. Bei Karin wird die unheilbare Darmkrankheit Morbus Crohn diagnostiziert, an der schon ihr Vater verstorben war.
    Karin findet ihren Umgang mit der Krankheit und gründet eine Selbsthilfegruppe. Mit 24 übernimmt sie den Friseursalon, heiratet und bekommt zwei Töchter. Sie lebt an der Belastbarkeitsgrenze, die Ehe zerbricht nach elf Jahren. Karin stellt sich neu auf und findet eine neue Liebe. Das Glück ist nicht von Dauer, ihr Freund stirbt an Herzversagen. Der Friseursalon, die Natur und ihre Kunst sind es, aus denen Karin die Kraft zieht, die schweren Zeiten zu durchstehen – auch, als bei ihr Krebs diagnostiziert wird. Karin hat gelernt, den Moment zu leben und nie aufzugeben. (Text: BR Fernsehen)
    Deutsche TV-PremiereMo 03.05.2021BR Fernsehen
  • Folge 10 (45 Min.)
    Bäuerin Traudl ist 2013 nahezu am Ende ihrer Kräfte. Gleich mehrere schwere Schicksalsschläge zwingen sie, ihren Hof an der Donau ganz allein zu bewirtschaften: Innerhalb eines halben Jahres sterben ihr Mann und ihr Vater, und die Mutter ist ans Bett gebunden. Traudl ist allein mit ihren Kühen. Dann steigt die Donau … so sehr, dass man bald vom „Jahrhunderthochwasser“ spricht. Edeltraud Hufnagel (58) wächst als Bauerntochter auf einem Hof bei Deggendorf auf. Sie ist eine gute Schülerin, findet aber nach dem Realschulabschluss keine Lehrstelle.
    So bleibt sie auf dem Hof der Eltern. Ihr Vater bringt ihr alles bei. Mit Fleiß und Herzblut stürzt sie sich in die Arbeit. Nach der Hochzeit mit ihrem Mann Paul scheint das Glück perfekt, auch ohne Kinder. Aber Paul erkrankt und später auch ihr Vater, und Traudls Leben besteht bald nur noch aus Arbeit, um den Milchviehhof am Laufen zu halten. Trost findet sie bei den Kühen im Stall. 2013 wird Traudls Schicksalsjahr. Zuerst stirbt der geliebte Vater, dann ihr Mann, und die Mutter verlässt ihr Bett im Dachgeschoss nicht mehr.
    Traudl ist allein. Kurz darauf steigt die Donau zum „Jahrhunderthochwasser“ an, ihr Dorf ist gefährdet. Der Damm droht zu brechen, es kommt die Anordnung zur Evakuierung. Alle Kühe der Nachbarhöfe werden in Sicherheit gebracht, doch Traudl scheint vergessen worden zu sein. Sie will aber die Kühe, ihre einzigen vertrauten Wesen, nicht der steigenden Flut überlassen. Sie beschließt, egal was kommt, am Hof bei ihren Tieren zu bleiben. Im letzten Augenblick stehen die Retter vor der Tür. (Text: BR Fernsehen)
    Deutsche TV-PremiereMo 31.05.2021BR Fernsehen
  • Folge 11
    Dass Friedrich sich für eine fleischlose Zukunft und die Wertigkeit jedes Lebewesens einsetzt, hat seine Gründe. Als Kind wird er von Mitschülern gemobbt. Schon als Jugendlicher beginnt er Tierquälereien aufzudecken. Heute sorgen die Undercover-Einsätze des 41-Jährigen dafür, dass furchtbare Zustände in Schlachthöfen, leidende Tiere in Laboren und Massentierhaltungen an die Öffentlichkeit kommen. Als Kind wird der rothaarige Friedrich in seiner Schule in Laufen im Berchtesgadener Land gehänselt und gemobbt. Damals rüstet er sich mit Kampfsport gegen seine Peiniger und das Thema Gerechtigkeit wird seine Mission.
    Mit 13 Jahren sieht er eine TV-Dokumentation über Ferkelkastration und ist geschockt: Ab sofort lebt er vegan. Sein Vater, der Berater in der Fleischindustrie ist, berichtet ihm von Gammelfleisch und Missständen in seiner Branche und verhilft Friedrich zum ersten Undercover-Einsatz in einer ungarischen Geflügelzucht. Während andere Jugendliche am Wochenende in die Disko gehen, dreht sich bei Friedrich alles rund um den Tierschutz. Nach zwei Ehrenrunden und einem Schulwechsel schafft er mit 20 das Abitur.
    Mit 30 Jahren verantwortet Friedrich eine Abteilung einer großen Tierschutzorganisation in Österreich. Als unerwartet seine Freundin Andrea stirbt, fällt er in ein tiefes Loch. Friedrich steckt seine gesamte Kraft in die Umsetzung ihrer gemeinsamen Vision: einen eigenen spendenbasierten Tierschutzverein. Heute werden seine Ermittlungen von Behörden ernst genommen, Whistleblower erleichtern seine Arbeit und seine jetzige Partnerin unterstützt ihn. Friedrich wird so lange weitermachen, bis es eine Zukunft ohne Tierausbeutung gibt – für ihn die einzige Chance für den Klimaschutz. (Text: BR Fernsehen)
    Deutsche TV-PremiereMo 07.06.2021BR Fernsehen
  • Folge 12
    Vor ihrer Flucht aus Syrien bekommt Najd von ihrer damals 12-jährigen Tochter einen Schal geschenkt, auf dem Teddybären ein Steuerrad halten. Heute steht sie in Uniform selbst am Steuer eines Schiffs. Die 44-Jährige ist die erste und einzige Kapitänin auf dem Tegernsee. Ihre beiden Kinder besuchen mittlerweile das Gymnasium und für Najd ist ein Traum in Erfüllung gegangen: ein sicheres und selbstbestimmtes Leben. Najd wächst mit sechs Geschwistern in Aleppo auf. Schon früh orientiert sie sich an ihren Brüdern und lernt, ihren eigenen Weg zu gehen.
    Sie studiert gegen den Willen ihrer Mutter, arbeitet dann in der Verwaltung der Universität und trennt sich mit zwei kleinen Kindern von ihrem Ehemann. Als 2011 der Bürgerkrieg in Syrien ausbricht, erlebt sie Jahre des Schreckens und der Machtlosigkeit, bis sie sich zu einer abenteuerlichen Flucht über das Mittelmeer entschließt. Ihre Kinder muss sie zurücklassen. In Bayern angekommen, verbringt Najd fast ein Jahr in Asylbewerberheimen, bis sie am Tegernsee eine kleine Wohnung bezieht und endlich ihre Familie nachholen kann.
    In Tegernsee müssen sie nun ganz von vorne anfangen: andere Kultur, fremde Sprache, neues Leben. Um Geld zu verdienen, beginnt Najd als Kassiererin bei der Tegernseer Schifffahrt zu arbeiten. Zwei Jahre später bietet der Chef ihr an, den Bootsführerschein zu machen. Zunächst zögert sie. Doch sie nimmt das Angebot schließlich an. Für die 44-Jährige ist nun das wichtigste, dass ihre 18-jährige Tochter und ihr 14-jähriger Sohn auch ihren eigenen Weg gehen – in Sicherheit. (Text: BR Fernsehen)
    Deutsche TV-PremiereMo 14.06.2021BR Fernsehen
  • Folge 13
    Als Max mit 17 Jahren bei einem Sturz auf den Kopf fällt, verändert sich sein Leben radikal. Er kann sich an nichts mehr erinnern. Die Erlebnisse seines bisherigen Lebens sind ausgelöscht. Mühsam kämpft sich Max zurück ins Leben und merkt, dass er ein anderer geworden ist. Heute ist Max Anfang dreißig. Wird die Erinnerung jemals zurückkommen? Max wächst in Unterfranken, in der Nähe von Aschaffenburg, auf. Er ist strukturiert, sportbesessen und beliebt. In seiner Freizeit engagiert er sich als Fußballtrainer im örtlichen Fußballverein und läuft Marathon.
    Nach dem Realschulabschluss macht er eine Ausbildung zum Steuerfachangestellten. Alles sieht nach einem guten Leben aus. Doch mit 17 Jahren stürzt er auf einer kleinen Treppe und fällt auf den Kopf. Nach diesem Unfall ist nichts mehr wie zuvor. Denn Max verliert sein Gedächtnis. Er kann sich noch bewegen und sprechen, doch er beschreibt sein Aufwachen im Krankenhaus wie eine zweite Geburt. Sämtliche Erinnerungen an sein bisheriges Leben sind weg. „Wer sind die Menschen um mich herum? Wie hängt alles zusammen? Und vor allem: Wer bin ich?“ Anders als anfangs gedacht, kommen die Erinnerungen nicht wieder.
    Das stürzt Max in eine tiefe Krise. Doch er spürt auch ein Grundvertrauen in seine Familie. Und nach und nach fasst er neuen Mut und geht wieder aus sich heraus. Dabei stellt er fest, dass er ein anderer Mensch geworden ist. Sein Wesen und seine Interessen haben sich gewandelt. Er genießt Ungeplantes, spontane Begegnungen, liebt Zigarren und Whiskey und reist gerne. So verändert sich sein Freundeskreis und auch beruflich orientiert er sich neu, arbeitet als Barkeeper, wird dann Sommelier und vertreibt heute Zigarren. (Text: BR Fernsehen)
    Deutsche TV-PremiereMo 02.08.2021BR Fernsehen
  • Folge 14
    Annette lebt Anfang der Siebziger Jahre in Chile. Ihre deutschen Eltern sind überfordert, überlassen ihre Kinder meist sich selbst. Sie leiden oft Hunger, und keiner bemerkt, dass Annette die Schule schwänzt und weder lesen noch schreiben lernt. Doch sie ist sehr praktisch veranlagt: Zurück in Franken wird sie eine gute Fahrrad-Mechanikerin. Erst als sie ihrer Tochter vorlesen soll, kommt sie in Bedrängnis … Annette ist ein halbes Jahr alt, als ihre Eltern 1967 mit ihr und den älteren Schwestern nach Chile auswandern. Doch das Jobangebot des Vaters erweist sich als leeres Versprechen, die Familie lebt bald in bitterer Armut.
    Die überforderten Eltern überlassen ihre Kinder immer häufiger sich selbst. Annettes Schwestern besuchen eine katholische Vorschule. Drei chilenische Schülerinnen werden auf die Mädchen aufmerksam und begleiten sie nach Hause, wo sie Chaos und eine spindeldürre Dreijährige vorfinden: Annette. Die Chilenen springen ein und geben den Kindern Zuwendung. 1973 zieht die Familie nach Panama, wo die Eltern Arbeit finden. Bitterlich vermisst Annette dort ihre chilenische Ersatzfamilie.
    Als sie eingeschult wird, schwänzt sie regelmäßig die Schule, was niemand bemerkt. 1978 bekommt der Vater Arbeit in Erlangen und die Familie kehrt nach Deutschland zurück. Annette spricht kaum Deutsch und kann weder lesen noch schreiben. Auf der Sonderschule wird sie jedoch wegen ihres sozialen Wesens und Pragmatismus geschätzt und „durchgeschleust“. Ihre Fahrradmechaniker-Lehre besteht die Analphabetin als Beste ihres Jahrgangs. Doch erst, als sie ihrer eigenen Tochter vorlesen soll, beginnt Annette mühsam, lesen und schreiben zu lernen. (Text: BR Fernsehen)
    Deutsche TV-PremiereMo 06.09.2021BR FernsehenDeutsche Online-PremiereDo 02.09.2021BR Mediathek
  • Folge 15
    Als Vorsitzende der Israelitischen Kultusgemeinde Straubing folgt Anna Zisler (65) auf ihren Vater, den Holocaustüberlebenden Israel Offman. Wie er, möchte sie als bayerische Jüdin glücklich in ihrer Heimat Straubing leben. In ihrer Gemeinde kämpft Anna Zisler entschlossen gegen die Verunsicherung an, die seit dem Anschlag auf die Synagoge von Halle 2019 und dem wieder erstarkenden Antisemitismus in Deutschland zunimmt. Anna Zisler setzt sich tatkräftig für ihre ca. 800 Gemeindemitglieder in Straubing ein. Als sie 1955 in der niederbayerischen Stadt auf die Welt kommt, versucht ihr Vater, der Holocaustüberlebende Israel Offman, dort für seine Familie ein Leben aufzubauen.
    Straubing ist die Stadt seiner Wiedergeburt, nachdem die Amerikaner ihn 1945 aus dem Lager Ganacker befreit haben. Dass er acht Konzentrationslager überlebt hat, erfährt Anna über die Jahre nur in Bruchstücken. Ihr Vater will nicht darüber reden, um die Kinder nicht mit seiner Vergangenheit zu belasten. Erst als die damals 21-jährige Anna mit ihrer Schwester Naomi die Holocaustgedenkstätte Yad Vashem in Israel besucht, begreift sie das Ausmaß des Grauens, das ihr Vater überlebt hat. Ihre Schwester wirft dem Vater vor, im Land der Mörder geblieben zu sein und wandert in die USA aus.
    Anna bleibt. Sie liebt ihre Heimat Straubing und ihr Vater soll seinen Lebensentschluss nicht bereuen. Die Familie ist für sie das Wichtigste. Und so arbeitet Anna im Geschäft ihrer Eltern mit und unterstützt den Vater bei der Gemeindearbeit in der Synagoge. Nach seinem Tod 2018 folgt sie ihm als Vorsitzende nach. Anna sucht den Dialog und will den Menschen das Judentum nahebringen. Auch wenn seit dem Anschlag auf die Synagoge von Halle die Angst wieder zunimmt, bleibt Anna optimistisch. Denn ihre Heimat Straubing möchte sie sich nicht nehmen lassen. (Text: BR Fernsehen)
    Deutsche TV-PremiereMo 18.10.2021BR FernsehenDeutsche Online-PremiereDo 14.10.2021ARD Mediathek
  • Folge 16 (45 Min.)
    Helmfried von Lüttichau, Jahrgang 1956, ist durch Filme und Serien wie „Wicki und die starken Männer“, „Hubert und Staller“ und „Der Beischläfer“ einem breiten Publikum bekannt. Das Leben des beliebten Schauspielers verlief aber nicht immer glatt. In seinem ersten Engagement nach der Schauspielschule verliebt er sich in die 15 Jahre ältere Schauspielerin Karin Werner und die beiden heiraten. Doch seine Frau erkrankt an Krebs und von Lüttichau begleitet sie in den langen Jahren der Krankheit bis zu ihrem Tod 2009. Erst in dieser Phase, mit Anfang 50, bekommt er die Film- und Fernsehrollen, die ihn populär machen sollten.
    Die Erfahrung mit seiner Frau im Hospiz bringt ihn in Berührung mit der Deutschen Palliativ-Stiftung. Dort ist er seit 2019 im Stiftungsrat tätig. Auch findet er nach Karins Tod unerwartet die Liebe wieder. Nach sieben erfolgreichen Jahren steigt er aus der Serie „Hubert und Staller“ aus, um sich sich neuen Aufgaben zu widmen, u.a. entwickelte er sein erstes eigenes Bühnen-Soloprogramm. Am 20. November 2021 feiert Helmfried von Lüttichau seinen 65. Geburtstag. (Text: BR Fernsehen)
    Deutsche TV-PremiereMo 15.11.2021BR FernsehenDeutsche Online-PremiereDo 11.11.2021ARD Mediathek
  • Folge 17
    Ulrika ist IT-Consultant und wohnt am Ammersee. Bis zu ihrem 56. Lebensjahr lebt sie als Mann. Doch schon in der Pubertät irritiert sie der eigene Körper. Zunächst ahnt sie nicht, was dahintersteckt, heiratet, baut sich eine Existenz auf und funktioniert. Erst als die Ehe in die Brüche geht und die Kinder aus dem Haus sind, stellt sie sich ihren Gefühlen und entscheidet sich schließlich zur Transition. Geboren wird Ulrika als Uwe in Leipzig. Schon in der Kindheit hat Uwe den Eindruck, dass etwas mit ihm nicht stimmt. Doch die irritierenden Gefühle drückt er weg und funktioniert als Junge, später als Mann: wird Leistungsschwimmer, verliebt sich in seine erste Frau, hat mit ihr zwei Söhne.
    Nach einer spektakulären Flucht aus der ehemaligen DDR lässt sich die Familie am Ammersee nieder. Der Aufbau einer neuen Existenz und die Familie lassen keinen Raum für das Gefühl, „anders“ zu sein. Erst als die Söhne aus dem Haus sind, lässt Uwe die drängenden Fragen zu. In dieser Zeit zerbricht die Ehe. In einem langen Prozess und über viele Umwege gesteht sich Uwe mit Mitte 50 ein, dass er im falschen Körper steckt und eigentlich als Frau leben will. Doch da begegnet er Nicole und der Entschluss zur Transition gerät ins Wanken. Denn wie wird seine neue Liebe reagieren, wenn Uwe ganz Frau sein wird? (Text: BR Fernsehen)
    Deutsche TV-PremiereMo 22.11.2021BR Fernsehen
  • Folge 18
    Martin ist Bäcker in zweiter Generation im oberbayerischen Dorfen. Schon mit sechs Jahren steht er mit seinem Vater in der Backstube, mit Anfang 20 übernimmt er den Laden und steht vor der Herausforderung, sich gegen andere Backstuben und Discounter durchzusetzen. Als Martin immer weiter expandiert, kommt es zur Krise. Doch gerade die schweißt die Familie zusammen. Einen anderen Beruf als Bäcker hätte sich Martin nicht vorstellen können. Als sein Vater erkrankt, steht der 15-jährige nachts in der Backstube und packt an. So ist es später auch selbstverständlich, dass seine Frau Hermine Teil des Familienunternehmens wird. Es gibt viel zu tun, um eine Bäckerei konkurrenzfähig zu halten. Martins Frau und seine beiden Söhne erleben einen Mann, der von 1 Uhr nachts bis 11:30 Uhr in der Backstube steht und dann als Konditor von zwölf bis siebzehn Uhr weiterarbeitet.
    Bis etwas passiert: Bei Martin wird ein Magengeschwür festgestellt und einer seiner Söhne leidet unter Krampfanfällen. Martin versteht, dass er nicht alles alleine schaffen kann. Er hat das Glück, dass beide Söhne in den Betrieb einsteigen, und die Bäckerei expandiert. Nur ist Martin immer noch gewohnt, als der Chef alle wichtigen Entscheidungen ohne seine Familie zu treffen. Als der finanzielle Druck immer größer wird, eskaliert die Situation. In ihrer Not, wendet sich Ehefrau Hermine an einen Mediator. Der Familienzusammenhalt ist das Einzige, was sie jetzt retten kann. (Text: BR Fernsehen)
    Deutsche TV-PremiereMo 29.11.2021BR Fernsehen
  • Folge 19 (45 Min.)
    Sabine Sauer packt eine Kiste mit Kindheitserinnerungen aus.
    Den meisten Menschen in Bayern ist sie vertraut: Sabine Sauer, die beliebte Moderatorin und TV-Talkerin. In ihrer Arbeit beweist sie großes Einfühlungsvermögen, denn sie weiß, wie es sich anfühlt, nicht nur auf der Sonnenseite des Lebens zu stehen. Eigentlich will Sabine Sauer nach dem Abitur Restauratorin werden und studiert Kunstgeschichte. Als Nebenjob beginnt sie, im BR Hörfunk als Ansagerin zu arbeiten. Schnell wird ihr Talent erkannt. Nach erfolgreichen Jahren beim BR geht sie zum ZDF und dann zum NDR.
    1997 kehrt sie zum Bayerischen Rundfunk zurück und wird zu einer der bekanntesten Moderatorinnen Bayerns. Sie ist immer perfekt vorbereitet, hat für jeden ein liebes Wort und großes Einführungsvermögen. Ihr Privatleben hält die Frau hinter dem Lächeln bis heute lieber für sich. Sabine Sauer ist eher scheu, zurückhaltend und gerne alleine. Sie hatte oft das Gefühl, funktionieren zu müssen, will es allen recht machen und ja nicht zur Last fallen – so wie sie es als Kind und Jugendliche gelernt hat.
    Denn als junges Mädchen ist sie wegen einer Rheuma-Erkrankung ein Jahr lang ans Bett gefesselt und lernt in dieser Zeit, mit sich alleine klarzukommen. Außerdem muss sie schon früh Verantwortung übernehmen: Der Vater ist weitgehend abwesend und die Mutter fällt wegen starker Schmerzen und einer Medikamentenabhängigkeit aus. Die Mutter ist aber auch sehr streng. Widerworte geben, das hat Sabine nicht gelernt. Heute, im Rückblick, würde sie sich wünschen, dass sie öfters eigene Wünsche durchgesetzt und auch mal nein gesagt hätte. (Text: BR Fernsehen)
    Deutsche TV-PremiereMo 06.12.2021BR Fernsehen
  • Folge 20 (45 Min.)
    Porträt von Hannes, dem Drechslermeister.
    „Wenn man nichts hat, ist man nichts.“ Lange Zeit kämpft der 65-jährige aus Niederbayern stammende Drechslermeister mit seinem Selbstwertgefühl. Dass er einmal ein Vierteljahrhundert den Schwabinger Weihnachtsmarkt leiten würde, hätte Johannes nie gedacht. Mit seiner Werkstatt am Starnberger See und seiner späten Liebe hat er heute auch sein privates Glück gefunden. Früh verliert Johannes seine Mutter. Er und seine fünf Geschwister sind mit einem überforderten, cholerischen Vater auf sich alleine gestellt. Die nächtlichen Wutausbrüche ertragen die Kinder nur, weil sie sich gegenseitig stützen und trösten. Das schweißt zusammen. Bis heute hat der 65-Jährige einen engen Kontakt zu der mittlerweile 30-köpfigen Familie.
    Doch eines bleibt lange Zeit auf der Strecke: sein Selbstwertgefühl. Erst durch den Turnverein entdeckt Johannes, dass er auch etwas kann. Er fasst zunehmend Mut und entscheidet sich spät noch für die Ausbildung zum Drechsler. Mit 36 Jahren wird er Leiter des Schwabinger Weihnachtsmarktes. Dort wird er für seine anpackende und zugleich ausgleichende Art geschätzt. Bis Johannes privat sein Glück findet, soll es allerdings noch einige Jahre dauern. Nach einer Scheidung verliert er sein Selbstvertrauen, doch seine neue Frau Uli schätzt gerade seine ehrliche und bodenständige Art. Gemeinsam gelingt es ihnen, mehr Leichtigkeit ins Leben zu bringen. Frei nach dem Motto: Für eine glückliche Kindheit ist es nie zu spät. (Text: BR Fernsehen)
    Deutsche TV-PremiereMo 20.12.2021BR Fernsehen

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