Wahre Helden – Einsatz fürs THW

Sintflutartige Regenfälle setzen im Sommer riesige Teile Sloweniens unter Wasser. Die Fluten zerstören wichtige Teile der Infrastruktur, darunter viele Brücken und Straßen. Rund 50 ehrenamtliche Kräfte des THWs, allesamt Spezialisten für Brückenbau und schwere Bergung, machen sich auf ins Krisengebiet. Ihre Mission: eine Behelfsbrücke in Prevalje errichten. Die eigentliche Brücke, eine Hauptverkehrsader, ist durch die Überflutung so schwer beschädigt, dass sie für Fahrzeuge gesperrt ist. Hilfsgüter finden nicht mehr den Weg ins Landesinnere. Abhilfe soll eine 30 Meter lange Brücke schaffen, die bis zu 30 Tonnen Last tragen kann.
Für die THWler ist der Einsatz mit extremen Schwierigkeiten verbunden: die Baustelle am Fluss bietet wenig Platz, die Temperaturen steigen und machen die Arbeit für die Fachgruppe Brückenbau nahezu unerträglich. Das Team um Gruppenführer Florian Wigger muss sich beeilen, damit die wichtige Verkehrsstraße über den Fluss bald wieder passierbar ist. In Deutschland beginnt unterdessen die Ausbildung für neue ehrenamtliche THW-Kräfte. Eine von den Neuen ist Cindy Klink. Die 25-Jährige ist gehörlos und stellt sich ganz bewusst der THW-Grundausbildung.
Für sie eine besondere Herausforderung: Wie lernt man z. B. den wichtigen Funkverkehr untereinander? Ihre Follower auf Instagram nimmt Cindy zu jeder Übung mit. Sie postet eifrig über ihr Ehrenamt und will andere junge Menschen dafür begeistern. Im Internet sind viele durch ihre Deaf Performance auf sie aufmerksam geworden. Dabei übersetzen Künstlerinnen und Künstler Lieder in Gebärdensprache. Cindy ist im Video „Neue Wege“ mit den Rappern Eko Fresh und Rolling G zu sehen. Diesen Ruhm nutzt sie jetzt für ihre Arbeit beim THW. (Text: NDR)

Sommer 2022: Es ist heiß und viel zu trocken. In ganz Deutschland kommt es immer wieder zu schweren Waldbränden. Als ein besonders heftiges Feuer im Harz unterhalb des Brockens ausbricht, werden die Spezialisten des THWs angefordert, denn die Brandstelle ist abgelegen, die Wasserversorgung schlecht. Das THW verfügt über besonders große Tankfahrzeuge und kann so die Feuerwehr mit dem dringend benötigten Wasser versorgen. Unter den Helfern ist auch René Freitag. Für ihn ist der Einsatz eine Ehrensache: „Das ist unser Harz!“ Immer wieder muss er das voll beladene Tankfahrzeug die engen, sehr kurvigen und mitunter auch steilen Wege hoch auf den Berg fahren. Die Helfer geben alles, doch das Feuer breitet sich immer weiter aus und greift schließlich auf ein Moorgebiet über.
Eine besonders tückische Situation, denn so kann sich der Brand für das Auge unsichtbar unterirdisch ausbreiten. Können René und seine Kameraden den Wettlauf gegen die Flammen gewinnen? In Wilhelmshaven geht es unterdessen für das THW aufs Wasser. Alexandra Jürgens hat gerade ihren Bootsführerschein in der THW-Akademie bestanden. Nun steht für sie der erste Einsatz an: Bei einer Großübung vom ADAC-Rettungshubschrauber-Team soll sie Verletztendarsteller aufs offene Wasser fahren, damit diese anschließend per Seilwinde gerettet werden können. Dabei muss sie achtsam bleiben. Wenn etwas schiefgeht, muss sie bereit sein, um die Beteiligten aus der Nordsee zu retten. (Text: NDR)

Tiefe Risse ziehen sich durch das Mauerwerk: ein schwer beschädigtes Haus an einer befahrenen Kreuzung droht jederzeit einzustürzen. Die THW-Experten der Fachgruppe Abstützsystem-Holz kommen zum Einsatz. Die Arbeiten sind zeitaufwendig und alles andere als ungefährlich! Beim Abstützen müssen sich die THWler dicht an das rissige Haus wagen. Ein falscher Griff, eine unachtsame Bewegung und die Mauern könnten einstürzen und die Retter unter sich begraben. Unterdessen ist die Hundeführerin Eveline „Evi“ Kümper mit ihren THW-Rettungshunden in Malchin zu einer besonderen Hundeprüfung angekommen.
Hier wird der Nachwuchs im Aufspüren von Verschütteten geprüft. Sechs Herausforderungen, bei Tag und Nacht, warten auf die Prüflinge. Evi und ihre Hunde haben diese Prüfung längst erfolgreich bestanden. Heute ist sie als Prüferin hier. „Das ist eine sehr anspruchsvolle Aufgabe!“, resümiert sie die Herausforderung, nachdem sie das Übungsgelände mit ihrer erfahrenen Hündin Qaskiya getestet hat. Werden die Prüflinge die Nerven behalten, die schweren Aufgaben meistern und die Menschen unter den Trümmern finden? (Text: NDR)

Im Sommer 2021 verwüsten schwere Unwetter weite Teile von Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz. Die großen Regenmassen lassen den Wasserspiegel der Ahr in ungeahnte Dimensionen ansteigen. Die Verwüstung ist enorm. „Es ging um Leben und Tod“, erinnert sich Kerim Lux-Witt. Der THW-Gruppenführer der Fachgruppe Notinstandsetzung im Ortsverband Sinzig muss damals miterleben, wie Familienmitglieder und Freunde plötzlich von den Wassermassen überrascht werden. Bis heute dauern die Aufräumarbeiten vor Ort an. Noch immer sind nicht alle Brücken repariert oder ausgetauscht. Das soll sich nun ändern: Die Spezialisten der Fachgruppe Brückenbau vom Ortsverband Neustadt an der Weinstraße rücken an, um eine Fußgängerbrücke über die Ahrmündung zu bauen.
Fast 15 Monate lang gab es hier keine Möglichkeit, den Weg über den Fluss zu passieren. Auch Kerim und seine Sinziger Helfer sind dabei, um den zweitägigen Einsatz zu unterstützen. Die Brücke wird zunächst an Land zusammengeschraubt und anschließend mit einem Kran eingesetzt. Keine leichte Aufgabe für den Gruppenführer Marcel Benz und das ehrenamtliche Team. Er muss den Kranfahrer dirigieren, denn die tonnenschwere Brücke muss auf Anhieb zentimetergenau an ihren Bestimmungsort gesetzt werden.
Einige Monate später ereignet sich in Norddeutschland eine weitere Umweltkatastrophe: Aus einem Leck in einer Pipeline treten große Mengen Rohöl aus und verschmutzen das Wasser des Nord-Ostsee-Kanals. Der Schiffsverkehr an der Wasserstraße steht still. Der Schaden ist so enorm, dass Axel Böttcher und sein THW-Team von der Fachgruppe Ölschaden aus dem Ortsverband Lübeck zur Unterstützung der lokalen Einsatzkräfte alarmiert werden. Es muss schnell gehen: Die Helfer sollen eine Umweltkatastrophe verhindern und den gesperrten Kanal schnellstmöglich passierbar machen. Doch der Einsatz ist riskant, denn Rohöl ist sehr flüchtig. Es herrscht Explosionsgefahr. (Text: NDR)

Gefahr in Verzug! Im Harz drohen verschneite Bäume auf eine wichtige Bundesstraße zu fallen. Das Problem: die Bäume stehen schlecht erreichbar an einem Steilhang. Außerdem sind die Stämme morsch, die Vibrationen einer Kettensäge könnten schwere Äste aus der Krone zum Absturz bringen und so eine tödliche Gefahr für die Forstarbeiter werden. Die Fachgruppe Sprengen des THWs soll die 46 Bäume aus sicherer Entfernung zu Fall bringen mittels schwerer Munition. Doch kurz vor dem Einsatz setzt erneut starker Schneefall ein, die Vorbereitungen für die Sprengung am Hang werden zur gefährlichen Rutschpartie. Mit einem großen Bohrer werden die Stämme für die Sprengladen präpariert und dann die Zündschnüre verlegt.
In die Löcher kommt der Sprengstoff und wird mit den Kabeln verbunden. Alle warten auf das Kommando: 3, 2, 1, Zündung! Doch die Wärmebildkamera einer Drohne entdeckt einen Wanderer im Sperrgebiet. In Sinzig bereitet Gruppenführer Kerim Lux-Witt sein THW-Team auf den Ausfall von Infrastruktur vor. Was passiert bei einem Blackout, wenn Strommasten knicken oder Hacker das Stromnetz lahmlegen? Die Spezialisten der Fachgruppe Notinstandsetzung sind für diesen Fall gerüstet. Leistungsstarke Generatoren und jede Menge Strahler für die Notbeleuchtung stehen zur Verfügung. Mitten im schweren Schneetreiben möchte Kerim mit seiner Mannschaft testen, wie sie im Ernstfall wichtige Verkehrswege, zum Beispiel eine Brücke, ausleuchten. (Text: NDR)