Staffel 1, Folge 1–3

Staffel 1 von „Urlaubsträume in Beton“ startete am 10.04.2022 bei arte.
  • Staffel 1, Folge 1 (26 Min.)
    1980 wurde im thüringischen Friedrichroda das damals größte Ferienhotel des DDR-Gewerkschaftsbunds FDGB eröffnet: das Erholungsheim „August Bebel“ mit einer Kapazität von mehr als 1.500 Betten auf dem Reinhardsberg. – Bild: MDR /​ © Pawel Kacprzak /​ © Pawel Kacprzak
    1980 wurde im thüringischen Friedrichroda das damals größte Ferienhotel des DDR-Gewerkschaftsbunds FDGB eröffnet: das Erholungsheim „August Bebel“ mit einer Kapazität von mehr als 1.500 Betten auf dem Reinhardsberg.
    In der der DDR wurde gleich mit ihrer Gründung der Bau von Ferienkomplexen zur Pflicht, schrieb doch die Verfassung das Recht jeden Bürgers auf Urlaub fest. Das ehemals der Oberschicht vorbehaltene Privileg des Reisens durfte zu einem Volkssport werden. Dabei entstanden riesige Freizeitmaschinerien, die unter Verwendung moderner Baumaterialien eigene Architekturtypen generierten. So mischen sich in die Urlaubsarchitektur der ersten Jahrzehnte regional-nationale Traditionen mit sowjetisch-sozialistischem Klassizismus und der Klassischen Moderne.
    Mit der Ausweitung der Bauprogramme in den 60er Jahren erfolgte die Typisierung, die mit Modulen des allgemeinen Wohnungsbaus operierte. Dieser Linie folgend entstanden auf Rügen Urlaubssiedlungen, Visionen vom „sozialistischen Seebad“, die mit den Ferienzentren der großen europäischen Strände mithalten sollten. Für den Gebirgs- und Wintersporturlaub verwandelte man den thüringischen Gebirgsort Oberhof in ein neues „sozialistisches St. Moritz“. Hier entstanden repräsentative Interhotels und Ferienheime mit ehrgeiziger Architektur: So wurde die Bergtopographie durch abgetreppte und abgeschrägte Baukörper verlängert, die Ästhetik der Landschaft mit Bergspitzenmotiven und Dreiecksmotiven weitergeschrieben, unter Verwendung von vorwiegend Beton, aber auch regionalen Materialien wie Naturstein, Schiefer und Holz.
    Der Film „Urlaubsträume in Beton – DDR“ wirft einen prüfenden Blick zurück auf die architekturästhetische und soziologische „Haltbarkeit“ des damals Gebauten. (Text: MDR)
    Deutsche TV-PremiereSo 10.04.2022arte
  • Staffel 1, Folge 2 (27 Min.)
    Für den Skiort Flaine entschied sich Architekt Marcel Breuer, den Beton in seiner rohen Struktur zu belassen – – wie eine Spiegelung der umgebenden Felsen der Haute-Savoie.
    In Frankreich liegen die imposanten Orte der Erinnerung an das ausbrechende Ferienfieber der Nachkriegsjahre in den Bergen und am Meer gleichermaßen. In den 60er-Jahren wurde hier das Recht auf vierwöchigen Urlaub in einem landesweiten Gesetz festgeschrieben, was den Bauboom für Ferienunterkünfte anheizte. So ließ man in den französischen Alpen an der Grenze zu Italien und der Schweiz riesige Skiresorts aus dem Boden wuchern. Bis 1975 entstanden 23 solcher Orte, 20 weitere waren im Bau. Diese Hotel- und Apartmentburgen in vermitteln den Eindruck von riesigen im Gebirge gestrandeten Kreuzfahrtschiffen aus Beton. An der Mittelmeerküste wurde ein zukunftsweisendes Urlaubsparadies verwirklicht, das bis heute haltbar geblieben ist: das auf 100.000 Urlauber ausgelegte Seebad „La Grande Motte“.
    Sein Markenzeichen ist die „Große Pyramide“. Dieser südfranzösische Ferienort erwies sich als ein echter Aufbruch in eine neue Zeit. Nicht das Auto, sondern der Mensch stand und steht in La Grande Motte im Vordergrund. Fußgänger und Radfahrer bewegen sich auf eigenen Wegen unbehelligt durch angenehm schattige und windgeschützte Plätze, Alleen und Parkanlagen. Der Film „Urlaubsträume in Beton – Frankreich“ begibt sich in die Nachkriegsjahre, in der die Ferienburgen entstanden und schaut prüfend zurück auf die architekturästhetische und soziologische „Haltbarkeit“ des damals Gebauten. (Text: MDR)
    Deutsche TV-PremiereSo 17.04.2022arte
  • Staffel 1, Folge 3 (26 Min.)
    Vladimir Popov hat beim Bau des Resorts Albena bereits als Student mitgearbeitet – heute arbeitet er hier als Architekt.
    Acht Kilometer lang, goldgelbe Dünen aus feinstem Sand, umgeben von grünen Wäldern. Bulgariens größter Touristenmagnet „Sonnenstrand“ bietet in über 800 Beherbergungsbetrieben Platz für 50.000 Gäste. Entstanden ist dieser Ferienkomplex im Fieber der Wirtschaftswunderjahre, als das ehemals der Oberschicht vorbehaltene Privileg des Reisens zu einem Volkssport wurde. In Ost wie in Westeuropa entstanden riesige, aus Beton gefertigte Freizeitmaschinerien. Zugleich generierte dieser Bauboom neue Architekturtypen, die mit modernen Materialien unterschiedliche Stile der Architekturgeschichte aufgriffen und daraus eigene Markenzeichen machten.
    So entstand zunächst an der Schwarzmeerküste eine Melange von Neoklassizismus, klassischer Moderne und nationalen Traditionen, die vor allem auf die bulgarische Renaissance rekurrierte. Später entwickelte man dort, in Anbindung an internationale Vorbilder, den sogenannten Brutalismus, eine unverwechselbare Architektursprache, die zum Markenzeichen für Resorts, Hotels und Restaurants nicht nur in Bulgarien wurde.
    Dabei kombinierte man funktionalistische Formen mit dekorativen, plastisch geformten Elementen wie Vordächern, Pergolen sowie ornamentalen Sonnenschutz und Brüstungselementen an den Fassaden. Die Dokumentation begibt sich in die Nachkriegsjahre, in der die Ferienburgen entstanden, und konfrontiert sie mit der postkommunistischen Zeit. Der Blick von heute prüft die architekturästhetische und soziologische „Haltbarkeit“ des damals Gebauten und sein Verhältnis zur umgebenden Landschaft. (Text: rbb)
    Deutsche TV-PremiereSo 24.04.2022arte

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