2023/2024, Folge 1–20

  • Folge 1 (30 Min.)
    Das Einfamilienhaus: Zeit für eine neue Utopie!
    Unökologisch, zu viel verschwendeter Platz, zu unflexibel: Das Einfamilienhaus – der einstige Heile-Welt-Traum, das Statussymbol – ist für viele zum Hassobjekt geworden. Dabei könnte es so viel mehr und besser sein, wenn man es endlich weiterdenken würde. „Capriccio“ auf der Suche nach neuen Visionen.
    Die Wiesn – Wiederkehr des immer Gleichen:
    Das Kostüm, die wilde Fahrt, der Rausch: Die Wiesn ist ein jährlich wiederkehrendes Ritual, das wir keinesfalls verpassen dürfen! Was sagt das über uns? „Capriccio“ hat nachgeschaut, bei den Großen. Wie würde Nietzsche urteilen, wie Camus? Müssen man sich den Wiesn-Besucher als glücklichen Menschen vorstellen?
    Lion Christ: „Sauhund“:
    München, 1983, zwischen erstickendem Biedersinn und wildem Hedonismus, zwischen Franz Josef Strauß und Freddie Mercury. Davon erzählt der 29-jährige Lion Christ in seinem Debüt-Roman „Sauhund“. Von Flori, einem Taugenichts und Romantiker, der vom Land kommt und in München Glanz und Gloria sucht. Viel Autobiografisches steckt in diesem Buch, viel Zeithistorisches und eine bemerkenswerte Stilsicherheit.
    WangShui – Haus der Kunst:
    Wie beeinflussen Technologien das menschliche Bewusstsein und umgekehrt? Und wie können Mensch und KI gemeinsam große Kunst schaffen? WangShui, amerikanische Künstler*in, erforscht in Skulpturen, Malereien und Installationen genau diese intimen Verflechtungen von Mensch und Maschine. Nun endlich sind WangShuis Werke erstmals in Europa, und zwar in München, zu sehen.
    Hommage an den Hai:
    Der Schrecken, der aus der Tiefe kommt – nichts verkörpert ihn so sehr wie der Hai. Dabei ist die Gefahr von einem Blitz getroffen zu werden, deutlich höher als die, von einem Hai gefressen zu werden. Zeit für eine Liebesklärung an die vermeintliche Bestie. Der Meeresforscher François Seranon hat ein leidenschaftliches Plädoyer für den Schutz der Haie geschrieben und erklärt, wie man ihnen ganz nahe kommen kann. (Text: BR Fernsehen)
    Deutsche TV-PremiereDo 21.09.2023BR Fernsehen
  • Folge 2 (30 Min.)
    Florian David Fitz im Porträt
    Er ist einer der beliebtesten Schauspieler Deutschlands, mit seinen Komödien lockt er ein Millionenpublikum ins Kino. Aber: vom Schweren leicht zu erzählen, das ist seine eigentliche Kunst. Als Drehbuchautor machte er in „Vincent will Meer“ einst die Geschichte um einen Tourette-Kranken zum Kino-Erfolg, jetzt erzählt er in seinem neuen Film „Wochenendrebellen“ (für den er den Bayerischen Filmpreis bekam) über Autismus. „Capriccio“ mit einem Porträt über den Schauspieler, Regisseur und Autor Florian David Fitz.
    Die Kunst des Steilwandfahrens: „Wall of Death“
    Archaisches Spiel mit der Endlichkeit, ewige Wiederkehr des Gleichen: Die Kunst des Steilwandfahrens ist eine fast hundert Jahre alte Kulturtradition. Der niederbayerische Steilwandfahrer Donald Ganslmeier im Motodrom auf der Wiesn gehört zu den Letzten seiner Art. Der Fotograf Florian Holzherr dokumentiert den Mythos Steilwandfahrer in seinem Fotoband: „Wall of Death“.
    Nele Pollatschek: „Kleine Probleme“
    Wie schafft man es, sein Leben nicht auf später zu verschieben? Davon erzählt der Roman „Kleine Probleme“ der Autorin und Literaturwissenschaftlerin Nele Pollatschek. Ein Gespräch über Zeit – und wie sie schwindet.
    Skulpturen aus Holz: Der Drechselkünstler Ernst Gamperl
    Seine Skulpturen aus Holz sind virtuose Kunstwerke: Ernst Gamperl aus dem oberbayerischen Steingaden ist das Ausnahmetalent der Drechselszene. Selten ist es einem deutschen Drechsler gelungen, auf internationaler Ebene in der Kunstszene erfolgreich zu sein, in New York und Japan auszustellen. „Capriccio“ mit einem Werkstattbesuch.
    Isaac Julien: „Was Freiheit für mich bedeutet.“
    Kein anderer Videokünstler vereint das Politische und das Poetische so klug wie der Brite Isaac Julien. Seine Arbeiten setzen sich insbesondere mit Kultur und Geschichte des Kolonialismus auseinander. Eine Retrospektive würdigt nun sein Werk. (Text: BR Fernsehen)
    Deutsche TV-PremiereDo 28.09.2023BR Fernsehen
  • Folge 3 (30 Min.)
    Gernstls Reisen
    Tatsächlich! Er ist jetzt schon geschlagene vierzig Jahre unterwegs, der Gernstl. Zusammen mit seinem Kameramann, dem Fischer und dem Mann am Ton, dem Stefan Ravasz. Ihr Prinzip: Sie fahren irgendwo hin, lungern am Straßenrand oder vor einem Haus herum und warten, was und wer ihnen begegnet. Dieses Konzept zeitigt seit vielen Jahren charmanteste Ergebnisse. So wie jetzt, im neuen Kinofilm „Gernstls Reisen – auf der Suche nach irgendwas“.
    „Betthupferl“: 70.
    Diese unglaublich eingängige Erkennungsmelodie! Viele kennen sie noch aus ihrer eigenen Kindheit. So wie der große Betthupferl-Fan Christian Neureuther. Eine ganz und gar wunderbare Sendung des BR feiert nun 70. Geburtstag – da feiert „Capriccio“ gerne mit.
    Szenen keiner Ehe
    Der Wunsch kam von Franz Xaver Kroetz, dem berühmten Dramatiker und Darsteller vom Boandlkramer und Baby Schimmerlos, mit seiner Exfrau, der Schauspielerin Marie Theres Relin, Zeit zu verbringen, einen alten Benz von Teneriffa, wo die beiden lange zusammengelebt haben, nach Deutschland zu fahren und dabei getrennt aufzuschreiben, was ihnen in den Sinn kommt. Zutage kommen natürlich auch: alte Wunden, wiederentdeckte Gewohnheiten und im Fall von Marie Theres Relin auch: Die Erinnerung an den Missbrauch durch ihren Onkel Maximilian Schell, den sie auch ihrem Mann bisher verschwiegen hatte.
    Geisterbahn
    Berg am Starnberger See ist der Schauplatz eines neuen, ganz besonderen Musikfestivals: „Geisterbahn“. Kuratiert von den legendären Notwist-Brüdern Micha und Markus Acher. Dieses Jahr, bei der erst zweiten „Geisterbahn“, eine grandiose Mischung aus Pop, Elektro, Weltmusik, Avantgarde und Jazz – und das alles nachts auf einem Katamaran auf dem See. „Capriccio“ mit einer Reportage.
    Evelyn Roll
    Es gibt Momente, die teilen das Leben in Davor und Danach. Unwiderruflich. So einen Moment erlebte die Journalistin Evelyn Roll, als ein Aneurysma in ihrem Gehirn platzte. Eine Notoperation lässt sie überleben. Ihr zweites Leben beginnt. Nun hat Evelyn Roll diese dramatische Erfahrung und das Leben danach für ein Buch aufgeschrieben: „Pericallosa“. Eine wirklich berührende Geschichte der Ausgrabung und Selbstausgrabung der eigenen Erinnerung und der Geschichte der Familie. (Text: BR Fernsehen)
    Deutsche TV-PremiereDo 05.10.2023BR Fernsehen
  • Folge 4 (30 Min.)
    Eine Frage der Bequemlichkeit: Börsengang und 60 Jahre Birkenstock
    Erst Ökolatsche, dann Hippiesandale und plötzlich: Laufsteg. Die einen finden Birkenstock hässlich, die anderen funktional – im Hype um bequeme Mode ist der deutsche Gesundheits-Schuh irre erfolgreich. Zuletzt wurden Steve Jobs’ alte „Birkis“ für 200.000 Euro versteigert, ein ähnliches Exemplar war das schamloseste Productplacement des Jahres in „Barbie“. Der Hype ist kalkuliert: Das Traditionsunternehmen gehört längst amerikanischen Investoren und geht diese Woche an die Börse. Wie ist es so weit gekommen?
    Ein Blick in die fränkische Seele: der Schriftsteller Tommie Goerz aus Erlangen
    Er kennt sich in fränkischen Köpfen bestens aus: Tommie Goerz, seit Jahren erfolgreich mit Regionalkrimis um den urfränkischen Kommissar Friedemann Behütuns. Jetzt hat der Erlanger seinen ersten Roman veröffentlicht: „Im Tal“ (ars vivendi). Eine düstere, melancholische Bauern-Geschichte aus der Fränkischen Schweiz, ein „Jahrhundertroman“, schreiben Kritiker. Höchste Zeit für einen Besuch.
    Ein Spaziergang: Wie fußgängerfreundlich sind bayerische Städte?
    Die Stadt gehört längst: den Autos. Stadtteile werden von mehrspurigen Straßen zerschnitten, manche Gräben sind für Fußgänger gar nicht mehr zu überwinden. Wo erstmal Autos sind, kommen mehr Autos dazu: wie vor Schulen, wo immer mehr Eltern aus Angst vor dem Verkehr ihre Kinder mit dem Auto abliefern – und für noch mehr Verkehr sorgen. Der Augsburger Professor Stefan Fina untersucht mit seinen Studenten, wie sich die Fußgänger ihre Städte zurückerobern können.
    Eine Reise ins Spanien des Malers Ignacio Zuloaga: MYTHOS SPANIEN
    Kaum jemand prägte das Bild von Spanien um die Wende zum 20. Jahrhundert so, wie der Maler Ignacio Zuloaga. In Zeiten großer Unsicherheiten und Umbrüche – Spanien hatte gerade seine letzten Kolonien verloren – nährte er den spanischen Mythos, malte Toreros, Flamenco-Tänzerinnen, Handwerker, Kleinwüchsige, Bettler und Hexen; bezog sich dabei direkt auf Velázquez, El Greco und Goya. Und einmal ließ er sich sogar von einem Besuch im Münchner Hofbräuhaus inspirieren. Die Kunsthalle München widmet Zuloaga bis 4. Februar 2024 eine eigene Ausstellung.
    Ein bildgewaltiges Porträt: Kinostart „Anselm“ von Wim Wenders
    Ein großer Künstler mit einem großen Werk: Wim Wenders rückt in seinem Porträt über Anselm Kiefer Künstler und Werk in die richtigen Proportionen: überlebensgroß und in 3D. Ab 12.10.23 im Kino. (Text: BR Fernsehen)
    Deutsche TV-PremiereDo 12.10.2023BR Fernsehen
  • Folge 5 (30 Min.)
    Radrennbahn Nürnberg: Denkmalschutz oder Wohnungsbau?
    Kaum einer weiß es: Nürnberg war mal einer der wichtigsten Orte des Radsports. Die Rennbahn am Reichesldorfer Keller ist eine der ältesten Deutschlands. Radsport-Stars aus der ganzen Welt kamen hierher und auch die Nürnberger selbst holten viele Weltmeistertitel. Nun soll die Rennbahn abgerissen werden, um Platz für Wohnungen zu schaffen. Denkmalschützer und Radsport-Fans protestieren – doch, wie es aussieht, zu spät.
    Otfried Preußler: Hommage zum 100. Geburtstag
    „Der kleine Wassermann“, „Räuber Hotzenplotz“, „Die kleine Hexe“ – herrlicher Nonsens, mit großem Tiefgang. Mehr als 20 Kinderbücher schenkte Otfried Preußler der Welt. Sie machten ihn berühmt, weniger bekannt hingegen: Er schuf auch Werke für Erwachsene, Gedichte. Alles beeinflusst immer auch von seinen Wurzeln, seiner tschechoslowakischen Heimat.
    Femme Fatale: eine Dekonstruktion
    Die Femme Fatale, seit Jahrhunderten ein Mythos, eine Projektion, eine Konstruktion. Die Venus, Lorelei, Salome, Lulu – die verführerische, oftmals dämonische Frau, zieht sich auch durch die Kunstgeschichte. Ein herrlicher Bildband dekonstruiert nun genau dieses Klischee.
    Mundart mit „Capriccio“
    Es gibt Dinge, die kann man auf Hochdeutsch einfach nicht ausdrücken. In der Serie „Mundart mit Capriccio“ wird dem Ursprung einzigartiger Begriffe aus den Dialekten Bayerns nachgegangen – dieses Mal: das schwäbische „Nachtrab“.
    „Liebe“: Münchner Kammerspiele
    „Liebe“, ein Stück nach dem preisgekrönten Film von Michael Haneke, behandelt die großen Fragen: Wie gehen wir damit um, wenn der geliebte Mensch nicht mehr der ist, der er war? Nicht mehr leben kann wie zuvor? Vielleicht nicht mehr leben will? Eine ethische Meditation über das, was wir können, dürfen, müssen. Ein Lebensende zwischen Liebe und Gewalt, Mord und Sterbehilfe. Verstörend und klug. (Text: BR Fernsehen)
    Deutsche TV-PremiereDo 19.10.2023BR Fernsehen
  • Folge 6 (30 Min.)
    Deutsche TV-PremiereDo 26.10.2023BR Fernsehen
  • Folge 7 (30 Min.)
    „Als Komiker hast du einen Freifahrtschein!“ Helge Schneider ermittelt wieder
    Was passiert eigentlich, wenn man mit Deutschlands klügstem Musikphilosophen Helge Schneider ein bayerisches Polizeipräsidium betritt? „Capriccio“ hat es ausprobiert. Immerhin ermittelt Kommissar Schneider nun bereits in seinem siebten Kriminalroman: „Stepptanz“. Eine Begegnung – und ein Gespräch über Falschparker, Künstliche Intelligenz und die Freiheiten, für die es zu kämpfen gilt. „Es war gut, so wie es war“: Abschied von Elmar Wepper Mehr als ein halbes Jahrhundert war er präsent in Filmen und Fernsehserien, mehrfach wurde er für seine Kunst geehrt: am Dienstag verstarb Schauspieler Elmar Wepper im Alter von 79 Jahren. Ein Mann von fast Zen-meisterlicher Entspanntheit und von ewigem Jungencharme. „Capriccio“ mit einer Würdigung.
    „You’ll never sing alone“: kleine Kulturgeschichte des Fußballsongs
    Schmerzliche Niederlagen, größte Erfolge: Fußball und Musik verbinden uns mit unseren Emotionen, bieten die Vorlage für große, für kathartische Momente – für Nationen genauso wie für Individuen. Der Autor Gunnar Leue legt nun eine Kulturgeschichte des Fußballsongs vor: „You’ll never sing alone. Wie Musik in den Fußball kam“.
    Von „Toni Erdmann“ nach Hollywood: die großartige Sandra Hüller
    Sandra Hüller ist eine der besten Schauspielerinnen Deutschlands. Vor Kurzem war sie auf dem Cover des amerikanischen „Hollywood Reporter“, der sie als „actress of the year“ nominierte. Im Mai triumphierte sie gleich mit zwei Filmen in Cannes. Jetzt startet „Anatomie eines Falls“ im Kino: ein komplexes Beziehungsdrama über die Flüchtigkeit der Wahrheit. Porträt einer sehr besonderen Schauspielerin.
    „I don’t know what art is“: Turner-Preisträger Martin Creed in Ingolstadt
    Der Brite Martin Creed gehört zu den erfolgreichsten Kunstschaffenden unserer Zeit. Seine Werke sind in den bedeutendsten Museen der Welt vertreten. Von dem bayerischen Städtchen Ingolstadt hatte er zwar noch nie gehört, aber Ingolstadt von ihm: in einem Anflug von Tollkühnheit fragte man ihn dort an – und: Er sagte zu und brachte Luftballons mit. Viele Luftballons. Jetzt wurde seine Ausstellung eröffnet. (Text: BR Fernsehen)
    Deutsche TV-PremiereDo 02.11.2023BR Fernsehen
  • Folge 8 (30 Min.)
    Der Loriot-Code: zum 100. des großen Humoristen:
    Humor altert bekanntlich schlecht. Außer der von Loriot. Warum ist das so? Pünktlich zum 100. Geburtstag des größten Humoristen der Republik dechiffriert „Capriccio“ den Loriot-Code: Wie hat er die Kunst des Aneinandervorbeiredens perfektioniert? Die Spießigkeit von Innen dekonstruiert? Und warum eigentlich ist seine Politikkritik so zeitlos?
    Lesen lernen: die Pionierarbeit einer Buchhändlerin:
    Die Buchhändlerin Petra Pohl aus Würzburg hat angefangen, ihren eigenen „Unterricht“ zu machen, weil Kinder keine Sprachkompetenz mehr haben, Wörter nicht verstehen, vorlesen also gar keinen Sinn macht. Sie gibt jetzt Unterricht an der Pestalozzi-Mittelschule Würzburg, in dem sie mit den Kindern spricht, spielt und so deren Selbstvertrauen und eigenes Denken stärkt. Dafür erhielt sie nun den Deutschen Buchhandlungspreis. Lesen ist die Kernkompetenz für alles Spätere im Leben. Die Frage ist: Kann und darf eine Gesellschaft es sich leisten, so viele Kinder an der Mittelschule verloren zu geben?
    Schädel, Hai & Hype: Damien Hirst in München:
    Er mag es gerne groß: Berühmt wurde der Brite Damien Hirst in den 90ern mit einem in Formaldehyd eingelegten Tigerhai. Das war ebenso provokant wie plakativ. 2007 dann präsentierte er einen mit mehr als 8.000 Diamanten besetzten Platinabguss eines Schädels. Das Werk gilt als teuerstes der zeitgenössischen Kunst. Und Hirst als schwerreich.
    AusARTen: ein jüdisch-muslimisches Kulturfestival:
    Während die politischen Spannungen in Deutschland immer mehr zunehmen, auf propalästinensischen Demonstrationen immer wieder gegen Juden und Israel gehetzt wird, versucht in München ein interkulturelles Festival Brücken zu bauen. AusARTen findet bereits seit 2017 jährlich statt und gewinnt dieses Jahr besondere Brisanz. Es wird u. a. organisiert von Erkan Inan und Sapir von Abel. Erkans Familie kommt aus der Türkei, Sapir ist Jüdin. Kunstausstellungen, Lesungen, Podiumsdiskussionen und Konzerte sollen zu einem Perspektivwechsel beitragen. Mit dabei: Die iranisch-israelische Musikgruppe Sistanagila. Gegründet 2012, als im Iran der damalige Präsident Mahmud Ahmadineschad begann, mit antisemitischen Tiraden auf sich aufmerksam zu machen. Der in Berlin lebende Iraner Babak Shafian wollte dem etwas entgegensetzen und suchte israelische und iranische Musiker und Musikerinnen für ein außergewöhnliches Projekt.
    Stimme der Gerechtigkeit: Billy Bragg im Porträt:
    „Er habe sogar Liebeslieder geschrieben“ – so heißt es. Alles Quatsch: Billy Braggs Lieder sind immer Liebeslieder. Voll Empathie für die Unterdrückten der Welt; mit Wut und Verve gegen die Herrscher und die Verhältnisse. Berühmt wurde er in den Achtzigern während der Thatcher-Ära. Der Kahlschlag in den Sozialsystemen hatte ihn umgetrieben. Und er ist immer noch nicht müde. Sein heißes Herz schlägt weiter für Gerechtigkeit. Ein Hausbesuch. (Text: BR Fernsehen)
    Deutsche TV-PremiereDo 09.11.2023BR Fernsehen
  • Folge 9 (30 Min.)
    Null Comedy: Sigi Zimmerschied
    Die Welt ist voller Komödianten oder besser gesagt, Comedians. Seichte Witze, flaches Nachdenken, risikolose Gefühligkeit. Und dann gibt es noch ihn: den wohl letzten richtigen Kabarettisten. Allerhöchste Zeit für einen Besuch bei Sigi Zimmerschied.
    Krähen: Sie beobachten uns
    Sie können Werkzeuge gebrauchen, erkennen sich im Spiegel, betreiben komplexe Kommunikation, haben ein sehr gutes Gedächtnis – kurz, Rabenvögel sind hochintelligent. Bei Edgar Allan Poe und Hitchcock verkörpern sie unsere Ängste. Van Gogh hat sie auf einem Weizenfeld verewigt. Eine neue Doku zeigt jetzt, dass Rabenvögel die einzigen Tiere sind, die uns Menschen seit Jahrhunderten beobachten und dieses Wissen an ihre Nachkommen weitergeben. Die Doku „Krähen – Die Natur beobachtet uns“ von Martin Schilt läuft ab dem 16.11.23 im Kino.
    Venezia 500: sensationeller Fund
    Bellini, Giorgione, Vecchio, Lotto, Tizian und Tintoretto – 210 Bilder, grandiose Leihgaben, alles da. Fantastisch. Aber es gibt dazu auch eine super spannende Kriminalgeschichte mit einem sensationellen Zwischenergebnis. Eines der Bilder, bisher anonym, wird aufgrund von Indizien nun der Kunstwelt präsentiert als ein echter Giorgione, dem sagenumwobensten Maler der Kunstgeschichte.
    Loriot 100: das Beste vom Besten
    Letzte Woche hat „Capriccio“ den Loriot-Code dechiffriert, also, wie sein Humor funktioniert. Diese Woche lachen wir gleich – d. h. „Capriccio“ zeigt seine besten Szenen und Sprüche, angereichert mit einigen heutigen Promis des Humors: Olli Dittrich, Hape Kerkeling, Oliver Kalkofe, Gerhard Haderer. Dies alles und noch viel mehr ist zu finden in der neuen ARD Doku: „Loriot 100“ – jetzt in der Mediathek.
    Hélène Grimaud: mag Wölfe und spielt Brahms
    Sie pflegt eine tiefe Verbindung zu Wölfen. Und sie spielt wie ein Himmelswesen. Brahms zum Beispiel. Oder Schumann. Auf ihrem neuen Album „Schumann & Brahms“. (Text: BR Fernsehen)
    Deutsche TV-PremiereDo 16.11.2023BR Fernsehen
  • Folge 10 (30 Min.)
    Olympia-Zeltdächer und Landratsämter: Zum 90. des Architekten Fritz Auer
    Gebäude und Landschaft zu einem Gesamtkunstwerk verbinden, das kann Fritz Auer wie kaum ein anderer. Mit 90 Jahren blickt der Architekt jetzt zurück auf sein Lebenswerk: der Olympiapark, klar, aber auch das wahrscheinlich schönste Landratsamt der Welt. Und dann war da ja noch James Bond und dieses Hotel in der chilenischen Wüste …
    „Operation Finale“: Ausstellung über die Ergreifung Adolf Eichmanns in München
    Die israelische Armee will die Hamas-Terroristen jagen wie einst den Nazi-Mörder Adolf Eichmann. Seine Ergreifung und der anschließende Prozess gelten bis heute als Demonstration der Stärke des jungen Staates Israel. Aktueller denn je, inmitten des Krieges in Israel und Gaza, zeigt eine Ausstellung in München, wie es Mossad-Agenten gelang, den untergetauchten Eichmann in Südamerika aufzuspüren und nach Israel zu entführen.
    Aussöhnung vorerst unmöglich: Das russisch-ukrainische Theaterprojekt „Ха́та“
    Was kommt nach dem Hass? „Ха́та – Zuhause“ ist ein gemeinsames Theaterprojekt von Exil-Ukrainern und -Russen an den Münchner Kammerspielen. Begegnungen der beiden Nationalitäten gibt es aber weder auf noch hinter der Bühne. Sogar die Premierenfeiern verliefen getrennt. So sagt der Abend weniger über die verbindende Kraft der Kunst als über die Tiefe der Gräben zwischen Menschen, deren Heimatländer sich im Krieg befinden.
    Neu in der ARD-Mediathek: Die #Challenge1923 – 3 Menschen. 6 Songs.
    Sechs Jazz-Songs von 1923 übersetzt ins Heute, drei Menschen und sechs Wochen Zeit, daraus ein bühnenreifes Konzertprogramm zu machen: Das ist die #Challenge1923. Rapper Roger Rekless, Sängerin Eva Ahoulou und Pianist Mathias Bublath stellen sich der Aufgabe und stoßen dabei auf Themen, die in 100 Jahren nichts an Aktualität verloren haben: Alltagsrassismus, Marginalisierung, aber auch die verbindende Kraft der Musik. Fünfteilige BR-Dokuserie ab 23. November in der ARD Mediathek
    Die Zunge: Kulturgeschichte eines vielseitigen Organs Sprechen.
    Schmecken. Küssen. Die Zunge ist das sensorische Zentrum unserer Beziehungen zur Außenwelt, sagt der Autor Florian Werner. Er beschreibt die Emanzipation dieses faszinierenden Organs: Früher aus Scham und Ekel von der Kunstgeschichte versteckt, ist die Zunge heute als Symbol von Protest und Anarchie popkulturell präsenter denn je. (Text: BR Fernsehen)
    Deutsche TV-PremiereDo 23.11.2023BR Fernsehen
  • Folge 11 (30 Min.)
    Kabarettist Wolfgang Krebs mit seinem neuen Programm „Bavaria First!“
    Er hat vier Ministerpräsidenten durch, ist Stoiber, Beckstein, Seehofer, Söder und jetzt auch Aiwanger und Habeck, wechselt dabei innerhalb weniger Minuten von einer Rolle in die andere: Wolfgang Krebs. Niemand, nicht einmal Stoiber selbst, verhaspelt sich so schön wie er. Vor 30 Jahren gab er den Alt-Ministerpräsidenten zum ersten Mal, seit fast 20 Jahren tritt er jede Woche in der BR-Sendung „quer“ auf. Nun geht er mit seinem neuen Programm auf Tour: „Bavaria First!“ über Allmachtsfantasien der CSU-Granden, auf das Bayern sich endlich vom Rest Deutschlands löse.
    „Witches in Exile“: Ausstellung über Frauen, die als Hexen verfolgt werden
    Die deutsch-französische Fotografin Ann-Christine Woehrl zeigt in ihrer Porträtserie ghanaische Frauen, die der Hexerei beschuldigt werden. Neid und Missgunst sowie der Vorwurf, für Krankheiten, Todesfälle, Dürren und andere Katastrophen verantwortlich zu sein, haben sie zu geächteten Außenseiterinnen gemacht. Oft in Todesgefahr wurden sie in sogenannte „witch camps“ exiliert. Die Zahl der Länder, in denen Frauen als Hexen verfolgt werden, hat laut missio sogar zugenommen: 44 sind es aktuell. Jetzt hat Ghana ein „Anti-Hexen-Gesetz“ verabschiedet.
    „Holy Shit“: Wie menschliche Ausscheidungen die Welt retten könnten
    Der Regisseur Rubén Abruña ist einmal um die Welt gereist, um herauszufinden, wie man mit menschlichen Ausscheidungen die Welt verändern kann. In Uganda kompostieren die „Poop Pirates“ Fäkalien und stellen daraus Bio-Dünger her, der Kleinbauern aus der Abhängigkeit von Chemiekonzernen befreien könnte. In Hamburg und Genf entdeckt Abruña Wohnkomplexe mit dezentralen Kläranlagen, die aus menschlichen Exkrementen Strom und Dünger erzeugen, ohne viel Wasser zu verbrauchen. Am Ende steht eine unglaubliche Erkenntnis: Unsere Scheiße ist in der Lage, Hygiene, Umweltschutz und globale Ernährungssicherheit zu verbessern.
    Tukan-Preisträger Thomas Willmann und sein Roman-Epos „Der eiserne Marquis“
    12 Jahre hat Thomas Willmann an seinem neuen Roman geschrieben, für den er nun den Tukan-Preis der Landeshauptstadt München erhält. 12 Jahre saß er im Café Kosmos und schrieb: auf liniertem Papier, mit der Hand. Herausgekommen ist ein 1000-Seiten Epos, der fast das gesamte 18. Jahrhundert umspannt und alle Themen behandelt, die das Mensch-Sein in seinem Kern erfassen: Liebe, Eifersucht, Narzissmus, Tod, Unsterblichkeit. Der Marquis und sein Kampf gegen eine unheilbare Krankheit, bei dem ihm ein genialer Uhrenmacher beistehen soll. Gemeinsam versuchen sie, mit den neuen Mitteln der Mechanik die Vergänglichkeit des menschlichen Körpers zu überwinden. Es muss in der Katastrophe enden.
    Maria Callas: Zum 100. Geburtstag der Operndiva
    „Die Welt der Oper hatte sich verändert. Es gab nun so etwas wie eine neue Zeitzählung: v. C. und n. C. – vor Callas und nach Callas“, das sagte Franco Zeffirelli, nachdem er die 30-Jährige zum ersten Mal als Medea an der Scala gesehen hatte. Maria Callas verkörperte radikaler als alle anderen Sängerinnen vor und nach ihr, was Oper bedeutet: Passion, Pathos, Leidenschaft. Der Inbegriff der Diva. Doch die Risse und Widersprüche, die sie in ihren Figuren spürbar machte, prägten auch ihr Leben: Hunger nach Liebe und Anerkennung, größter Ruhm und größte Einsamkeit. Am 2. Dezember wäre Callas 100 Jahre alt geworden. Bis heute ist sie unvergessen, dreimal trat sie auch in München auf und gab dem BR legendäre Interviews. (Text: BR Fernsehen)
    Deutsche TV-PremiereDo 30.11.2023BR Fernsehen
  • Folge 12 (30 Min.)
    Der beste Roman des Jahres: Kehlmanns „Lichtspiel“
    Ein grandioses Buch, das es so nur alle heiligen Zeiten gibt. In „Lichtspiel“ erzählt Daniel Kehlmann die Geschichte des großen G.W. Pabst, eines der bedeutendsten Filmregisseure überhaupt und Zeitgenossen von F.W. Murnau und Fritz Lang. Schon sein Roman „Vermessung der Welt“ war allerhöchste Unterhaltungskunst auf hohem literarischem Niveau und ein absoluter Welterfolg. Mit dem 2017 erschienen Roman „Tyll“, der sich am historischen Till Eulenspiegel in der Zeit des Dreißigjährigen Krieges orientiert, schuf Daniel Kehlmann bereits ein Meisterwerk. Und jetzt hat Kehlmann mit „Lichtspiel“ sich tatsächlich noch einmal selbst übertroffen.
    Wohnen wie die Bienen: Peter Haimerls legendäres Wabenhaus in Riem
    Endlich, ja, endlich, zeigt er: sein schon vor Baubeginn legendäres Wabenhaus. Sein Statement gegen die Schachtel. „Capriccio“ hat über ein Jahr auf diesen Termin gewartet. Jetzt darf das Filmteam rein – und es sehen, das Wunder. Denn es gibt sie noch, die Wunder des Bauens. Vor allem bei Peter Haimerl, jetzt in der Messestadt Riem im Osten von München.
    FEMINA: Music for the One God
    Ja, es geht: Musikerinnen verschiedenen Glaubens (Judentum, Islam, Christentum) spielen und singen zusammen. „Capriccio“ mit einem kleinen Vorweihnachtswunder: kein Krieg – nur Musik.
    Buchladen Glitch: neuer und alter Feminismus
    Der Riss durch die Gesellschaft – er geht auch durch die Frauenbewegung. Alter und neuer Feminismus gehen nicht gerade freundlich miteinander um. Ein junges Kollektiv in einem neuen Buchladen will eine Brücke schlagen, zwischen altem und neuem Feminismus.
    Munch: der Meistermaler im Kinofilm
    Jeder kennt den „Schrei“ von Edvard Munch, ein zentrales Werk der Moderne, extrem teuer. 2012 zuletzt versteigert für 120 Millionen Dollar, heute wahrscheinlich das Doppelte wert. Aber wer war Edvard Munch? Regisseur Henrik M. Dahlsbakken, der seit seiner Kindheit das Munch-Museum in Oslo besucht hat, zeigt jetzt Munch in gleich vier Lebensaltern, mit 21, 29, 45 und 80 Jahren. Ab 14.12. im Kino. (Text: BR Fernsehen)
    Deutsche TV-PremiereDo 07.12.2023BR Fernsehen
  • Folge 13 (30 Min.)
    Hollywood im Isartal: Die „Helena“ vom Wörthsee
    Vor genau 100 Jahren drehte die Bavaria-Film am Wörthsee im Landkreis Wolfratshausen das Sandalenepos „Helena“. Mit Seeschlacht, Stadtmauer-Sturm und halsbrecherischen Actionszenen. Wo einst die Stadtmauer Trojas stand, erholen sich heute die Dauercamper. Das aberwitzige Großprojekt, gedreht mitten in der Inflationszeit 1923, wurde finanziell zum Fiasko. Beinahe wäre dieses einmalige Zeugnis bayerischen Wagemuts für immer verloren gegangen.
    Der unsterbliche Österreicher
    „Der unsterbliche Österreicher“ – so lautete der Titel einer legendären Glossensammlung des Wiener Kaffeehausliteraten Anton Kuh. „Nur nicht gleich sachlich werden, es geht ja auch persönlich“ sagte Kuh über die Österreicher. Das Karikaturmuseum Krems hat sich jetzt den Titel „Der unsterbliche Österreicher“ für seine Ausstellung ausgeliehen. Ein Ritt von den Überbleibseln des K.u.K Reiches bis zur Gegenwart mit scharfzüngigen und scharfzeichnenden Karikaturisten, Schriftstellern und sonstigem widerborstigem Volk: Da Qualtinger, da Sokol, da Bernhard, die Jelinek, da Deix und die Sargnagel – das sind nur einige aus der illuster illustrierenden Runde, die in Krems versammelt wurde.
    Ein Versuch über die Müdigkeit
    Es ist zu viel, zu lange schon. Das Gefühl ständiger Überforderung, des Ausgelaugt-seins, hat weite Teile der Bevölkerung erfasst. Sich überlagernde Krisen – Pandemie, Krieg, Kriegsangst, Inflation – treffen auf ein Leben, das zu schnell für uns geworden scheint: immer höhere Verdichtung, das Gefühl einer permanenten Zeitenwende. Die Menschen kommen nicht mehr mit. Dabei, so konstatiert die Historikerin Sarah Bernhardt: „Die Erschöpfung ist ein Signum der Moderne.“ Ein Essay.
    „Wenn man die Dinge nicht ernst nimmt, wird’s nicht lustig“: Michael Bully Herbig
    Michael Bully Herbig: Der Schauspieler, Regisseur und Publikumsliebling wurde mit zwei der höchsten bayerischen Preise ausgezeichnet: dem Bayerischen Verfassungsorden und dem Preis des Bayerischen Ministerpräsidenten beim Filmpreis. „Capriccio“ hat ihn zum Interview getroffen: Wie funktioniert Humor für ihn? Was an seinen Filmen würde er heute anders machen? Und wie wurde er zu dem, der er ist? Ein Porträt. (Text: BR Fernsehen)
    Deutsche TV-PremiereDo 14.12.2023BR Fernsehen
  • Folge 14 (30 Min.)
    Es lebe die Skigymnastik!
    Als in den 1960er Jahren das Skifahren zum Massenphänomen wurde, stieg auch die Anzahl der Unfälle sprunghaft an. Präventionsmaßnahmen mussten her. Das war die Geburtsstunde der „Tele-Skigymnastik“ im Bayerischen Fernsehen, die mit ihrer eigenwilligen Ästhetik schnell zu einem großen Erfolg wurde. Die Ausstellung „Hals- und Beinbruch. Fit für die Piste mit Skigymnastik“ im Medizinhistorisches Museum in Ingolstadt spürt nun der Geschichte der Skigymnastik nach, und Christian Neureuther turnt in „Capriccio“ exklusiv vor.
    Heimat im Gepäck: Was Trachten über verlorene Sehnsuchtsorte erzählen
    Heimat ist ein Konstrukt, oft auch ein Sehnsuchtsort, an den sich Menschen besonders klammern, wenn sie ihre Heimat verloren haben. Wie die Millionen vertriebener Deutscher in der Nachkriegszeit und die Spätaussiedler. Wie wichtig ausgerechnet Trachten sein können, sich mit dem Verlust der Heimat auseinanderzusetzen, zeigt nun ein außergewöhnliches Buch mit dem Titel „Heimat im Gepäck“. Fotografien von prachtvollen Gewändern und dazu die persönlichen Geschichten von einst Vertriebenen und ihren Familien.
    Von Jelinek bis Loriot: der legendäre Portrait-Fotograf Sepp Dreissinger
    Er hat mit Maria Lassnig Weihnachten gefeiert und mit Thomas Bernhard im Kaffeehaus gesessen. Immer dabei seine Kamera. Sepp Dreissinger hat unzählige große Künstler portraitiert und wurde dabei selbst zur Legende. Nun erscheint die Essenz seines Werks unter dem Titel „365 Portraits“ in einem Bildband. Höchste Zeit ihn selbst mal zu portraitieren.
    Wucht und Zerbrechlichkeit: Portrait Katharina Bach
    Eigentlich wollte sie Umwelttechnikerin werden, Bäume retten und ist doch auf der Bühne gelandet. Katharina Bach, seit 2020 an den Münchner Kammerspielen, hat Ibsens Nora gespielt; sehr körperlich, durchdringend, kraftvoll. Dann wiederum eine dem Tod geweihte, zerbrechliche Frau. Nun hat sie gerade mit ihrem neuesten Stück „Der Sturm/​Das Dämmern der Welt“ Premiere gefeiert. Daneben spielt sie Trompete, hat eine Band und mit „Capriccio“ erfüllt sie sich zwischendurch noch einen großen Wunsch: Riesenrad fahren.
    „Land der vielen Wahrheiten“ – Drei Leben in Afghanistan
    Åsne Seierstad schreibt Bestseller, die sich wie Romane lesen, aber auf Fakten basieren. Für ihr neustes Buch „Land der vielen Wahrheiten“ ist die norwegische Autorin nach Afghanistan gereist, hat dort recherchiert und erzählt vor dem Hintergrund der Machtübernahme der Taliban vom Schicksal dreier sehr unterschiedlicher Menschen: Geschichten von denen, die geflohen sind und von denen, die zurückgeblieben sind. Und auch die eines Taliban. (Text: BR Fernsehen)
    Deutsche TV-PremiereDo 11.01.2024BR Fernsehen
  • Folge 15 (30 Min.)
    Hermann Reitberger: der Rudolf Nurejew des Skiballetts
    Mit Stirnbändern und Neon-Skianzügen stand Skiballett wie keine andere Wintersport-Disziplin für den Geist der 80er Jahre. Der kreative Spitzensport war eine Mischung aus Tanz, Eiskunstlauf und Kunstturnen, ausgetragen auf einer mit Musik beschallten, flachen Piste. Der weltbeste Athlet war der Niederbayer Hermann Reitberger. Er gewann 44 Weltcuptitel und tat alles, um diese besondere Art des Skifahrens auch in der Breite groß zu machen. Der Höhepunkt waren die Olympischen Spiele 1988 in Calgary. Skiballett wurde testweise ins Programm aufgenommen, und Reitberger gewann mit einer legendären Kür, die heute als Youtube-Hit reüssiert. Leider strich das Olympische Komitee das Skiballett wieder aus dem Repertoire. Das war das Ende. Heute, mit 65 Jahren, würde Hermann Reitberger den Geist des Skiballetts gerne wiederbeleben. Schwungvolle Pirouetten gelingen ihm immer noch mühelos. Und für „Capriccio“ hat er sogar noch einmal – trotz Verbots seiner Frau – einen Stocksalto gewagt.
    Vom Lachen und vom Schießen: Hat die Kleinkunstbühne eine Zukunft?
    In Würzburg schloss im Dezember die Kabarettbühne „Bockshorn“. Aus Altersgründen hört das Betreiberehepaar nach vielen erfolgreichen Jahrzehnten auf. Wie es mit der Bühne weitergeht, ist offen. In München machte vergangenes Jahr die Insolvenz der ehrwürdigen Lach- und Schießgesellschaft Schlagzeilen. Jetzt soll es mit neuen Gesellschaftern, neuem Ensemble-Programm und neuem Gastro-Konzept in die Zukunft gehen. Die Ausgangslage könnte besser sein. Denn Social-Media-Konkurrenz und ein sich änderndes Publikumsinteresse machen es für klassische Kleinkunst-Bühnen immer herausfordernder, finanziell zu überleben.
    Die Glasmacherei: ein bayerisches Welterbe
    Seit Dezember ist die manuelle Glasfertigung offiziell immaterielles Unesco-Welterbe. Gleich sechs Länder hatten sich regionenübergreifend beworben. Über Jahrhunderte wurde auch in Bayern das Wissen um Glas von Mensch zu Mensch weitergegeben. Ein Handwerk, dessen wesentliches Werkzeug die Hitze ist, sagt der Nürnberger Glasmacher Cornelius Réer. Er fand seine Berufung auf Wanderjahren in Frankreich und England, heute gewinnt er Staatspreise und gibt sein Wissen nach und nach an junge Menschen weiter. Die Zwieseler Glaskünstlerin Henriette Olbertz-Weinfurter wollte eigentlich Cellistin werden, entdeckte aber, dass Fingerfertigkeit auch in der Glasbearbeitung von Vorteil ist. Ihre Abschlussarbeit an der Münchner Kunstakademie, auf beweglichen Wägen ruhende, farbige Glasscheiben, ist eine Hommage an die Münchner U-Bahn.
    Tanz mit der Schwerkraft: das Statik-Büro „a.k.a. ingenieure“
    Auch die kühnsten Entwürfe von Architekten und Künstlerinnen müssen sich den banalen Gesetzen der Schwerkraft unterwerfen. Ein Ausflugsschiff auf einer Eisenbahnbrücke, ein Techno-Club auf Federn, ein in sich gefalteter Konzertsaal aus Beton: Das Münchner Statiker-Team „a.k.a. ingenieure“ ermöglicht seit über zwei Jahrzehnten Bauten und Kunstwerke in physikalischen Grenzbereichen. Und bleibt dabei meist im Schatten seiner Auftraggeber. Höchste Zeit also, die drei besonderen Statiker hinter dem Namen in „Capriccio“ vorzustellen.
    Knistern, Ruckeln, Glitch: die Kunst der Störung
    Glitch, das ist die Störung im System. Aufgekommen ist der Begriff in den 1950er Jahren im Fachjargon der Fernsehtechniker, wenn es etwa um verzerrte Bilder ging. Mittlerweile beschreibt „Glitch“ Programmier- oder Grafikfehler bei Computerspielen, im weiteren Sinne auch Fehlfunktionen bei digitaler Software. Was im Alltag nervt, ist als Stilmittel in der Kunst durchaus willkommen. Die Pinakothek der Moderne in München versammelt gerade in ihrer Ausstellung „GLITCH“ ein Who is Who der Medienkunst: Peter Weibel, Pipilotti Rist, Nam June Paik und Wolfgang Tillmans. (Text: BR Fernsehen)
    Deutsche TV-PremiereDo 18.01.2024BR Fernsehen
  • Folge 16 (30 Min.)
    Die Beatles fahren Ski, Wim Wenders spielt Fußball:
    75 Jahre Kulturberichte im BR! Am 25. Januar 1949 war es so weit: Die US-Militärregierung übergibt die Lizenz zum unabhängigen Betrieb einer Rundfunkanstalt an die Bayern. Seitdem berichten Reporterinnen und Reporter des Bayerischen Rundfunks über alle Facetten der Kultur. „Capriccio“ ist in die Archive gestiegen und zeigt genau heute, zum 75. Geburtstag, die schönsten und obskursten Momente aus all den Jahrzehnten: die schrägsten Intervieworte, die obskursten Interviewfragen und die schönsten Reportermomente.
    Bayerischer Filmpreis für Veronica Ferres
    „Das Superweib“, Rossini – oder die mörderische Frage, wer mit wem schlief“ oder aber die Buhlschaft im „Jedermann“ in Salzburg – seit knapp 40 Jahren ist Veronica Ferres aus der deutschen Filmlandschaft nicht mehr wegzudenken. Ihr Erfolg war dabei meist groß, die Kritik an ihr war es mitunter auch. Sie war festgelegt auf Klischees, wurde mit Befindlichkeitsrollen assoziiert. Und sie? Machte immer weiter. Drehte zur Überraschung vieler mit Werner Herzog, brachte als Filmproduzentin junge deutsche Regisseurinnen wie Nora Fingscheidt („Systemsprenger“) nach Hollywood, wo sie selbst gerade an der Seite von Pierce Brosnan und Samuel L. Jackson drehte. Jetzt bekam sie den Bayerischen Filmpreis. Ein Gespräch mit einer Frau, die man nicht unterschätzen sollte.
    „Homo Destructor“: Muss der Mensch die Welt zerstören?
    Der Mensch und die Natur, das ist seit Anbeginn der Zeit ein Spannungsverhältnis. Doch nie war die vom Menschen gemachte Zerstörung der Welt effektiver als jetzt. Doch musste es so kommen? Der fränkische Kulturgeograph Werner Bätzing liefert in seinem Buch „Homo Destructor“ eine umfassende kulturgeschichtliche Analyse über unseren Umgang mit der Natur und stellt die Frage: Ginge es auch anders?
    Ein Amerikaner in München: Das Internet liebt Jordan Prince!
    Vom merkwürdigen Verhalten deutscher Eingeborener im 21. Jahrhundert: Auf Instagram karikiert Jordan Prince täglich die (Alltags-) kultur in Deutschland und erreicht damit eine halbe Million Follower. Jetzt bringt er seine Beobachtungen zum ersten Mal auf die Bühne. Musiker ist er auch. Wer ist der Mann? Eine Begegnung.
    Der Choreograph Yoann Bourgeois und sein Tanz mit der Schwerkraft
    Eine Frau, die wie ein überlebensgroßer Kegel über eine Scheibe schwebt, ein Mann, der in unendlicher Wiederholung eine Treppe emporsteigt – die Videos des französischen Choreograph Yoann Bourgeois aus dem Pantheon wurden millionenfach geklickt. Tanz mit der Schwerkraft. Poesie mit dem Trampolin. Auch mit Popstars wie Harry Stiles und Pink arbeitet er. (Text: BR Fernsehen)
    Deutsche TV-PremiereDo 25.01.2024BR Fernsehen
  • Folge 17 (30 Min.)
    Der Abriss des Jahres!
    Jedes Jahr verschwinden historische Gebäude, die unsere Städte und Dörfer geprägt haben. Der Landesverein für Heimatpflege hat jetzt wieder eine Liste gemacht, mit den schlimmsten Verfehlungen beim Beseitigen von Baudenkmälern. Erst zum zweiten Mal überhaupt kürt der LfH den „Abriss des Jahres“. An Platz 1 der Negativliste steht diesmal eines der schönsten Fachwerkhäuser Oberfrankens in Rödensdorf bei Bayreuth. „Capriccio“ hat sich die Liste der Verfehlungen genauer angesehen.
    Hollywood in Oberbayern
    Es ist das wohl modernste Filmstudio Deutschlands. Hollywood produziert schon dort: Sylvester Stallone dreht „Cliffhanger 2“. Berge werden in Penzing natürlich per Touchpad versetzt. Auf der 500 Quadratmeter großen LED-Wand, wo animierte 3-D-Welten für Filmszenen jeder Art entstehen können. In der Hyperbowl von Penzing entstand schon „The Crow“ von Regisseur Rupert Sanders und auch „Fack ju Göhte“-Regisseur Bora Dağtekin hat dort schon gedreht. In Penzing scheut man keine Vergleiche: Auch die Effekte von Venedig Gewinner „Poor Things“ würden sie sich in der Hyperbowl locker zutrauen. Es sieht so aus, als ob der Filmstandort Bayern wieder groß werden könnte.
    Das Verschwinden des Schnees
    Die Neue Welt liegt nicht nur im Amerika. Nein, denn so heißt auch ein lange völlig unentdeckter Landstrich im östlichen Zipfel von Bayern im Bayerischen Wald. Ein Gebiet, das erst 1805 nach dem Frieden von Pressburg/​Bratislava an Bayern fiel. Daher der Name. Dort, an der bayrisch-böhmisch-österreichischen Grenze, wo die Steinthrone des Dreisessel in drei Länder schauen, hat Wolfgang Sréter seine Bilder gemacht – vom Verschwinden des Schnees. Was ist, wenn im ehemaligen Schneeloch Bayerischer Wald kaum mehr Schnee fällt? Wie verändert sich die Landschaft und das Leben? Wie steht es um die Kulturschaffenden in Russland nach zwei Jahren Krieg?
    Große Billboards mit Putin
    Zitaten, Propaganda, Gleichschaltung, Angst auf den Straßen. Und im Kulturbetrieb? Man kann jederzeit abgeholt und verhaftet werden. Kulturschaffende denunzieren andere Kulturschaffende, Leute aus dem Kulturbetrieb zeigen andere an, machen dadurch Karriere, übernehmen Positionen. Die Mittelmäßigen sind überall, die Herausragenden haben das Land verlassen oder verstecken sich. Mit Hilfe der Philosophin Oxana Timofeeva und der Schriftstellerin Natalja Kljutscharjowa wirft „Capriccio“ einen recht gruseligen Blick in Putins potemkinsches Reich der glänzenden Oberflächen.
    Der Maler Florian Süssmayr
    Bierfilzl malen oder in den Holztisch geritzte Wörter und Namen. Darauf muss man erst einmal kommen. Der Münchner Maler Florian Süssmayr ist damit bekannt geworden. Süssmayr war früher in der Punkszene unterwegs, hat Musik gemacht, hat für Kinofilme gemalt. Kürzlich waren an gleich drei Orten in München seine Bilder ausgestellt. Außerdem hat er schon in Tokio und New York ausgestellt – und bei der Kunstbiennale von Venedig. (Text: BR Fernsehen)
    Deutsche TV-PremiereDo 01.02.2024BR Fernsehen
  • Folge 18 (30 Min.)
    Austrian Psycho! Wie der Serienkiller Jack Unterweger die Kulturszene manipulierte
    Schriftsteller, Frauenschwarm, Serienkiller. Die Causa „Jack Unterweger“ ist einer der spektakulärsten Fälle der jüngeren Kriminalgeschichte. Sie ist aber auch die Geschichte einer großen Blendung. Denn Unterweger, der sich als begeisternder Knastliterat ein Weg in die Freiheit schrieb, war in Wahrheit ein dreister Plagiator und krimineller Manipulator. Der Autor Malte Herwig fragt in seinem Buch „Austrian Psycho“, wie sich so viele Menschen blenden lassen konnten. „Capriccio“ hat Herwig in Wien getroffen.
    Fantastische Bilder ferner Galaxien! Das James-Webb-Weltraumteleskop
    So nahe sind wir dem Urknall noch nie gekommen. Eine Reise in unvorstellbare Vergangenheiten, in unvorstellbaren räumlichen Dimensionen. Es ist eine Reise in den Kreissaal der Galaxien. Ende 2021 startete das James-Webb-Weltraumteleskop ins All. Seither schickt das Milliardenprojekt von NASA und ESA Bilder von fernen Galaxien zur Erde aus über 1,5 Millionen Kilometern Entfernung. Mit gestochen scharfer Auflösung enthüllt Webb hunderte zuvor verborgener Sterne, Atmosphären fremder Planeten sowie Planetensystemen und macht sie erstmals sichtbar – ein Weltraumteleskop auf der Suche nach neuem Leben. Es kann durch Staub und Nebel hindurch blicken. Und es zeigt uns die Geschehnisse im Universum in weiter Vergangenheit; weil die Informationen nur in Lichtgeschwindigkeit zu uns kommen.
    „Das Philosophenschiff“! Der Geschichtenerzähler Michael Köhlmeier
    Michael Köhlmeier beim Erzählen zuzuhören, ist ein ganz und gar wunderbares Erlebnis. Wenn er die antiken Mythen nacherzählt oder und auch die Märchen der Welt, tut er dies auf ganz eigene, eindringliche Weise. Vom grandiose Geschichtenerzähler Michael Köhlmeier erscheint Ende des Monats sein neues Buch „Das Philosophenschiff“. Auf einem sogenannten Philosophenschiff wurden bei den „Säuberungen“ der jungen Sowjetunion Teile der Intelligenz außer Landes gebracht. „Capriccio“ hat Michael Köhlmeier in seinem außergewöhnlich ausgestatteten Haus in Vorarlberg besucht.
    Der Körperkünstler! Eine Retrospektive feiert FLATZ.
    Wolfgang Flatz ist einer der berühmtesten Aktionskünstler der Welt. Seit Jahrzehnten lebt er in München, aber jetzt erst bekommt er hier eine Retrospektive in der Pinakothek der Moderne. Häufig hat er in seinen Kunstwerken – bis zum Extrem – den eigenen Körper zum Thema gemacht, doch diesmal geht er noch eine Stufe weiter: Zur Eröffnung versteigert er Teile seiner Haut. Geliefert wird nach seinem Tod. Kunst oder lediglich Provokation? (Text: BR)
    Deutsche TV-PremiereDo 08.02.2024BR Fernsehen
  • Folge 19 (30 Min.)
    Wie wollen wir arbeiten?
    Gefühlt streiken gerade alle: die Ärzte, das Flugpersonal, die Lokführer. Ganz Deutschland ist im Arbeitskampf. Seit Anfang Februar testen rund 50 Unternehmen die 4 Tage-Woche. Boomer gegen GenZ. Burnout versus Work-Life-Balance. Dazu ängstliche Apelle aus der Politik: Der Wohlstand sei in Gefahr! „Capriccio“ blickt auf die Kulturgeschichte des Arbeitskampfs – von „Samstags gehört Vati mir“ bis „Workation“ – und diskutiert darüber, wie (viel) wir in Zukunft arbeiten wollen und müssen.
    Ice Ice Baby
    Bei Minusgraden schlägt man ein Loch ins Eis, bei starkem Wind empfiehlt sich eine Mütze über den Ohren. Aber egal wie ungemütlich es draußen ist, die Leute gehen schwimmen. Sie springen in den aufgepeitschten Ammersee und in idyllische Weiher, drei Minuten etwa, manche länger, viele kürzer. Der Autor Wigald Boning geht seit fast 600 Tagen bei Wind und Wetter ins Wasser. Was ist dran am Hype ums Eisbaden?
    Rückkehr ins Land der Pinguine
    Nach seinem Oskar-Erfolg „Die Reise der Pinguine“ kehrt der Dokumentarfilmer Luc Jacquet fast zwanzig Jahre später zurück in die Antarktis. Er dreht ein Reisetagebuch in schwarz-weiß, einen fast meditativen Film über die Sehnsucht des Menschen nach dem Reisen und der Natur, nach den noch unberührten Flecken auf dem Planeten. Er verlässt sich dabei komplett auf die Wucht der Bilder, die Geräusche des Eises, des Meeres und des Winds. Und dann trifft er die Kaiserpinguine wieder. In der völlig überdrehten Welt der Menschen ist dieser Film aus der Welt der Tiere wie eine Therapiestunde.
    Horror-Maus
    Seit Anfang des Jahres sind die Urheberrechte an der ersten Zeichnung von Mickey Mouse („Steamboat Willie“) erloschen. Schon tauchen Filmtrailer im Netz auf: „Mickey’s Mouse Trap“, ein Horrorfilm mit Mörder-Maus. Mickey Horror-Games sind in Planung, und in Wien lässt die Schriftstellerin Barbi Marković das bekannteste Durchschnittspärchen der Welt, Miki und Mini, von einer Horrorgeschichte in die nächste stolpern. Warum eignet sich die Maus so gut zum Gruseln? Eine Spurensuche in der bayerischen Comic-Szene.
    Curt Bloch
    Eine Ausstellung im Jüdischen Museum Berlin zeigt die Gedichte und Texte des Deutsch-Juden Curt Bloch, die dieser über drei Jahre lang als Untergrundmagazin veröffentlichte. Es ist eine satirische Wochenschau, eine Abrechnung mit den Nazis, mutig, entlarvend, lustig. Seine Witwe und Tochter haben für ihre Veröffentlichung in Deutschland gekämpft, im Täterland, zur rechten Zeit am rechten Ort. (Text: BR Fernsehen)
    Deutsche TV-PremiereDo 15.02.2024BR Fernsehen
  • Folge 20 (30 Min.)
    Das Kaufhaus ist tot.
    Lang lebe das Kaufhaus? Sie waren einst Sehnsuchtsorte. Stahlgewordene Versprechen eines demokratischen Wirtschaftsaufschwungs. Andy Warhol nannte sie „Museen“. Und jetzt? Die Warenhauskette Galeria Karstadt Kaufhof: insolvent. Das Münchner Traditionshaus Oberpollinger: bedroht von der Benko-Pleite. Jedes dritte Kaufhaus könnte auch in Bayern für immer schließen – viele haben es bereits getan. Dort, wo sie standen, klaffen Lücken in den Städten. Mancherorts ist es bereits gelungen, sie umzuwandeln. Vom Ende eines Traums und dem möglichen Beginn eines neuen.
    Vom Aufwachsen als Adoptivkind in der bayerischen Provinz: Franz Doblers „Ein Sohn von zwei Müttern“
    In der bayerischen Provinz aufwachsen, das kann für sich schon eine Herausforderung sein – noch mehr vielleicht für jemanden, der herausfindet, dass er adoptiert wurde und persische Wurzeln hat. Der mehrfach mit dem Deutschen Krimipreis ausgezeichnete Augsburger Autor Franz Dobler legt mit „Ein Sohn von zwei Müttern“ sein bisher persönlichstes Buch vor. Die Geschichte einer Häutung, einer Suche nach der eigenen Identität.
    Mundart mit Capriccio
    Es gibt Dinge, die kann man auf Hochdeutsch einfach nicht ausdrücken. In der Serie „Mundart mit Capriccio“ geht „Capriccio“ erneut dem Ursprung verschiedener Begriffe aus den Dialekten Bayerns nach.
    Der Mann, der die Bilder zu Erich Kästners Literatur schuf: der Illustrator Walter Trier
    Erich Kästner, der vor 125 Jahren geboren wurde, kennen viele. Aber wer war eigentlich Walter Trier? Als sich Kästner und Trier vor knapp hundert Jahren das erste Mal trafen, war der eine noch kein Autor, der andere aber schon ein Star. Zwanzig gemeinsame Bücher werden die beiden herausbringen – darunter „Emil und die Detektive“. Dann floh Walter Trier vor den Nationalsozialisten nach London und zeichnete Illustrationen, die von der Royal Air Force über Deutschland abgeworfen wurden. Im Kästner-Jubiläumsjahr wird im Schloss Blutenburg in München nun die größte Sammlung von Walter Triers Originalillustrationen gezeigt.
    Ein Film in nur einem Frame: die Kunst des Jeff Wall
    „Man könnte sagen, ich bin wie ein Filmregisseur – allerdings bestehen meine Filme immer nur aus einem einzigen Bild“. Jeff Wall ist einer der großen Fotografie-Künstler unserer Zeit. Er inszeniert Momentaufnahmen des Lebens mit großer Akribie. Nichts wird dem Zufall überlassen. So schafft er vielschichtige Erzählungen über das Leben. „Capriccio“ hat den Kanadier in München getroffen, denn hier wächst die Sammlung seiner Werke gerade. Eine große Einzelausstellung in Basel würdigt ebenfalls sein Schaffen. (Text: BR Fernsehen)
    Deutsche TV-PremiereDo 22.02.2024BR Fernsehen

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