bisher 29 Folgen, Folge 1–15

  • Folge 1 (60 Min.)
    Weltwoche-Chefredakteur und Moderator Roger Köppel spricht in der ersten Ausgabe mit den Experten Fritz Indra („Motorenpapst“ und Honorarprofessor), Gracia Brückmann (Mobilitätsforscherin), Fritz Vahrenholt (ehemaliger Umweltsenator von Hamburg und SPD-Politiker) und Andreas Reinhardt (Vorsitzender BEÖ) zum Thema Elektromobilität. (Text: Servus TV)
    Deutsche TV-PremiereSo 05.09.2021ServusTV Deutschland
  • Folge 2 (60 Min.)
    Seit fast einem Jahrzehnt war die Teuerung kaum ein Thema. Doch durch die wirtschaftliche Bewältigung der weltweiten Corona-Pandemie steigen die Preise für Rohstoffe, Waren und Dienstleistungen. Demgegenüber bleiben Milliarden-Sparguthaben unverzinst.
    Mit den Gästen Andreas Treichl (Präsident der ERSTE Stiftung und Präsident des Europäischen Forums Alpbach, Franz Schellhorn (Leiter der Denkfabrik Agenda Austria) und Barbara Kolm (Vizepräsidentin Österreichische Nationalbank) und aus Leipzig Universitätsprofessor Gunter Schnabl, Senior Fellow am Flossbach von Storch Research-Institute. (Text: Servus TV)
    Deutsche TV-PremiereSo 03.10.2021ServusTV Deutschland
  • Folge 3 (60 Min.)
    Die Klimakonferenz in Glasgow hat gezeigt: Viele pathetische Appelle, aber wenig konkrete Maßnahmen. Staaten wie China, die Türkei oder auch Indien sind dem Gipfel überhaupt ferngeblieben. Immer mehr Staaten, etwa Frankreich, Finnland oder das Vereinigte Königreich setzen auf den Ausbau der Kernenergie, um die CO2-Emissionen zu reduzieren. In Finnland werden im Jänner zwei neue Reaktorblöcke ans Netz gehen. Deutschland hingegen will den nach der Katastrophe von Fukujima beschlossenen Atomausstieg schon 2022 abschließen und gleichzeitig aus der Stromproduktion durch CO2-schädliche Kohlekraftwerke aussteigen und praktisch die ganze Energieversorgung „elektrifizieren“. Wie soll das funktionieren? Schon jetzt explodieren die Energiepreise, befeuern die Inflation.
    Manfred Haferburg (Nuklear-Energetiker und früherer Bereichsleiter des Atomkraftwerks Greifswald): „Die Energiewende in Deutschland ist inzwischen krachend gescheitert. Das sieht man an den steigenden Energiepreisen und an dem drohenden Stromsozialismus.“
    Veronika Wendland (Technikhistorikerin): „Es reden so viele Politiker und Aktivisten vom Klimanotstand, aber sie sind dann nicht bereit die einzige Notstandslösung in Gang zu setzen und das wäre den Atomausstieg zu verschieben.“
    Helmuth Böck (ehem. Leiter des Atominstitut der TU Wien): „Kernenergie, über den gesamten Zyklus gesehen, verursacht weniger als 1 Prozent an CO2 im Vergleich zu Kohlekraftwerken.“
    Moderation: Roger Köppel (Chefredakteur „Weltwoche“) (Text: Servus TV)
    Deutsche TV-PremiereSo 07.11.2021ServusTV Deutschland
  • Folge 4 (60 Min.)
    Vor 30 Jahren ist die mächtige Sowjetunion zerfallen. Das kommunistische Imperium wurde gewaltfrei in zahlreiche Nachfolgestaaten umgewandelt. Russland blieb dennoch der größte Staat der Welt, gelegen auf zwei Kontinenten: Europa und Asien. Mit dem Zerfall der Sowjetunion, dem Ende des „Eisernen Vorhangs“ und der Ausdehnung des westlichen Verteidigungsbündnisses der NATO Richtung Osten wurden nach 1991 Fakten geschaffen. Nach der Ära Gorbatschow und Jelzin wurde der Bürgermeister von St. Petersburg und frühere Geheimdienstoffizier, Wladimir Putin, Präsident Russlands. Er regiert das Land nun seit zwanzig Jahren, zunehmend autokratisch.
    Nach einer anfänglichen Annäherung Russlands an „den Westen“ verfolgt Präsident Putin eine „Politik der Stärke“ nach außen und der Repression gegenüber Kritikern des Systems nach innen. Der Ausbau und der Einsatz der Militärmacht des Staates von Syrien bis zur Ukraine soll die Einflusssphären Russlands vergrößern. Russland scheint sich von Europa ab und China zuzuwenden. Welche Rolle spielen dabei die Sanktionen der EU (und der USA) gegenüber Russland, wie kann das Verhältnis zur größten Territorialmacht in der Zukunft gestaltet werden. Wie abhängig ist Europa von russischen Rohstoffen und Gaslieferungen? Droht gar ein militärischer Konflikt? (Text: Servus TV)
    Deutsche TV-PremiereSo 05.12.2021ServusTV DeutschlandOriginal-TV-PremiereSo 05.12.2021ServusTV
  • Folge 5 (60 Min.)
    Die Bilder von überfüllten Booten auf dem Mittelmeer und den belagerten Zäunen an der europäischen Außengrenze haben sich seit dem Jahr 2015 in das kollektive Gedächtnis gebrannt – und auch jetzt wieder warnen Experten eindringlich vor neuen Flüchtlingswellen. Seit Jahrzehnten bestimmt die Debatte um die Grenzsicherung und Migration nach Europa die Politik, noch aber ist die perfekte Strategie nicht gefunden. Baut sich Europa zur Festung aus? Und wie regeln wir qualifizierte Zuwanderung, die in anderen Regionen der Welt auch für Wachstum sorgen? Dazu der Migrationsforscher Rainer Münz, der die Schwächen von Frontex erklärt und im Familiennachzug einen der Hauptwege der Migration ausmacht.
    Flüchtlingsstädte in Krisenregionen statt Mauern: Das ist für den ehemaligen UNHCR-Mitarbeiter Kilian Kleinschmidt das geeignetste Instrument zum Wohl von Flüchtenden und Aufnahmeländern. Über Fehler in der Integrationspolitik und die Gefahren von extremen Parallelgesellschaften berichtet die Berliner Rechtsanwältin Seyran Ates, die auch bei den Zuwanderern eine Bringschuld für eine gute Integration sieht. (Text: ServusTV)
    Deutsche TV-PremiereSo 06.02.2022ServusTV DeutschlandOriginal-TV-PremiereSo 06.02.2022ServusTV
  • Folge 6 (60 Min.)
    Junge Aktivisten blockieren Straßen, warnen vor schmelzenden Polarkappen und finden Unterstützung bei Klimaforschern und Politikern, die als letzten Ausweg aus der Klimamisere radikalen Verzicht und sogar Klima-Lockdowns fordern: Also alles zurück in die Steinzeit – oder liegt die Lösung vielleicht doch eher in technischen Innovationen? Die Debatte zieht tiefe Gräben in der Gesellschaft und spaltet auch die Politik. Wie der richtige Umgang mit dem Klimawandel aussehen kann, darüber sprechen wir unter anderem mit folgenden Experten: Bestsellerautor und Klimaexperte Bjørn Lomborg meint: die Schwarzmalerei und Panikmache bringt nichts.
    Es braucht neue grüne Technologien, die sich alle leisten können. Wie genau wir mit intelligenten Lösungen auf die Klimaveränderung reagieren können, darüber sprechen wir mit Startup-Gründer Johannes Tiefenthaler. Er hat an der ETH Zürich ein Verfahren entwickelt, mit dem CO2 in Beton gespeichert werden kann. Neue Technologien seien sinnvoll, meint der Biodiversitätsforscher Franz Essl, aber man dürfe dabei nicht den Naturschutz vergessen: denn 25 Prozent der globalen Treibhausgase entstehen durch die Zerstörung von natürlichen Lebensräumen. (Text: ServusTV)
    Deutsche TV-PremiereSo 06.03.2022ServusTV DeutschlandOriginal-TV-PremiereSo 06.03.2022ServusTV
  • Folge 7 (60 Min.)
    Weder Drohungen noch Diplomatie haben etwas genützt: Der russische Angriffskrieg in der Ukraine gilt bereits jetzt als Zeitenwende. Denn die Europäische Union muss nun erkennen, dass sie enorme Anstrengungen in der gemeinsamen Verteidigungs- und Sicherheitspolitik leisten muss. Und auch in der Energie-, Klima- und Flüchtlingsthematik braucht es Weichenstellungen aus Brüssel. Doch innerhalb der Mitgliedsstaaten tun sich Bruchlinien auf, wie man all diese Herausforderungen am besten bewältigen sollte. Ist die EU in ihrer jetzigen Form dysfunktional? Braucht es tiefgreifende Reformen? Wie kann Europa den Anschluss an die Großmächte USA und China halten? Und welcher Pfad führt Europa in die Zukunft? Die Politologin und Bestseller-Autorin Ulrike Guérot ist fest davon überzeugt: Dauerhaft ist Frieden und Wohlstand nur möglich, wenn die Mitgliedsstaaten von ihren nationalen Interessen lassen.
    Sie träumt von den „Vereinigten Staaten von Europa“. Den Weg Großbritanniens, dass die Europäische Union 2020 endgültig verlassen hat, empfiehlt der libertäre Volkswirt Hans Hermann Hoppe hingegen auch allen anderen Mitgliedsstaaten: Denn statt eines zentralistischen Gebildes plädiert er für ein Europa der Kleinstaaten und der Vielfalt.
    Die Union sieht er in der Auflösung begriffen. Der ehemalige Erweiterungs-Generaldirektor bei der Europäischen Kommission, Sir Michael Leigh, rät Brüssel, alle geo-strategischen Bemühungen fahren zu lassen und sich auf ihre Wurzeln als Wirtschaftsunion besinnen. Und der Politologe Ulrich Menzel („Die Ordnung der Welt“) kennt wie kein anderer die globalen Konfliktfelder der Zukunft und verrät, ob das Konzept eines Kern-Europas in diesem Spannungsfeld zukunftsträchtiger ist als der Status quo: ein Europa (Text: ServusTV)
    Deutsche TV-PremiereSo 03.04.2022ServusTV DeutschlandOriginal-TV-PremiereSo 03.04.2022ServusTV
  • Folge 8 (60 Min.)
    Seit Anbeginn der Zeit hadert der Mensch mit seiner Sterblichkeit – und könnte nun tatsächlich kurz vor einem Durchbruch stehen: Denn Fortschritte in Bio- und Informationstechnologie haben das Interesse potenter Geldgeber gewonnen, im Silicon Valley und an Universitäten wird an der Abschaffung des Todes geforscht. Neue Forschungsansätze sollen den Alterungsprozess stoppen oder das Leben zumindest gravierend verlängern. Doch wie realistisch ist das? Lassen sich die Gesetze der Natur tatsächlich überwinden oder soll hier nur Profit auf Kosten Leichtgläubiger gemacht werden? Was bedeutet es für unsere Gesellschaft und unser empfindliches globales Ökosystem, wenn wir uns über die Natur hinwegsetzen? Und verliert das eigene Dasein ohne das Sterben an Wert? Was drohen wir zu verlieren, wenn wir das ewige Leben gewinnen? Darüber diskutiert Moderator Roger Köppel im Studio mit seinen Gästen: der Humanbiologin und Anthropologin Barbara Schweder, die weiß, warum die Natur in Kreisläufen denkt und jedes Leben ein Ablaufdatum braucht.
    Der Mensch wäre ohnehin bereits in einer bevorzugten Situation, weil er auch über das Ende der eigenen Reproduktionsphase hinaus noch gesunde Jahrzehnte erleben dürfe, dem Zellforscher Johannes Grillari, der mit seiner Forschung an den Grundlagen der Naturgesetze rüttelt und neue Ansätze sieht, um unser Dasein auf Erden zu verlängern.
    Die Altersforschung ist für ihn neben der Klimawissenschaft die wichtigste Disziplin des neuen 21. Jahrhunderts und der Philosophin Eva Horvatic, die in der Verdrängung der eigenen Vergänglichkeit einen der schwerwiegendsten Fehler unserer Gesellschaft sieht, denn erst der Tod verleihe dem Leben den Wert. Das Pragmaticus-Interview führt Roger Köppel mit: der Wissenschaftsjournalistin Marta Zaraska, die im Rahmen ihrer Recherchen ein innovatives und einfaches Rezept gefunden hat, um das eigene Leben möglichst lange gesund zu verbringen. (Text: ServusTV)
    Deutsche TV-PremiereSo 01.05.2022ServusTV Deutschland
  • Folge 9 (60 Min.)
    Das Internet ist zum Zentralhirn unserer Gesellschaft geworden. Denn nicht nur private Kommunikation und Anwendungen basieren auf dem World Wide Web, sondern immer mehr Komponenten unserer kritischen Infrastruktur werden über das Netz gesteuert. Ohne Internet spucken Bankomaten kein Geld mehr aus, U-Bahnen verweigern den Dienst, und sogar die Strom- und Wasserversorgung fällt aus. Experten warnen: Verglichen mit den Folgen eines Internet-Blackouts ist der Schaden durch die Corona-Krise gering. Ist das übertriebe Panikmache? Oder machen wir uns zu abhängig von einer Technologie, die aufgrund ihrer Architektur mannigfaltige Möglichkeiten der Manipulation bietet? Wie wahrscheinlich ist die Chance, dass das Netz ausfällt? Wie können wir uns vor einem flächendeckenden Ausfall schützen? Und was tun wir, wenn die Katastrophe hereinbricht? – Die Cyber-Security-Expertin Stephanie Jakoubi weiß, wie abhängig wir uns durch die zunehmende Vernetzung machen und wie anfällig das Netz für Angreifer von außen ist.
    IT-Sicherheit sei deshalb das Um und Auf in einer vernetzten Welt.
    Doch was, wenn feindliche Mächte einen konzentrierten Angriff auf unsere kritische Infrastruktur vornehmen? Militärstratege Lukas Bittner ist Referent im Bundesministerium für Landesverteidigung und sagt: Österreich ist gut gerüstet; fällt das Netz aber aus, ist jeder einmal einige Tage auf sich gestellt. Und wie man für den Fall der Fälle am besten vorsorgt und welche Verhaltensregeln dann das eigene Überleben sichern, dazu gibt Blackout- und Krisen-Experte Herbert Saurugg Auskunft. (Text: ServusTV)
    Deutsche TV-PremiereSo 12.06.2022ServusTV DeutschlandOriginal-TV-PremiereSo 12.06.2022ServusTV
  • Folge 10 (60 Min.)
    Die globale Ernährungssicherheit ist in Gefahr: Denn der Mensch setzt auf riesige Monokulturen von gerade einmal fünf Pflanzen – und die stehen massiv unter Stress. Der Klimawandel, immer resistentere Schädlinge und die zunehmende genetische Verarmung unserer Nutzpflanzen bedrohen unsere Landwirtschaft. Wenn wir nicht gegensteuern, drohen schlimmstenfalls globale Hungerkrisen – mit ungeahnten Auswirkungen. Forscher setzen ihre Hoffnungen auf die grüne Gentechnik: Mit ihrer Hilfe sollen Nutzpflanzen gezielt gestärkt und unsere Lebensmittelsicherheit sichergestellt werden.
    – „Die grüne Gentechnik ist ein Segen für die Landwirtschaft“, sagt etwa der Molekularbiologe Holger Puchta. Durch die Genschere CRISPR-Cas habe die Menschheit erstmals die Chance, die Entwicklung von Pflanzen gezielt zu steuern und so gewünschte Eigenschaften hervorzurufen. So könne man den Ertrag weiter steigern und die Pflanzen gleichzeitig resistenter gegen Schädlinge und Dürren machen. Christoph Fischer hingegen ist Experte für nachhaltige Landwirtschaft und warnt vor unabsehbaren Risiken, die der Mensch mit dem Einsatz grüner Gentechnik ohne Not auf sich nehme.
    Er setzt sich vielmehr für den Einsatz von altem Saatgut und einer Abkehr von der konventionellen Landwirtschaft ein. Der ehemalige EU-Kommissar Franz Fischler erklärt, warum er sich dafür einsetzt, dass die EU ihre strengen Richtlinien zum Anbau gentechnisch veränderten Saatguts lockert. Und Agrar-Journalist und Autor Timo Küntzle warnt vor der steigenden Wissenschaftsskepsis im deutschsprachigen Raum, gerade im Bereich der Landwirtschaft. (Text: ServusTV)
    Deutsche TV-PremiereSo 03.07.2022ServusTV DeutschlandOriginal-TV-PremiereSo 03.07.2022ServusTV
  • Folge 11 (60 Min.)
    In den nächsten Wochen beginnt für eine Million Schüler in Österreich wieder der Schulalltag. Doch statt für die Herausforderungen der Zukunft vorbereitet zu werden, müssen sich Schüler nach wie vor mit Konzepten herumschlagen, die in ihren Grundzügen auf das 18. Jahrhundert zurückgehen. Zwar steckt Österreich sehr viel Geld in das Bildungswesen, doch die PISA-Tests zeigen uns jedes Jahr, dass wir damit nur mittelmäßige Ergebnisse erzielen. Wie kann man Lehrpläne entrümpeln, um die Kinder auf die Herausforderungen des 21. Jahrhunderts zu rüsten? Wer oder was steht den Reformen im Weg? Lernen Kinder nur noch etwas in den teuren Privatschulen? Und was muss Schule leisten, damit aus Schülern mündige Staatsbürger werden? „Die Schule der Zukunft muss die Schüler in den Mittelpunkt rücken“, fordert etwa der Reformpädagoge Peter Fratton.
    Seine Vorschläge sind radikal und reichen von der Abschaffung von 50-Minuten-Einheiten bis hin zur Verschränkung von Unterrichtsfächer. Susanne Wiesinger hingegen ist Volksschullehrerin an einer Brennpunktschule: Sie warnt vor unabsehbaren Folgen, wenn Schüler aus sozial schlecht gestellten Milieus weiter benachteiligt werden.
    Bildungsökonom Ludger Wößmann erklärt den Zusammenhang zwischen guten PISA-Testresultaten und steigendem Wohlstand der Bevölkerung. Und Bildungsbotschafter Matthias Strolz, der an der kommenden Schulreform mitverhandelt hat, fordert mehr Mut und Optimismus von Lehrern, Eltern und Schülern ein. Nur so kann man das Schulsystem aus seiner Starre lösen und für die Herausforderungen der Zukunft öffnen. – Moderator Roger Köppel begrüßt als Gäste den Reformpädagogen Peter Fratton, den Mittelschuldirektor einer Wiener Brennpunktschule, Christian Klar, und die ehemalige PISA-Test-Leiterin für Österreich, Christa Koenne. (Text: ServusTV)
    Deutsche TV-PremiereSo 04.09.2022ServusTV DeutschlandOriginal-TV-PremiereSo 04.09.2022ServusTV
  • Folge 12 (60 Min.)
    Im November leben acht Milliarden Menschen auf der Erde – so viele wie noch nie. Vor noch nicht einmal 50 Jahren waren wir bloß halb so viele. Und das wird zum Problem: Denn immer mehr Menschen bedeuten auch Verwerfungen bei der Ernährung und dem Klima. Liegt die Lösung darin, das explosionsartige Bevölkerungswachstum in Zentralafrika und Westasien zu bremsen? Oder muss vielmehr der bevölkerungsarme, aber verschwenderische globale Norden die Folgen der Überbevölkerung auffangen? Wie viele Menschen verträgt die Natur? Und wie können wir eine gerechte Ressourcenverteilung schaffen?
    Bevölkerungsforscher Reiner Klingholz spricht sogar von einer doppelten Überbevölkerung und befürchtet den globalen ökologischen Kollaps, wenn wir dieses Problem nicht lösen. Seine Lösung: Verzicht und Bescheidenheit.
    Philosoph Jörg Tremmel kritisiert die Rolle der Religionen im globalen Süden, die die Menschen in den bevölkerungsreichen Regionen zu noch mehr Kindern ermutigen würden. Hier brauche es eine wissenschaftliche und wirtschaftliche Revolution, die den Einfluss der Glaubensrichtung zurückdrängt.
    Migrationsforscherin Judith Kohlenberger erklärt den Zusammenhang zwischen Bevölkerungsdruck und Migration – für sie ist die Bildung der Schlüssel gegen die Überbevölkerung.
    Sozialwissenschaftlerin Angela Bähr präzisiert: „Vor allem Frauen müssen stärker in den Fokus rücken, bei der Bildung, der Sexualaufklärung und der Selbstbestimmung über den eigenen Körper.“ Nur so kann man das Bevölkerungswachstum vernünftig bremsen und auch die Umwelt davon profitieren lassen. (Text: ServusTV)
    Deutsche TV-PremiereSo 02.10.2022ServusTV DeutschlandOriginal-TV-PremiereSo 02.10.2022ServusTV
  • Folge 13 (60 Min.)
    Die Umstellung der Energiewende ist zeitintensiver und schwieriger als sich manch ökologiebesselte Politiker und gutmeinende Aktivisten das vorstellen. Fast ausschließlich auf Strom zu setzen, ist keine nachhaltige Lösung für eine Energiewende – denn Strom lässt sich nur dann nützen, wenn ihn Solaranlagen und Windräder erzeugen, aber selten dann, wenn die Verbraucher ihn benötigen, etwa am Abend. Wie schauen zukunftorientierte Lösungen aus? Müssen wir künftig auf viele unserer alltäglichen gewohnheiten verzichten? Könnte Atomstrom einen Weg aus dem Dilemma weisen? Elektrotechnik-Forscher Georg Brasseur stellt die Versprechen der Politik infrage und verlangt von ihr, den Menschen endlich die Wahrheit zu sagen.
    Auf Europa sieht er tiefgreifende Umwälzungen zukommen. Ökologie-Ökonomin Sigrid Stagl hingegen verweist auf die Chancen der Energiewende für die heimische Wirtschaft. Dafür müssten Interessensvertreter und Politik aber endlich aufhören, jene zu unterstützen, die sich der Energiewende verweigern. Darf die Politik die Verantwortung für eine gelingende Energiewende auf die Bevölkerung abwälzen? Sozialpsychologin Katja Corcoran erklärt, welche Mittel der Regierung zur Verfügung stehen, um die Bevölkerung zur Kooperation zu bewegen. Und Politikwissenschaftler Ralph Schöllhammer setzt trotz aller Vorbehalte in Österreich auf Atomstrom. Ohne Atomkraftwerke werde sich Europa auf ewig in Abhängigkeit von anderen Mächten befinden.
    GÄSTE:
    Georg Brasseur, Professor für Elektrotechnik (TU Graz),
    Sigrid Stagl, Ökologieökonomin und Forscherin für Nachhaltigkeitswirtschaft (WU Wien),
    Katja Corcoran, Sozialpsychologin (Uni Graz) und
    Ralph Schöllhammer, Politikwissenschaftler und Professor für internationale Beziehungen an der Webster Private University.
    Moderation: Roger Köppel (Text: ServusTV)
    Deutsche TV-PremiereSo 06.11.2022ServusTV Deutschland
  • Folge 14 (60 Min.)
    Jeder Zweite in Österreich und Deutschland hat den Eindruck, er könne seine Meinung nicht mehr frei sagen. Und das hat seinen Grund: Denn eine selbsternannte intellektuelle Elite will festlegen, was wir noch denken, sagen und tun dürfen. Im Namen der Diversität und des Antirassismus werden Künstler und Medienschaffende boykottiert und in sozialen Netzwerken mit Shitstorms überzogen, Bücher von vermeintlich problematischen Inhalten gesäubert, bislang unverfängliche Begriffe umgedeutet und tabuisiert und Denkmäler abgerissen, wenn sie nicht zum Zeitgeist passen. Kann das wirklich zum Schutz von gesellschaftlich marginalisierten Minderheiten beitragen? Oder ist das schlicht Bevormundung und folgt einem undemokratischen Kalkül? Was bedeuten diese Vorgänge für unsere Demokratie? Star-Autor Michael Köhlmeier bezieht beim „Pragmaticus“ klar Stellung gegen jegliche Art von kultureller Monokultur: „Das ist ein Eingriff in unsere Geschichte! Und was mich am meisten stört: Wer von vornherein glaubt, Recht zu haben, nimmt sich jede Verpflichtung, seine Fakten zu überprüfen!“ Sprachwissenschaftlerin Maria Pober lehrt an der Uni Wien das Seminar „Das sagt man nicht“.
    Sie sagt: „Jede Gruppe hat ein Anrecht, mit einem wertneutralen Begriff angesprochen zu werden. Wir müssen mehr Sensibilität in unserer Sprache entwickeln!“ Wie schwierig es ist, die Meinungsfreiheit vor allem im Internet zu garantieren und gleichzeitig das Strafrecht zu wahren, erklärt Rechtswissenschaftler Christoph Bezemek, Dekan der juridischen Fakultät an der Karl-Franzens-Universität Graz. Und der Philosoph Norbert Bolz kritisiert tiefgreifende Veränderungen, die Cancel Culture und Sprachgebote vor allem bei unseren Medien auslösen, und beschwört schwerwiegende Folgen für unsere Demokratie. (Text: ServusTV)
    Deutsche TV-PremiereSo 04.12.2022ServusTV DeutschlandOriginal-TV-PremiereSo 04.12.2022ServusTV
  • Folge 15 (60 Min.)
    Pandemie, Krieg, Teuerung und Klimawandel – die Welt um uns herum gerät zunehmend aus den Fugen. Nur allzu oft werden vermeintliche Lösungen auf dem Rücken der Jungen gefunden. Das hinterlässt tiefe Spuren in ihrer Psyche. Oft werden sie von Älteren als verzärtelte Schneeflocken abgetan, die ohne Triggerwarnung kaum noch die Realität ertragen. Doch wenn wir in der Welt von morgen noch etwas zu sagen haben wollen, müssen wir beginnen, den Jungen zuzuhören. Wie tickt die Jugend von heute? Welche Werte sind ihnen wichtig? Und was bedeutet das etwa für den Generationenvertrag, der den Alten das Auskommen sichern soll? – Jugendkulturforscher Bernhard Heinzlmaier folgert in seiner exklusiven „Pragmaticus“-Studie zur Generation Z: „Vor allem junge Frauen und das obere Gesellschaftsdrittel blicken optimistisch in die Zukunft.
    Die anderen suchen ihren individuellen Weg für ein halbwegs komfortables Leben.“ Generationenforscher Klaus Hurrelmann von der Hertie-Universität Berlin glaubt: „Diese Generation ist aktiv wie kaum eine zuvor. Sie wird unser politisches Leben auf den Kopf stellen.“ Und der Bevölkerungsökonom Bernhard Binder-Hammer von der Österreichischen Akademie der Wissenschaften kritisiert den bestehenden Generationenvertrag: „Es kommen immer weniger Kinder zur Welt, gleichzeitig leben Pensionisten immer länger. Das geht sich nicht aus. Um Wohlstand für alle zu sichern, müssen Ältere länger arbeiten.“ (Text: ServusTV)
    Deutsche TV-PremiereSo 05.02.2023ServusTV DeutschlandOriginal-TV-PremiereSo 05.02.2023ServusTV

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