2023, Folge 21–39

  • Folge 21 (60 Min.)
    Der indische Historiker Dipesh Chakrabarty spricht lieber von der «Bewohnbarkeit der Erde» als von «Nachhaltigkeit». Er plädiert für eine Dezentrierung des Menschen in der Natur und für ein Denken in unmenschlichen Zeiträumen. Schliesslich sei der Mensch im «Anthropozän» längst zur bestimmenden Kraft des Planeten geworden: Jeden Tag sterben etwa 150 Arten aus – Tiere, Pflanzen und Mikroorganismen. Überschwemmungen, Waldbrände und Dürren bedrohen den Lebensraum nicht nur von Menschen. Die Folgen sind Migration, Kriege, Ressourcenknappheit.
    Chakrabarty argumentiert, dass der Klimawandel eine neue Ära der menschlichen Geschichte eingeleitet hat, die er als «planetarisches Zeitalter» bezeichnet. Seine Forderung: Wir müssen ganz neu über den Menschen und die Natur nachdenken, wenn wir als Spezies eine Zukunft haben wollen. Wie das geht, darüber spricht er mit Yves Bossart. (Text: SRF)
    Deutsche TV-PremiereSo 08.10.20233satOriginal-TV-PremiereSo 18.06.2023SRF 1
  • Folge 22 (60 Min.)
    Die Frage nach dem Zoo wird immer kontroverser diskutiert. Denn wo die einen den Wert des Zoos für Bildung und Artenschutz hervorheben, fragen andere kritisch: Wie lässt es sich rechtfertigen, Wildtiere wie Elefanten, Giraffen oder Menschenaffen lebenslang ihrer Bewegungsfreiheit zu berauben? Sie in Gehegen, oft auch noch Käfigen, als Objekte des Staunens zu präsentieren? Mit ihnen weltweit vernetzten Tauschhandel zu betreiben? Was spricht aus ethischer und ästhetischer Perspektive gegen einen Zoobesuch – was dafür?
    Für Severin Dressen, Direktor des Zoo Zürich, ist die Antwort klar. Als Leiter einer der führenden und innovativsten Einrichtungen weltweit, verteidigt er die Bedeutung und den Wert von Zoos für das Leben aller Wildtiere auf diesem Planeten: als Orte der Begegnung, der Faszination, der Bewahrung von Artenvielfalt und zunehmend auch der Forschung.
    Wie sich das moderne Verhältnis von Tier und Mensch in der Geschichte des Zoos spiegelt, welche neuen Formen artgerechter Haltung gerade entstehen und auch, ob der Planet Erde im Zeitalter des Anthropozäns zu einem riesigen Zoo zu werden droht, erkundet Wolfram Eilenberger im Gespräch mit Severin Dressen. (Text: SRF)
    Deutsche TV-PremiereSo 22.10.20233satOriginal-TV-PremiereSo 25.06.2023SRF 1
  • Folge 23
    Dass Wissen und Macht einander beeinflussen und durchdringen, ist keine neue Einsicht. Die Philosophie hat aber lange gebraucht, um die ethischen Konsequenzen dieser Einsicht zu verstehen. Miranda Frickers Buch «Epistemische Ungerechtigkeit. Macht und die Ethik des Wissens» hat 2007 für Furore gesorgt.
    Die einflussreiche Philosophin, Professorin an der New York University, zeigt darin auf, dass man über ein Sprachrepertoire verfügen muss, um gewisse Missstände überhaupt erst anprangern zu können. Solange etwa «Stalking» als Begriff nicht existierte, gelang es den Opfern nicht, deutlich zu machen, was sie bedroht. Dabei hängt es nicht zuletzt davon ab, wer spricht, ob man ihm oder ihr Glauben schenkt: So würde man einer randständigen Person in schmutzigen Kleidern kaum glauben, wenn sie erzählt, sie sei bestohlen worden. Stereotypen und Vorurteile tragen so zu Missständen bei, die man erst erkennt, wenn man genau über Sprache, Wissen und Macht nachdenkt.
    Worte sind aber auch mächtig, wenn es darum geht, Missstände wieder zu beheben. Ein Dank oder eine Entschuldigung zur rechten Zeit können alles verändern. Barbara Bleisch trifft eine der faszinierendsten Philosophinnen unserer Zeit zum Gespräch. (Text: SRF)
    Original-TV-PremiereSo 02.07.2023SRF 1
  • Folge 24 (55 Min.)
    Auch wenn sie meistens nerven: Regeln sind die wahren Retterinnen der Welt. Ohne sie könnten Menschen weder denken noch sprechen. Weder spielen noch kochen. Gäbe es weder Mathematik noch Kunst. Über das scheinbar allmächtige Netz von Regeln, das der Mensch über die Wirklichkeit wirft, hat Lorraine Daston ein Leben lang nachgedacht. Und als eine der bedeutendsten Wissenschaftshistorikerinnen der Gegenwart nun eine Weltgeschichte der Regeln geschrieben. Ihre Einsichten und Fragen führen direkt ins Herz der Gegenwart: Welchen Regeln gehorcht künstliche Intelligenz – welchen gerade nicht? Gibt es für jede Regel eine Ausnahme? Was unterscheidet eine Faustregel von Faustrecht, was Fakten von Fake News? Und ist der Mensch am Ende das einzige bekannte Wesen, das Regeln immer wieder selbstbestimmt überschreitet, bricht, gar revolutioniert?
    Im Gespräch mit Wolfram Eilenberger legt Daston die Tiefenstrukturen des Daseins frei – und befördert gleichzeitig höchst irreguläre Einsichten ans Licht. (Text: SRF)
    Deutsche TV-PremiereSo 19.11.20233satOriginal-TV-PremiereSo 27.08.2023SRF 1
  • Folge 25 (55 Min.)
    Hoffnung ist das Gegenteil von Optimismus, findet die französische Philosophin und Professorin Corine Pelluchon. Wahre Hoffnung entstehe aus Verzweiflung. Nur dann sei ein radikaler Neuanfang möglich, meint Pelluchon, die selbst jahrzehntelang unter Depressionen litt. Angesichts der Klimakrise fordert sie ein neues Verhältnis zur lebendigen Natur, zu Erde, Tier und Mensch: weg von der Herrschaft, hin zu mehr Wertschätzung.
    Der Mensch sei ein Stück Natur, inmitten von Natur, und als solcher abhängig und verletzlich. Diese Demut helfe der Menschheit, sich neu zu erfinden. Wie eine solche ökologische Revolution aussehen könnte, warum es dafür eine neue Aufklärung braucht und was das alles mit Tod und Transzendenz zu tun hat, darüber spricht die bekennende Veganerin mit Yves Bossart. (Text: SRF)
    Deutsche TV-PremiereSo 26.11.20233satOriginal-TV-PremiereSo 03.09.2023SRF 1
  • Folge 26 (60 Min.)
    In der Schweiz leben gegen 150’000 Personen, die an Demenz erkrankt sind. Jährlich werden es mehr. Betroffene kommen sich selbst nach und nach abhanden und verlieren immer mehr ihre Fähigkeiten, bis sie schliesslich nicht mehr wissen, wie sie heissen und ihre Liebsten nicht mehr erkennen. Wer sind wir, wenn wir alles vergessen – für uns selbst und für unsere Angehörigen? Welchen Sinn hat ein Leben mit fortgeschrittener Demenz? Zwingt die Krankheit uns dazu, ganz neu über den Personenbegriff und über Lebenssinn nachzudenken, aber auch über Freundschaft und Liebe? Und worin besteht ein würdiges Leben?
    Barbara Bleisch im Gespräch mit Irene Bopp, Geriaterin und Demenz-Expertin, und mit Michael Jungert, Philosoph und Biologe. (Text: SRF)
    Deutsche TV-PremiereSo 03.12.20233satOriginal-TV-PremiereSo 10.09.2023SRF 1
  • Folge 27 (60 Min.)
    Angesichts komplexer und krisenbehafteter Zeiten keimt in vielen der Wunsch nach einer möglichst störungsfreien Welt, nach reibungslosen Abläufen und vertrauten Schemen. So verständlich der Wunsch, so verfehlt ist er, sagt Dieter Thomä, bis vor kurzem Professor für Philosophie an der Universität St. Gallen.
    In seinem Buch «Puer Robustus. Eine Philosophie des Störenfrieds» hat er sich bereits 2016 intensiv mit der Figur des Querdenkers, Aufwieglers und Querulanten befasst. Für ihn gehören diese Figuren zu jeder Ordnung und namentlich zur Demokratie. Politische Aufbrüche der Moderne werden selten vom Zentrum der Macht, sondern meist von den Rändern her angestossen – nicht zuletzt von Menschen mit Ideen, die als verrückt abgestempelt wurden. Letztlich ist auch die Philosophie in ihrem Ursprung nichts anderes als der Versuch, Bisheriges zu stören und an den Grundfesten von Überzeugungen zu rütteln. Doch wann ist der Sand im Getriebe produktiv – und wann wirkt er einfach nur zersetzend? Barbara Bleisch hakt nach. (Text: SRF)
    Deutsche TV-PremiereSo 10.12.20233satOriginal-TV-PremiereSo 24.09.2023SRF 1
  • Folge 28
    Der Philosoph Walter Benjamin bezeichnete den Suizid als die «Quintessenz der Moderne». Wenn der «Selbstmord» keine Sünde mehr ist gegen Gott, wird er dann zum letzten Akt des freien Willens? Wann aber ist ein Suizidwunsch wirklich frei – und wann bloss das Symptom einer Notsituation oder einer Krankheit wie der Depression? Und welche Verantwortung hat man gegenüber den Hinterbliebenen?
    Philosophie und Theologie beschäftigen sich seit jeher mit diesen schwierigen Fragen am Lebensende, mit dem Verhältnis von Freiheit und Tod. Die Sendungen «Sternstunde Philosophie» und «Sternstunde Religion» widmen sich darum gemeinsam dem Tabuthema Suizid: Olivia Röllin besucht das Kriseninterventionszentrum in Winterthur und Yves Bossart spricht mit der evangelischen Theologin Dorothee Arnold-Krüger und dem Philosophen und Mediziner Matthias Bormuth. (Text: SRF)
    Original-TV-PremiereSo 01.10.2023SRF 1
  • Folge 29 (60 Min.)
    Die Entwicklung der menschlichen Moral hat schon viele Denker beschäftigt: Allen voran natürlich Friedrich Nietzsche in seiner «Genealogie der Moral», aber auch Yuval Noah Harari oder Rutger Bregman.
    Hanno Sauer, der sich gerade als neuer Star der öffentlichen Philosophie entpuppt, hat mit seinem neuen Buch eine weitere umfangreiche Globalgeschichte unserer Werte und Normen vorgelegt. Am interessantesten liest sich das Buch, wenn es um die neueste Geschichte geht. Sauer gibt sich nämlich trotz überreizter Debatten über «Wokeness», «Tugendterror» und «Moralismus» versöhnlich: Die Polarisierung in der Gesellschaft hält er lediglich für eine «Sortierung». Im Grossen und Ganzen sei man sich über die zentralen moralischen Werte einig. Wirklich? Barbara Bleisch hakt nach und analysiert mit dem jungen Professor die moralische Grammatik der Gegenwart. (Text: SRF)
    Deutsche TV-PremiereSo 17.12.20233satOriginal-TV-PremiereSo 08.10.2023SRF 1
  • Folge 30
    Am 22. Oktober wählt die ganze Schweiz ein neues Parlament. Die ganze Schweiz? Nein, nur diejenigen Einwohnerinnen und Einwohner des Landes, die stimm- und wahlberechtigt sind. Also weder die Ausländerinnen und Ausländer noch die 16- und 17-Jährigen. Und auch nicht die wachsende Zahl derjenigen, die gar nicht wählen oder abstimmen.
    Zur Urne gehen damit weniger als die Hälfte aller Menschen, die in der Schweiz leben. Und das wird dann Volksentscheid genannt? Ist das noch zeitgemäss? Gerecht? Vernünftig?
    Welche Wege führen aus der Krise westlicher Demokratien: von Populismus bedroht. Und oft auch zu mutlos in notwendigen Entscheidungen? Siehe Klimawandel.
    Wäre es besser, das Los entscheiden zu lassen, wer in der Volksvertretung sitzt? Sollten wir, wie viele europäische Länder um uns herum, Bürgerräte einführen? Hat die Demokratie ihren Zenit gar überschritten? Oder bleibt sie nach wie vor die schlechteste aller Regierungsformen, abgesehen von allen anderen, wie Winston Churchill es einst formulierte?
    Barbara Bleisch und Wolfram Eilenberger diskutieren diese Schlüsselfragen der Gegenwart mit der deutschen Historikerin Hedwig Richter und dem Schweizer Philosophen Francis Cheneval. (Text: SRF)
    Original-TV-PremiereSo 22.10.2023SRF 1
  • Folge 31 (60 Min.)
    Die Terrorattacke der Hamas wird einhellig verurteilt. Gerade bei westlichen Intellektuellen wird sie aber teilweise von einem „ja, aber“ sekundiert, was wiederum für Empörung sorgt. Wie lässt sich über die Situation in Nahost sprechen und ist ein Weg aus dieser Spirale des Hasses überhaupt möglich? Barbara Bleisch und Wolfram Eilenberger sprechen darüber mit dem deutsch-israelischen Philosophn Omri Boehm. Das Grauen, das die Hamas-Terroristen mit ihrer unglaublich brutalen Attacke gegenüber unschuldigen Israelis angerichtet haben, ist kaum in Worte zu fassen, und das Reden darüber fällt schwer.
    Der Angriff wird in aller Schärfe verurteilt, einige schieben jedoch ein „ja, aber“ nach, wollen den Terror kontextualisieren und verweisen auf die humanitäre Katastrophe im Gaza. Droht damit eine Verharmlosung, gar Rechtfertigung, und lässt sich das „akut Böse“ überhaupt kontextualisieren? Andererseits: Lässt sich Terror losgelöst von einem Kontext beurteilen? Warum scheint es gerade so schwer, diskursiv zu trennen zwischen Israel-Kritik und Antisemitismus und wann ist uns diese Fähigkeit zur Differenzierung abhandengekommen? Wie kann ein Ausbruch aus dem Denken der Vergeltung hin zur Vergebung gelingen, wenn Unrecht und Schuld so tief eingegraben sind? Zu Gast ist der deutsch-israelische Philosoph Omri Boehm, Professor an der renommierten New School for Social Research in New York, der die Zweitstaatenlösung als definitiv gescheitert bezeichnet und der 2020 in seinem Buch „Israel – eine Utopie“ eine binationale Republik auf dem Gebiet des heutigen Israels und Palästina vorgeschlagen hat. (Text: 3sat)
    Deutsche TV-PremiereSo 05.11.20233satOriginal-TV-PremiereSo 29.10.2023SRF 1
  • Folge 32 (65 Min.)
    Sternstunde Philosophie Woher kommt der Hass gegen die Hässlichkeit? Elisabeth Lechner, Kulturwissenschaftlerin und Autorin, Moshtari Hilal, Künstlerin und Autorin, und Moderator Yves Bossart Copyright: SRF
    Frisch gespritzt und neu gepolstert: Im Pro-Kopf-Vergleich gehört die Schweiz zu den führenden Ländern, was Schönheitseingriffe betrifft. Und je mehr Menschen mitmachen, desto verbindlicher wird die Selbstoptimierung. Die Künstlerin Moshtari Hilal und die Kulturwissenschaftlerin Elisabeth Lechner zeigen auf, wie viel Politik in den Schönheitsidealen steckt und fordern mehr Widerstand: Wir sollten nicht die eigenen Körper kritisieren, sondern das System, die Säulen, auf denen die Schönheitsindustrie fusst – Kapitalismus, Patriarchat, Kolonialismus und Rassismus.
    Doch wie sähe eine solche Schönheitsrevolution aus? Wie gelänge eine inklusivere Gesellschaft, die keine Hässlichkeit mehr braucht? Und was spricht eigentlich gegen Schönheits-OPs? Über diese Fragen spricht Yves Bossart mit Moshtari Hilal, Künstlerin und Autorin des Buches «Hässlichkeit», und mit Elisabeth Lechner, Kulturwissenschaftlerin und Autorin des Buches «Riot, don’t diet! – Aufstand der widerspenstigen Körper». (Text: SRF)
    Deutsche TV-PremiereSo 25.08.20243satOriginal-TV-PremiereSo 05.11.2023SRF 1
    Schweizer TV-Premiere ursprünglich angekündigt für den 29.10.2023
    • ursprünglich angekündigt: Sarah Bakewell - Wie ein Leben gelingt
    Folge 33
    Was braucht es, um gegenwärtigen Krisen geistig zu begegnen? In Zeiten religiöser Konflikte, medialer Revolutionen, neuer Technologien und auch pandemischer Bedrohungen? Bereits vor mehr als 700 Jahren stellten sich Menschen diese Fragen mit neuer Dringlichkeit. Und hoben von Norditalien mit dem Humanismus eine neue Denktradition aus der Taufe. In deren Zentrum sollten nicht mehr theologische Dogmen stehen, sondern der freie, einsichtsreiche Mensch – seine einzigartigen Talente, Techniken und Sehnsüchte.
    Die britische Schriftstellerin Sarah Bakewell, Autorin weltweit gefeierter Werke wie «Das Café der Existenzialisten» sowie «Das Leben Montaignes» sieht in der Tradition des Humanismus den Schlüssel zu einer besseren Zukunft: selbstbestimmt, verantwortungsvoll, nachhaltig, emanzipatorisch. Der Titel ihres aktuellen Werkes lautet deshalb «Wie man Mensch wird – Auf den Spuren der Humanisten». Im Gespräch mit Wolfram Eilenberger entwickelt sie, welche rettenden Einsichten Humanisten für unsere Gegenwart bereithalten. (Text: SRF)
    Original-TV-PremiereSo 12.11.2023SRF 1
  • Folge 34
    In allen Parteiprogrammen, von der rechten SVP über die wirtschaftsfreundliche FDP bis zur linken SP, steht der Wert der Freiheit weit oben. Doch alle Parteien verstehen etwas anderes darunter – ebenso wie unter dem Begriff «liberal». Was also ist liberal? Wie hängen wirtschaftlicher und politischer Liberalismus zusammen? Und wie könnte ein Liberalismus für das 21. Jahrhundert aussehen – angesichts von Kriegen, Klimakrise, Migration und Rechtspopulismus?
    Über diese Fragen spricht Yves Bossart mit dem Philosophen Michael Festl, der meint: Der Liberalismus müsse sich neu erfinden – und sich gleichzeitig auf seine Wurzeln besinnen. Festl ist Professor im Bereich Philosophie an der Universität St. Gallen und beschäftigt sich seit Jahren intensiv mit der Geschichte des politischen Liberalismus. (Text: SRF)
    Original-TV-PremiereSo 26.11.2023SRF 1
  • Folge 35
    Die Zeit ist bloss eine Illusion. Die Vergangenheit existiert noch immer. Und die Zukunft steht bereits fest. Mit solchen Behauptungen begeistert die Physikerin Sabine Hossenfelder auf YouTube ihre zahlreichen Follower. Wenn sie Albert Einstein erklärt, dann kommen alle mit. Hossenfelder kritisiert aber auch die gegenwärtige Physik und meint, die Suche nach der einen, wahrhaft schönen Weltformel sei vergebens: Das Universum ist nicht schön, sondern hässlich. Zudem solle man endlich aufhören, am CERN in Genf nach weiteren Teilchen zu suchen. Man könne nur scheitern.
    Yves Bossart spricht mit der ebenso populären wie umstrittenen Physikerin über den gegenwärtigen Stand des Irrtums und fragt: Was war nochmal der Sinn von allem? (Text: SRF)
    Original-TV-PremiereSo 03.12.2023SRF 1
  • Folge 36 (60 Min.)
    Sternstunde Philosophie Peter G. Kirchschläger – Eine Ethik für das KI-Zeitalter Peter G. Kirchschläger, Ethiker Copyright: SRF
    Nach Elon Musk ist Künstliche Intelligenz «potenziell gefährlicher als die Atombombe». Dennoch ist sie mittlerweile überall frei im Einsatz. KI leitet den Alltag, beeinflusst Entscheidungen, dringt in die Privatsphäre ein. Auch in der Schweiz ohne jede spezifische rechtliche Regulierung. Inwiefern gefährdet Künstliche Intelligenz die Menschenrechte? Sind gar die Grundlagen der Demokratie in Gefahr? Und wenn ja, wie lässt sich diese Technologie zukünftig einhegen?
    Erst kürzlich legten 18 Staaten erste Regeln für den Umgang mit KI fest. Rechtlich bindend sind auch sie bislang nicht. Der in Luzern lehrende Theologe und Philosoph Peter Kirchschläger geht deshalb weiter. Er fordert eine globale Überwachungsbehörde für KI-Technologien. Und findet mit diesem Impuls immer breiteres Gehör, auch bei der UNO.
    Welche ethischen und rechtlichen Regeln gelten müssen, um den Menschen vor den Gefahren der KI zu schützen, erklärt Peter G. Kirchschläger im Gespräch mit Wolfram Eilenberger. (Text: SRF)
    Deutsche TV-PremiereSo 21.07.20243satOriginal-TV-PremiereSo 10.12.2023SRF 1
  • Folge 37 (60 Min.)
    Sternstunde Philosophie Sofi Oksanen – Jeder Krieg ist ein Krieg gegen die Frauen Sofi Oksanen, Schriftstellerin Copyright: SRF
    Als eine der wichtigsten literarischen Stimmen der Gegenwart schreibt Schriftstellerin Sofi Oksanen nicht nur Romane. Sie ist auch Chronistin der sowjetischen Gewalttaten in Osteuropa. Vor allem gegen Frauen. Wie nun wieder in Putins Angriffskrieg gegen die Ukraine. Wolfram Eilenberger spricht mit der finnischen Star-Autorin unter anderem über Familientraumata, die Generationen nachwirken und die nordische Faszination für das Dunkle. Mit dem Roman „Fegefeuer“ hat sich die die finnisch-estnische Sofi Oksanen 2010 auf die literarische Landkarte Europas gesetzt. Seitdem ist sie zu einer der wichtigsten Stimmen der Gegenwartsliteratur geworden. Dass es so weit kam, ist keineswegs selbstverständlich.
    Als „post-koloniale Autorin“ beschäftigt sich Oksanen mit der Geschichte der von der einstigen Sowjetunion beherrschten und unterjochten Nationen Osteuropas. Allen voran jener Estlands. Von dort stammt Oksanens Mutter. In schonungsloser Drastik wirkt sie als Chronistin der Gewalt gegen Frauen in Zeiten der Besatzung und des Krieges. So wie aktuell in der Ukraine, auf die sie sich in ihrem neuesten Buch „Putins Krieg gegen die Frauen“ konzentriert. Wolfram Eilenberger spricht außerdem mit Sofi Oksanen, weshalb sich an den Rändern Europas derzeit einmal mehr das Schicksal des gesamten Kontinents entscheidet. (Text: 3sat)
    Deutsche TV-PremiereSo 07.01.20243satOriginal-TV-PremiereSo 17.12.2023SRF 1
  • Folge 38
    An sich würde man gern gelassen und gutgelaunt durchs Leben gehen. Doch angesichts der vielen Krisen dieser Zeit fällt das vielen derzeit schwer oder scheint sogar unangebracht. Der vielfach preisgekrönte Kolumnist und Schriftsteller Axel Hacke denkt in seinem neuen Bestseller «Über die Heiterkeit» darüber nach, wie es gelingen kann, in eine zärtliche Distanz zu sich und zur Welt zu treten, die Raum lässt für Entkrampfung.
    Heiterkeit ist für Hacke nicht zu verwechseln mit brüllendem Lachen, Witze erzählen und Schenkelklopfen. Vielmehr geht es ihm um eine Haltung der Gelassenheit, wie sie schon in der antiken Philosophie als Mittel der Lebenskunst angepriesen wurde, und um die Einsicht: Menschen sind in ihrem Bemühen, durchs Leben zu kommen, alle gleich.
    «Sternstunde Philosophie» fragt, wie es gelingt, heiter zu bleiben, ohne sich über alles lustig zu machen, und dem Leben seine Schwere zu nehmen, ohne in Zynismus abzugleiten. Dabei zeigt sich: Heiter geht es tatsächlich weiter. (Text: SRF)
    Original-TV-PremiereSo 24.12.2023SRF 1
  • Folge 39 (60 Min.)
    Jane Goodalls Biografie ist filmreif: Schon als kleines Mädchen träumte sie davon, zu den Menschenaffen in den Dschungel zu ziehen. Ohne Studium schaffte es die junge Britin, zur berühmtesten Primatenforscherin der Welt zu werden. Barbara Bleisch trifft die Grande Dame der Primatenforschung zum Gespräch über Träume und Durchhaltevermögen, über Menschen und Affen und die Zukunft des Planeten. Da das Geld der Familie nicht reichte, war ein Studium ausgeschlossen. Stattdessen wurde Jane Goodall Sekretärin. Als sie eine Freundin nach Kenia einlud, packte sie ihre Koffer. Durch eine Reihe glücklicher Zufälle lernte sie dort den bekannten Anthropologen Louis Leakey kennen, der sie als seine Sekretärin einstellte und ihr Talent fürs Studium von Tieren erkannte.
    So verschlug es die völlig unerfahrene Goodall mit 26 Jahren nach Gombe in Tansania und sie erforschte über viele Jahre hinweg das Leben der Schimpansen. Aus dem Mädchen aus London wurde eine weltbekannte Forscherin und UN-Friedensbotschafterin. Mit ihrer Stiftung unterstützt sie den Schutz der Schimpansen und kämpft gegen die Armut vor Ort, denn Goodall hat früh erkannt: Tier- und Umweltschutz ist immer auch Einsatz für soziale Gerechtigkeit. Barbara Bleisch trifft die Grande Dame der Primatenforschung zum Gespräch über Träume und Durchhaltevermögen, über Menschen und Affen und über die Zukunft des Planeten. (Text: 3sat)
    Deutsche TV-PremiereSo 14.01.20243satOriginal-TV-PremiereSo 31.12.2023SRF 1

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