Staffel 1, Folge 3

  • 3. Ein Tag im Juli

    Staffel 1, Folge 3
    Die Schweiz ist ein Land, in dem man gern lebt, in dem eigentlich alles funktioniert. Viele Menschen tragen Tag für Tag dazu bei. Sie sind ein wichtiger Teil der Schweizer Identität. Vreni Lenzi beispielsweise nimmt im Empfangszentrum Basel Asylsuchende auf. Die 64-Jährige stieg vor 20 Jahren wieder ins Berufsleben ein. Zuvor hatte sie als Hausfrau ihre zwei Kinder großgezogen. Nun leitet sie eines der fünf Asylempfangszentren der Schweiz. Ihr Arbeitsalltag beginnt früh: Jeden Tag kommen mindestens 50 Asylsuchende aus Eritrea und Syrien an. Sie müssen medizinisch kontrolliert und vom Bundesamt für Migration erfasst werden.
    Die Bewältigung des Ansturms ist eine logistische Herausforderung. Beruf und Privatleben trennt Vreni strikt. Ihre Freizeit verbringt sie mit ihrer Familie und Freunden am liebsten in ihrem Schrebergarten, den sie von ihren Eltern übernommen hat. Bauer Rolf Bischofberger sorgt für gute Laune am Sankt Galler Bauernmarkt. Der 52-jährige Appenzeller hat seinen Bauernhof von den Eltern übernommen. Zusammen mit seiner Frau Judith hat er diesen auf Biolandwirtschaft und auf Schafmilchwirtschaft umgestellt.
    Im hügeligen Gelände von Appenzell Innerhoden muss man erfinderisch sein, wenn man kostendeckend Landwirtschaft betreiben will. Rolf saß auch elf Jahre lang für die Bauern im Großrat, der Legislative des Kantons Appenzell Innerhoden. Dass man sich als Bürger engagiert, ist ihm wichtig, deshalb hat er auch mitgeholfen, den Sankt Galler Bauernmarkt zu gründen. Dort verkauft er einmal in der Woche alles, was er und Judith auf dem Hof produzieren. Rolf und Judith leben seit 26 Jahren zusammen – sie sind ein eingespieltes Team und arbeiten ohne Personal.
    Die Kinder sind bereits ausgeflogen und studieren in Zürich und Kreuzlingen. Claudia Imhof fährt für die Schweizerischen Bundesbahnen (SBB) Menschen durch die Schweiz. Mit 22 Jahren ist sie eine der jüngsten SBB-Lokführerinnen des Landes. Ihr Dienst beginnt
    oft, wenn andere noch schlafen, doch sie liebt die Stille um diese Zeit. Ihr Freund Silvio ist ebenfalls Lokführer. Claudia arbeitet oft im Großraum Zürich auf den typischen Pendlerstrecken. Sie schätzt, dass sie selbständig arbeiten kann und auch manchmal frei hat am Nachmittag.
    Dann besucht sie oft ihre behinderte Schwester Tanja. Diese lebt mit Down-Syndrom in einem Heim. Tanja habe sie gelehrt, wie wichtig Fröhlichkeit im Leben sei, sagt Claudia. Ihrer Meinung nach nehmen die Schweizerinnen und Schweizer das Leben manchmal zu ernst. Aus dem Bedürfnis heraus, Menschen wie Tanja etwas zurückzugeben, engagiert sie sich in einem Verein, der für Behinderte Freizeitaktivitäten organisiert. Kasinathan Kethys hat sich vom Tellerwäscher zum Gastwirt hochgearbeitet. Der 46-Jährige ist einer von rund 50.000 Tamilinnen und Tamilen in der Schweiz.
    Er führt im Berner Schwarzenburgerland den Landgasthof Sternen. Nachdem zwei seiner Brüder ermordet worden waren, kam er vor 28 Jahren als Flüchtling in die Schweiz. Damals entschied er, sein Schicksal selbst in die Hand zu nehmen und hatte Glück. Er begann in einem Restaurant als Tellerwäscher und hat sich dort zum Koch und dann zum Wirt ausbilden lassen. Seine Frau Nantha und er kennen sich schon sehr lange, sie flüchtete mit ihrer Familie nach Deutschland, und vor 16 Jahren holte Kasinathan sie dann in die Schweiz.
    Mittlerweile haben die beiden zwei Kinder. Als vor vier Jahren der Landgasthof Sternen zur Pacht ausgeschrieben war, erhielt Kasinathan den Zuschlag. Aus eigener Kraft und ohne Schulden zu machen führt er seither das Restaurant. Trotzdem dauerte es lange, bis er akzeptiert wurde. Den Vorurteilen der bernischen Landbevölkerung ist er jedoch von Anfang an mit Gelassenheit begegnet. Heute sitzen der Jodlerchor und Trachtenverein gemeinsam mit Kasinathan und seinen tamilischen Angestellten und dessen Familie am Tisch. Er könnte sich nicht vorstellen, nach Sri Lanka zurückzukehren. (Text: 3sat)
    Deutsche TV-PremiereSo 31.07.20163satOriginal-TV-PremiereMi 27.07.2016SRF 1

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