• Folge 275 (45 Min.)
    Fischer beim Fische sortieren. – Bild: ORF /​ Philip Aschauer
    Fischer beim Fische sortieren.
    Schlösser, Stifte, Teiche und Äcker prägen heute das Bild der niederösterreichischen Kulturlandschaft. Dieses Vermächtnis haben vergangene Epochen hinterlassen, als hier auf großen Latifundien gewirtschaftet wurde, die die adeligen und kirchlichen Besitzungen versorgten. Maßgeblich für die Kultivierung des Waldviertels waren der habsburgische Adel mit Schlössern und Landsitzen sowie die Kirche mit klerikalen Einrichtungen wie Stift Zwettl oder Stift Geras. Nur durch eine ausgeklügelte Erntetechnik war es möglich, die Herrschaften und ihre Untertanen zu ernähren. Erbe Österreich zeigt in dieser Neuproduktion die Lebensart des Landadels und der Stiftsherren in Niederösterreich und erklärt anhand der Waldviertler Teichwirtschaft, welche technischen und menschlichen Voraussetzungen für das Funktionieren dieses Ensembles notwendig gewesen sind.
    Teich-Experte Andreas Habsburg hat sich in Gmünd jahrzehntelang praktisch und theoretisch mit dem Teichbau befasst und erklärt die Bedeutung dieser Kulturtechnik, die bis heute gepflegt wird. Ebenso sprechen zwei Äbte, die noch heute zu den Großproduzenten des Waldviertler Karpfens zählen, Johannes Maria Szypulski aus dem Zisterzienserstift Zwettl und der Geraser Prämonstratenser Conrad Müller. (Text: ORF)
    Deutsche TV-PremiereSa 06.07.20243satOriginal-TV-PremiereDi 22.02.2022ORF III
  • Folge 278
    Josef Schöffel Denkmal.
    Den Wienerwald, das beliebte Naherholungsgebiet der Wienerinnen und Wiener, sollte es eigentlich nicht mehr geben. Ende des 19. Jahrhunderts kursierten konkrete Pläne, ihn zu roden und mit dem Verkauf des Holzes die habsburgischen Finanzen zu sanieren. Entsprechende Verträge waren bereits unterschrieben. Am Ende war es dem Einsatz eines einzigen, des Journalisten Josef Schöffel, zu verdanken, dass der Wald bestehen blieb. Schöffel machte die Pläne publik und gab damit den Anstoß zu einer Vorform der Graswurzelbewegung. Lange, bevor den Menschen der eigenständige Wert einer intakten Natur bewusst geworden war, forderte diese Widerstandsgruppe einen prototypischen Umweltschutz ein. Ihr Campaigning wurde durch eine selbstbewusste Presse möglich, die damals so mutig war, auch offen gegen die Interessen des Herrscherhauses anzuschreiben. (Text: ORF)
    Original-TV-PremiereDi 29.03.2022ORF III
  • Folge 279
    Wien galt einst als Welthauptstadt der Prostitution. Gegenden wie der Spittelberg waren lange verruchte Gegenden, die man nur aus einem Grund freiwillig aufsuchte. Maria Theresia ging streng gegen Prostituierte vor, vielleicht auch deshalb, weil ihr Mann Franz Stephan sie eifrig mit selbigen betrog. Joseph II. suchte oft die halbseidene Gesellschaft, um seine eheliche Tristesse zu vertreiben, oder, wie er vielleicht selbst gesagt hätte, dem einfachen Volk näher zu sein. Noch Bundeskanzler Josef Klaus musste sich in den sechziger Jahren am Graben von käuflichen Damen ansprechen lassen. Patrice Fuchs erzählt in diesem Film die Geschichte der käuflichen Liebe in der Kaiserstadt. (Text: ORF)
    Original-TV-PremiereDi 05.04.2022ORF III
  • Folge 280
    Der Film verfolgt den Weg des Wiener Trink- und Nutzwassers von den Gipfeln des Hochschwab und Schneeberg über die berühmten Hochquellwasserleitungen in die Stadt, zeigt, wie sich der Strom hunderttausendfach verästelt im Labyrinth der Leitungen und Kanäle, wie das kühle Nass aus den Bergen eine Stadt am Leben erhält, besucht es beim „Kuraufenthalt“ in einer der größten Kläranlagen Europas und begleitet es zum Ausgang, wo es fast so sauber wie am Eingang klar und dunkel in den Donaukanal fließt. (Text: ORF)
    Original-TV-PremiereDi 29.03.2022ORF III
  • Folge 281
    Oft sieht man die Pforte dieses Hauses im Fernsehen, ohne seine Geschichte zu kennen: Der heutige Sitz des Innenministeriums ist das Palais Modena, ein barockes Juwel der Wiener Innenstadt mit einem langen und bewegten Vorleben. Karl Renner und wesentliche Minister seiner Regierung hatten hier nach der Gründung der Republik residiert, so wie schon am Ende der Monarchie hier das Büro des Ministerpräsidenten seinen Sitz gehabt hatte. Auch die oberste Polizei- und Zensur-Hofstelle war hier bereits Mitte des 19. Jahrhunderts angesiedelt worden, sodass es einer inneren Logik folgte, dass auch im 20. Jahrhundert hier die polizeilichen Agenden zusammenliefen.
    Die Geschichte dieses Baues reicht bis in die frühe Neuzeit zurück. Zunächst firmierte es unter Palais Dietrichstein, ehe es die Erbin des Herzogs von Modena, die Napoleon vertrieben hatte, kaufte und umbauen ließ. Gestalterin Gigga Neunteufel erzählt in dieser Neuproduktion den historischen Werdegang dieses Gebäudes und der Menschen, die darin gewirkt haben. (Text: ORF)
    Original-TV-PremiereDi 05.04.2022ORF III
  • Folge 283
    Immer wieder zieht es gerade das blaue Blut zum Motoröl – ein standesgemäßer Fuhrpark gehört einfach dazu zum richtigen Adeligen. So ist beispielsweise Karl Habsburgs Sohn Zvonimir ein begeisterter Rennfahrer, hat unter anderem in Le Mans, der Deutschen Tourenwagenmeisterschaft sowie der Formel 3 erfolgreich Gas gegeben. Nicht minder schnell ist Prinz Leopold von Bayern, ein Verwandter der Kaiserin Sisi und mehrfacher Mille-Miglia-Teilnehmer, unterwegs. Der Bleifuss-Aficionado, der einst mit seinen Freunden und Kollegen Hans-Joachim Stuck und Dieter Quester das berühmt-berüchtigte „Trio Infernale“ bildete, rollt bis heute an den Start.
    Er besitzt mehrere PS-Boliden, die er mit Liebe hegt und pflegt – wie auch der Oldtimer-Sammler Franziskus Amazonas Kriegs-Au. Für die teilweise teuren Aufwendungen zum Erhalt der edlen Karossen ist ein solides Familienvermögen nicht störend. Gestalter Gebhard Hölzl zeigt in dieser ORF III Erbe Österreich Neuproduktion, was die Beziehung von Adeligen zu ihren fahrbaren Untersätzen ausmacht. (Text: ORF)
    Original-TV-PremiereDi 19.04.2022ORF III
  • Folge 284
    Standesgemäß zu reisen ist seit jeher eine Disziplin der heimischen Aristokratie. Die Nachkommen von heute halten gerne an dieser Tradition fest. Familiäre Kontakte in andere Länder sowie die erforderlichen Reisebudgets lassen adeliges Reisen meistens ein wenig anders aussehen als das herkömmlicher (Pauschal-)Touristen. In dieser letzten Folge der neuen Staffel über österreichisches Adelsleben in Erbe Österreich begleitet Gestalter Gebhard Hölzl Vertreter des Adelsstandes auf ihren Reisen. So kann etwa Georg Clam, adeliger Reisefan und -veranstalter, viel über seine Klientel und seine persönlichen weltweiten Trips erzählen. Ausgesuchtes Material aus den Privatarchiven einiger namhafter Familien zeigt auch, wie sich das Reisen der Noblesse im Lauf der Jahrzehnte verändert hat. (Text: ORF)
    Original-TV-PremiereDi 26.04.2022ORF III
  • Folge 285
    Wien um die Jahrhundertwende – eine aufregende Zeit, sowohl für die Menschen damals als auch für die Kunst. Jeder kennt aus dieser Epoche die Sezession und das Künstlerhaus, wenige jedoch die Künstlervereinigung Hagenbund. Diese Neuproduktion von Christian Papke erzählt die Historie des Hagenbundes von seiner Entstehung bis zur Auflösung. Der Film zeigt die wichtigsten Werke von Hagenbund-Künstlern, die in Wien etwa im Rathauskeller die Wände zieren, und erklärt die Karriere dieser Künstlerplattform, die damals als fortschrittlichste Institution der Moderne galt. (Text: ORF)
    Original-TV-PremiereDi 26.04.2022ORF III
  • Folge 286
    Finanzielle Sorgen brauchte ein Mitglied der Habsburger Familie nicht zu haben, und sein beruflicher Lebensweg war in der Regel vorgezeichnet. Dennoch erlernten die meisten Habsburger einen normalen Beruf, mehr als Ausdruck der Demut und des Kontakts mit der Welt der Untergebenen denn als ernst gemeinte Perspektive. Meistens überschnitt sich das Erlernte mit einer persönlichen Leidenschaft oder einem Talent. Entsprechend lebten manche dieser Herrscher ihre erlernten Berufe neben dem Regierungsamt später auch aus. Bekannt sind etwa die Kompositionen Leopolds I., der ja lange auf eine priesterliche und damit auch musikalische Laufbahn hin erzogen worden war und dann unversehens für den verstorbenen älteren Bruder auf den Thron rückte.
    Franz Stephan, der Mann Maria Theresias, hatte als Gatte der Regentin freie Hand bei allem, was ihm beliebte, und stürzte sich ganz in seine Rolle als oberster Geschäftsmann der Monarchie. Franz I. hatte eine grüne Hand und ließ etwa den Volksgarten anlegen oder verwirklichte sich im Landsitz Laxenburg. Die Erbe Österreich Neuproduktion nähert sich der Dynastie aus diesem unbekannten Winkel. (Text: ORF)
    Original-TV-PremiereDi 03.05.2022ORF III
  • Folge 287
    Es ist einer der größten Landschaftsgärten Österreichs, ein perfekter Ort, um im Frühling romantische Plätze zu erkunden. Bereits Maria Theresia hielt sich in den Gärten zur Erholung auf und verspielte im Pavillon beim Kartenspiel ein kleines Vermögen. Kaiser Franz I., Gärtner aus Passion, machte Laxenburg zu einem seiner Lebensmittelpunkte und prägte die weitläufige Anlage durch die nach ihm benannte Franzensburg. Kaiser Franz Josef verbrachte mit seiner Sisi hier sogar die Flitterwochen. Karl Hohenlohe spaziert in dieser Folge durch die Geschichte und Schlösser der Anlage, die bis heute ein imperiales Flair verströmt. (Text: ORF)
    Original-TV-PremiereDi 03.05.2022ORF III
  • Folge 288
    Kindheit im Kaiserhaus war oft ein streng reglementiertes und menschlich unterkühltes Dasein. Der Kontakt mit den herrscherlichen Eltern war auf wenige Minuten am Tag beschränkt. Die eigentliche Erziehung lag bei Zofen, den sogenannten „Ajas“. Sie kümmerten sich bis zum sechsten Lebensjahr um den imperialen Nachwuchs und waren vielen Kinder ein echter Mutterersatz. Genau, damit keine zu große Bindung entstand, wurde ab dem sechsten Lebensjahr der Kontakt zwischen Kind und Aja strikt gekappt. Dann trat für die Söhne ein neuer Erzieher, ein „Ajo“, die weitere Ausbildung an. Tagebuchaufzeichnungen, Briefe und Memoiren machen es möglich, in ein bislang unbekanntes Stück Geschichte und in die private Welt der Habsburger einzutauchen. Die Neuproduktion für Erbe Österreich porträtiert mehrere Zofen, die die jungen Herrscherpersönlichkeiten geprägt haben, und stellt auch die Frage ihres Einflusses auf die späteren Persönlichkeiten und auf deren Zugang zum Regieren. (Text: ORF)
    Original-TV-PremiereDi 10.05.2022ORF III
  • Folge 289
    Der letzte Krieg der Habsburger war zugleich der erste, der neuen Regeln gehorchte. Man musste nicht nur an der Front gewinnen, sondern auch zu Hause. Der Beeinflussung der Heimatfront kam im Ersten Weltkrieg erstmals übergeordnete Bedeutung zu. Entsprechend warf die Armee hier alles in die Schlacht, was die alten und die neuen Medien zu bieten hatten, also die Zeitung und der Film. Mit der Wahrheit nahm man es eher nicht so wichtig. Und man musste sich auch gegen Spione wappnen. Denn viele Strategien gingen nur auf, solange man mit verdeckten Karten spielte. Wusste der Gegner, was ihn erwartete, lösten sich die Pläne in Luft auf. Entsprechend hart ging man mit Verrätern wie Oberst Redl ins Gericht. (Text: ORF)
    Original-TV-PremiereDi 10.05.2022ORF III
  • Folge 290
    Mit Schönbrunn war Kaiser Franz Joseph über sein ganzes Leben aufs engste verbunden: Er wurde er geboren, hier wuchs er auf, hier lernte er im Zulaufbecken für den Neptunbrunnen schwimmen, hier spielte er in der sogenannten Meidlinger Senke, hier hielt er Hof, hier starb er. Anhand einzigartiger Exponate führt Karl Hohenlohe durch die Räume, die einen Gutteil von Franz Josephs Lebenswelt ausgemacht haben, und wirft im Gespräch mit Georg Markus auch einen Blick auf die amouröse Seite des Monarchen. Weitere Schauplätze dieses Films sind die Wagenburg, das Hofmobiliendepot und Schloss Niederweiden. (Text: ORF)
    Original-TV-PremiereDi 17.05.2022ORF III
  • Folge 291
    Von Hochosterwitz bis Landskron, von Griffen bis Porcia – Kärnten ist reich an Adelssitzen, die zum Teil bis heute von den Eigentümerfamilien bewohnt werden. Allein in Friesach, der ältesten Stadt Kärntens, gibt es zwei erhaltene Burgen auf umliegenden Hügeln und den Fürstenhof in der Stadt. Gernot Stadler besucht die schönsten Burgen und Schlösser in Kärnten, erzählt aus ihrer Geschichte und lässt ihre heutigen Besitzer und Bewohner zu Wort kommen. (Text: ORF)
    Original-TV-PremiereDi 24.05.2022ORF III
  • Folge 292
    Dokumente, die die Welt bewegen – sehr viele davon liegen im Österreichischen Staatsarchiv. Denn fast alles, was über die Jahrhunderte in Europa geschrieben wurde, landete in der Reichshauptstadt Wien. Einige der wichtigsten dort lagernden Schätze zeigt ORFIII gemeinsam mit Arte und der DOR-Film in dieser zwölfteiligen Serie. Kaiser Franz Joseph I. wird nach wie vor von einem Großteil der österreichischen Bevölkerung als gutmütiger und großzügiger Kaiser wahrgenommen, nicht zuletzt durch die verklärte Spielfilmtrilogie mit Karlheinz Böhm und Romy Schneider als Kaiserpaar.
    In dieser Folge der Reihe über das Staatsarchiv versuchen der Generaldirektor des Österreichischen Staatsarchivs Wolfgang Maderthaner und André Heller diesem Mythos auf den Grund zu gehen und hinter die Fassade des letzten Kaisers von Österreichs zu blicken. Eine Coproduktion von ORFIII mit Arte und der DOR-Film. Hanfzigaretten gegen Asthma oder Kokainzäpfchen gegen Schlafstörungen – die Rezeptbücher der kaiserlichen Hofapotheke enthalten so manch kurioses Rezept.
    Mit Dr. Reinhard Dörflinger, ehemals Präsident der Ärzte ohne Grenzen in Österreich, begeben wir uns im Haus-, Hof- und Staatsarchiv auf die Suche nach den großen und kleinen Leiden der Habsburger und den abenteuerlichen Heilmitteln die damals verschrieben wurden. Die Folge wirft abseits davon, aber auch einen Blick auf den medizinischen Standard Anfang des 19. Jahrhunderts und zeigt auf, dass eine gute medizinische Grundversorgung lange nicht allen Bevölkerungsschichten zugänglich war. (Text: ORF)
    Original-TV-PremiereDi 24.05.2022ORF III
  • Folge 294
    Die österreichische Geschichte ist undenkbar ohne die Donau. An ihren Ufern begann einst die Besiedlungsgeschichte, sie verband als Verkehrsweg wichtige Teile des habsburgischen Einflussbereichs. Lange Zeit strömte die Donau ungebändigt durch Wien, ihre Hauptrinne lag im heutigen Verlauf des Donaukanals. Mit riesigem technischem Aufwand – es wurde sogar ein Grabungsgerät herbeigeschafft, mit dem der Suezkanal gegraben wurde – wurde die Donau zum beherrschbaren Fluss. Die DDSG, die einst eine imposante Zentrale an der Rossauer Lände unterhielt, war im 19. Jahrhundert die führende Gesellschaft für zivile Schifffahrt weltweit. Die Erbe Österreich Neuproduktion zeigt die Rolle der Donau in der Geschichte unseres Landes und punktet mit tollen Schönbildern und mit beeindruckenden historischen Aufnahmen. (Text: ORF)
    Original-TV-PremiereDi 31.05.2022ORF III
  • Folge 296
    Als in der Wiener Innenstadt immer mehr Zinshäuser die grünen und freien Flächen verdrängten, zog es die wohlhabendere Bevölkerung in die Randbezirke. Dort entstand das sogenannte Cottage, das ein gleichnamiger Verein auch nach englischem Vorbild verwirklichte. Der 1872 gegründete Cottage-Verein hatte prominente Obmänner beziehungsweise Funktionäre wie den Ringstraßenarchitekten Heinrich Ferstel oder den Kunsthistoriker Rudolf Eitelberger. Zum heurigen 150-jährigen Bestehen dieses Vereins zeigt Erbe Österreich den damals etablierten Lebensstil und erzählt die Geschichte dieses neu entstandenen Lebensraums, der seinen Charme bis heute erhalten hat. (Text: ORF)
    Original-TV-PremiereDi 07.06.2022ORF III
  • Folge 298
    Triest.
    Habsburgs südliche Reiserouten – in wunderbar sommerlichen Stimmungsbildern eingefangen in dieser zweiteiligen ORFIII Erbe Österreich Neuproduktion. Grado, Miramar, Triest, Parma, Florenz und Modena – hier hielt sich das Who is Who der ausgehenden Monarchie auf: Prinzen und Prinzessinnen, Erzherzöge und Erzherzoginnen, Grafen und Gräfinnen, aber auch Großindustrielle, Künstler. Sie alle zog es in den Süden – manche von ihnen kamen, um sich zu erholen und die Meerluft zu genießen, andere kamen um zu bleiben. Schlösser wurden gebaut, Besitzungen erworben, Palazzi renoviert und an die Vorstellungen der noblen Gesellschaft angepasst. Im späten 19. Jahrhundert entstanden dann die ersten Kuranstalten, Hotels, Seebäder, Promenaden und Villen. (Text: ORF)
    Original-TV-PremiereDi 21.06.2022ORF III
  • Folge 299
    Florenz mit Arno.
    Ein enormer Reichtum an prächtigen Stadtpalästen, Gärten und Kunstwerken hat Florenz den Namen „die Schöne am Arno“ gegeben. Als größter künstlerischer Förderer der italienischen Stadt gilt das Adelsgeschlecht der Medici. Die Habsburger machten die Toskana mit seiner Hauptstadt Florenz im 18. Jahrhundert dann zu einer der modernsten Staaten der Welt. Heute führen Nachfahren ihr Erbe fort. Begründet wurde die toskanische Linie des Hauses Habsburg-Lothringen durch Franz Stephan von Lothringen und seiner Frau Maria Theresia. An ihren Einzug in Florenz erinnert noch heute ein mächtiger Triumphbogen.
    Franz Stephan ließ das Großherzogtum durch Statthalter verwalten, die mit ihm aus Lothringen in die Toskana kamen. Auch die Vorfahren von Alessandro Francois ließen sich aus Loyalität zum Kaiserhaus 1740 in der Toskana nieder. Seit dem späten 19. Jahrhundert widmet sich die Familie dem Weinbau in der Region Chianti rund um das Schloss Castello di Querceto. Alessandro Francois zeigt seine Weingärten und berichtet von der Zeit, als seine Vorfahren treue Diener der Großherzöge waren. (Text: ORF)
    Original-TV-PremiereDi 21.06.2022ORF III
  • Folge 300
    Die Toskana ist wohl die Sehnsuchtslandschaft für Menschen aus aller Welt und auch die Region um Siena, Montalcino und das Val d’Orca ist ein Erlebnis für alle Sinne. Begleitet von einem schnaufenden Geräusch steigen in der Toskana wieder Rauchschwaden gegen den Himmel. Mit restaurierten Waggons aus den 1920er-Jahren und einer reaktivierten hundert Jahre alten Dampflok geht es mit dem Treno Natura durch die schönsten Landschaften der südlichen Toskana. Wenn die historische Dampflokomotive durch die Landschaft schnaubt, fühlen sich nicht nur Eisenbahn-Nostalgiker in eine längst vergangene Zeit zurückversetzt. Die Bahnfahrt durch das Val d’Orca ist ein Erlebnis für alle Sinne. Wie gemalt, beinahe unwirklich breiten sich die grünen Hügel vor den Reisenden aus. Mit einer Bahnfahrt über diesen Flecken Erde, der im Zusammenspiel von Natur und Menschenhand zur Ikone erhoben wurde, erhält diese Landschaft eine weitere, eine neue Perspektive. (Text: ORF)
    Original-TV-PremiereDi 21.06.2022ORF III
  • Folge 301
    Opatija Sonnenuntergang
    Weiter geht es in Teil zwei dieser Erbe Österreich Neuproduktion auf den historischen Reiserouten der österreichischen Noblesse. Diesmal geht es nach Istrien, entlang der kroatischen Küste nach Pula, Opatija, Mali Losinj, und Rijeka. Auch im Landesinneren befinden sich Schlösser, die von den noblen Herrschaften der Dynastie bewohnt worden sind. Neben imposanten landschaftlichen Bildern und historischen Ansichten werden Historikerinnen und Historiker über die Bedeutung des „Südens“ für die ausgehende Habsburgerzeit sprechen, in der der Tourismus erfunden worden ist. Eine sommerliche Tour mit k.u.k. Charme. (Text: ORF)
    Original-TV-PremiereDi 28.06.2022ORF III
  • Folge 302
    Viele Jahrhunderte war Lucca Mittelpunkt der Seidenproduktion im gesamten Abendland. Die bezaubernden Stadtpalais, weiten Plätze und sakralen Bauten zeugen von der einstigen Macht Luccas. Hier gibt es eine Vielzahl von historischen Villen, meist umrahmt von prachtvollen Gartenlandschaften. Die vornehmen Anwesen bezaubern mit zeitloser Eleganz und erlauben ein Eintauchen in die Historie der Gegend mit all ihren kulturellen Errungenschaften. Die Anwesen sind ein guter Ausgangspunkt für die Entdeckung von Landschaftsbildern, Plätzen und Gebäuden mit ihren Menschen, die diese Region zu einem Gesamtkunstwerk erheben.
    Der Film zeigt unter anderem die Villen Torrigianai, Reale, Mansi oder Oliva ausgesucht. Inmitten üppiger und weitläufiger Gartenanlagen zeugen sie heute noch vom Reichtum und gesellschaftlichen Rang ihrer Erbauer. Besonderes Augenmerk gilt den sogenannten „giardini segreti“, den geheimen Gärten, die mit ihren Wasserspielen und Grotten die Krönung barocker Gartenkultur darstellen. (Text: ORF)
    Original-TV-PremiereDi 28.06.2022ORF III
  • Folge 303
    Schönbrunn gilt als Inbegriff klassizistischer Pracht – und doch scheint man sich nie zu fragen, wie dieses Schloss funktioniert hat. Denn um die Räume warm zu halten, das Essen rechtzeitig zu servieren, die Pferde und Kutschen zu warten, den Garten zu pflegen, bedurfte es zu Maria Theresias Zeiten und auch noch bis zum Ende der Monarchie einer Heerschar von Bediensteten. Schon der Regelbetrieb war mit den damaligen technischen Mitteln personalaufwändig. Erst recht mussten sich alle in die Riemen legen, wenn Gäste da waren oder Feste mit Feuerwerken gefeiert oder Jagden abgehalten wurden.
    Erbe Österreich geht in dieser Neuproduktion erstmals medial der Sozialstruktur hinter Schönbrunn auf den Grund und lenkt das Licht auf die vielen Namenlosen, die hier ihr tägliches Werk zur höheren Ehre der Monarchinnen und Monarchen verrichtet haben. Der Reichtum dieses Ortes scheint demnach nicht zuletzt auf der Billigkeit der damaligen menschlichen Arbeitskraft zu beruhen. Buch: Andreas und Carola Augustin (Text: ORF)
    Original-TV-PremiereDi 06.09.2022ORF III
  • Folge 304
    Prof. Gerald Kohl, Institut für Rechts- und Verfassungsgeschichte.
    Heutzutage ist es selbstverständlich, dass sich auch gekrönte Häupter dem Recht ihres Landes unterwerfen. Doch noch bis ins tiefe 19. Jahrhundert hinein stellte sich das Haus Habsburg über das Gesetz. Trotz der vielen Verfehlungen der Herrscherfamilie stand kein einziger Habsburger je vor Gericht. Stefan Wolner stellt in dieser ORFIII Erbe Österreich Neuproduktion exemplarisch einige Straftaten der Habsburger vergleichbaren Verfehlungen niedriger gestellter Menschen gegenüber und zeigt so die damalige Doppelmoral. Auf Homosexualität etwa standen damals bis zu fünf Jahre Kerker. Erzherzog Ludwig Viktor, der mehr oder minder offen seine Homosexualität auslebte, wurde nach einem Skandal, den er verursachte, nur mit dem Umzug von Wien ins ferne Salzburg abgestraft.
    Ähnlich doppelbödig stand die Monarchie zur Prostitution: Zu Maria Theresias Zeiten wurde käufliche Liebe mit schweren Geldstrafen oder mit dem Anprangern und Auspeitschen bestraft. Von Maria Theresias Ehemann Franz Stephan bis zu Kronprinz Rudolf waren die Habsburger aber bekanntermaßen gute Kunden im horizontalen Gewerbe. Franz Stephan machte als geschickter Finanzjongleur während des österreichischen Erbfolgekriegs Geschäfte mit der preußischen Armee, also mit dem Feind. Jemand, der nicht den Namen Habsburg getragen hätte, wäre dafür als Hochverräter angeklagt worden, wie es etwa in dem zeitgenössischen Jakobinerprozess passierte. (Text: ORF)
    Original-TV-PremiereDi 13.09.2022ORF III
  • Folge 305
    Mit seiner hochaufragenden und einprägsamen Fassade ist das Wiener Rathaus an der an Sehenswürdigkeit nicht gerade armen Ringstraße ein echter Blickfang. Für seinen Platz gegenüber dem heutigen Burgtheater hatte der damalige Bürgermeister Cajetan Felder intensiv mit Kaiser Franz Joseph I. verhandeln müssen. Der ursprünglich geplante Standort nahe dem Stadtpark war dem Bürgermeister nicht prominent genug gewesen. Mit 1.575 Räumen auf rund 20.000 m² wurde das neue Rathaus 1883 nach den Plänen Friedrich von Schmidts fertig gestellt. Ein Rundgang mit Karl Hohenlohe durch das altehrwürdige Gebäude, an dessen Spitze bis heute der Rathausmann über die Stadt wacht. (Text: ORF)
    Original-TV-PremiereDi 13.09.2022ORF III
    Österreichische Erstausstrahlung ursprünglich angekündigt für den 13.09.2022
  • Folge 306
    Wein Bierschank, Ottakring.
    Die großen „Etablissementer“, die Heurigen und Beisln der westlichen Vorstadt waren das pochende Herz der Hauptstadt. Man fuhr mit der Pferdetramway hinaus – wenn man das Geld dazu hatte. Sonst musste man laufen. Durch die Linienwälle, die im Zickzackkurs die Stadt umschlossen. In den Gassen an den Weinbergen spielten die Gebrüder Schrammel als Kinder. Ihr Vater schickte die begabten Burschen aufs Konservatorium, was für einen armen Handwerker sehr ungewöhnlich war. Ganze Straßenzüge im Westen wurden von Werkstätten beherrscht. Von Perlmutt bis Seide wurde hier alles verarbeitet. Mitte des 19. Jahrhunderts etablierten sich erste Fabriken in den Vorstädten und Vororten.
    Unter anderen wurden Puppen und Spielzeug hergestellt. Der erste Westbahnhof entstand mit Eingang zur Mariahilfer Straße, nicht zum Gürtel. Denn die Mariahilfer Straße war damals die zentrale Ader, der Gürtel eher eine Art Park. Am Cobenzl breiteten sich indes die unvergleichlichen Gärten der Rothschilds aus. Eine weltbekannte Orchideenzucht gedieh hier und wurde von englischen Gärtnern betreut. Diese brachten nicht nur Gartenkenntnisse mit nach Wien, sondern auch einen Sport: Fußball. Ihr Sportgeist wird der Stadt erhalten bleiben, nämlich als Gründung des Fußball-Clubs Vienna. (Text: ORF)
    Original-TV-PremiereDi 20.09.2022ORF III
  • Folge 308
    Meidlinger Kaserne.
    Untermeidling war ein armes Viertel: Gerber, Fischer, Textilarbeiterinnen wohnten hier in nassen Häusern. Der Wienfluss prägte die Gegend, vor und nach der Regulierung. Bei der Regulierung stand aber weniger der Hochwasserschutz als vielmehr das Niedrigwasser im Vordergrund. Der abgeleitete Unrat wurde dann nicht mehr fortgespült und die zahlreichen Mühlen an der Wien standen still. Während in den Arbeitergrätzln Schmutz und der Hunger verbreitet waren, entstanden näher zu Schönbrunn die ersten Villengegenden. Zeitgleich reihten sich in Simmering Miniaturhäuschen mit schief lehnenden Dächern aneinander.
    Die Straßen waren ungepflastert und eines der wenigen Zeichen von Urbanität bot der übergroß angelegte Zentralfriedhof. Bald wurden in den Vororten, und besonders in Favoriten, große Fabriken gebaut und neben ihnen Mietskasernen. Sie standen wie einsame Riesen auf dem unerschlossenen Gelände. Der Viktor Adler Markt durfte abends länger offenhalten als andere Märkte, damit die Arbeiter auf dem Weg aus der Fabrik nach Hause noch etwas zu essen kaufen konnten. (Text: ORF)
    Original-TV-PremiereDi 27.09.2022ORF III
  • Folge 310
    Donau Regulierungsplan.
    Teil drei dieser Zeitreise ins alte Wien mit vielen bisher ungesehenen alten Aufnahmen führt von Kagran bis Strebersdorf. Die Frühindustrialisierung verändert die Gesellschaft: Einerseits ziehen immer mehr Menschen vom Land in die Vorstädte weil sie dort Arbeit bekommen. Dadurch wird dort Wohnraum langsam knapp. Andererseits wird der Handwerksberuf immer weniger einträglich, weil die Massenfabrikation ihre Arbeit ersetzt. Viele der städtischen Handwerker gehen daher als gelernte Arbeiter im Proletariat auf. Doch manche können die Situation für sich nutzen und vermieten ihr Häuser an die neue Arbeiterschicht und ziehen weg aus der Stadt, dorthin, wo es billig ist.
    Sie können so fast ohne Arbeit ein Einkommen finden. Der Startschuss für diese Veränderung ist die Entwicklung der Eisenbahn. Sie wird der Motor der Industrialisierung. Und in Wien setzt sich dieser Motor in Floridsdorf in Bewegung. Die Donaustadt ist stark vom Donauwasser geprägt. Hier stehen die „Kaisermühlen“: schwimmende Mühlen, die durch die Strömung angetrieben werden. Und hier entsteht um 1900 auch das Gänsehäufl. Damals heißt es „Berndl-Kolonie“ und wird von einem Energetiker und bunten Vogel betrieben: Florian Berndl predigt das Nacktbaden und heilt auch ohne Hemmung alle möglichen Erkrankungen. Eine ORFIII Erbe Österreich Neuproduktion von Patrice Fuchs. (Text: ORF)
    Original-TV-PremiereDi 04.10.2022ORF III
  • Folge 311
    Frauenrechtlerinnen.
    Manche hatten das Ende der Monarchie in etwa so vorhergesehen, wie es dann auch kam. Bemerkenswerterweise kamen zwei der schärfsten Kritiker des Systems Habsburg aus der Familie selbst, nämlich die beiden Thronfolger Kronprinz Rudolf und Erzherzog Franz Ferdinand. Rudolf ließ seinem Ärger über vieles, was falsch lief im Reich, unter einem Pseudonym in der Presse freien Lauf. Franz Ferdinand nahm sich ebenso kein Blatt vor den Mund. Beide sahen, dass zentrale Positionen wie etwa die Armee nur mehr nach dynastischen Kriterien besetzt wurden. Um die fachliche Eignung ging es immer weniger. Auch entging ihnen nicht, wie hilflos die Monarchie der Sprengkraft des Nationalismus und der sozialen Frage gegenüberstand. Ihnen war klar, dass die Herrschaft untergehen musste, wenn sie nicht einige Stellhebel umlegte. Jonathan Vaughan und Bernhard Riener untersuchen in dieser ORFIII Erbe Österreich Neuproduktion, welche Systemfehler im Herbst 1918 zum Ende der Monarchie führten. (Text: ORF)
    Original-TV-PremiereDi 18.10.2022ORF III
  • Folge 312
    Ohne „Sessel Nr. 14“ hätte so manches Wiener Kaffeehaus anders ausgesehen. Das legendäre Sitzmöbel machte die Herstellerfirma Thonet unsterblich. Mit der einzigartigen Bugholztechnik fand der Gründer Michael Thonet den Weg zu einer neuen Ästhetik des Sitzens, die er in seiner Wiener Werkstatt kostengünstig herstellen konnte. Thonet-Möbel stehen als typische Artefakte des Wiener 19. Jahrhunderts, und sind bis heute begehrte Sammlerstücke. Purzl Klingohr erzählt in dieser ORFIII Erbe Österreich Neuproduktion die Geschichte dieses eigentlich deutschen Unternehmens, das der Wiener Ringstraßenzeit und der Kaffeehauskultur nachhaltig seinen Stempel aufgedrückt hat. (Text: ORF)
    Original-TV-PremiereDi 18.10.2022ORF III
  • Folge 316
    Mit seinen Formen, Farben und Konzepten verstand sich Friedensreich Hundertwasser zeit seines Lebens als Rebell gegen alles Konventionelle. Als Aktivist trat er in der Architektur für ein menschengerechtes Bauen ein und schuf damit Werke, wie etwa das Hundertwasser-KrawinaHaus, das heute in Wien Menschen aus aller Welt anzieht. Anlässlich des 20.Todestages (19.Februar) besichtigt Karl Hohenlohe in dieser Folge von „Aus dem Rahmen“ das Erbe des großen Wiener Künstlers mit dem bunten Blick auf die Welt. (Text: ORF)
    Original-TV-PremiereDi 15.11.2022ORF III
  • Folge 317
    Im Herzen des südsteirischen Weinlandes befindet sich Schloss Seggau, das jahrhundertelang als Repräsentationssitz der steirischen Bischöfe gedient hat und heute ein Bildungs- und Kongresszentrum beheimatet. Dringt man tiefer ins Weinland vor, kommt man an Schloss Ottersbach nicht vorbei, das bereits in der fünften Generation im Besitz der Familie Abel ist. Heute leben hier drei Generationen unter einem Dach. Die filmische Reise führt weiter in den Südosten der Steiermark nach Bad Gleichenberg. Hier thronte einst das stolze Herrschaftshaus „Burg Neu-Gleichenberg“, das über mehrere Jahrhunderte im Besitz der bedeutenden Grafen Trauttmansdorff war und heute als Ruine von der Natur zurückerobert wird.
    Eine ganze Stadt als mittelalterliche Burganlage – das war Bad Radkersburg direkt an der steirisch-slowenischen Grenze einst. Mächtige Bastionen und Wehrmauern umgeben noch heute den Stadtkern. Schließlich führt der Film nach Slowenien zu einer der größten und mächtigsten Schlossanlagen des Landes – Schloss Ptuj, das heute im Besitz des nationalen Kulturministeriums ist und ein bedeutendes Regionalmuseum beheimatet. (Text: ORF)
    Original-TV-PremiereDi 22.11.2022ORF III
  • Folge 318
    Jeder kennt heute berühmte Klimt-Models wie Emilie Flöge. Das Kalkül der Porträtierten, sich durch das Festhalten in der Malerei zu verewigen, ist offenbar aufgegangen. Doch hinter der Förderung des Jugendstils durch die vor allem jüdische Bourgeoisie steht bei genauer Betrachtung mehr als nur Kunstsinnigkeit. Vielmehr wollten die aufstrebenden Familien der Ringstraßenzeit durch die Förderung der neuen Kunst zu gesellschaftlicher Anerkennung finden. So ergab sich eine große Symbiose aus den Künstlern des Secessionskreises und den wohlhabenden Familien des späten 19. Jahrhunderts. Die einen kamen dadurch zu Geld und stießen in die bürgerlichen Salons vor, die anderen konnten sich vor einer sonst reservierten Wiener Gesellschaft als Mäzene und Schöngeister profilieren.
    Zu den bedeutendsten Förderern der Secession gehörten Ludwig Wittgenstein, Viktor Zuckerkandl und Fritz Werndorfer. Die Akzeptanz der jüdischen Bourgeoisie blieb allerdings über weite Strecken ein Wunschtraum. Selbst in ihrer Hochblüte wurden viele von ihnen als „Parvenus“ ausgegrenzt. Erst recht die politische Agitation von Bürgermeister Karl Lueger und der Einbruch des Faschismus ließen diese Erzählung im frühen zwanzigsten Jahrhundert abreißen. (Text: ORF)
    Original-TV-PremiereDi 22.11.2022ORF III
    Österreichische Erstausstrahlung ursprünglich angekündigt für den 13.09.2022
  • Folge 319
    Eine warme Wohnung zu haben, erschien uns bis zu diesem Herbst als selbstverständlich. Doch vor der Zeit der Gasthermen und Ölheizungen war das Beheizen der Wiener Wohnungen eine logistische Großleistung. Viele erinnern sich noch an die Kohlehändler in den Souterrains, die erst in den siebziger Jahren verschwanden. Vor der Kohle war Holz der einzige vorhandene Brennstoff, und das bedeutete einen enormen Aufwand. Das Holz musste in den österreichischen Wäldern geschlägert, auf dem Wasserweg in die Stadt gebracht, hier gespalten, zersägt und getrocknet werden. Historiker schätzen, dass jeden Winter die Fläche der Inneren Stadt mit einem Stapel von einem Meter Höhe bedeckt war, um Wiens Wohnungen warm zu halten. Scheit für Scheit musste dann in die Wohnungen getragen werden, wo immer nur ein Raum beheizt wurde. Der Hausbrand verrußte die Luft nachhaltig, aber anders ging es nicht. (Text: ORF)
    Original-TV-PremiereDi 29.11.2022ORF III
  • Folge 320
    Als der elektrische Strom ab den 1880er Jahren seine ersten zaghaften Schritte unternahm, machte sich wohl niemand ein Bild davon, welchen Siegeszug diese Erfindung bald antreten sollte. Schon auf der Wiener Weltausstellung 1873 erregten einige Elektrik-Exponate Aufsehen. Die Beleuchtung auf den Straßen und in den Wohnungen kam da noch selbstverständlich über das Gas. Doch vor rund hundert Jahren setzte die umfassende Elektrifizierung des Landes ein. Thronfolger Franz Ferdinand interessierte sich sehr für die neue Technik und ließ seinen Sitz in Artstetten damit ausstatten.
    1907 entstand das Landes-Elektrizitätswerk des Erzherzogtums Österreich unter Enns, der Vorläufer des heutigen Energieversorgers EVN. Das Speicherkraftwerk Wienerbruck diente der Versorgung der Mariazellerbahn und der Stadt St. Pölten. Nach und nach schritt die Elektrifizierung Wiens und Niederösterreichs voran. Gestalter Martin Vogg erzählt in dieser ORFIII Erbe Österreich Neuproduktion, wie der Strom vor hundert Jahren nach Österreich kam. (Text: ORF)
    Original-TV-PremiereDi 29.11.2022ORF III
  • Folge 321
    Kammerjuwelier bei Audienz von Kaiser Franz Joseph.
    Kaum jemand sah mehr vom Innenleben der Herrscherhöfe als die Hofjuweliere. Ob Köchert bei den Habsburgern, Cartier am Pariser Königshof, Fabergé beim Zaren oder Wellendorff bei den Reichen und Schönen im Casino-Paradies Baden-Baden – sie alle gingen mit den Monarchen, die sie bedienten, eine einzigartige Symbiose ein. Die Pracht der Juwelen verlieh den Kaisern, Königen und ihren Frauen die Aura der Macht und legitimierte sie in Zeiten der Monarchendämmerung. Die Juweliere ihrerseits machten das Geschäft ihres Lebens und schrieben ihre Namen in die Unsterblichkeit ein. ORFIII Erbe Österreich hat sich das Zusammenwirken von Macht und Edelstein in dieser Neuproduktion erstmals umfassend angesehen und bringt quer durch das Europa des ausgehenden 19. Jahrhunderts die berühmtesten Beispiele dafür. Buch: Andreas und Carola Augustin, (Text: ORF)
    Original-TV-PremiereDi 06.12.2022ORF III
  • Folge 322
    Der russische Goldschmied und Juwelier Peter Carl Fabergé übernahm 1872 in Sankt Petersburg das prosperierende Juweliergeschäft seines Vaters Gustav und machte es weltberühmt. Mit seinen herausragenden Kreationen erfüllte Fabergé die Luxusbedürfnisse der völlig vom hungernden Volk abgehobenen Eliten. Nachdem Alexander III. 1882 auf Fabergé aufmerksam geworden war, wurde er zum Hofjuwelier des Zaren und später auch von dessen Sohn Nikolaus II. Die Leidenschaft der Romanows für seine Schmuckstücke und Dekorationsgegenstände sicherte ihm einen Wohlstand und eine künstlerische Freiheit ohnegleichen.
    Auslöser war sein legendäres Überraschungsei aus Emaille, Gold und Rubin, mit dem Alexander III. seine Gattin Maria Fjodorowna zu Ostern 1885 entzückte. Bis zur Revolution folgten fast jedes Jahr weitere kaiserliche Ostereier, eines wertvoller und origineller als das andere. Doch diese Eier bilden nur einen winzigen Teil von Fabergés Gesamtwerk. Tatsächlich begründete er eine Industrie der wertvollen Schmuckobjekte, die auf Anhieb die Leidenschaft der Sammler erregte. Diese erlesen geschmackvollen, leuchtend bunten, manchmal stilistisch gewagten Schmuckgegenstände dienten der Zarenfamilie bei ihren Reisen als Gastgeschenke an ausländische Würdenträger.
    Fabergé belieferte die Queen und andere gekrönte Häupter Europas ebenso wie die Könige von Siam. Für die Familien der Aristokratie und des aufstrebenden Industriebürgertums in Russland waren Fabergés Talismane, Fetische und Kleinode wahre Objekte der Begierde, mit denen sie sich wie kleine Zaren fühlen konnten. Kraft seiner Überzeugung, dass der Wert eines Gemäldes sich nicht nach dessen Preis bemesse, erhob Fabergé das Juwelierhandwerk zur Kunst und den Handwerker zum Künstler. (Text: ORF)
    Original-TV-PremiereDi 06.12.2022ORF III
  • Folge 323
    Schlachthof St Marx.
    Eine Großstadt wie Wien mit Essen zu versorgen, war zu früheren Zeiten eine tägliche logistische Meisterleistung. Brot etwa war in der Zwei-Millionen-Metropole immer wieder Mangelware, weil die Bäcker sich durchwegs auf die lukrativeren Süßwaren verlegt hatten. Die Anker-Bäckerei war eine der ersten, die nicht nur im industriellen Maßstab Brot herstellte, sondern auch ein eigenes Vertriebssystem mit Kutschen etablierte. Grundnahrungsmittel wie Fleisch oder Getreide kamen mit der Bahn nach Wien, oft von weit her, etwa aus Ungarn. Märkte wie der Viktualienmarkt wurden zu zentralen Versorgungseinheiten der wachsenden Stadt, ebenso wie die das Schlachthaus in St. Marx, dem ersten von zunächst fünf Schlachthäusern am Stadtrand. Norman Vaughan untersucht in dieser ORFIII Erbe Österreich Neuproduktion die Infrastruktur der Wiener Ernährung in der ausgehenden Monarchie und erzählt den Weg zur Professionalisierung des Lebensmittelhandels. (Text: ORF)
    Original-TV-PremiereDi 13.12.2022ORF III
  • Folge 324
    Christian Mayer, Zuckerlwerkstatt.
    Manner, Heller, Aida, Demel, Pischinger – viele der Namen, die wir heute noch mit süßem Vergnügen assoziieren, haben ihre Anfänge in der ausgehenden Monarchie. Auch wenn die letzten sieben Jahrzehnte ein bekennender Asket auf dem Habsburger Thron saß, für den der Schratt’sche Gugelhupf das höchste aller Gefühle war, gehörte die zuckerhaltige Nachspeise schon dank der böhmischen Wurzeln der Wiener Küche zum Hofstaat dazu. Entsprechend hoch entwickelt und beliebt waren viele dieser Produkte. Viele Firmen wurden von dem Pioniergeist der Jahrhundertwende mitgerissen und setzten zu hochfliegenden Erfolgsgeschichten an, die zum Teil bis heute andauern. Zucker wurde damals noch in kleinen, oft mit Schloss versehenen Dosen aufbewahrt, weil er so kostbar war. Von der Zuckerskepsis unserer Tage ahnte damals noch niemand etwas, und so konnte man sich dem Genuss ohne jedes schlechte Gewissen hingeben. (Text: ORF)
    Original-TV-PremiereDi 13.12.2022ORF III
  • Folge 325
    Spielszene Karl Ludwig
    Drei Brüder hatte Kaiser Franz Joseph – die vier galten im Volksmund als die „Salzprinzen“, weil ihre Mutter Sophie erst nach einer Solekur in Bad Ischl Kinder bekommen konnte. Mit seinen 68 Regierungsjahren stellte der älteste, Franz Joseph, den Rest seiner Familie in den Schatten, was gerade für die Brüder nicht leicht war. Maximilian, der unbedingt auch ein gekröntes Haupt werden wollte, ließ sich auf die Versuchung ein, Marionetten-Regent in Mexiko zu werden, und kam von dort in einem Sarg zurück. Ludwig Viktor galt mit seiner Homosexualität als enfant terrible und musste nach einem öffentlichen Eklat in Kleßheim untertauchen. Aus der Ehe Karl Ludwigs mit Maria Annunziata gingen letztlich die beiden späteren Thronfolger Franz-Ferdinand und Karl I. hervor. Regisseur Christian Papke rekonstruiert in dieser Erbe Österreich Neuproduktion erstmals das Verhältnis der Brüder untereinander, und wie es sich im Gravitationsfeld der Macht verändert hat. (Text: ORF)
    Original-TV-PremiereDi 20.12.2022ORF III
    Österreichische TV-Premiere ursprünglich angekündigt für den 17.05.2022
  • Folge 326
    Es gibt wohl kein Weihnachtslied auf der Welt, das noch berühmter ist als „Stille Nacht“. Es ist in mehr als 300 Sprachen übersetzt worden und hat von klassischer, bis zu einer Heavy-Metal Musikbesetzung alles schon erlebt. Die Legende sagt ja, dass das Lied aus einer gewissen Not heraus entstanden sein soll: war wirklich die Orgel von Mäusen zerfressen und deswegen in der Weihnachtsnacht nicht spielbar? In dieser Folge von „Aus dem Rahmen“ wandelt Moderator Kari Hohenlohe auf den Spuren des Liedes „Stille Nacht“ und entdeckt dabei jede Menge Geheimnisse. Seine Suche führt ihn nicht nur ins „Stille Nacht“-Museum nach Hallein bei Salzburg, sondern auch in das weltberühmte Ibmer-Moor, wo im Franz Xaver Gruber Haus an den Komponisten gedacht wird. Zu guter Letzt gibt es dann noch Tipps vom Profi, wie es gelingen kann, dass „Stille Nacht“ am Heiligen Abend perfekt gesungen werden kann. (Text: ORF)
    Original-TV-PremiereDi 20.12.2022ORF III
  • Folge 327
    Flanieren durch die Christkindlmärkte wie früher – viele Menschen träumen davon, dass es diese besinnlichen Veranstaltungen heuer wieder gibt. Erbe Österreich zeigt, wie alt und wie beliebt diese Tradition in Wien ist. Die Wiener Weihnachtsmärkte haben durch ihre Rückbesinnung auf alte Kunsthandwerk-Traditionen wieder viel von dem ursprünglichen Spirit zurück gewonnen. Die Anfänge des Christkindlmarktes liegen weit zurück – die sogenannten Dezembermärkte gibt es hier seit dem 14. Jahrhundert. Diese Märkte wurden um die Weihnachtszeit an verschiedenen zentralen Stellen abgehalten, unter anderem vor dem Stephansdom und auf der Freyung. Seit gut vierzig Jahren gibt es den legendären Christkindlmarkt vor dem Wiener Rathaus. Die Dokumentation erzählt die Geschichte dieser Institution und versucht den Reiz zu erklären, die sie jedes Jahr auf Menschen aller Generationen ausübt. An den Weihnachtsmärkten lässt sich gut ablesen, welches Verhältnis wir zum Weihnachtsfest haben. (Text: ORF)
    Original-TV-PremiereDi 20.12.2022ORF III
  • Folge 328
    Für viele ist es der größte Blickfang an der ganzen Ringstraße: Mit dem Parlamentsgebäude brachte Theophil Hansen antik-griechische Ästhetik an den neuen Prachtboulevard und setzte der Demokratie gleichzeitig ein ewiges Denkmal. Durch die jahrelange Restaurierung und die jetzige feierliche Wiedereröffnung rückt dieses Gebäude wieder in den Mittelpunkt der Aufmerksamkeit, in dem sich das Wohl und Wehe der jüngeren heimischen Geschichte widerspiegelt. Gestalterin Birgit Mosser erzählt von den baulichen Raffinessen dieses Hauses und von den umfassenden Umbauten im Rahmen seiner Modernisierung. Denn dass ein Gebäude, das zur Zeit von Pferdekutschen errichtet worden ist, auch noch im Digitalzeitalter einwandfrei funktioniert, ist alles andere als selbstverständlich. Zwei Tage vor der Neueröffnung gibt der Film erste Einblicke in das rundum erneuerte Gebäude. (Text: ORF)
    Original-TV-PremiereDi 10.01.2023ORF III
  • Folge 329
    Interview mit MA48 Angestellten bei Schaumparty.
    Unter einem „strengen Winter“ verstand man vor hundert Jahren noch etwas anderes als heute. Eisige Kälte und Schnee hatten Wien fest im Griff, die Schneeräumung hielt sich vor der Motorisierung in Grenzen, und an der auch noch unregulierten Donau bildeten sich gefährliche Eisstöße, die die Brücken bedrohten. Viele Menschen vor allem aus den niedrigen Schichten waren für Wetterkapriolen auch nicht hinreichend bekleidet. Diese Erbe Österreich Neuproduktion zeigt anhand alter Aufnahmen, was die weiße, kalte Kaiserstadt für die Bewohnerinnen und Bewohner bedeutete. Die kalte Jahreszeit brachte auch Freuden mit sich: im Wienerwald fanden Rodelpartien statt und auch die ersten Skifahrer machten die Hügel unsicher. (Text: ORF)
    Original-TV-PremiereDi 17.01.2023ORF III
  • Folge 331
    Wenn die Speise Leib und Seele zusammenhält, wie man sagt, kommt den Köchen und Köchinnen der Kaiser eine besondere Stellung zu. Wer weiß, ob ohne eine wohlschmeckende Hofküche die Monarchie überhaupt so lange überlebt hätte? Franz Joseph liebte vor allem Spargel und natürlich seinen Tafelspitz, der mit einer Gabel zerteilbar sein musste. Dazu Kaiserschmarrn und Zwetschgenknödel, und wenn er alleine war, aß er am liebsten am Abend nur eine Saure Milch mit einem Stück Brot. Der Kaiser kam über die viele Arbeit untertags kaum zum Essen, ging daher abends oft hungrig ins Bett.
    Extra etwas zu bestellen, traute er sich nicht, um die Abläufe nicht durcheinander zu bringen. Katharina Schratt kam auf die Idee, ihm abends eine Dose Zwieback und einen Champagner auf das Zimmer bringen zu lassen. Die ORF III Erbe Österreich Neuproduktion erzählt die Essgewohnheiten der Habsburger aus der Perspektive des Küchenpersonals: zum Beispiel Adolf Rußwurm, der in Schönbrunn für Diäten des Kaisers zuständig war, oder Karl Soukup, der mit einem Meisterstück berühmt wurde, nämlich der Nachbildung des Eiffelturmes beim letzten Hofball 1917 aus Huhn- und Wildhaschée in Aspik. (Text: ORF)
    Original-TV-PremiereDi 24.01.2023ORF III
  • Folge 335
    Von Kinderstimmen, weißem Gold und imperialem Glanz – der Wiener Augarten erzählt die strahlenden, feinsinnigen und dunklen Seiten Österreichs, wie kaum eine andere Örtlichkeit Wiens. Wo sich ab dem 18.Jahrhundert die europäische Hocharistokratie die Kuchenteller und Teetässchen reichte, wird auch heute noch filigranes Porzellan von Hand bemalt und unter anderem bis an das japanische Kaiserhaus verschifft. Hier steht einer jener Flaktürme, die Wien stets zur Demut mahnen; von hier aus tragen die Wiener Sängerknaben einen ganzen Tourismuszweig hinaus in die Welt. Nicht nur Massen an japanischen Touristen sichern die Existenz der traditionsbewussten Augarten Porzellanmanufaktur; in dieser Folge ist es auch Karl Hohenlohe, der Werkstätte und hauseigenem Museum einen Besuch abstattet. (Text: ORF)
    Original-TV-PremiereDi 07.02.2023ORF III
    Österreichische Erstausstrahlung ursprünglich angekündigt für den 13.09.2022
  • Folge 336
    Zwischen sagenumwobenen Burgruinen, üppigen Klöstern und renovierten Höhenburgen – von der Wachau ins Mostviertel wurde alten Gemäuern immer wieder neues Leben eingehaucht. * Hier treffen dunkle Sagen von Raubrittern auf tausendjährige Frömmigkeit und besinnliche Renaissancemusik auf rauschhafte Mittelalterfeste – die Burgen und Schlösser im westlichen Niederösterreich bezeugen die Vielfalt unserer heutigen Faszination für das Mittelalter. * Stift Göttweig in Furth bei Krems blickt auf eine fast tausendjährige Geschichte zurück und ist bis heute ein wichtiges geistliches Zentrum.
    Als Teil der „Kulturlandschaft Wachau“ ist das Stift am Rand des Dunkelsteinerwaldes UNESCO-Weltkulturerbe. Der Film bietet Einblicke in die historischen Prunkräume und das Leben in der Klostergemeinschaft der Benediktinermönche. Danach taucht der Film in die Wachau ein, wo unweit von Krems die Burgruine Dürnstein über der Donau thront. Erbaut wurde sie von den Kuenringern im 12. Jahrhundert. Bekanntheit erlangte Dürnstein, weil hier der englische König Richard Löwenherz auf der Rückreise vom dritten Kreuzzug gefangen gehalten wurde.
    Zerstört wurde die Burg in der Endphase des Dreißigjährigen Krieges, als die Schweden die Toranlage der Burg in die Luft sprengten. Heute ist das Gelände das Betätigungsfeld des gelernten Rechtsanwalts Gottfried Thiery, der den steilen Burgweingarten am Fuße der Ruine betreibt und ein ehemaliges Kloster zu einem Beherbergungsbetrieb umgebaut hat. Auch die Burgruine Aggstein nur wenige Kilometer flussaufwärts war einst im Besitz der Kuenringer. Um die auf zwei Felsen errichtete Burg ranken sich dunkle Sagen.
    Mittels einer eisernen Kette, die über die Donau gespannt wurde, soll Hadmar III. von Kuenring Handelsschiffe gekapert haben. Dem späteren Burgherren Jörg Scheck von Wald wird nachgesagt, Gefangene besonders grausam hingerichtet zu haben. Ausgesetzt auf einer Steinplatte, die wie ein Balkon aus der Burg ragte, mussten sie selbst zwischen Verhungern oder dem Sprung in den Tod abwägen. Die Märchenerzählerin Dena Seidl führt durch die Burg und klärt über die wahren Hintergründe diesen schaurigen Geschichten auf. Die Geschichte der Schallaburg begann vor rund 1000 Jahren, als sich Sieghard Graf von Schala eine Wohnburg mit Wehrcharakter errichten ließ.
    Unter Hans Wilhelm von Losenstein erfolgte der Ausbau zu einem Renaissanceschloss. Heute ist das Schloss im öffentlichen Besitz und ein weit über die Grenzen des Landes hinaus bekanntes Ausstellungszentrum. Der Geschäftsführer und Historiker Peter Fritz zeigt die historischen Gemäuer und den einzigartigen Arkadenhof, den 1600 majestätische Terrakotten-Figuren zieren. Weiter südlich im Mostviertel hat sich der Unternehmer Erich Podstatny einen Jugendtraum erfüllt.
    2010 übernahm er die damals weitgehend verfallene Höhenburg Plankenstein und baute sie als klassische Ritterburg wieder auf. In der Mittelaltercommunity ist die Burg äußerst beliebt. 1975 hat der damals 22-jährige Wirtschaftsmathematiker Stefan Zapotocky die völlig verfallene Weissenburg im Pielachtal aus dem 13. Jahrhundert gemeinsam mit seiner Schwester erworben. In jahrzehntelanger Arbeit hat die Familie die bis zu 4 Meter tief verschüttete Burgruine freigelegt und in großen Teilen wiederaufgebaut. Heute dreht sich auf der Burg alles um Musik. (Text: ORF)
    Original-TV-PremiereDi 28.02.2023ORF III
  • Folge 339
    Kein Palais und keine Kirche sind so typisch für das Wiener Stadtbild wie das Zinshaus. Es war die Antwort auf die Wohnungsnot einer Zwei-Millionen-Metropole, die nicht nur proletarische Schichten aus dem Wiener Umland, sondern auch eine Vielzahl von Arbeitskräften aus den Kronländern anzog. So entstand das Zinshaus, oder in seiner radikaleren Ausformung, die Zinskaserne. Seit einer Reform von 1892 konzentrierte sich die Bautätigkeit auf Klein- und Kleinstwohnungen, sodass nach der Jahrhundertwende vier Fünftel aller Wiener Wohnungen aus einem Kabinett oder höchstens aus Zimmer, Küche, Kabinett bestanden.
    Das Mietrechtsgesetz von 1922, eine Adaption der Vorlage von 1917, die den Kündigungsschutz aufrechterhielt und die Mietobergrenze mit der Friedenskrone begrenzte, verbesserte zwar die Rechte der Mieter, machte jedoch den Bau weiterer Zinshäuser für die Investoren uninteressant und führte erst recht wieder zu einem Unterangebot und damit zu großer Wohnungsnot. Paul Peraus hat sich für diese Erbe Österreich Neuproduktion diesem Stück Wiener Sozialgeschichte angenommen. (Text: ORF)
    Original-TV-PremiereDi 21.03.2023ORF III
  • Folge 340
    Wenige Orte sind wienerischer als der Prater. Eine Freizone, die dem Naturgenuss ebenso dient wie der gestandenen Unterhaltung, gibt es in Europas Metropolen in dieser Form nur einmal. Seit jeher querten hier die unterschiedlichsten Gesellschaftsschichten ihre Wege, der Prater war immer schon ein Panoptikum der Wiener Gesellschaft. In dieser ORFIII Erbe Österreich Neuproduktion arbeitet Gestalter Gebhard Hölzl die alten Aufnahmen des Wiener Praters auf – Bilder von Menschen mit Melonen, Sonnenschirmen und Krinolinen, Kutschenfahrten bei Korso-Veranstaltungen, Faktoten aus dem Wurstelprater. Die Magie dieses Ortes, der jedes Jahr um diese Zeit zu neuem Leben erwacht, zieht sich quer durch die Jahrhunderte. (Text: ORF)
    Original-TV-PremiereDi 28.03.2023ORF III
  • Folge 343
    Teppichklopfer, Stopfholz, Löschwiege, Faxgerät – all diese Gebrauchsgegenstände haben eines gemeinsam: ihre Zeit ist abgelaufen. Die Erbe Österreich Neuproduktion von Werner Jambor geht diesen verlorenen Dingen des Alltags auf die Spur. Manche führen in Regalen von Sammlern ein Nachleben, manche werden von Nostalgikern noch gehortet, manche wie die Teppichklopfstange dienen längst anderen Zwecken wie als Turngerät für Kinder in den Höfen der Gemeindebauten. Vieles ist längst ersetzt worden, bei einigem versteht ein junger Mensch heute gar nicht mehr, wozu es einst gedient haben mag. In diesem bunten Kaleidoskop sprechen Experten wie der Soziologe Roland Girtler über den Charme der Dinge, die vom Strom der Modernität ans Ufer gespült worden sind. (Text: ORF)
    Original-TV-PremiereDi 11.04.2023ORF III
  • Folge 347
    1723 öffnete eines der beeindruckendsten Barockpalais Europas seine Pforten. Nach einer Rekordbauzeit von zweimal drei Jahren für das Untere und das Obere Belvedere bildete das Prachtgebäude die ganze Glorie seines Bauherrn Prinz Eugen ab. Der Feldherr, der die Osmanengefahr für immer von Wien abgewendet hatte, baute sich genau dorthin, wo drei Jahrzehnte zuvor die osmanischen Belagerungskanonen in die Innenstadt geschossen hatten. Ein so teures Schloss völlig ungeschützt vor die Stadtmauern zu bauen, war ein Statement des Siegers. Die Dokumentation von Udo Maurer erzählt anhand des Belvedere die späten Lebensjahre des Prinzen Eugen, der jetzt in Wien residierte und, als seine Schlachtenerfolge langsam in der Erinnerung verblassten, am Wiener Hof so manche Intrige abwehren musste. (Text: ORF)
    Original-TV-PremiereDi 09.05.2023ORF III
  • Folge 349
    Kaiser Pedro I war mit der österreichischen Erzherzogin Leopoldine verheiratet, die ihren Beitrag zur Unabhängigkeit des Landes lieferte. Doch die Geschichte der österreichisch brasilianischen Beziehungen endete nicht mit Leopoldine, sondern setzte sich intensiv fort. Ihr Sohn sollte als Kaiser Pedro II. bis 1889 regieren. Im fernen Wien verfolgte sein kaiserlicher Großvater Franz I. weiterhin das Schicksal seiner brasilianischen Enkel, am Hof zu Rio de Janeiro war von Anfang an österreichische Botschafter präsent, die neben dem üblichen diplomatischen Verkehr auch eine Art großväterliche Aufsicht führten. (Text: ORF)
    Original-TV-PremiereDi 30.05.2023ORF III
  • Folge 350
    Die Region Alpe-Adria ist einzigartig in Europa, nirgendwo sonst gibt es solche Vielfalt auf so kleinem Raum, landschaftlich wie auch kulturell. Am Schnittpunkt zwischen dem germanischen, slawischen und romanischen Europa haben viele Völker ihre Spuren hinterlassen, die sich im architektonischen Erbe widerspiegeln. In ihrer neuen TV-Dokumentation widmen sich die beiden Filmemacher Björn Kölz und Gernot Stadler herrschaftlichen Anwesen und ihrer Historie in Kärnten und Friaul-Julisch-Venetien. Im Mittelpunkt stehen Geschichte und Geschichten von besonderen Orten und besonderen Menschen vor dem Hintergrund einer beindruckenden Landschaft zwischen Bergen, sanften Hügeln und der blauen Adria.
    Das Bundesland Kärnten und die Provinz Friaul im Herzen der Alpe-Adria-Region verbindet nicht nur eine geografische Nachbarschaft, es ist auch die gemeinsame tausendjährige Geschichte, die bis heute in der Kultur ihre Auswirkungen findet. In Kärnten wurden Baumeister aus dem Friaul engagiert, um im 16. Jahrhundert die neue Landeshauptstadt Klagenfurt zu bauen und später das eine oder andere Schloss umzubauen oder zu errichten.
    Und über Jahrhunderte, als die Region die heutigen Grenzen noch nicht kannte, bestimmte wiederum so manches Kärntner Adelsgeschlecht die Geschicke weiter Teile des heutigen Friaul. Es gab sogar friulanische Adelsfamilien mit Sitz und Stimme im Kärntner Landtag. Das spannungsreiche Nebeneinander von unterschiedlichsten Traditionen und Idealen führte zu einem originellen Reichtum an architektonischen Formen, der im Film anhand zahlreicher beeindruckender Bauwerke dargestellt wird.
    Die filmische Reise führt von den Schlössern Mageregg und Eberstein in Kärnten zu so prachtvollen Anwesen im Friaul wie der Villa Manin, der Villa Pace, der Villa Tissano oder der Burg von Villalta weiter zu den Stadtvillen von Görz/​Gorizia/​Gorica oder zum Schloss Miramare auf einem Felsvorsprung bei Triest. Viele der Schlösser, Burgen und Villen sind heute noch im Besitz jener Familien, die sie einst errichten ließen, andere herrschaftliche Anwesen haben im Laufe der Zeit ihre Besitzer gewechselt.
    Sie alle haben ihre Türen und Tore geöffnet und durch die prunkvollen Räume ihrer Anwesen geführt. Die beiden Filmemacher waren unter anderem zu Gast bei Maria Teresa Christalnigg in der Villa Cigolotti Montereale, bei Teresa Pace Perusini in der Villa Pace oder bei Giorgio Strassoldo in den beiden Schlössern von Strassoldo. Doch auch kulinarische Traditionen dürfen nicht fehlen. In San Daniele, unweit der Burgen von Villalta und Ragogna, besuchen die beiden Regisseure eine traditionelle Prosciutto-Manufaktur, im sanften Hügelland bei Görz/​Gorizia/​Gorcia, dem Collio, das Weingut der Familie Perusini.
    In Triest, das auch gerne als „Wien am Meer“ bezeichnet wird, führt die Reise ins älteste Kaffeehaus der Stadt, das Café San Marco. Bis heute verströmt die einst österreichische Hafenstadt mit ihren imperialen Bauten Habsburger-Flair. Und man bekommt den Eindruck, dass dieser Flecken Erde – wie es der Literat Paolo Maurensig formuliert hat – tatsächlich das Universum im Kleinformat ist. Eine Dokumentation von Björn Kölz und Gernot Stadler (Text: ORF)
    Original-TV-PremiereDi 06.06.2023ORF III
  • Folge 351
    Ein Hundertwassergarten – in Venedig? Für den österreichischen Künstler Friedensreich Hundertwasser spielte die Lagunenstadt seit jeher eine wichtige Rolle. Als sich 1979 für den damals schon erfolgreichen Künstler die Gelegenheit bot, auch in Venedig mitten in der Natur zu leben und zu arbeiten, erwarb er auf der Giudecca einen riesigen Garten und freute sich, dass sein Besitz größer als der Markusplatz war. Der Giardino Eden auf der Giudecca ist eines der vielen Mysterien Venedigs – ein Garten, der den meisten Einheimischen bekannt ist, die ihn aber noch nie von innen gesehen haben, ist die Anlage doch nie öffentlich zugänglich gewesen.
    In Hundertwasser hatte den Garten – wie es seiner Philosophie und Lebensweise entsprach – sich selbst überlassen: „Der Mensch muss einen Friedensvertrag mit der Natur machen, die Natur muss frei sein und der Mensch darf sie nicht bevormunden.“ Da er manchmal jahrelang nicht in Venedig sein konnte, wurde aus dem exakt geplanten englischen Garten ein Urwald. Seit Hundertwassers Tod pflegt die Hundertwasser-Stiftung den Garten und lässt wie der verstorbene Meister keine Fremden hinein, was gleichfalls für so manches Gerede und sogar für Gerichtsverhandlungen sorgte. (Text: ORF)
    Original-TV-PremiereDi 13.06.2023ORF III
  • Folge 354
    Das Jahr 1873 war für Wien in mehrfacher Hinsicht ein markantes. Die Weltausstellung holte die weite Welt in die Kaiserstadt, endete aber durch den Ausbruch der Cholera-Epidemie in einem Desaster. Die erste Wiener Hochquellleitung, die im selben Jahr eröffnet wurde, hätte genau solche Massenerkrankungen verhindern sollen – frisches Wasser aus den Alpen statt verseuchter Hausbrunnen. Doch so schnell konnte die neue Errungenschaft ihre Wirkung nicht entfalten. Auch das Imperial, ein Kind der Weltausstellung, begeht heuer sein 150-jähriges Bestehen als Hotel. Die Dokumentation taucht ein in dieses bewegende Jahr, das alle Höhen und Tiefen einer Großstadt enthält. (Text: ORF)
    Original-TV-PremiereDi 12.09.2023ORF III
    Österreichische Erstausstrahlung ursprünglich angekündigt für den 16.05.2023
  • Folge 355
    Zu den großen tragischen Figuren der österreichischen Bauerngeschichte zählt der Bauernführer Michael Gaismair. Aus dem heutigen Südtirol stammend, schwang er sich in der Zeit der großen Bauernkriege Anfang des 16. Jahrhunderts zum Anführer auf, der in seiner besten Zeit die Habsburger Landesfürsten mit seinen Forderungen vor sich hertrieb. Militärisch nach mehreren erfolgreichen Gefechten am Ende geschlagen, floh er nach Italien, wo er nach mehreren fehlgeschlagenen Attentaten als Opfer eines Raubmordes endete. In dieser Neuproduktion für Erbe Österreich hat Regisseur Wolfgang Moser mit großen Spielszenen das bewegte Leben von Gaismair inszeniert und zeigt seine Wandlung vom Reformer zum Aufständischen. (Text: ORF)
    Original-TV-PremiereDi 12.09.2023ORF III
    Österreichische Erstausstrahlung ursprünglich angekündigt für den 06.06.2023
  • Folge 356
    Die Geschichte hinter bekannten Wiener Plätzen erzählt ORFIII Moderator Karl Hohenlohe bei seinen neuen Spaziergängen durch die Stadt. Gemeinsam mit Wiener City Guides begibt er sich auf einen Streifzug durch die Altstadt, aber auch in die Vorstädte, und erfährt dort alles über lokale historische Ereignisse, die Gebäude, ihre Bewohner und das frühere Stadtleben. In Folge eins am Schwedenplatz, am Nestroyplatz und am Schmerlingplatz. An allen diesen drei Örtlichkeiten kann man das alte Wien gut spüren, vom römischen Wien, das sich entlang des heutigen Donaukanals entwickelt hat, zum mittelalterlichen Wien und dem Wibmer Tor bis zum Vorstadtflair nahe dem Prater, das sich ab dem Barock herausbildete. (Text: ORF)
    Original-TV-PremiereDi 19.09.2023ORF III
  • Folge 357
    In der zweiten Ausgabe dieser Reihe führen Moderator Karl Hohenlohe seine Spaziergänge wieder in das historische Wien, an Orte, wo sich die Vergangenheit dieser Stadt besonders gut erschließt. Gemeinsam mit Wiener Stadtführerinnen und -führern geht es diesmal zum Petersplatz, der im mittelalterlichen Wien eine wichtige Rolle gespielt hat, ans Lugeck und zum Bauernfeldplatz, wo sich an den Gestaden der Rossau im Barock prächtige Palais entwickelt haben, etwa das Gartenpalais Liechtenstein. (Text: ORF)
    Original-TV-PremiereDi 26.09.2023ORF III
  • Folge 358
    Fast keiner der namhaften Wiener Plätze ist als solcher geplant worden. Meistens waren es alte Friedhöfe, die aufgelassen wurden, oder Gebäude, die dort standen, wurden zerstört oder geschleift. Entsprechend bewegt und verschlungen ist oft die Geschichte dieser Orte, die ORF III Erbe Österreich Moderator Karl Hohenlohe gemeinsam mit Wiener City Guides erzählt. In Folge drei geht es zum Platz am Hof, zum Türkenschanzpark und zum Franziskanerplatz, letzteres ein Kleinod der Stadtszene, das aus gutem Grund in jedem Reiseführer steht. (Text: ORF)
    Original-TV-PremiereDi 03.10.2023ORF III
  • Folge 359
    Das Filmen mit dem mobilen Telefon ist heute nicht mehr wegzudenken. Mit dem Beginn des 20. Jahrhunderts war das Erzeugen von Bewegtbildern jedoch noch eine Sensation. Nicht mehr viele Menschen können sich daran erinnern, wie der Stephansplatz und die Kärntnerstraße stark befahrene Verkehrsflächen waren. Oder daran, wie der Blick nach Transdanubien ausgesehen hat, bevor die Donauinsel errichtet wurde. Aber auch die Eroberung der Gesellschaft durch Konsumgüter hat ihre Spuren hinterlassen. Etwa durch Werbung und Ausstellungen von großen Marken in der Messe Wien in den 1960er Jahren. In dieser „Erbe Österreich“-Neuproduktion wird nicht nur das architektonische, sondern auch das gesellschaftliche Bild der Bundeshauptstadt anhand von Amateuraufnahmen gezeigt. Denn während das Filmen von privaten Ereignissen nicht nur Erinnerungen konserviert, zeigen sie zeitgleich auch eine Stadt, die man so heute nicht mehr kennt. R: Stefan Wolner (Text: ORF)
    Original-TV-PremiereDi 10.10.2023ORF III
  • Folge 360
    Ein Bahnhof direkt hinter dem Stephansdom? Eine Oper auf dem Kahlenberg? Viele Ideen wurden für Wien gewälzt – einige davon aus heutiger Sicht skurril, andere aufschlussreich für die Ideenwelt vergangener Epochen. In einer mehrjährigen Arbeit hat Gestalterin Judith Doppler gemeinsam mit Produzent Kurt Mayer die außergewöhnlichsten Stadtplanungen aufwändig mit Computertechnik animiert. Ihr neuer Zweiteiler in Erbe Österreich zeigt das reale Bild dieser Stadt, wie sie niemals war. Den Anfang machen der Bahnhof am Stephansplatz, die alternativen Pläne für Schönbrunn und der Karlsplatz, der heute nach dem römischen Petersplatz aussehen könnte, wenn sich die Ideen von damals durchgesetzt hätten. Visuell einzigartig gelingt es, mit phantastischen Drohnenflügen über die Stadt und mit den grafischen Animationen die Pläne von damals wiederauferstehen zu lassen. (Text: ORF)
    Original-TV-PremiereDi 17.10.2023ORF III
  • Folge 361
    Wien war in der Ringstraßenzeit das vielleicht heißeste Pflaster Europas. Die Metropole wuchs in wenigen Jahrzehnten auf zwei Millionen Einwohner, allen war klar, dass sich die Stadt entsprechend rasch modernisieren musste. Umso gewagter waren die Pläne, die damals entstanden. Kaum jemand hätte Wien mehr verändert als Otto Wagner. Seine Visionen ähneln mehr Chicago als dem, was wir heute als Wien kennen. Großflächig und rasterartig bahnen sich seine Ideen ihren Weg, um, wie er damals meinte, bis zu drei Millionen Menschen unterzubringen. Im zweiten und letzten Teil zeigen Judith Doppler und Kurt Mayer, wie Wien heute aussehen könnte, wenn sich diese Ideen damals durchgesetzt hätten. Beeindruckende Computeranimationen visualisieren Otto Wagners Wien, als wäre es tatsächlich gebaut worden. (Text: ORF)
    Original-TV-PremiereDi 24.10.2023ORF III
  • Folge 362
    Wer eine Karte der historischen Friedhöfe über den Plan der Wiener Innenstadt legt, dem dämmert, dass so gut wie jeder Platz ein Friedhof war – oder besser gesagt: noch ist. Denn als die letzten Ruhestätten im ersten Bezirk nach und nach aufgelassen wurden, gab es keine Technik, um sämtliche Bestattete umzubetten. Also stehen wir heute auf den Verstorbenen vergangener Jahrhunderte – der Tod ist ständig unter uns. Gestalterin Gigga Neunteufel geht den Friedhöfen auf die Spur und zeigt, welche beliebten Plätze und Flaniermeilen historisch im Totenreich anzusiedeln sind. Und sie befragt Passanten und Touristen, ob ihnen bewusst ist, wie nah an diesen Örtlichkeiten Leben und Tod beisammen liegen. (Text: ORF)
    Original-TV-PremiereDi 31.10.2023ORF III
  • Folge 363
    Die Pracht, die sich Wien in der Ringstraßenepoche verlieh, hatte ihren Preis. Die entrechteten Arbeiter und Arbeiterinnen in den Ziegelfabriken und auf den Baustellen gaben dem Arzt Viktor Adler den Anstoß zur Gründung einer Bewegung, die ihnen eine politische Stimme verleihen sollte. Diese zweiteilige Neuproduktion von Jonathan Vaughan und Bernhard Riener erzählt in Erbe Österreich die Geschichte der österreichischen Arbeiterbewegung. Folge eins widmet sich den Anfängen und geht bis zum Hainfelder Parteitag, wo sich die unterschiedlichen Strömungen erstmals unter einer gemeinsamen Partei vereinten. In Interviews sprechen unter anderen der ehemalige Generaldirektor des Österreichischen Staatsarchivs Wolfgang Maderthaner, der Stadthistoriker Peter Payer, die ÖGB-Historikerin Marliese Mendel und Eva Matt von der Universität Wien. (Text: ORF)
    Original-TV-PremiereDi 07.11.2023ORF III
  • Folge 364
    Teil zwei dieser Neuproduktion für Erbe Österreich erzählt das politische Wirken der neu gegründeten Sozialdemokratie bis zum Ersten Weltkrieg. Vom reinen Interessensschutz der Arbeiterinnen und Arbeiter erweiterte die Bewegung den Kreis ihrer Forderungen bald auf das allgemeine Wahlrecht, die Versammlungsfreiheit sowie auf die Abschaffung aller stehenden Heere. Zahlreiche neue Vereine förderten die Bildungschancen für Arbeiterkinder und versuchten, die sozialen Ungerechtigkeiten abzufedern. Am 1. Mai 1890 erlebte Wien im Prater mit hunderttausend Teilnehmern die bis dahin größte Kundgebung seiner Geschichte. Der große Zulauf bei den Wahlen machte die Sozialdemokratie zum entscheidenden Faktor bei der Demokratisierung des Landes und bei der Gründung der Ersten Republik. (Text: ORF)
    Original-TV-PremiereDi 07.11.2023ORF III
  • Folge 365
    1906, Berlin. Die junge Minna Eschler zieht wie Hunderttausende aus den verarmten Regionen des Ostens in die boomende Metropole Berlin. Ohne Ausbildung nimmt sie eine Stelle als Dienstmädchen an. Sie schläft in einem 70 Zentimeter niedrigen Verschlag. Unter der Treppe, über der Haustür oder der Speisekammer bringen die Neureichen ihr Personal unter. Ihr Arbeitstag dauert 16 Stunden, nur alle zwei Wochen gibt es ein paar Stunden frei. Den Launen und sexuellen Übergriffen des Hausherrn sind die Dienstmädchen rund um die Uhr ausgeliefert. Das Leben von Kaisern und Königinnen ist umfassend erforscht und dokumentiert. Der Alltag von ganz normalen Menschen hingegen ist wenig bekannt, steckt aber voller Überraschungen und eröffnet einen neuen, verblüffenden Blick auf unsere Geschichte. (Text: ORF)
    Original-TV-PremiereDi 07.11.2023ORF III
  • Folge 366
    Als die Donaumonarchie endete, zerbrach die Kaiserfamilie in zwei Teile: jene wie das Kaiserpaar Karl und Zita, die den Machtverlust nicht hinnahmen und ins Exil gingen, und jene, die im Land blieben und sich mit der Republik arrangierten. Nur, wer die sogenannte Renunziation unterschrieb und sich damit als einfacher Bürger deklarierte, war in Österreich erwünscht. Manchen in der Familie galt diese Anpassung an die Zeitumstände als Verrat an der dynastischen Mission der Familie. Entsprechend schlecht waren diese Familienteile aufeinander zu sprechen. Die neue Erbe Österreich Dokumentation von Alexander Frohner erzählt die persönlichen Dramen hinter dem österreichischen Machtwechsel. (Text: ORF)
    Original-TV-PremiereDi 14.11.2023ORF III
  • Folge 367
    Österreich war im 17. Jahrhundert näher dran, ein protestantisches Land zu werden, als den meisten heute bewusst ist. Schon Kaiser Maximilian II. war nahe daran, zu konvertieren, und drei Viertel der Bevölkerung hatten der katholischen Kirche bereits den Rücken zugekehrt. Doch die Gegenreformation wollte das Land mit aller Kraft in den Schoß des katholischen Glaubens zurückholen. Die Brutalität, mit der dieser Glaubenskampf geführt wurde, zeigt sich beispielhaft am sogenannten Frankenburger Würfelspiel, wo der aus Bayern kommende oberösterreichische Landesherr Adam Graf Herberstorff aufständische Bauern jeweils zu zweit gegeneinander um ihr Leben würfeln ließ. Der Verlierer wurde hingerichtet. Harald Staudach erzählt in dieser Erbe Österreich Neuproduktion diese dramatische Lokalgeschichte und wirft damit ein Licht auf die Schrecken des Dreißigjährigen Krieges. (Text: ORF)
    Original-TV-PremiereDi 14.11.2023ORF III
  • Folge 368
    Lange bevor Habsburg der Name eines europäischen Herrschergeschlechts wurde, hieß so eine Burg in Vorderösterreich, in der heutigen Schweiz. Der Legende nach vom Vogel Habicht als „Habichtsburg“ abgeleitet, erhebt sich dieser Sitz bis heute auf fünfhundert Metern Seehöhe auf dem sogenannten Wülpelsberg. Hier residierten die später so genannten Habsburger bis ins 13. Jahrhundert. Danach verlagerte sich ihr Mittelpunkt nach Wien, nachdem Rudolf I. die Stadt von seinem Widersacher Premysl Ottokar erobert und ihn zwei Jahre später in der Schlacht von Dürnkrut getötet hatte.
    Gestalter Alexander Frohner erzählt in dieser Erbe Österreich Neuproduktion die Vorgeschichte der Habsburger und ihre Verbindungen in die heutige Schweiz. Ganz zerrissen die Bande nie – Kloster Muri im Aargau ist wie eine barocke Insel und erinnert an den Glanz der großen, kaiserlichen Stifte und Abteien im habsburgischen Reich. Nach dem Ender der Monarchie erinnerten sich die Kinder Kaiser Karls an die Aargauer Heimat und stifteten eine neue Familiengruft im Kloster Muri. Hier ruhen auch die Herzen des letzten österreichischen Kaiserpaars, von Karl und Zita. (Text: ORF)
    Original-TV-PremiereDi 21.11.2023ORF III
  • Folge 369
    Andreas Nierhaus mit Ausblick auf die Karlskirche.
    Das höfische und kaiserliche Leben in Wien hat kaum jemand besser von innen gesehen als Bernhard Fischer von Erlach. Mit Großaufträgen wie dem Schloss Schönbrunn oder der Karlskirche spielte er sich ins Herz der kaiserlichen Familie. Praktisch auch, dass er der Zeichenlehrer des späteren Kaisers Joseph I. war. (Text: ORF)
    Original-TV-PremiereDi 28.11.2023ORF III
  • Folge 370
    Studentenaufstand und Politisierung im Wirtshaus.
    Wirts- und Gasthäuser waren lange nicht das, wofür wir sie heute verwenden – man ging nicht aus, um sich etwas Gutes zu gönnen, sondern man war auf der Durchreise und suchte Unterkunft und Verpflegung. Beispiele dafür waren „Der wilde Mann“ in der Kärntnerstraße 17, „Weiße Schwan“ bei Neuer Markt 6, „Der Goldene Ochse“ in der Seilergasse 14 oder „Der rote Apfel“ in der Singerstraße 3. Diese Gaststätten waren nicht nur Treffpunkte in der kaiserlichen Residenzstadt Wien, sondern auch Ausgangspunkte für den regulären Postkutschenbetrieb und wurden auch als „kleine Bahnhöfe“ bezeichnet. Zusätzlich war das Tauschen von Vorspannpferden für die Wirte ein ertragreiches Geschäft. Die Speisekarte war dabei nebensächlich – Standardgerichte wie Gulasch, Schnitzel, Frankfurter und Schweinsbraten wurden angeboten und für die trinkfreudigen Gäste standen große Fässer mit Wein und Bier bereit. Die Erbe Österreich Neuproduktion erzählt die Geschichte der Wirtshäuser in Wien und im Umland. (Text: ORF)
    Original-TV-PremiereDi 05.12.2023ORF III
  • Folge 371
    Wien um 1840.
    An die Wiener Stadtmauer erinnern heute nur mehr wenige Orte wie die Coburgbastei. Ansonsten ist dieses einst so prägende Bauwerk aus der Wahrnehmung völlig verschwunden. Erbe Österreich macht in dieser Neuproduktion den Sprung zurück von der pulsierenden Ringstraße in die Zeit, als die massigen Fortifikationen wie ein steinerner Ring um die Innenstadt lagen. Die Mauer, aus militärischen Gründen erbaut, hatte auch so manche soziale Auswirkung, vom Preisgefälle der Waren innerhalb und außerhalb der Stadt bis zur Prostitution, die sich an den wenigen engen Zufahrtstoren bildete. Blendet man heute alte Fotos und Zeichnungen von der Stadtmauer in die jetzigen Gegebenheiten, merkt man, wie völlig anders die Stadt damals auf die Einwohnerschaft gewirkt haben muss. (Text: ORF)
    Original-TV-PremiereDi 12.12.2023ORF III
  • Folge 372
    Ganz exklusive Ein- und Ausblicke genießt Karl Hohenlohe auf seinem Rundgang durch Wiens verbotenstes Palais. Aus der Luke eines 300 Jahre alten Dachstuhls am Graben ist das Otto-Wagner-Atelier am Anker-Haus zum Greifen nah.
    In einer neuproduzierten Staffel besucht Karl Hohenlohe für Erbe Österreich wieder Palais, die zwar jeder vom Vorbeigehen her kennt, deren Innenleben der Öffentlichkeit aber nicht zugänglich sind. Am berühmtesten Platz von Wien steht das sogenannte Churhaus – direkt neben dem Stephansdom. Auch wenn in diesem schönen Barockbau durchaus auch Adelige gewohnt haben, ist es kein klassisches Adelspalais, sondern es hatte äußerst vielfältige Funktionen. Von der Bauhütte während der Errichtung des Domes bis zum Probsthof ist einiges dabei. Dom-Archivar Reinhard Gruber führt Karl Hohenlohe durch das Haus, zeigt die schönsten Räume, verrät auch, in welchen Zimmern vor hundert Jahren noch tüchtig gefeiert wurde.
    Nur ein paar Schritte weiter befindet sich die nächste barocke Perle: Das Palais Bartolotti-Partenfeld, bekannt als das älteste Haus am Graben Ecke Dorotheergasse. Heute im privaten Besitz zweier Familien, birgt das Haus eine Geschichte, die bis ins Mittelalter zurückgeht. Nur wenige Schritte weiter Richtung Hofburg erreicht Karl Hohenlohe das Barock-Palais Cavriani in der Habsburgergasse, das den wenigstens bekannt ist – obwohl es quasi in Rufweite der vielbesuchten Hofburg liegt. (Text: ORF)
    Original-TV-PremiereDi 09.01.2024ORF III
  • Folge 373
    Christian Gepp von der Burghauptmannschaft Österreich zeigt Karl Hohenlohe (l.) Prunkräume, die nicht öffentlich zugänglich sind
    Es sind keine gewöhnlichem Adelssitze, die Karl Hohenlohe in dieser Folge von „Wiens verborgene Palais“ vorstellt. Manche Palais dienten zwar Adeligen zu Zwecken der Repräsentation und als Wohnsitz, allerdings in Zusammenhang mit ihren jeweiligen Ämtern. Das ehemalige k.u.k. Kriegsministerium am Stubenring ist auch heute noch ein streng bewachtes Regierungsgebäude mit mehreren Ministerien und Sektionen, weshalb es nur die Wenigsten von innen gesehen haben. Im Innersten des Mitteflügels befand sich ein kleines Wohnpalais, eingebettet in die weitläufigen Verwaltungstrakte, aber dennoch mit Prunkräumen, Festsaal und sogar mit einer Reithalle. Bewohner war der ledig gebliebene vorletzte Kriegsminister, Graf Alexander von Krobatin, der keine Familie und keinen Adelssitz hatte.
    Und so spazierte er von seinem Schlafzimmer direkt in sein Büro oder empfing Gäste in prunkvoll tapezierten und mit Kunstobjekten ausgestatteten Räumlichkeiten. Prominent am Stock-im Eisen-Platz gelegen, befindet sich das Palais Equitable. Der private Eigentümer der Beletage mit den riesigen Fenstern zum Stephansplatz öffnet exklusiv für ORF III seine Türen und lässt uns die Aussicht genießen. Katrin Unterreiner erkundet mit Karl Hohenohe das Haus, den märchenhaften überdachten Innenhof und erzählt Geschichten aus dem florierenden Geschäftsleben des Fin de Siecle und vom Erbauer des Palais. Auch das Erzbischöfliche Palais am Stephansplatz besucht Karl Hohenlohe in dieser Folge. (Text: ORF)
    Original-TV-PremiereDi 16.01.2024ORF III
  • Folge 374
    Wien, Stephansdom.
    Original-TV-PremiereDi 16.01.2024ORF III
  • Folge 375
    Karl Hohenlohe führt durch eine neue Staffel von „Wiens verborgene Palais“.
    Kaiserinnen und Kaiser, fromme Frauen, wohltätige Herren und ein skandalöses Paar – das sind Geschichten, die uns in dieser Folge von „Wiens verborgene Palais“ vor die ehemaligen Stadtore führen. Karl Hohenlohe besucht drei ganz nahe beieinander liegende Palais im dritten und vierten Bezirk. Eine wahre Sensation ist der Besuch im Barocken Palais der Salesianerinnen, denn kaum jemand hat es je von innen gesehen. Gestiftet von der Kaiserin Wilhelmina Amalia, just am Tag der Geburt ihrer Nichte und der späteren Regentin Maria Theresia, ist dieses „Kloster der Heimsuchung Mariens“ das älteste Frauenkloster Wiens.
    Der weitläufige Garten erstreckt sich bis zum Schloss Belvedere. Und auch die Geschichte des nächsten Palais, des Kreuzherren Palais, nimmt mit einem Kaiser seinen Anfang: Als Kaiser Karl VI. sein Gelübde einhielt, nach dem Ende der Pest eine Kirche zu stiften, übergab er die Seelsorge der Karlskirche dem Kreuzherren-Orden. In dieser Folge besucht Karl Hohenlohe außerdem das Gründerzeit-Palais Apponyi. Es besticht mit einer Erzählung, die in Zusammenhang mit einem seiner berühmtesten Bewohner steht: Hier lebte Hofmaler Heinrich von Angeli, gefeierter Portraitmaler des Hochadels und des Kaiserhauses. (Text: ORF)
    Original-TV-PremiereDi 23.01.2024ORF III
  • Folge 376
    Streckenbegeher.
    Aschenmann, Gasanzünder, Engelmacherin über viele alte Berufsbilder ist die Zeit hinweggerollt. Manche Berufsbezeichnungen muten uns heute skurril an, wie etwa die sogenannte Abtrittanbieterin, die bei Notdurft im öffentlichen Raum ihren Mantel breit machte, sodass man sich ungesehen erleichtern konnte. Gestalterin Sandra Rak hat sich für diese ORFIII Erbe Österreich Neuproduktion in die alte Zeit zurückversetzt, als das Licht auf der Straße noch von Hand entzündet und gelöscht werden musste, und als der Monatsmüll eines Haushaltes in eine Aschenlade passte, aus deren Inhalt später Seife hergestellt wurde. Auch von vielen anderen ausgestorbenen Berufsbildern erzählt der Film, von Lavendelfrauen, Planeten(Los-)Verkäufern, Kopierern und Barbièren. (Text: ORF)
    Original-TV-PremiereDi 30.01.2024ORF III
  • Folge 377
    Martin Mutschlechner.
    Original-TV-PremiereDi 30.01.2024ORF III
  • Folge 378
    Opernball Gäste.
    Verdienstzeichen, Ehrenzeichen, Anerkennungsmedaille, Exekutivdienstzeichen, Wehrdienstzeichen, Milizmedaille, Ehrenkreuz, Rettungsmedaille – Österreich ist und bleibt das Land der Orden. Wer das Leichtmetall auch austragen möchte, tut es vor allem am Opernball. Manch einer, der viele Orden gesammelt hat, hört sich im Vorbeigehen an wie ein Schellenbaum. Anlässlich des Höhepunktes des heurigen Faschings geht Erbe Österreich in dieser Neuproduktion auf die Spur der österreichischen Ordensliebe. Amüsante Ausschnitte aus vergangenen Opernball-Übertragungen und eine augenzwinkernde Rundschau auf das heimische Ordenswesen werfen ein unterhaltsames Licht auf eine Kategorie, in der uns niemand auf der Welt den Champagner reichen kann. (Text: ORF)
    Original-TV-PremiereDi 06.02.2024ORF III
  • Folge 379
    Opernball Lady Lotte Tobisch und Karl Hohenlohe.
    Wer wäre besser berufen, um auf die Mode des Wiener Opernballs zurück zu blicken, als das Moderatorenduo Kari Hohenlohe und Christoph Wagner-Trenkwitz. Gemeinsam mit Opernball-Lady Lotte Tobisch und mit Modeexpertin Isabella Klausnitzer lassen sie historische Opernball-Aufnahmen Revue passieren und kommentieren – nicht ohne das nötige Augenzwinkern – wie sich der Modegeschmack seit anno dazumal verändert hat. (Text: ORF)
    Original-TV-PremiereDi 06.02.2024ORF III
  • Folge 380
    Der Bodyguard als Wegbereiter durch die Massen der Ballbesucher.
    Sie stehen nicht im Rampenlicht, und trotzdem sind sie die wahren Stars: die vielen kleinen und großen Helferlein, die zum Gelingen des Wiener Opernballes beitragen. Sie werken hinter den Kulissen, helfen beim Frackanziehen, wissen, mit welcher Kost sich das Ballvergnügen ungetrübt genießen lässt, chauffieren die Ballbesucher mehr oder minder nobel zum Staatsgewalze und besitzen die Schlüssel, wenn die Besucher vor verschlossenen Türen stehen. (Text: ORF)
    Original-TV-PremiereDi 06.02.2024ORF III
  • Folge 381
    Österreichisch-Russische Grenze bei Brody 1905.
    Der Westen der Ukraine stand 150 Jahre lang unter österreichischer Herrschaft. In dieser Zeit erwuchs dort das ukrainische Nationalbewusstsein, das bis in unsere Tage hinein geschichtswirksam ist. Regisseur Norman Vaughan (Buch: Céline Wawruschka) begibt sich anlässlich des zweiten Jahrestages des russischen Kriegs gegen die Ukraine in dieser Erbe Österreich Neuproduktion auf die rot-weiß-roten Spuren in Galizien und der Bukowina. In den späten maria-theresianischen Jahren kam Habsburg in den Besitz dieser Gebiete, die zwar wirtschaftlich unterentwickelt, aber militärisch wertvoll für die Balance mit Russlands Macht waren.
    Mit einer Heerschaar an Lehrern, Ärzten, Technikern und Juristen versuchte das Kaiserhaus, in der dortigen Gesellschaft Fuß zu fassen. Auch die öffentliche Architektur begann immer mehr nach österreichischem Vorbild auszusehen. Doch eine echte Verwurzelung gelang den Habsburgern dort nicht, im Gegenteil: Genau in der Westukraine erlitt Österreich am Beginn des Ersten Weltkriegs die erste schwere Schlappe. (Text: ORF)
    Original-TV-PremiereDi 20.02.2024ORF III
  • Folge 385
    Straßenkehrer in Wien. Photographie um 1900.
    Wien soll einst eine saubere Stadt gewesen sein, bevor der Autoverkehr einsetzte – so lautet zumindest eine nostalgische Utopie. Denn Pferdemist, Pferdeurin, ein gigantischer Hausbrand von den zahlreichen Holz- und Kohleheizungen sowie die ständigen Umbauarbeiten in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts drückten damals schwer auf die Lebensqualität der Menschen. Wer es sich leisten konnte, floh vor Schmutz, Ruß und Lärm jedes Jahr nach der Ballsaison in den Süden. In dieser Erbe Österreich Neuproduktion erzählt Gestalter Norman Vaughan vom Weg Wiens zu Sauberkeit und Gemütlichkeit. (Text: ORF)
    Original-TV-PremiereDi 19.03.2024ORF III
  • Folge 386
    Muschelknöpfe.
    Von Dürnkrut über Angern und Marchegg sowie Schloss Hof führt diese erste Folge der neuproduzierten Flussreise. Denn Österreichs Flüsse waren in der Geschichte vor allem Wasserstraßen, über die Güter und Menschen transportiert wurden. Diese Ausgabe widmet sich der March, die der wichtigste Fluss von Mähren ist und die eine wichtige Rolle in der gemeinsamen Geschichte Österreichs mit seinen slawischen Nachbarn spielt. Gestalter Christian Reichhold bewegt sich flussabwärts und erzählt über die landschaftliche Schönheit der Ufer die Geschichte dieses Wasserwegs und seiner Bewohner im Geschichtsverlauf. (Text: ORF)
    Original-TV-PremiereDi 02.04.2024ORF III
  • Folge 387
    Flößer auf der Drau.
    Österreichs große Wasser-Reisestraßen – diese Neuproduktion von Erbe Österreich widmet sich der Drau und ihrer Rolle in Österreichs Geschichte. Der Fluss durchquert mehrere Länder, darunter Österreich, Slowenien, Kroatien und Ungarn, bevor er schließlich in die Donau mündet, und war eine wichtige Route für den Handel zwischen dem Mittelmeerraum und Mitteleuropa. Gestalterin Gigga Neunteufel besucht auf ihrer Reise flussabwärts unter anderem Schloss Stein, das für die Öffentlichkeit nicht zugänglich ist, und trifft dort den Schlossherrn und Bewohner Orsini-Rosenberg, fährt weiter nach Spittal an der Drau und am Ende bis nach Maribor. Der Verein „Freunde der Oberdrautaler Flößer“ vereinigt die Flößer der Orte Dellach, Berg, Greifenburg, Sachsenburg sowie Baldramsdorf und veranstaltet alljährlich im Hochsommer die Oberdrautaler Flößertage. (Text: ORF)
    Original-TV-PremiereDi 09.04.2024ORF III
  • Folge 388
    Nationalpark Gesäuse, Andreas Hollinger.
    Reisen – das hieß früher vor allem flussabwärts zu fahren. Denn lange Zeit waren Österreichs Wasserstraßen der schnellste Verkehrsweg, lange vor beschwerlichen Kutschenfahrten. Die Flößer beherrschten damals Gewässer wie etwa die Enns, sie beförderten Güter und Menschen. Heute haben Floßfahrten nur mehr nostalgischem Reiz. Die Enns verband die Eisenwurzen, die sogenannte „Waffenkammer des Kaisers“, mit der Donau und damit mit Wien. Der Boom des Eisens verschaffte der ganzen Region ihren Aufschwung. Gestalterin Karin Schiller führt in dieser Erbe Österreich Neuproduktion von der Quelle der Enns bis zur ihrer Mündung und besucht unter anderem Schloss Trautenfels mit der Ennsbrücke, ferner Liezen, wo in römischer Zeit an der über den Pyhrnpass führenden Straßenverbindung die Poststation Stiriate angelegt worden war, als letzte Rast- und Umspannstation für die Pferdefahrzeuge vor dem Pyhrnpass, sowie Stift Admont. (Text: ORF)
    Original-TV-PremiereDi 16.04.2024ORF III
  • Folge 389
    Versteckte Plätze wurden oft und gerne aufgesucht.
    Der Körper der Menschen galt lange als Arbeitswerkzeug, das einfach zu funktionieren hatte. Doch im späten 19. Jahrhundert begannen die Leute die Freude an ihrem Körper zu entdecken. Lebenslust durchströmte die Gesellschaft, vom Nacktbaden über eine freie Mode bis zum Sport und der erotischen Fotografie. Gestalter Stefan Wolner hat dieses Lebensgefühl der Jahrhundertwendezeit in dieser Erbe Österreich Neuproduktion eingefangen. Er zeigt, wie das neue Körperbild von damals die Grundlage für die Befreiungsbewegungen des 20. Jahrhunderts gebildet hat. (Text: ORF)
    Original-TV-PremiereDi 23.04.2024ORF III
  • Folge 390
    Katrin Unterreiner, Salzkammergut.
    Die späte k.u.k. Monarchie muss man sich als Macht-Ellipse vorstellen, mit den zwei Brennpunkten Wien und Bad Ischl. Das Salzkammergut war mehr als ein Sommerrefugium, hier wurde genauso Politik gemacht wie in der Wiener Hofburg. Entsprechend wanderte auch der Hofstaat mit Franz Joseph mit, und auch der Wiener Adel wollte dem Kaiser auch im Sommer nahe sein. Zum heurigen Kulturhauptstadt Salzkammergut Jahr zeigt Erbe Österreich ein Soziogramm der habsburgischen Eliten anhand ihrer Villen und Besitzungen in und um Ischl. Gestalterin Gigga Neunteufel beschreibt in dieser Erbe Österreich Neuproduktion, wie Familien wie die Industriellen Dirsztay, die Starhembergs, Seilern und Landauer sowie die Bankiers Ohrenstein ihre Sommer an der Traun zugebracht haben. Der Film bietet einzigartige Zugänge zu privaten Prunkräumen und Gärten, tolle Landschaftsaufnahmen und intime Einblicke in die Society von damals. (Text: ORF)
    Original-TV-PremiereDi 14.05.2024ORF III
  • Folge 391
    Pater Nikolaus Schachtner (r.) und Karl Hohenlohe. Pater Nikolaus führt Moderator Karl Hohenlohe durch weitere Teile der Augustinerkirche, wie die Georgskapelle, Loretokapelle und die Herzgruft. Im unmittelbaren Anschluss an die Georgskapelle befindet sich außerhalb derselben, jedoch von der Loretokapelle im Bereich des ehemaligen Kapitelsaales zugänglich im Süd-West-Eck die Herzgruft der Habsburg- und Habsburg-Lothringen Dynastie: Die Verteilung sterblicher Überreste an verschiedenen Orten ist eine seit der frühesten Antike aus hygienischen Gründen motivierte Usance. Bei den Habsburgern dürfte zusätzlich die Überlegung besonders frequentierter religiöser Orte eine Rolle gespielt haben. Demnach sind die sterblichen Überreste in der Kapuzinergruft, die Eingeweide in der Eingeweidegruft unter dem Chor des Stephansdomes und die Herzen eben in der Herzgruft in der Augustinerkirche.
    Hochzeiten, Thronfeiern und Seelenmessen: Die Augustinerkirche in Wien war jahrhundertelang die Bühne für die wichtigsten Ereignisse der habsburgischen und damit der österreichischen Geschichte. Maria Theresia, ihr Sohn Josef II und ihre Tochter Marie Antoinette, Kaiser Franz Josef und sein Sohn Kronprinz Rudolf haben hier geheiratet. In der Herz-Gruft sind die Herzen von 54 Habsburgern in silbernen Schalen verwahrt, die eine „Herzbestattung“ erhielten. (Text: ORF)
    Original-TV-PremiereDi 21.05.2024ORF III
  • Folge 392
    Wien, Österreich – 18. Februar 2012: Gedenktafel an der Fassade des Griechenbeisl-Restaurants „der-liebe augustin“ (Griechenbeisl) im historischen griechischen Viertel Innere Stadt in Wien
    Der Basilisk, das Donauweibchen, der liebe Augustin – Sagen wie diese haben wir alle als Kinder gelesen. Wenn ihre Handlungen auch frei erfunden sind, erzählen sie doch immer auf verschlungene Weise von der geschichtlichen Wirklichkeit unseres Landes. Diese Neuproduktion für ORFIII Erbe Österreich begibt sich anhand der sechs bekanntesten österreichischen Sagen auf die Suche nach den dahinter liegenden historischen Wahrheiten, also über das Donauweibchen etwa das Leben der einfachen Fischer an den Donau-Gestaden oder über den lieben Augustin in das pestgeplagte Wien des 17. Jahrhunderts, in dem man sich nichts sehnlicher wünschte, als sich mit Alkohol gegen die Seuche immunisieren zu können. R: Marco Schleicher (Text: ORF)
    Original-TV-PremiereDi 04.06.2024ORF III
  • Folge 393
    Eine ganze Reihe an habsburgischen Geheimnissen schlummert noch in der Wiener Altstadt, hier wo am Hofe über Jahrhunderte intrigiert, Ränke geschmiedet und Karrieren befördert oder geknickt wurden. Kaiser Franz Joseph etwa verbündete sich für sein Mammut-Projekt an der Ringstraße, das sogenannte Kaiserforum, mit einem Mann, der in seiner Heimat Sachsen ein steckbrieflich gesuchter Revolutionär war. Dort stand dessen Name für die „Semper-Barrikaden“, in Wien hingegen für das konservativste Bauprojekt Europas. Das Kaiserforum blieb am Ende Makulatur, aber vieles andere wurde Wirklichkeit, etwa die Bausünden Maria Theresias an der Hofburg.
    Oder die Katakomben unter dem Theseustempel im Volksgarten. Oder der riesige geheime Raum über der Michaelerkuppel. Die Votivkirche entstand zum Dank für die Errettung des jungen Franz Joseph vor einem Attentat – die Kronländer mussten damals widerwillig dafür zahlen. In Wahrheit gab es mancherorts Sympathien für den ungarischen Attentäter, der die blutige Niederschlagung der 1848er Revolution vor allem in Ungarn rächen wollte. Bis heute ist die Votivkirche ein Fremdkörper in der Stadt geblieben. Regie führt in dieser ORF III Erbe Österreich Neuproduktion Alexander Frohner. (Text: ORF)
    Original-TV-PremiereDi 11.06.2024ORF III
  • Folge 394
    Hier ein Bischofssitz, da ein imposantes Regionalmuseum – die Burgen und Schlösser von der Südsteiermark bis nach Slowenien sind unerlässlich für das kulturelle Selbstverständnis der Grenzregion. * Ein Leben zwischen historischer Bewusstseinsbildung und touristischem Auftrag – die Schlossbesitzer/​innen von der malerischen Südsteiermark bis nach Slowenien zeigen Passion in ihrem Bemühen, die alten Gemäuer zeitgemäß mit Leben zu füllen. * Im Herzen des südsteirischen Weinlandes befindet sich Schloss Seggau, das jahrhundertelang als Repräsentationssitz der steirischen Bischöfe diente und heute ein Bildungs- und Kongresszentrum beheimatet.
    Immer noch verbringt der amtierende Bischof Wilhelm Krautwaschl die Sommermonate hier, die gesamte Anlage ist ihm ein wahrer Kraftplatz. Im bischöflichen Weinkeller – einem der ältesten Europas – verkostet er alljährlich den Messwein aus dem schlosseigenen Weingarten. Dringt man tiefer ins Weinland vor, kommt man an Schloss Ottersbach nicht vorbei, das bereits in der fünften Generation im Besitz der Familie Abel ist. Heute leben hier drei Generationen unter einem Dach.
    Man hat sich als Familienbetrieb voll und ganz der Romantik verschrieben und stellt sowohl den lieblichen Schlossgarten als auch manch Prunkräume für Hochzeitsgesellschaften und ihre Feierlichkeiten zur Verfügung. Die filmische Reise führt weiter in den Südosten der Steiermark nach Bad Gleichenberg. Hier thronte einst das stolze Herrschaftshaus „Burg Neu-Gleichenberg“, das über mehrere Jahrhunderte im Besitz der bedeutenden Grafen Trauttmansdorff war und heute als Ruine von der Natur zurückerobert wird. Im Forsthof bei Bad Gleichenberg, einem beschaulichen Landschloss, das die Trauttmansdorffer im 19. Jahrhundert als Witwensitz genutzt haben, lebt und arbeitet heute die Schriftstellerin und Malerin Elisabeth Newzella mit ihrem Mann Clemens-Maria, der einem westfälischen Adelsgeschlecht entstammt.
    Ihre Privatresidenz trägt zum aristokratischen Flair bei, das Bad Gleichenberg seit seiner Gründung als Kurort für die Reichen und Schönen durch den steirischen Statthalter Reichsgraf von Wickenburg ausmacht. Eine ganze Stadt als mittelalterliche Burganlage – das war Bad Radkersburg direkt an der steirisch-slowenischen Grenze einst.
    Mächtige Bastionen und Wehrmauern umgeben noch heute den Stadtkern. Der passionierte Stadtführer Alois Münzer führt uns an jene Orte, die von der Wehrgeschichte Bad Radkersburgs erzählen; im Museum im alten Zeughaus, in dem sie die Stadtgeschichte hütet und aufbereitet, verdeutlicht die Historikerin Beatrix Vreca, wie aus der Festung ein Kurort wurde. Schließlich führt der Film nach Slowenien zu einer der größten und mächtigsten Schlossanlagen des Landes – Schloss Ptuj, das heute im Besitz des nationalen Kulturministeriums ist und ein bedeutendes Regionalmuseum beheimatet.
    Der Kurator Branko Vnuk wacht beherzt über die kunsthistorische Sammlung des Hauses und gewährt einen Einblick in die Restaurierungswerkstätten, wo gerade an wertvollen Tapisserien aus dem 17. Jahrhundert gearbeitet wird. In seiner Schlossführung betont er auch die Verbindung des Hauses zur Steiermark anhand der steirischen Grafen Herberstein, die bis 1945 auch die letzten Besitzer von Schloss Ptuj waren, bevor es nationalisiert wurde. Eine Dokumentation von Fritz Aigner und Alfred Ninaus (Text: ORF)
    Original-TV-PremiereDi 25.06.2024ORF III

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