2022, Folge 20–38

  • Folge 20 (45 Min.)
    Von morgens früh bis abends spät ist Alina (17) gedanklich bei ihrem Freund. Denn seit einigen Wochen ist das junge Paar getrennt: Er kämpft in ihrer Heimatstadt Charkiw in der Ukraine gegen die russischen Truppen, sie ist mit ihrer Familie nach Deutschland geflohen. Eigentlich wäre Alina lieber in der Ukraine geblieben. Nur ihrer Mutter zuliebe ist sie mit nach Münster gekommen. Dort geht sie jetzt zur Schule, obwohl sie in der Ukraine schon die Uni besucht hat. Sie versucht Deutsch zu lernen und wartet jeden Abend auf den erlösenden Anruf von ihrem Freund, damit sie weiß, dass er noch lebt. Ihrer jüngeren Schwester Viktoria (10) fällt alles etwas leichter.
    Wie selbstverständlich übersetzt sie Schulaufgaben mit dem Handy, ist in Mathe besser als viele in ihrer Klasse und hat sich mit ihrer Sitznachbarin angefreundet, die aus Russland stammt. Auch Natalia und Uljana sind in Gedanken oft in ihrer Heimat, in der Ukraine. Die Frauen haben sich auf der Flucht kennengelernt und sind Freundinnen geworden. Beide haben jeweils einen kleinen Sohn, der Artiom heißt, beide mussten ihre Familien in der Ukraine zurücklassen, um wenigstens sich und ihr Kind in Sicherheit zu bringen. Gemeinsam haben sie ein kleines Appartement im Berufsförderungswerk in Hamm bekommen und leben dort nun zusammen.
    „Früher habe ich Pläne für die Zukunft gemacht“, sagt Uljana, „heute lebe ich nur noch von einem Tag zum nächsten. Doch zum Glück bin ich hier nicht allein.“ Seit Beginn des Krieges wurden in Deutschland mehr als 600.000 ukrainische Geflohene erfasst. Werden sie bleiben? Wie ergeht es ihnen in Deutschland? Wie erleben sie den Krieg in ihrer Heimat? Und was passiert mit ihren Angehörigen dort? „Menschen hautnah“ begleitet Alina, Viktoria, Natalia und Uljana während ihrer ersten Monate in Deutschland und zeigt, wie sie versuchen, sich in Nordrhein-Westfalen ein neues Leben aufzubauen. (Text: WDR)
    Deutsche TV-PremiereDo 23.06.2022WDR
  • Folge 21 (45 Min.)
    Ein Jahr ist vergangen, seit in der Nacht vom 14. auf den 15. Juli 2021 die Hochwasserkatastrophe über den Westen Deutschlands hereinbrach. Bäche, Flüsse und Seen traten über die Ufer, Fluten durchbrachen Dämme, Häuser stürzten ein. Mehr als 180 Menschen verloren ihr Leben. Reporterinnen und Reporter haben Betroffene in Erftstadt-Blessem, Bad Münstereifel und Dernau – stellvertretend für die vielen anderen Flutopfer im Land – ein Jahr lang mit der Kamera begleitet. Sie haben ihre Verzweiflung, ihre Aufräumarbeiten, ihre Hoffnung und ihren Neuanfang ganz nah erlebt und blicken mit ihnen zum Jahrestag noch einmal zurück auf ihr Leben nach der Katastrophe.
    Das Haus, in dem Sylvia und Christian Schauff in Erftstadt-Blessem gewohnt haben, wurde von einem Erdrutsch weggerissen. Das Ehepaar konnte sich und ihre beiden Haustiere in letzter Minute retten. „Wir haben nichts mehr, wir haben jedes Erinnerungsstück verloren“, erzählt Christian Schauff. Als Wassermassen den Hof von Christin Vongerichten und ihrem Mann in der Nähe von Bad Münstereifel fluten, stehen 40 Pferde plötzlich im Wasser. Unter Einsatz seines Lebens holt das Ehepaar die Tiere aus den Boxen und bringt sie auf einem Berg in Sicherheit.
    Die Pferdekoppeln sind zerstört, die Reithalle einsturzgefährdet, die Ställe weggeschwemmt, das Wohnhaus geflutet, eine Wand einfach weggebrochen. Ihre Existenz steht vor dem Aus. Die Reben von Weinbauer Helmut Gieler und seiner Ehefrau Martina in Dernau an der Ahr haben das Hochwasser zum großen Teil überlebt. Sie liegen am Hang. Ihre Rebstöcke direkt am Fluss aber wurden zerstört, ihr Haus, mitten im Dorf, stand bis zum zweiten Stock unter Wasser. Ein Schaden, der in die Hunderttausende geht – und die Gielers waren nicht versichert.
    Auch in den vielen anderen Katastrophengebieten in NRW haben Menschen ihr Zuhause verloren, ihre Erinnerungen und manchmal auch die Kraft, alles wiederaufzubauen. Hoffnung gaben ihnen die unzähligen freiwilligen Hilfskräfte, die aus ganz Deutschland kamen, um Schlamm und wertlos gewordenes Inventar aus den Häuser zu schippen, Essen und Trinken zu verteilen oder einfach Trost und Hilfsgüter zu spenden. Das Ehepaar Schauff aus Erftstadt hat noch immer mit dem Trauma der Flut zu kämpfen. In ihr altes Haus können sie nicht zurück, es wurde von der benachbarten Kiesgrube förmlich verschluckt.
    Der Pferdehof bei Bad Münstereifel soll wieder aufgebaut werden. Christin Vongerichten hofft, dass die Versicherung alle Schäden übernimmt. Das Winzerehepaar Martina und Helmut Gieler hat ihr Haus mit Hilfe eines Kredites saniert und ist gerade wieder eingezogen. Geld von der Bundesregierung haben sie immer noch nicht bekommen. Die Katastrophe hat das Leben vieler Flutopfer verändert. Doch aufgeben, sagen die meisten Betroffenen in NRW und an der Ahr, kommt nicht in Frage. Heimat gibt man nicht auf. (Text: WDR)
    Deutsche TV-PremiereDo 14.07.2022WDRDeutsche Streaming-PremiereDi 12.07.2022ARD Mediathek
  • Folge 22 (30 Min.)
    Irgendwie anders Die Kinder erfahren erst spät, dass sie nicht leiblich sind: von Dritten, auf der Straße, auf dem Schulhof, beim Sport. Erst auf Nachfrage gestehen ihnen ihre Mütter, dass sie nie in deren Bauch gewesen sind. Das Vertrauen zerbricht, die Leichtigkeit der Kindheit endet. Die Nachricht, dass sie nicht leiblich sind, wirft die Adoptivkinder aus der Bahn und beschädigt das Verhältnis zu ihren Adoptiveltern für lange Zeit. (Text: WDR)
    Deutsche TV-PremiereDo 04.08.2022WDR
  • Folge 23 (30 Min.)
    Der Schlüssel für alles Die behütet aufgewachsene Anna lebt bis heute mit einem Makel: sie glaubt, nicht zu genügen. Die in Syrien adoptierte Cosima sah immer anders aus als die anderen, sie hat Ausgrenzung und Rassismus erlebt. Dana hat im Ruhrgebiet mit allem ihren Frieden gemacht, nur nicht mit ihrem Erzeuger, der ihre leibliche Mutter mit 16 vergewaltigte. (Text: WDR)
    Deutsche TV-PremiereDo 04.08.2022WDR
  • Folge 24 (30 Min.)
    Eigen Fleisch und Blut Jan lernt seine Mutter kennen und erfährt zum zweiten Mal, dass sie sich nicht für ihn interessiert. Gert wächst mit einem trinkenden, prügelnden Adoptivvater auf, ohne Zuneigung oder Wärme. Peter findet seine leibliche Mutter zufällig im Internet, und es dauert Jahre, bis er sich traut, sich ihr zu nähern. (Text: WDR)
    Deutsche TV-PremiereDo 04.08.2022WDR
  • Folge 25 (60 Min.)
    Der 15-jährige Yannik möchte Fußballprofi werden und mit der U17 von Borussia Mönchengladbach die Meisterschaft holen. Sophie beginnt mit 14 Jahren Kartrennen zu fahren und träumt seither vom Profi-Motorsport. Kallums Traum ist es, professioneller Ballett-Tänzer zu werden: Im Alter von 14 Jahren trifft er eine schwere Entscheidung und zieht für seinen Traum von Serbien nach Hamburg. Drei Jugendliche, für die das kommende Jahr entscheidend ist: Kann sich Yannik in der Mannschaft der 17-Jährigen durchsetzen und am Ende der Saison Stammspieler werden? Wird Sophie bei ihrem ersten DTM-Trophy-Turnier als Frau im Motorsport überzeugen? Und kann Kallum beim Vortanzen an der Staatsoper Hamburg zeigen, dass er das Zeug zum Profi hat? Die Dokumentation begleitet die drei Jugendlichen bei ihren wichtigsten Herausforderungen – bei Fußballspielen, Motorsport-Turnieren und der alles entscheidenden Ballett-Aufführung.
    Alle drei stehen unter enormen Erfolgsdruck. Yannik ist mit 15 Jahren ins Fußballinternat von Borussia Mönchengladbach gezogen, weit weg von seinen Eltern. Oft plagt ihn Heimweh. Als er verletzt wird, steht viel auf dem Spiel. Sophie, die heute 22 ist, begegnet immer wieder Vorurteilen über Frauen im Motorsport.
    Kann sie sich durchsetzen? Und Kallum bekommt kurz vor der wichtigen Schluss-Aufführung Besuch von seiner Mutter, die er vier Jahre nicht getroffen hat. Wird er die Doppelbelastung verkraften? Im Gespräch mit den Nachwuchstalenten, ihren Eltern und Förderern zeigt die Dokumentation den Balanceakt zwischen Leistungsdruck und einem anderen Erwachsen werden. Halten die Jugendlichen dem Druck stand? Und haben sie einen Plan B? Die Doku begleitet die angehenden Profis bei ihrem harten Alltag und zeigt die Schattenseiten und Rückschläge. Und auch die Glücksmomente, wenn sie ihrem Ziel ein Stück näher kommen. (Text: WDR)
    Deutsche TV-PremiereDo 18.08.2022WDR
  • Folge 26 (30 Min.)
    Im Juli 2019 verschwindet die 35-jährige Anna aus Gelsenkirchen spurlos. Untypisch: Sie lässt ihre Hunde in der Wohnung zurück. Bereits hier befürchtet ihre Familie, dass etwas Schreckliches passiert sein muss. Annas Ex-Freund Michael S. gerät in den Fokus der Ermittler. Was die Familie nicht ahnt: Michael S. saß schon mal im Gefängnis, wegen Totschlags. Elf Jahre. Mit 126 Messerstichen hatte er seine Ex-Partnerin getötet. Hat er nun zwei Frauen auf dem Gewissen – oder vielleicht sogar noch mehr? Die Serie erzählt in vier Folgen die beklemmenden Geschichten der Frauen, die das Pech hatten, dem Täter zu begegnen. (Text: WDR)
    Deutsche TV-PremiereDo 25.08.2022WDR
    Deutsche TV-Premiere ursprünglich angekündigt für den 03.03.2022
  • Folge 27 (25 Min.)
    Deutsche TV-PremiereDo 25.08.2022WDR
    Deutsche TV-Premiere ursprünglich angekündigt für den 03.03.2022
  • Folge 28 (20 Min.)
    Deutsche TV-PremiereDo 01.09.2022WDR
    Deutsche TV-Premiere ursprünglich angekündigt für den 10.03.2022
  • Folge 29 (35 Min.)
    Deutsche TV-PremiereDo 01.09.2022WDR
    Deutsche TV-Premiere ursprünglich angekündigt für den 10.03.2022
  • Folge 30 (90 Min.)
    Deutsche TV-PremiereDo 08.09.2022WDR
  • Folge 31 (45 Min.)
    „Wann kommst du endlich ganz nach Italien?“, fragt Malgorzata öfter ihren Mann. Michael lebt für sieben Monate im Jahr in Deutschland, sie wohnt mittlerweile ganz in Italien. Angefangen hat alles mit dem Kauf einer winzigen Ruine in Ligurien, die die beiden für ihre Ferien umbauen. Doch schon bald wird das kleine Ferienhaus zu klein für Malgorzatas großen Wunsch, in Ligurien ganz dazuzugehören. Als gebürtige Polin kennt sie das Gefühl, auf der Suche nach Heimat zu sein – auch nach 22 Jahren Zusammenleben mit ihrem Michael in Deutschland. Malgorzata sagt dem Schuldienst Adieu. Doch so einfach ist das für Michael nicht. Er arbeitet als Goldschmied in seinem Atelier in Mettmann, lebt vom persönlichen Kundenkontakt und auch seine heimatlichen Wurzeln spürt er hier.
    Beide Leben entwickeln sich immer weiter auseinander. Malgorzata erweitert ihren Freundeskreis im Süden, spricht nun fließend Italienisch. Michael fühlt sich öfter etwas einsam in Deutschland. Doch sie brauchen seine Einnahmen für das Leben in Italien. Die Diskussion um die Zukunft beginnt. Steht das individuelle Glück über dem gemeinsamen Glück als Paar? Ihr gemeinsames geistiges Zuhause ist der Buddhismus. Für beide ist diese spirituelle Zugehörigkeit ihr Paar-Fundament. Gibt ihr buddhistischer Glaube genug Halt, eine Liebe in zwei Ländern zu leben – und wie lange geht das gut? (Text: WDR)
    Deutsche TV-PremiereDo 15.09.2022WDR
  • Folge 32 (45 Min.)
    „Die Geige ist die Liebe meines Lebens, sie hat mich durch mein ganzes Leben getragen“, sagt Valdemar (107).
    Turnen und Schwimmen waren immer ihre Leidenschaft, und daran hat sich bis heute nichts geändert: Seit 90 Jahren ist die 102-jährige Käthe Mitglied im Turnverein, jeden Mittwoch geht sie dort zur Stuhlgymnastik und schwört darauf, dass man immer in Bewegung bleiben muss. „Das will ich immer den alten Leuten sagen: sie dürfen nicht zu schnell aufgeben. Das kann ich nicht, das gibt’s nicht.“ Dafür ist sie selbst das beste Beispiel, denn trotz künstlicher Hüfte und diversen Brüchen gehört Sport und Fitness zu ihrem täglichen Programm. Preußische Disziplin und ein energisches „Ich will!“ haben sie durch ihr Leben getragen, davon ist Käthe überzeugt.
    Ein Leben im Pflegeheim kommt für sie überhaupt nicht in Frage. „Ich bin allein aber nicht einsam. Ich hab auch keine Langeweile. Ich möchte immer sechs Sachen auf einmal tun und weiß gar nicht, was ich zuerst machen soll.“ Geheiratet hat sie nie, dafür war sie immer zu freiheitsliebend. Eine große Familie hat sie trotzdem. Käthe ist viermal Tante, zehnmal Großtante, zehnmal Urgroßtante und zweimal Ur-Urgroßtante. Valdemars Herz gehört der Geige.
    Er ist 107 Jahre alt und mit Sicherheit der einzige Mensch in Deutschland, der seit über 100 Jahren Geige spielt. Geboren in Kroatien lernte er schon als kleines Kind dieses Instrument. Während des Zweiten Weltkrieges spielte Valdemar als Erster Geiger beim Zagreber Radiosymphonie-Orchester, später bereiste er mit seiner eigenen Combo die Welt und traf die Reichen und Schönen. Wie die Geige gehörten auch die Frauen zu seinem Leben. Valdemar hatte viele Freundinnen. Erst mit 60 Jahren fand er seine große Liebe, die 20 Jahre jüngere Hildegard und startete ein Leben als Familienmensch in Travemünde.
    Doch nach 30 glücklichen Jahren erleidet seine Frau einen Schlaganfall, von dem sie sich nicht mehr erholt. Valdemar ist da 90. Er pflegt Hildegard 14 Jahre lang aufopferungsvoll – bis zu ihrem Tod vor drei Jahren. Und selbst in seinem hohen Alter hält das Leben immer noch Überraschungen für ihn bereit. Im Pflegeheim findet Valdemar eine neue Partnerin. Autorin Susanne Böhm begleitet die 102-jährige Gymnastiklehrerin Käthe und den 107-jährigen Geiger Valdemar mehrere Monate in ihrem letzten Lebensabschnitt. (Text: WDR)
    Deutsche TV-PremiereDo 20.10.2022WDRDeutsche Streaming-PremiereMi 19.10.2022ARD Mediathek
  • Folge 33 (45 Min.)
    Prekäre Arbeit ist weiblich. Besonders in Deutschland. Etwa jede zweite berufstätige Frau verdiente im vergangenen Jahr höchstens 2100 Euro brutto im Monat. Oft reicht der Lohn nicht aus, um sich das kaufen zu können, was man braucht. Wie bei Susanne: Sie arbeitet als Reinigungsfachkraft in einem Bochumer Krankenhaus, ein harter Job. 2018 haben wir sie und drei weitere Frauen in ihrem schwierigen Alltag begleitet. Das war noch vor Corona, dem Krieg in der Ukraine und der steigenden Inflation. Jetzt wollen wir wissen, was aus den Frauen geworden ist, wie es ihnen ergangen ist, wie sie versuchen die Krisen zu bewältigen.
    Nach unserer ersten Dokumentation sah es für Susanne zunächst so aus, als würde sich ihre Situation verbessern. Sie wurde in die Talkshow „Hart aber fair“ eingeladen und diskutierte dort mit Politiker:innen über ihre drohende Altersarmut. Anschließend tauschte sie für einen Tag mit Bundesarbeitsminister Hubertus Heil (SPD) ihren Job und veröffentlichte ein eigenes Buch zum Thema Rente. Dann kam Corona. Seitdem ist Susannes Arbeit als Reinigungskraft noch viel anstrengender geworden. Sie wird als einfache Springerin auf den Stationen eingesetzt.
    „Wir arbeiten mit dem Mundschutz unter schwersten Bedingungen. Während draußen Corona gar nicht mehr so präsent ist, steht man hier jeden Tag mit einem Bein in der Gefahr. In verkeimten Zimmern trage ich Isolationskleidung. Da wird die Arbeit zu einer körperlichen Höchstleistung.“ Obwohl ihr Beruf Susanne tagtäglich an ihre Grenzen bringt, überlegt sie noch einen weiteren Job anzunehmen, um die steigenden Preise stemmen zu können. Ulrike aus Neuss hatte neun verschiedene Jobs in drei Städten. Corona traf die freiberufliche Sängerin besonders hart.
    Sie durfte längere Zeit ihren Job nicht mehr ausüben. Damals rettete sie die NRW-Soforthilfe, mit der Bund und Länder wirtschaftliche Notlagen aufgrund der Corona-Maßnahmen verhindern wollten. Mittlerweile darf sie zwar wieder singen und unterrichten, verdient aber immer noch weniger als vor der Corona-Krise. „Viele Sachen laufen erst gar nicht mehr an, da man nie weiß, ob Konzerte wirklich stattfinden können und singen ist für viele immer noch bedenklich“, erzählt Ulrike. Nun droht ihr auch noch die Teilrückzahlung der Soforthilfe in Höhe von 7000 Euro.
    Nur Janinas Situation hat sich in den letzten 4 Jahren verbessert. War sie damals noch arbeitslos, hat die Alleinerziehende mittlerweile zwei Jobs angenommen, mit denen sie ihre kleine Familie ernähren kann. Da sie die meiste Zeit im Homeoffice arbeitet, lässt sich die Betreuung der Kinder gut mit ihrem Beruf vereinbaren. Sorgen macht ihr aber die Rente. Wenn sich in den nächsten Jahren ihr Einkommen nicht drastisch erhöht, droht ihr später die Altersarmut. „Menschen hautnah“-Autorin Susanne Jäger hat die drei Frauen über mehrere Jahre bei ihrem täglichen Existenzkampf begleitet. (Text: WDR)
    Deutsche TV-PremiereDo 10.11.2022WDRDeutsche Streaming-PremiereMi 09.11.2022ARD Mediathek
  • Folge 34 (45 Min.)
    Als Natalie mit 22 Jahren ins „Tandem“ einzieht, ein Wohnprojekt für Mütter mit Behinderungen, ist sie hochschwanger. Ohne Rund-um-die Uhr-Hilfe würde sie ihr Neugeborenes nicht versorgen können, denn Natalie fehlt es an Empathie und Impulskontrolle. Die Betreuer:innen in der Einrichtung versuchen zu kompensieren, was Natalie ihrem Baby nicht geben kann. Lili wohnt mit ihren beiden Kindergartenkindern Joleen und Fynn ebenfalls in der Einrichtung. Das Jugendamt ordnete den Einzug aus Sorge um die Kinder an. Lili hat eine Sprachstörung, Konzentrationsschwierigkeiten und es fällt ihr schwer, komplexe Sachverhalte zu verstehen.
    Ihr Verlobter Sven zog im vergangenen Jahr mit in die Einrichtung. Nach drei Jahren im „Tandem“ wollen Lili und Sven mit den Kindern ausziehen. Sie glauben, sie schaffen es nun auch ohne Hilfe. Ziel der Einrichtung ist es, dass die jungen Mütter und Eltern irgendwann eigenständig und selbstverantwortlich mit ihren Kindern leben können. Etwa der Hälfte der Bewohner:innen gelingt das. Der Gesetzgeber hat klare Kriterien dafür, was gute Eltern ausmacht: Sie müssen wissen, wie warm das Badewasser für ein Baby sein darf, erkennen, wann es gefüttert werden muss, eine Bindung herstellen und – natürlich – das Kind erziehen.
    Das alles sollen die jungen Eltern im Wohnprojekt lernen. Ein Team von Elternassistent:innen steht ihnen Tag und Nacht zur Seite. Marianne Wobschall, Leiterin der Einrichtung, hält das Recht auf ein eigenes Kind von Menschen mit Behinderungen für selbstverständlich und sagt: „Ein IQ ist nicht ausschlaggebend für die Kompetenz, Eltern zu sein. Lesen, schreiben, Bücher angucken, das können Assistenten machen. Und lieben, dafür sind die Eltern da.“ In Deutschland haben Eltern mit Behinderung seit 2009 das Recht auf ein eigenes Kind. Der Film zeigt, wie sie ihr tägliches Leben bewältigen und woran sie manchmal auch scheitern. (Text: WDR)
    Deutsche TV-PremiereDo 24.11.2022WDRDeutsche Streaming-PremiereDo 17.11.2022ARD Mediathek
  • Folge 35 (20 Min.)
    Marie hat das Down-Syndrom. Ihr größter Wunsch ist es, so zu lieben und zu leben wie alle anderen.
    Marie hat das Down-Syndrom und einen großen Wunsch: Sie möchte so leben wie alle anderen. Heißt: Liebesbeziehung, eigene Wohnung, ein Job, der nicht in einer Werkstatt für Menschen mit Behinderungen ist und irgendwann ein Baby. 14 Jahre lang haben wir Marie und ihre Familie begleitet. Schon 2018 berichtete Menschen hautnah im Film „Marie will frei sein“ über ihre Kindheit und Pubertät. Mittlerweile ist Marie 23 Jahre alt und hat schon ziemlich viel erlebt. Manche ihrer Wünsche sind in Erfüllung gegangen, andere sind geplatzt. In unserer vierteiligen Serie „Marie – Down anders“ erzählt uns Marie, wie sie um ihr Glück kämpft.
    Marie ist als Baby zur Adoption freigegeben worden, weil sie das Down-Syndrom hat. So hat es das Jugendamt den Adoptiveltern gesagt. Mit der Zeit wird Marie diese Tatsache immer bewusster und sie kämpft um Anerkennung und Liebe: „Ich wusste von Anfang an, irgendetwas ist da falsch mit mir. Ich werde wütend, ich schreie, wenn mir etwas nicht passt ( …) Ich habe manchmal das Gefühl, dass ich ein Problemkind für alle bin.“ Ihre Adoptiveltern Helmut und Martina sind Gesamtschullehrer und Sonderpädagogin. Sie fördern Marie soweit es geht, um ihr Selbstbewusstsein zu stärken und ihr ein eigenständiges Leben zu ermöglichen. Ballett, Flötenunterricht oder Englisch vor der Schule sollen Marie fit für das Leben machen. Helmut und Martina adoptieren noch ein zweites Kind mit Down-Syndrom, auch, um Marie zu helfen – die anderthalb Jahre jüngere Schwester Lily. Doch Marie ist häufig niedergeschlagen. Wird sie zu sich selbst finden? (Text: WDR)
    Deutsche TV-PremiereDo 01.12.2022WDR
  • Folge 36 (25 Min.)
    Marie hat das Down-Syndrom und einen großen Wunsch: Sie möchte so leben wie alle anderen. Heißt: Liebesbeziehung, eigene Wohnung, ein Job, der nicht in einer Werkstatt für Menschen mit Behinderungen ist und irgendwann ein Baby. 14 Jahre lang haben wir Marie und ihre Familie begleitet. Schon 2018 berichtete Menschen hautnah im Film „Marie will frei sein“ über ihre Kindheit und Pubertät. Mittlerweile ist Marie 23 Jahre alt und hat schon ziemlich viel erlebt. Manche ihrer Wünsche sind in Erfüllung gegangen, andere sind geplatzt. In unserer vierteiligen Serie „Marie – Down anders“ erzählt uns Marie, wie sie um ihr Glück kämpft.
    Mit der Pubertät wird Maries Leben noch aufregender. Sie lernt ihren ersten Freund kennen, Sex wird ein Thema und der erste Besuch beim Frauenarzt steht an. Die Liebesbeziehung bringt Probleme mit sich, gibt Marie aber auch einen Schub für ihr Selbstbewusstsein. Das Thema Familie bleibt allerdings schwierig. Beim Besuch einer Schulfreundin, die gerade ein Baby bekommen hat, wird ihr klar, dass sie vielleicht nie „wie alle anderen“ ein ganz normales Familienleben führen kann. Könnte sie mit ihrer Beeinträchtigung überhaupt eigene Kinder haben? Um das zu klären, gehen Martina und Helmut mit Marie zum Humangenetiker. Sie möchten wissen, welche Risiken eine Schwangerschaft hätte. (Text: WDR)
    Deutsche TV-PremiereDo 01.12.2022WDR
  • Folge 37 (20 Min.)
    Marie will unbedingt einen Job auf dem ersten Arbeitsmarkt. Den Hauptschulabschluss hat sie geschafft und bekommt schließlich die Chance eine Ausbildung an der Hochschule zu machen. Doch nach dem erfolgreichen Start gibt es auch einige Schwierigkeiten.
    Marie hat das Down-Syndrom und einen großen Wunsch: Sie möchte so leben wie alle anderen. Heißt: Liebesbeziehung, eigene Wohnung, ein Job und irgendwann ein Baby. 14 Jahre lang haben wir Marie und ihre Familie begleitet. Schon 2018 berichtete Menschen hautnah im Film „Marie will frei sein“ über ihre Kindheit und Pubertät. Mittlerweile ist Marie 23 Jahre alt und hat schon ziemlich viel erlebt. Manche ihrer Wünsche sind in Erfüllung gegangen, andere sind geplatzt. In unserer vierteiligen Serie „Marie – Down anders“ erzählt uns Marie, wie sie um ihr Glück kämpft. Mein Traumjob Marie möchte nicht in einer Werkstatt für Menschen mit Behinderungen arbeiten: „Ich höre das ja dauernd, alle wollen mich dahinschicken.
    Aber ich sage nein ( …), ich gehe da nicht hin.“ Bis heute schafft es nur etwa ein Prozent der Menschen mit geistiger Beeinträchtigung in Deutschland auf den ersten Arbeitsmarkt. Aber genau da will Marie hin. Sie erkämpft sich den regulären Hauptschulabschluss und bekommt sogar einen Ausbildungsplatz an einer Hochschule in Köln – mehr als sie je zu träumen gewagt hat. Für Marie, aber auch ihre Adoptiveltern Martina und Helmut „ein Sechser im Lotto“. Doch mitten in der Ausbildung bekommt Marie plötzlich eine Abmahnung wegen Mobbings und alles, was sie sich aufgebaut hat, gerät ins Wanken.“ (Text: WDR)
    Deutsche TV-PremiereDo 08.12.2022WDR
  • Folge 38 (25 Min.)
    Marie hat das Down-Syndrom und einen großen Wunsch: Sie möchte so leben wie alle anderen. Heißt: Liebesbeziehung, eigene Wohnung, ein Job und irgendwann ein Baby. 14 Jahre lang haben wir Marie und ihre Familie begleitet. Schon 2018 berichtete Menschen hautnah im Film „Marie will frei sein“ über ihre Kindheit und Pubertät. Mittlerweile ist Marie 23 Jahre alt und hat schon ziemlich viel erlebt. Manche ihrer Wünsche sind in Erfüllung gegangen, andere sind geplatzt. In unserer vierteiligen Serie „Marie – Down anders“ erzählt uns Marie, wie sie um ihr Glück kämpft. Wohnung gesucht Parallel zur Ausbildung will Marie ausziehen und sucht eine Wohnung auf dem leergefegten Wohnungsmarkt in Köln und Umgebung.
    Für Menschen mit Behinderung ist das nahezu unmöglich. Mutter Martina stellt fest: „Wir haben viele Wohnungen angeguckt ( …) haben uns beworben, aber wenn ich geschrieben habe, Tochter hat Down-Syndrom, haben wir eigentlich nie wieder was davon gehört.“ Doch Marie lässt sich nicht unterkriegen. Sie und ihre Familie setzen alles in Bewegung, damit Marie die Chance auf ein selbstständiges Leben ohne Betreuung bekommt. Gleichzeitig fragen sich ihre Eltern aber auch, ob Marie es wirklich schaffen wird, allein für sich zu sorgen. (Text: WDR)
    Deutsche TV-PremiereDo 08.12.2022WDR

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