• Folge 267 (30 Min.)
    Frederik Fleig schaut sich die nachhaltig gefertigte Kleidung bei Valerius in Porto an – Bild: ZDF und Mathilda Kühne./​Mathilda Kühne
    Frederik Fleig schaut sich die nachhaltig gefertigte Kleidung bei Valerius in Porto an
    Lebensmittelabfälle, die eine zweite Chance bekommen, Strategien für eine nachhaltige Textilindustrie und Lehrer, die Lust auf ihren Job haben – in Europa tut sich was. Für „plan b“ reist Host Frederik Fleig zu Visionärinnen und Visionären, deren Ideen zu den Besten in Europa zählen, um unsere Gesellschaft zu stärken. In Frankreich und Portugal hilft er, Ressourcen sinnvoll zu nutzen, in Finnland zeigt er eine moderne Lehrerausbildung. In Marseille haben zwei Männer der Lebensmittelverschwendung den Kampf angesagt. Gérard Gros und Fourat Troudi betreiben in der französischen Hafenstadt die „Association Fruits & Légumes Solidarité“, eine gemeinnützige Küche, die leicht verderbliche Obst- und Gemüsespenden direkt am Großmarkt weiterverarbeitet.
    Statt die Lebensmittel wegzuwerfen, landen sie im Kochtopf. Die Saucen, Säfte, Suppen und Marmeladen werden dann an Bedürftige weitergeben. So retten sie jedes Jahr viele Tonnen Lebensmittel und helfen denen, die auf Lebensmittelspenden angewiesen sind. Die Überzeugung, etwas ändern zu können, hat auch Kristiina Heikkilä. Die Finnin ist an der Universität von Turku für die Ausbildung von angehenden Lehrerinnen und Lehrern verantwortlich.
    Die Studierenden unterrichten schon während ihres Studiums und nicht erst im Referendariat, denn an jeder Uni ist eine Übungsschule angeschlossen. Auch die Auswahl der Studierenden ist anders als in Deutschland, hier wird nach Motivation entschieden. Ein Weg, der sich auszahlt, denn die Lehrkräfte in Finnland lieben ihren Job, Lehrermangel Fehlanzeige. Das Ansehen von Lehrkräften ist in der Gesellschaft ähnlich hoch wie das von Ärztinnen oder Ärzten. Dass Engagement und Hingabe einen Unterschied machen können, das beweist auch Ana Tavares in Portugal.
    Die Chemieingenieurin arbeitet für das Textilunternehmen „Valérius“ und ist für Innovationen zuständig. Gemeinsam mit ihrem Team forscht sie an der Mode der Zukunft. Denn die Textilindustrie gehört zu den umweltschädlichsten Branchen weltweit. Anstatt alte Kleidung zu vernichten und immer neue zu produzieren, arbeiten sie in Portugal an neuen Recycling-Verfahren, entwickeln Textilien aus alternativen Rohstoffen und experimentieren mit chemiefreien Färbemitteln. Ein nachhaltiger Gegenentwurf zu Fast Fashion. (Text: ZDF)
    Deutsche TV-PremiereSa 25.05.2024ZDF
  • Folge 268 (30 Min.)
    Fachkundige Unterstützung: Christine Acker (l.) vom Verein „Jumpp“ begleitet Johanna Münch (r.) bei der Unternehmensnachfolge. Die beiden Frauen diskutieren das Marketingkonzept für die Obstbrände.
    Wer soll übernehmen? Etwa 125.000 mittelständische Unternehmen stehen in Deutschland pro Jahr vor der Übergabe. Bei fast einem Viertel droht die Nachfolge nicht rechtzeitig zu gelingen. Es geht aber auch anders: Ein Weinladen in Hessen zeigt das unterschätzte Potenzial von Frauen in der Nachfolge. Ganz neue Wege geht eine Unternehmerin aus Saarbrücken, die mit Mitte vierzig ihre Nachfolge plant und ihr Geschäft in eine Genossenschaft überführen will. Beate Mangrig ist davon überzeugt, dass das traditionelle Nachfolgemodell, Vater übergibt an Sohn, heutzutage nicht mehr funktioniert.
    Und vor allem solle man Nachfolge nicht mit Ruhestand gleichsetzen, also auch Unternehmensübergaben frühzeitig in Angriff nehmen. 2006 hat Mangrig ihren Betrieb ROTERFADEN gegründet und produziert seitdem hochwertige Notizbücher. Doch nicht irgendwer soll ihr Herzensprojekt weiterführen, sondern ihre eigenen Mitarbeitenden – in Form einer Genossenschaft. Ein Pionierprojekt in Deutschland, wo es derzeit nur etwa 8000 eingetragene Genossenschaften gibt.
    Claudia Henke von „Platform Cooperatives Germany eG“ engagiert sich für eine neue Generation von Genossenschaften, die sich an internationalen Werten orientieren, wie geteilte Verantwortung, demokratische Mitbestimmung und gegenseitige Unterstützung. In diesem Sinne berät sie auch Beate Mangrig und deren Team auf dem neuen Weg. Johanna Münch hingegen verfolgt einen anderen Ansatz. Sie möchte die Wein- und Spirituosenhandlung von Gerhard Bolender übernehmen. Doch die gelernte Bankkauffrau ist Quereinsteigerin.
    Deswegen drückt sie noch mal die Schulbank und macht eine Ausbildung zur „geprüften Sommelière“, ein Mammutprogramm für die Mutter von zwei kleinen Kindern. Christine Acker und der Frankfurter Verein jumpp wollen Frauen wie Johanna Münch ermutigen, den Schritt in die Nachfolge zu wagen. Der dreijährige Workshop des Vereins richtet sich ganz bewusst an Frauen, denn in Deutschland sind es meist Männer, die ein Unternehmen übernehmen. Christine Ackers Mission ist es, „den passenden Deckel zum Topf zu finden“, also Unternehmen, die eine Nachfolge suchen, mit Übernahmewilligen zusammenzubringen.
    Sie begleitet Johanna Münch auch noch in der Phase der Betriebsübernahme. Konkret geht es dabei um Finanzierungspläne, aber auch darum, wie man das „flüssige Gold“ der Wein- und Spirituosenhandlung, Fässer voller selbst gemachter Obstbrände, gut vermarkten kann. Ein langer Prozess, denn Übernahmen wollen gut vorbereitet sein. Wenn es schnell geht, dauern sie zwei bis drei Jahre, meist aber länger. (Text: ZDF)
    Deutsche TV-PremiereSa 08.06.2024ZDF

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