Folge 110

  • Braunkohle – Klimakiller mit Zukunft?

    Folge 110 (30 Min.)
    Gut ein Viertel des deutschen Stroms stammt aus Braunkohlekraftwerken. Sie liefern zuverlässig Strom – unabhängig von Windstärken und Sonnenstunden. Doch der Preis ist hoch: Bei keiner anderen Art der Energieerzeugung wird so viel klimaschädliches Kohlendioxid in die Luft geblasen, ganze Landstriche werden zerstört, Gewässer auf Jahrzehnte verschmutzt. Die Bundesregierung will jetzt den Braunkohleboom stoppen. Doch geht das überhaupt? Sichere Energieerzeugung ohne Braunkohle? Pfarrer Mathias Berndt ist davon überzeugt. Seit Jahren beschäftigt er sich mit möglichen Alternativen zur Braunkohle, denn er hat ein Problem: Seine Kirche und sein Pfarrhaus in der Lausitz stehen genau dort, wo in Zukunft Braunkohle abgebaggert werden soll.
    Auf dem Pfarrhaus hat er jetzt eine Photovoltaikanlage montieren lassen – gegen die Auflagen des Denkmalschutzes. Er will ein Zeichen für erneuerbare Energien und für den Erhalt der Heimat setzen. „Wir brauchen das Braunkohlefeld unter meinem Haus nicht mehr“, meint er. „Die erneuerbaren Energien werden in Zukunft genügend Strom für alle liefern können.“ Birgit Schroeckh sieht das völlig anders.
    Sie arbeitet für den Vattenfall-Konzern und glaubt nicht, dass in naher Zukunft auf Braunkohle verzichtet werden kann. „Ich sehe, dass die Braunkohle Partner der Energiewende ist. Die
    Wirtschaft funktioniert bei dieser Energiewende nur mit einem starken Partner, der die Grundlast hält.“ Und das ist für sie die Kohle. Schon zu DDR-Zeiten hat sie im Tagebau gelernt. Als Ingenieurin ist sie für die Entwicklung des Tagebaus verantwortlich, zurzeit plant sie den Abbau bis zum Jahr 2040. Dass ihr Arbeitgeber, Vattenfall, beabsichtigt, sich aus der Braunkohleförderung zurückzuziehen, sieht sie gelassen.
    „Auch ein neuer Eigner wird von uns erwarten, dass wir Kohle für die Stromerzeugung liefern“, meint sie. Gibt es tatsächlich keine anderen Möglichkeiten für eine günstige und sichere Energieversorgung? Gaskraftwerke könnten auch zuverlässig Strom liefern, wenn einmal der Wind nicht bläst oder die Sonne nicht scheint. Doch Strom aus Gas ist zurzeit deutlich teurer als Strom aus Kohle.
    Geforscht wird auch an Speichermöglichkeiten für erneuerbare Energien, die das Grundlastproblem lösen könnten. Doch so lange diese Alternativen noch keine Großkraftwerke ersetzen, wird weiterhin gestritten. „planet e.“ fragt: Sind Atomausstieg und Braunkohleausstieg gleichzeitig möglich, und wie lange brauchen wir noch die Braunkohle als „Brückentechnologie?“ Denn über eines sind sich Kohlekritiker und Kohlebefürworter einig – wirksamer Klimaschutz geht langfristig nur, wenn die Emissionen aus Braunkohlekraftwerken deutlich sinken. (Text: ZDF)
    Deutsche TV-PremiereSo 15.02.2015ZDF

Cast & Crew

Sendetermine

Mo 08.02.2016
04:10–04:40
04:10–
So 15.02.2015
14:40–15:10
14:40–
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