• Folge 10 (30 Min.)
    An ihrem 50. Geburtstag steht Katja die Tür zu einem neuen Leben offen. Ihr Sohn Aron wird ausziehen. Die vergangenen zwanzig Jahre hat sich Katja fast ausschließlich um ihren schwerbehinderten Sohn gekümmert, neben ihrem Beruf als Psychologin, Coachin und alleinerziehende Mutter. Aron hat auch eine Schwester, Helena. Nun hat Katja für Aron einen Platz in einer Wohngemeinschaft für autistische Menschen bekommen – ihr persönlicher „Sechser im Lotto“, denn es gibt nur wenige Plätze in Deutschland. Für Katja fühlt es sich an, als würde sie ein dreijähriges Kind weggeben. Aron hat fast all die Jahre immer in ihrem Bett geschlafen, weil ihn das beruhigt hat. Katjas Tochter wird ebenfalls ausziehen. Beide räumen Arons Zimmer aus. Katja spürt, dass sie nicht mehr weiß, welche Bedürfnisse sie selbst hat. Was wird sie mit der neuen Freiheit anfangen? Wie kommt sie damit zurecht, dass beide Kinder fast zeitgleich ausziehen? Wie gestaltet sie ihr Leben unter diesen neuen Vorzeichen? (Text: ARD)
    Deutsche TV-PremiereSo 07.07.2024Das Erste
  • Folge 11 (30 Min.)
    Ein Obdachloser wird Schiedsrichter – die erstaunliche Geschichte von Angelo Diliberto. Der 52-Jährige lebt im Saarland und ist ehrenamtlicher Schiedsrichter des DFB. Vor ein paar Jahren sah sein Leben noch ganz anders aus. Angelo war spielsüchtig, verlor seine Arbeit und seine Wohnung. Zwei Jahre lang war er obdachlos. Doch er hat es geschafft, wieder Boden unter die Füße zu bekommen – und dieser Boden ist der Rasen auf dem Fußballplatz. Ein Betreuer einer christlichen Obdachlosenunterkunft wurde sein Freund, der Gastvater, bei dem er wohnt, gab ihm den Tipp, es mal als Schiedsrichter zu versuchen. Angelo hat seine Berufung gefunden – Fußball mochte und spielte er schon länger, aber jetzt ist er Referee.
    Er pfeift mittlerweile bei regulären Liga-Spielen im Saarland aber auch beim „Homeless Worldcup“, einem Obdachlosen-Turnier. In dieser Funktion war er sogar in Kalifornien im Einsatz. Jetzt freut er sich auf einen Einsatz bei einem Homeless-Turnier in Hamburg im Rahmen der Fußball-EM. Über allem steht für ihn aber, anderen zu helfen, die in einer ähnlichen Lage sind oder auch hineingeraten könnten. Und dann ist da noch immer eine große Lücke in seinem Leben: der Beruf. Der ehemalige Fabrikarbeiter will endlich wieder arbeiten, am liebsten mit Menschen. Schafft er auch das? (Text: ARD)
    Deutsche TV-PremiereDi 16.07.2024Das Erste
  • Folge 12 (30 Min.)
    Schon als kleiner Junge ist Hannes Ibbeken fast jeden Tag am Sägewerk in Berne (Niedersachsen) vorbeigekommen und hat dem Inhaber Claus Meyer bei der Arbeit zugesehen. Holz fasziniert den heute 33-jährigen Hannes, seit er denken kann. Nach Abitur, Ausbildung zum Werbekaufmann und Wirtschaftsstudium landet er in einer renommierten Bremer Werbeagentur, organisiert Kampagnen für große Industrie- und Handelsbetriebe, sein Unternehmen räumt Preise ab. Aber die Liebe zum Holz lässt den gebürtigen Berner nicht los. Und so entscheidet er sich mit Anfang 30, die fast 100 Jahre alte Sägerei von Claus Meyer (70) zu übernehmen, obwohl er keine Ausbildung als Tischler hat.
    Hannes nimmt einen Kredit auf, stellt drei Mitarbeitende ein und versucht, das uralte und ziemlich marode Reetdachhaus zu einer modernen Werkstatt umzugestalten. Er will Möbel bauen, und zwar echte Unikate, auch Tiny Houses schweben ihm vor. Claus Meyer freut sich zwar, dass sein Lebenswerk erhalten bleibt, aber über so manche Idee seines Nachfolgers kann er nur den Kopf schütteln. Vor allem die Maschinen, die schon Claus Meyers Großvater gute Dienste geleistet haben, sind ihm heilig.
    Aber Hannes muss auch Geld verdienen und sich gegen die günstigen Möbelhäuser und Großsägereien durchsetzen. Die produzieren Bretter im Sekundentakt, seine Horizontal-Gattersäge aus den 1960er-Jahren frisst sich nur sehr langsam durchs Holz. Hannes verarbeitet nur heimische Hölzer aus einem Forst in der Nähe und setzt auf sogenanntes Mondholz, das nach Vollmond geschlagen wird und als besonders stabil gilt. Das hat seinen Preis. Aber Hannes ist überzeugt: Es gibt genug Kundinnen und Kunden, die seine Qualität zu schätzen wissen. Kann Hannes große Aufträge an Land ziehen, die ihm einen guten Start in seine Selbstständigkeit ermöglichen? Oder hat er sich übernommen? Feierabend hat er eigentlich nie.
    Die Arbeit am Schreibtisch hat der studierte BWLer jedenfalls unterschätzt, Angebote und Rechnungen schreiben, das erledigt er oft nachts und am Wochenende. Dabei wünscht sich seine Freundin eigentlich mehr Zeit für Zweisamkeit, schließlich ist sie extra für Hannes aus der Schweiz in die Wesermarsch gezogen, vermisst die Berge und ihre Familie. Für seinen Lebenstraum von einer eigenen Holzmanufaktur muss Hannes Ibbeken einen hohen Preis zahlen. (Text: ARD)
    Deutsche TV-PremiereMi 17.07.2024Das Erste

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