• Folge 6
    Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung empfiehlt maximal 300 Gramm Fleisch pro Woche. Tatsächlich essen die Deutschen aber im Schnitt rund dreimal so viel. – Bild: Uli Sontag /​ Bewegte Zeiten /​ ZDF
    Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung empfiehlt maximal 300 Gramm Fleisch pro Woche. Tatsächlich essen die Deutschen aber im Schnitt rund dreimal so viel.
    Ein Kotelett auf dem Grill oder ein Tofubratling auf dem Teller: Die Diskussion um Fleischkonsum ist voller Leidenschaft, häufig übertrieben hitzig. Geht es hier noch ums Essen? Essen ist schon lange keine Privatsache mehr. Fleischliebhaber und Pflanzenesser machen mobil – für die eigene Ernährung und gegen die anderen. Die Dokumentation „#WTF – Streit ums Essen: Tier oder Tofu?“ schaut den Deutschen auf den umkämpften Grillteller. Der Streit ist emotional aufgeladen, die Gräben scheinen unüberwindbar. Fleisch wird politisiert und immer mehr zum Triggerpunkt unserer Gesellschaft, bis hin zu Morddrohungen.
    März 2024: Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) empfiehlt nur noch maximal 300 Gramm Fleisch pro Woche. Gleichzeitig ist die vegane Ernährung auf dem Vormarsch. Fleischliebhaber fühlen sich bevormundet. Fakt ist: Fleisch gehört für die Deutschen seit jeher auf den Teller. Steak, Schnitzel und Bratwurst stehen für Identität, Kultur und Genuss. Rund 50 Kilo Fleischwaren verspeisen die Deutschen durchschnittlich pro Kopf im Jahr – das ist etwa dreimal so viel, wie die DGE empfiehlt.
    Dabei schreitet schon seit einigen Jahren die Veränderung unserer Esskultur voran. Tierschutz- und Klimaorganisationen machen mobil und setzen Fleischesser unter Druck. Immer mehr Menschen entscheiden sich für eine vegetarische oder vegane Ernährung. Andere verzichten nicht ganz auf Fleisch, aber essen deutlich weniger als früher. Ist der Wandel unserer Essgewohnheiten in unserer Gesellschaft bereits unaufhaltsam im Gange? Wenn es nach der Politik geht, ist es für das zuständige Ministerium höchste Zeit für eine Fleisch-Wende.
    Die neue Ernährungsstrategie der Bundesregierung sieht weniger Fleisch in Kantinen und Schulen vor. Grünen-Landwirtschaftsminister Cem Özdemir will zudem eine Steuer auf Wurst- und Fleischprodukte durchsetzen. Doch auch hier gibt es hitzigen Gegenwind. Die „BILD“-Zeitung titelte Anfang 2024: „Nur noch eine Wurst pro Monat für jeden“. Von „Fleischverbot“ ist die Rede, von einer Bevormundung der Gesellschaft oder, wie von Markus Söder (CSU) zugespitzt, von einer „grünen Zwangsveganisierung“. (Text: ZDF)
    Deutsche TV-PremiereMo 24.06.2024ZDFinfo

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